Der Brexit kommt - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der Brexit kommt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • endar
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen

    Das sehe ich nicht ganz so. Wenn GB etwas länger braucht, oder auch nur "normal" lange, dann ist das meiner Meinung nach ok. (...)
    Mir geht es nicht um das UK, sondern um Herrn Cameron. (Schultz* Forderung ist ja eine Reaktion auf Camerons Verhalten, nicht auf das Ergebnis).

    Die zwei Jahre, die im Vertrag festgeschrieben sind, können beliebig verlängert werden, wenn es notwendig ist. Mir geht es um die Unverschämtheit seines Verhaltens. Die Briten sind es gewohnt, dass ihnen der Rest Europas den Hintern wischt mit ihren Rabatten und Nachlässen, nur damit sie dabeibleiben.

    Dem hat er durch seine Politik aber selbst die Grundlage entzogen. Dadurch entstehen auch der EU Probleme und die sind mir näher als die Befindlichkeiten der britischen Konservativen. Er hatte auch den Briten selbst angekündigt, rasch tätig zu werden, falls er verliert. Das ist auch eine Ohrfeige für seine Wähler und unterfüttert letztendlich die Politikverdrossenheit.

    Natürlich sind wir keine Ehepartner, sondern Geschäftspartner. Als Geschäftspartner kann man sehr wohl zuverlässiges Verhalten erwarten - insbesondere, da es Cameron ist, der nun etwas von der EU möchte, nicht umgekehrt.

    Er hat ja nichteinmal einen nachvollziehbaren Grund vorgetragen. "Das schottische Parlament verweigert sich" oder "Wir müssen erst noch im Parlament drüber sprechen" sind nachvollziehbar. "Ich bleibe bis Oktober im Amt und überlasse das meinem Nachfolger" ist allerdings keiner. Das ist eine Unverschämtheit. Oder hätte er gesagt "Ich brauche noch etwas Zeit", dann hätte Schutz sicher nicht so reagiert.

    Und es ist Cameron selbst, der das Porzellan zerschlägt mit seiner Ansage, dass er erst im Oktober zurücktreten wolle und es dann seinem Nachfolger überlassen würde, alles weitere zu regeln. Das ist ein vollkommen willkürlicher Zeitpunkt, den er nach Gutdünken ausgesucht hat. Erstmal vier Monate Däumchen drehen und 27 Staaten warten lassen? Dafür gibt es Null Verständnis.

    Natürlich wird sein Nachfolger die Dinge regeln, weil es mehrere Jahre dauern wird. Aber wer weiß, vielleicht will der dann erst eine Parlamentswahl abwarten?

    Wie gesagt, die schottische MP schafft es offensichtlich auch, mit der EU in Gespräch zu kommen. Wobei es abzuwarten bleibt, wie lange sich Cameron an sein Amt klammern kann.

    *ich gucke später nach, wie man den schreibt.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Es könnte auch noch ganz anders kommen. Ein neuer Premierminister könnte (der eigenen Legitimation wegen) neue Wahlen für das House of Commons ansetzen. Je nachdem, wie diese ausgehen, könnte das neue Parlament dann auch gegen einen Brexit stimmen. Mit der Argumentation, das die Neuwahl die aktuellere Legitimation in dieser Frage ist. Das würde das ganze natürlich noch weiter verschleppen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    ... Ja, das wird wohl am Dienstag nicht kommen. Trotzdem finde ich Forderung sehr charmant und unterstütze das voll. Vor dem Hintergrund, dass die Herrschaften meinen, bis Oktober (als frühestem Termin) warten zu können. ...
    Das sehe ich nicht ganz so. Wenn GB etwas länger braucht, oder auch nur "normal" lange, dann ist das meiner Meinung nach ok. Wir sind mit GB ja nicht verheiratet, so nach dem Motto: "Was? Du willst mich verlassen? Zieh SOFORT aus! JETZT!" Das der Prozess der Trennung minimal mehrere Jahre dauern wird ist wohl klar. Ich denke nicht das große Eile irgendwem hilft. Zur Zeit gehen die Emotionen sowieso hoch und das ist immer schlecht, wenn man verhandeln will. Soll doch erst mal etwas Gras über die Sache wachsen. GB kommt bei der ganzen Sache doch eh nicht gut weg. Außerdem werden wir in Zukunft praktisch genausoviel mit GB zu tun haben wie jetzt. Im Sinne zukünftiger guter Beziehungen, und die werden wir ja dringend benötigen, wäre es doch schade, wenn man jetzt mehr Porzellan zerschlägt als notwendig.

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen

    Die Austrittserklärung wird am Dienstag sicher nicht kommen, Cameron wird auf Zeit spielen. Auch dann wird eine britische Regierung erst noch einmal die Parlamente befragen. Wie da eine Abstimmung ausgehen würde, ist noch offen. Von Seiten des nordirischen und schottischen Parlaments ist auch eher ein Veto zu erwarten. Selbst wenn hier ein Veto von Regionalparlamenten juristisch nicht bindend ist, dürfte es politisch sehr schwierig werden, diese zu ignorieren.
    Wie hier das britische Parlament reagiert, wenn massiver Druck aus Nordirland und Schottland kommt bleibt abzuwarten. Genauso wie nach Camerons Rücktritt die Regierung aussieht. Ich befürchte das sich dieses Debakel noch lange hinziehen kann.
    Ja, das wird wohl am Dienstag nicht kommen. Trotzdem finde ich Forderung sehr charmant und unterstütze das voll. Vor dem Hintergrund, dass die Herrschaften meinen, bis Oktober (als frühestem Termin) warten zu können.

    Wie kann Cameron eigentlich noch im Amt sein? Ich finde das unglaublich. Mein Geringschätzung für das Vereinigte Königreich erklimmt stündlich neue Höhen.

    Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
    Und falls sie gehen, können sie zwischen den Modellen Norwegen (EFTA), Ukraine (DCFTA), Türkei (EUCU) oder Kanada (nix) wählen. Am besten man schickt ihnen ein Formular, wo sie nur noch ein Kreuzchen setzen müssen.
    Aber mit eigenem Kugelschreiber, damit der Geheimdienst das nicht fälschen kann.
    Could your EU referendum vote be tampered with if you use a pencil? Some people have their suspicions.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Wann es die Austrittserklärung gibt, ist letztendlich auch egal. Man kann sich jetzt natürlich darum streiten, wie die Aussehen muss und ob Camerons Erklärung beim EU-Gipfel am Montag nicht womöglich ausreichend ist, um den Prozess in Gang zu setzen, aber eigentlich kommt es nur darauf an, dass man sich nicht auf irgendwelche Spielchen mit Nachverhandlungen einlässt. Entweder UK bleibt zu den jetzigen Bedingungen drin oder nicht. Und falls sie gehen, können sie zwischen den Modellen Norwegen (EFTA), Ukraine (DCFTA), Türkei (EUCU) oder Kanada (nix) wählen. Am besten man schickt ihnen ein Formular, wo sie nur noch ein Kreuzchen setzen müssen.
    Danach kann man sich dann in Ruhe um die anderen Fragen kümmern, etwa was man mit den Leuten macht, die jetzt ihre Aufenthaltsgenehmigung in UK bzw. der EU verlieren würden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Das Ergebnis des Referendums ist politisch nicht bindend. Theoretisch könnte das Britische Parlament noch einen vollständigen Rückzieher machen. Aber wie würde es dann weitergehen, nach all dem finanziellen, aber auch gesellschaftlichen/politischen Schaden, der bereits jetzt angerichtet wurde?

    Am Dienstag wird es spannend. EP-Präsident Schulz hat die Briten aufgefordert, bis Dienstag die Austrittserklärung nach Art 50 abzugeben.
    Die Austrittserklärung wird am Dienstag sicher nicht kommen, Cameron wird auf Zeit spielen. Auch dann wird eine britische Regierung erst noch einmal die Parlamente befragen. Wie da eine Abstimmung ausgehen würde, ist noch offen. Von Seiten des nordirischen und schottischen Parlaments ist auch eher ein Veto zu erwarten. Selbst wenn hier ein Veto von Regionalparlamenten juristisch nicht bindend ist, dürfte es politisch sehr schwierig werden, diese zu ignorieren.
    Wie hier das britische Parlament reagiert, wenn massiver Druck aus Nordirland und Schottland kommt bleibt abzuwarten. Genauso wie nach Camerons Rücktritt die Regierung aussieht. Ich befürchte das sich dieses Debakel noch lange hinziehen kann.

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet

    Einen Kommentar schreiben:


  • Thomas W. Riker
    antwortet
    endar
    Das würde aber den Prinz von Wales erheblich stören, wenn Wales nicht mehr mit England verbunden wäre.
    Bräuchte er dann einen Pass um nach England zu seiner Mutter zu reisen?

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Diejenigen, die hier zuvorderst ein Exempel brauchen, sind die Stinkefinger-Wähler, die ja wirklich nur noch nach dem Motto "mir egal, was ich wähle und was es für Konsequenzen hat, Hauptsache ich habe denen da oben mal richtig eins reingewürgt" an die Wahlurne treten.
    Die Konservativen, die bei jeder Gelegenheit auf die EU schimpfen, können auch ein bisschen was mitnehmen.

    Zitat von Thomas W. Riker Beitrag anzeigen
    Wie nennt sich dann das UK oder GB in Zukunft:
    Divorced Kingdom of Britain without Northern Ireland?
    England.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Wie nennt sich dann das UK oder GB in Zukunft:
    Divorced Kingdom of Britain without Northern Ireland?

    Werden die jungen Menschen von der Insel emigrieren und die Brexit-Geronto-Prekariato-Kratie vergreisen lassen.
    Werden die Schotten die Schotten dichtmachen und einen Cameron-Wall bauen?
    Cameron wird schon mit dem Lord verglichen der eine nordamerikanische Kolonie des Weltreiches verloren hatte.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Viola
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Diejenigen, die hier zuvorderst ein Exempel brauchen, sind die Stinkefinger-Wähler, die ja wirklich nur noch nach dem Motto "mir egal, was ich wähle und was es für Konsequenzen hat, Hauptsache ich habe denen da oben mal richtig eins reingewürgt" an die Wahlurne treten.
    Oder auch, weil sie auf die vollkommen unrealistischen Versprechungen von Politikern, Stammtischgegröle oder einschlägige Onlinemedien hereinfallen. Sprich, weil sie lieber anderen das Denken überlassen, statt selbst zu denken.

    Es ist erschreckend, wenn man liest, dass anscheinend so mancher sein Kreuzerl machte, ohne zu wissen, worum es in dieser Abstimmung eigentlich geht... um die Eitelkeiten eines Mr. Nigel Farage, schätze ich.


    P.S. Farage wollte zweites Referendum bei knappem Ergebnis

    (Hoffentlicht lernt das österreichische Volk was daraus.)



    Zuletzt geändert von Viola; 26.06.2016, 13:37.

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen

    Was glaubst Du nicht? Dass die Briten einen Rückzieher machen oder dann mit dem Kasperletheater Schluss ist?
    hehe, ich habe das in der Zwischenzeit nochmal umformuliert.
    Ich meine den Rückzieher.

    An das Ende des Kasperletheaters natürlich auch nicht. Und klar, wenn die blieben, würden die natürlich so weitermachen wollen wie bisher.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Ob sich die Damen und Herren Politiker dieses Exempel für die Zukunft hinter die Löffel schreiben werden? Ich bezweifle es.
    Diejenigen, die hier zuvorderst ein Exempel brauchen, sind die Stinkefinger-Wähler, die ja wirklich nur noch nach dem Motto "mir egal, was ich wähle und was es für Konsequenzen hat, Hauptsache ich habe denen da oben mal richtig eins reingewürgt" an die Wahlurne treten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Viola
    antwortet
    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Out is out.

    Sollten sich die Briten entblöden, in der EU zu bleiben, dann aber nur, wenn mit dem ewigen Gejaule und Kasperletheater von der Insel Schluss ist. Es hat ja auch was gutes. Aber glauben tue ich nicht daran.
    Was glaubst Du nicht? Dass die Briten einen Rückzieher machen oder dann mit dem Kasperletheater Schluss ist?

    Mag sein, dass die übernächste Generation diese Episode bereits wieder vergessen hat, aber jeder verdient eine zweite Chance. Zumal Großbritannien auf diese Weise den anderen Mitgliedsstaaten unfreiwillig die Realität hinter ähnlichen Ausstiegsfantasien vor Augen geführt hat.

    [Ironie]Was will man mehr?[/Ironie]

    Einen Kommentar schreiben:


  • endar
    antwortet
    Out is out.

    Sollten sich die Briten entblöden, in der EU zu bleiben, dann aber nur, wenn mit dem ewigen Gejaule und Kasperletheater von der Insel Schluss ist. Es hat ja auch was gutes. Aber glauben tue ich an diese Gedankenspiele nicht.

    Und es wäre eine Katastrophe für die Demokratie als Ganzes, wenn das Referendum ignoriert werden würde. Was besseres könnte Mme Le President und ihren brauen Freunden gar nicht passieren.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X