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  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Nord-Irland könnte noch ganz andere Probleme bekommen, wenn plötzlich eine EU-Außengrenze das Land durchzieht. Da keimen alte Feindseligkeiten wieder auf. Es gibt durchaus Stimmen, die nach einem UK-Austritt und sogar nach einer irischen Wiedervereinigung rufen. Und dann gibt es die, die diese Idee hassen...
    Wollen wir hoffen das in Nordirland alle vernünftig bleiben, und keiner eine neue Gewaltspirale lostritt. Jetzt wäre es wichtig, das die britische Regierung schnell eine klare Agenda vorlegt. Leider sieht es nicht danach aus. Vielmehr scheinen jetzt auch die politischen Brexit-Befürworter auf Zeit zu spielen. So eine Hängepartie ist schlecht für Europa, und wird Schottland in ein neues Referendum treiben. Ist nicht schön, aber damit könnte man noch leben. Im Falle Nordirlands befürchte ich jedoch, das dies dazu führen wird, das alte Radikale wieder aus ihren Löchern kriechen.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Übrigens:
    Es gibt keine "Normbanane" o.ä.
    Das ist genau diese Form von populistischem Unsinn über die EU, die das Bild verfälscht.
    Es gibt lediglich eine Regelung, die Güteklassen für Obst (u.v.a. Produkte) definiert, damit ein Händler in Polen, der in Spanien Bananen (zB) der Klasse B kauft, auch weiß, was er bekommt.


    Das sind also Regelungen, die es den Menschen möglich macht Ware zu kaufen, die man nicht gesehen hat. In Bezug auf Lebensmittel ist das übrigens nicht unbedingt positiv. Der Gastronom, der sich die Mühe macht auf den Markt zu fahren und sich da seine Ware zu kaufen verliert durch solche Regelungen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem, der das Produkt nicht richtig kennt und einfach nur Güteklasse A bestellt. Ohne diese Güteklassen könnten wir nicht Tonnenweise Wasser aus spanischen Wüstenregionen in Form von Tomaten und Gurken importieren. Ich fände das nich schlimm.

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  • Albedo
    antwortet
    Das ist der Nachteil der Volksabstimmung. Es gibt immer Gruppen, denen das Ergebnis nicht passt. Über solche Petitionen kann ich nur lachen.

    Seit der Euro-Einführung bereiste ich zwei EU-Länder, die keinen Euro haben. Den persönlichen Vorteil habe ich noch nicht feststellen können.

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Es gibt eine Petion in London, in der der neue Mayor aufgefodert wird, London für unabhängig zu erklären, um dann in die EU einzutreten.
    Dann sollten sie noch eine Mauer um London errichten.

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  • Viola
    antwortet
    Ein EU-Befürworter ist in die Offensive gegangen. Und seiner originellen Idee scheint ein durchschlagender Erfolg beschieden zu sein.

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  • xanrof
    antwortet
    Nochmal zur Wissenschaft: Peter Higgs ("Higgs-Teilchen") hat ein bewegendes Statement zu den Auswirkungen des Brexit auf die britische Wissenschaft abgegeben:
    https://amp.twimg.com/v/d60aa5a8-b0a...1-06b0da10dbe5

    In diesem guten Artikel wird darauf hingewiesen:
    http://www.vox.com/2016/6/24/1202377...ence-terrified

    Einige Aussagen:
    Das UK repräsentiert 1% der Weltbevölkerung, aber beherbergt 4% aller Wissenschafter.
    Diese Wissenschafter produzieren 16% der am meisten zitierten Papers in der Welt.

    UK bezahlt jährlich 5.4 Milliarden Pfund in den EU-Forschungstopf ein, bekommt gleichzeitig aber 8.8 Milliarden Pfund in Form von Funds zurück. Das wird wegfallen, d.h. der britischen Wissenschaft würde die Differenz von jährlich 3.4 Milliarden fehlen. Angeblich, so die Versprechungen der Leave-Befürworter, soll die neue Regierung die Differenz übernehmen, aber die Wissenschafter in UK müssten die Gelder neu beantragen. Das torpediert die Forschung selbst und potentiell auch die Karrieren(planungen) der Leute. Wenn die wirtschaftliche Entwicklung zurück geht, wird es auch zweifelhaft sein, ob Gelder in gleichem Maße für Forschung genehmigt würden.

    --

    Übrigens:
    Es gibt eine Petion in London, in der der neue Mayor aufgefodert wird, London für unabhängig zu erklären, um dann in die EU einzutreten.

    Ist natürlich nicht ernst zunehmen, zeigt aber den Frust, v.a. der jungen Leute.
    In diesem Zusammenhang:
    Vor allem ältere Briten stimmten für den Brexit, die Jüngeren für einen Verbleib in der EU. Jetzt äußern die jungen Briten ihren Frust in den sozialen Netzwerken - und schimpfen über die ältere Generation. Andere reagieren typisch britisch - mit Humor.
    Zuletzt geändert von xanrof; 24.06.2016, 19:39.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Schlimm wird das übrigens wohl für die Mieter im Raum Frankfurt. Einige tausend Mitarbeiter des Finazplatzes London werden jetzt in den Raum Frankfurt ziehen. Da macht man seit Jahren das Bahnhofsviertel für Menschen mit niedrigen Einkommen immer unbewohnbarer. Da dürfen zum Beispiel, die Einzelhändler keine Discountartikel ihrer Eigenmarken mehr verkaufen.
    Echt, so etwas gibt es und die Ketten lassen sich das gefallen? Das hätte ich jetzt nicht erwartet.

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  • Largo
    antwortet
    Mich lässt das kalt.
    Uns hat da ja bisher so verkauft, dass die EU für zwei Dinge da ist:
    1) Nie wieder Krieg.
    2) Kein Geld im Urlaub umtauschen müssen.

    Krieg wird wohl keiner ausbrechen, nur weil GB nicht mehr in der EU ist. Wir führen übrigens auch mit einigen anderen Nicht-EU-Mitgliedern keinen Krieg. Geld umtauschen musste man vorher schon, weil GB keinen Euro als Währung hatte. Außerdem war ich noch nie dort. Das bedeutet, an meinem Leben wird sich erstmal nichts ändern.

    Alle anderen Dinge, und das ist das Gute am Brexit, wird man in den nächsten Jahren beobachten können. GB hat sich freundlicherweise als Proband in diesem Experiment zur Verfügung gestellt. Man wird sehen, ob es GB in den nächsten Jahren besser oder schlechter geht, oder ob sich Gewinne und Verluste die Waage halten. Dies kann perspektivisch zu einer Versachlichung der Diskussion rund um die Frage „Wozu ist die EU eigentlich da?“ beitragen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Das schottische Referendum "Indyref2" kommt "hochwahrscheinlich". Die schottische PM sagte, es wäre "auf dem Tisch".
    Damit sollten sie vielleicht warten, bis der Ölpreis wieder bei 100$ ist. Allerdings hat Spanien schon mal erklärt, dass man Gibraltar gerne zurück hätte.

    Insgesamt jedenfalls eine ziemlich bescheuerte Veranstaltung. Die hätten sich besser vom Westminster-Kapitalismus verabschieded und nicht aus der EU.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Synti Beitrag anzeigen
    Strache droht mit einem Referendum als politisches Ziel insofern sich die EU nicht reformieren will (was auch immer das in seinen Augen heißt) und sollte die Türkei in die EU aufgenommen werden. Nur der Formhalber angemerkt
    Beruhigt mich ungemein.

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  • Synti
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Na toll, Österreichs rechter Parteienflügel schreit jetzt ebenfalls nach einem entsprechenden Referendum. Die Gunst der Stunde nutzen, nennt man das wohl. Wahlbetrug vorzuschieben, um eine Revision der Bundespräsidentenwahl zu erzwingen, reicht anscheinend nicht, um die Anhänger bei Laune zu halten.
    Lieber Viola,
    Strache droht mit einem Referendum als politisches Ziel insofern sich die EU nicht reformieren will (was auch immer das in seinen Augen heißt) und sollte die Türkei in die EU aufgenommen werden. Nur der Formhalber angemerkt

    Ansonsten ist der Brexit eine Tragödie für alle. Ich fürchte die Leute haben gar keine Ahnung was da alles mit dran hängt. Alleine jedes Handelsabkommen, dass die EU mit Nicht EU Ländern über Jahre getroffen hat ist jetzt hinfällig für die Briten. Sie müssen hier fast bei Null wieder anfangen und das aus einer sehr schlechten Position heraus.

    Die Schotten haben sich ja auch nur nicht abgespalten von GB um in der EU bleiben zu können. Nachdem dieser Grund nun hinfällig ist, kann ich mir auch bei ihnen ein erneutes Referendum vorstellen.

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  • [OTG]Guy de Lusignan
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Sind sich Irland und Nordirland nicht spinnefeind? Irgendwie war mir so, dass es zwischen den beiden Ländern noch tiefe Gräben gibt.
    Ähm leicht falsch.
    in Nordirland ist das Problem religiöser Natur Im Moment.
    IRA etc. lasse ich mal aussen vor (weil ruhend).

    Die Nordiren sind in Katholiken (ursprüngliche einheimische Bevölkerung) und Protestanten (eingewanderte Großinsulaner / Engländer und teils zwangsumgesiedelte Schotten) geteilt.
    Die Protestanten, das sind die Vögel, die jährlich in bunten Farben bekleidet, durchs Land paradieren, reiben den Katholiken damit jährlich unter die nase, das SIE das Sagen haben bzw lange Zeit hatten. Der Zwist im Volk, wird also permanent geschürt.

    Die EU, hat fleissig zur Lösung der innenpolitischen Konflikte beigetragen, u.A. durch diplomatische Vermittlung zwischen Sinn Fain / IRA und britischer(nordirischer) Regierung. Die Trennung der Staaten, wurde ja durch die Eu-Mitgliedschaft faktisch aufgehoben.Das dort nicht regelmässig Bomben der IRA hochgehen, verdanken die Nordiren der EU, nicht England.

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  • xanrof
    antwortet
    WOW! Schottland eröffnet eigene Verhandlungen mit der EU
    (live on BBC)

    Das schottische Referendum "Indyref2" kommt "hochwahrscheinlich". Die schottische PM sagte, es wäre "auf dem Tisch".

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  • Darthbot
    antwortet
    @ Liopleurodon, es gab schon immer bestrebungen zur Wiedervereinigung Irlands. Von beiden Seiten aus. Die Nordiren mögen die Britischen Besatzer nicht, weshalb immer wieder Unruhen ausbrachen. Auch die Religion dort ist immer wieder Grund für Ausschreitungen (Katholiken gegen Protestanten).
    Da dieses Referendum nun erfolgreich war, könnte ein Wiedervereinigungs Referendum ebenso erfolgreich sein. Genauso wie ein Schottisches Unabhängigkeits Referendum.

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  • Viola
    antwortet
    Na toll, Österreichs rechter Parteienflügel schreit jetzt ebenfalls nach einem entsprechenden Referendum. Die Gunst der Stunde nutzen, nennt man das wohl. Wahlbetrug vorzuschieben, um eine Revision der Bundespräsidentenwahl zu erzwingen, reicht anscheinend nicht, um die Anhänger bei Laune zu halten.

    (Würde mich interessieren, wo Herr Strache den Goldesel und das Tischleindeckdich aufzutun gedenkt, die spätestens im Falle eines EU-Austritts unabdingbar werden. )

    Apropos, Nigel Farage scheint sich gestern auch schon für den Fall der Fälle gerüstet zu haben:

    He had cried foul over voting in the referendum, saying that David Cameron’s move to extend voter registration by two days after the government’s IT system crashed hours before the initial deadline could have skewed the result.
    David Cameron hat im Übrigen bereits seinen Rücktritt angekündigt. Alles reichlich fantasielos, wenn ihr mich fragt.


    Zitat von Darthbot Beitrag anzeigen
    Großbritannien schneidet sich ins eigene Fleisch. Aber sie sind jetzt wieder unabhängig. Mal gespannt wie lange Großbritannien noch existiert. So wie es aussieht könnten die Nordiren jetzt die Wiedervereinigung mit Irland vorantreiben, und auch Schottland könnte jetzt die Unabhängigkeitsbestrebungen wieder ausleben lassen.
    Die meisten Briten wissen garnicht was und wieviel sie aus Brüssel überhaupt bekommen. Die hälfte der Einnahmen der Landwirte kommt aus Brüssel. Dazu die Steuervorteile des Europäischen Binnenmarktes. Alles fällt weg.
    Aber sie sind unabhängig.
    Unabhängig werden sie nie sein, selbst die Schweiz ist von der EU abhängig, Nichtmitgliedschaft hin oder her.

    Der Traum Großbritanniens als Wirtschaftssupermacht ist ausgeträumt. Dazu müssten sie erst einmal die seit 1776 abtrünnige Kolonie in Übersee heim ins Commonwealth holen -- und der Zug ist ein für alle Mal abgefahren.

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  • xanrof
    antwortet
    Nord-Irland könnte noch ganz andere Probleme bekommen, wenn plötzlich eine EU-Außengrenze das Land durchzieht. Da keimen alte Feindseligkeiten wieder auf. Es gibt durchaus Stimmen, die nach einem UK-Austritt und sogar nach einer irischen Wiedervereinigung rufen. Und dann gibt es die, die diese Idee hassen...

    Übrigens:
    Es gibt keine "Normbanane" o.ä.
    Das ist genau diese Form von populistischem Unsinn über die EU, die das Bild verfälscht.
    Es gibt lediglich eine Regelung, die Güteklassen für Obst (u.v.a. Produkte) definiert, damit ein Händler in Polen, der in Spanien Bananen (zB) der Klasse B kauft, auch weiß, was er bekommt.



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