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Was hat Lafontaine denn nun wieder geritten?

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Mein lieber max, ich habe oben schon angeführt, wie wir im Wohlstand leben. Alle Deutsche. Ob du das sehen willst oder nicht, bleibt dir überlassen. Ich sehe es.
    Du siehst es? Dann beschäftige dich mal mit der Realität in der BRD. Für die klare Mehrheit ist der Lebensstandard in den letzten Jahren gesunken, für Millionen sogar sehr empfindlich, weil diese in die Armut gezwungen wurden.

    Du magst vielleicht Somalia oder andere bettelarme Länder als Vergleichsmassstab akzeptieren, aber Millionen in der BRD sind arm, wenn man die Möglichkeiten sieht - und dafür braucht man ja nur in bestimmte Viertel schauen, was wirklich Wohlstand ist! Es reicht, wenn ich in eine der Reichenviertel gehe und dann sehe ich, wem es besser geht, als den meisten Menschen hier! Da muss ich nicht weit reisen, da reichen meist ein paar Kilometer!

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  • Sinclair_
    antwortet
    Mein lieber max, ich habe oben schon angeführt, wie wir im Wohlstand leben. Alle Deutsche. Ob du das sehen willst oder nicht, bleibt dir überlassen. Ich sehe es.

    Zitat von Sinclair_
    Wir Deutschen leben alle im Wohlstand. Ausnahmslos. Wir gehören zu den priveligierten 8 % der Menschheit, die jeden Tag Wasser haben. Wir haben Dächer über den Köpfen, wir haben ein funktionierendes Sozialsystem, das keinen vergisst, wir haben Krankenabsicherung, beste medizinische Versorgung etc.
    Wir alle leben im Wohlstand. Und damit das so bleibt, muss die Maschine weiterlaufen. Und zwar mit vollen Kapazitäten und ohne Potenzial zu verschenken, welches unserer Volkswirschaft in seiner Gesamtheit zwangsläufig ans Bein pinkeln würde.
    Tja, mein lieber max, es ist halt ein allgemeiner menschlicher Makel, lieber zu meckern und anderen die Schuld an der eigenen vermeinlichen (Miss-)Lage zuzuschieben, als selber etwas dafür zu tun.


    Geh doch einfach mal raus in die Welt und sieh dich um. Und dann zeig mir einen Platz in dieser Welt, wo es den Menschen besser geht als hier.

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  • max
    antwortet
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Aber die vielen kleinen Pläne vereinigen sich ja normalerweise nicht zu einem großen Wirtschaftsplan.
    Der wirtschaftliche Umfang eines Plans eines heutigen Grosskonzerns dürfte mehr Ressourcen betreffen, als die, diverser kleiner staatskapitalistischer Staaten Viele dieser Konzerne kontrollieren ja mehr als ganze Staaten.
    Zitat von maestro Beitrag anzeigen
    Was mich interessieren würde: Wäre ein demokratisch geführter Konzern nicht auch innerhalb des existierenden Systems denkbar? Wurde so etwas schoneinmal versucht?
    Natürlich, aber das ändert nichts daran, dass das meiste Kapital im Besitz von wenigen ist und Kapitalkonzentration ist nun mal der entscheidende Punkt, wenn es darum geht, daraus noch mehr Kapital zu machen - genauso, wenn es darum geht, dass ein Konzern konkurrenzfähig ist.


    Zitat von Sinclair_
    Wir Deutschen leben alle im Wohlstand.
    In welcher Traumwelt lebst du?

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Und? Glaubst dann wäre jemand auf dich angewiesen? Wohl kaum oder?
    Natürlich nicht! Grundgütiger, mein lieber max! Monopolstellungen wären ja noch schlimmer.

    Der Punkt daran ist nicht Angewiesenheit, sondern dass Kapazitäten nicht voll ausgelastet, voll genutzt werden. Kapazitäten und Potenzial werden verschenkt. Und das nicht nur in meinem imaginären Unternehmen, sondern in allen, die keinen Bock drauf haben, etwas aufzubauen, was andere ihnen dann wegnehmen, wenn es zu "gut" wird. Das ist mehr als nur ein Sandkorn im Getriebe, das ist ein Holzscheit. Solange sich dieses Getriebe munter dreht, spukt die Maschnine namens "deutsche Wirtschaft" auch was aus. Wenn sie es nicht mehr tut, schwinden auch deine Produktionsmittel - egal wem sie dann gehören.

    Solange die Maschine läuft, sind Wachstum und Fortschritt ein Nebenprodukt dieser Maschine. Und nur dadurch ist Deutschland und sein Wirtschaftsaufkommen da, wo es heute steht. Wir Deutschen leben alle im Wohlstand. Ausnahmslos. Wir gehören zu den priveligierten 8 % der Menschheit, die jeden Tag Wasser haben. Wir haben Dächer über den Köpfen, wir haben ein funktionierendes Sozialsystem, das keinen vergisst, wir haben Krankenabsicherung, beste medizinische Versorgung etc.
    Wir alle leben im Wohlstand. Und damit das so bleibt, muss die Maschine weiterlaufen. Und zwar mit vollen Kapazitäten und ohne Potenzial zu verschenken, welches unserer Volkswirschaft in seiner Gesamtheit zwangsläufig ans Bein pinkeln würde.

    Zitat von max
    Schau doch mal die Realität an! Steigende Armut, für die klare Mehrheit sinkende Einkommen etc. Glaubst du ernsthaft, dass dies nur an den Einzelnen liegt!?
    Jeder von uns hat die Möglichkeit, seine Bedingungen zu verbessern. Jeder! Man muss halt was dafür tun. Von nichts kommt halt nichts.

    Und by the way wie ich ebenfalls schon sagte: Ob nun in einer Sozialwohnung oder in einem Dreifanilienhaus: Wir alle leben im Wohlstand.

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  • maestro
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Interessant übrigens, dass laufend ignoriert wird, dass Konzerne (und natürlich auch die Kleinunternehmen) intern natürlich auch als Planwirtschaften funktionieren. Zusammen mit dem Staat, der in entwickelten kapitalistischen Gesellschaften meist fast 50% der Wirtschaft kontrolliert, ist damit natürlich die Wirtschaft primär geplant. Niemand investiert ohne Planung. Die Frage ist, in wessen Interesse geplant wird. Die Frage ist nicht, ob geplant wird.
    Ja, stimmt. Aber die vielen kleinen Pläne vereinigen sich ja normalerweise nicht zu einem großen Wirtschaftsplan. Aber so kann man Planwirtschaft natürlich auch definieren.

    Was mich interessieren würde: Wäre ein demokratisch geführter Konzern nicht auch innerhalb des existierenden Systems denkbar? Wurde so etwas schoneinmal versucht?

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Wenn es der Volkswirtschaft dient. Täte es aber nicht.
    Du hast die Argumente dafür vergessen Es ist kaum einleuchtend, dass wenn wenige die Schlüsselteile der Wirtschaft besitzen, dies der Allgemeinheit dient. Während es klar ist, wenn die Wirtschaft demokratisch kontrolliert ist, diese dann auch der Allgemeinheit - und nicht nur den Interesse von wenigen Kapitalbesitzern dient.
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Vielleicht damit Deutschland nicht den Anschluss verliert? Vielleicht weil neue Firmen (nicht Konzerne, wie du meinst ) neue Arbeitsplätze schaffen? Vielleicht weil Vollbeschäftigung durch den Mangel an Arbeitnehmern zu erheblichen Lohn erhöhungen führen würden? Vielleicht weil sich Deutschland auch gegenüber dem Ausland behaupten muss?
    Und wofür braucht man da kapitalistische Konzerne? Wer sagt, dass man nur mit diese, die in erster Linie durch die Vernichtung von guten Stellen in den letzten Jahrzehnten aufgefallen sind, Arbeitsplätze schaffen können?

    Warum kann dies bei vergesellschaften Produktionsmittel nicht gehen?
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    EIne Firma beginnt immer ganz klein.
    Die meisten davon bleiben auch sehr klein und existieren bald nicht mehr, weil sehr viel grössere Konzerne eben sehr viel konkurrenzfähiger sind.

    Kleinunternehmen sind in der Regel von Grosskonzernen abhängig. Entweder, weil in Bezug auf Aufträge, Kredite, Konkurrenz oder weil diese die Basis für die Existenz des Dienstleistungssektors (durch viele Arbeitsplätze) stellen.
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Ich würde dahinmodeln, dies und das ausprobieren, die Produktion lieber drosseln, Aufträge ablehnen, liber kürzen als vergrößern, UND ich würde: Ganz sicher nicht meine Kapaziäten voll auskosten. Wofür denn? Um endlich enteignet zu werden?
    Und? Glaubst dann wäre jemand auf dich angewiesen? Wohl kaum oder?
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Der Punkt ist auch nicht das Unternehmengründen, sondern das Bedingungenverbessern. Und letzteres kann jeder. Man muss sich nur ein wenig anstrengen.
    Das ist Blödsinn! Schau doch mal die Realität an! Steigende Armut, für die klare Mehrheit sinkende Einkommen etc. Glaubst du ernsthaft, dass dies nur an den Einzelnen liegt!?
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Das war und ist ja auch nach wie vor der Knackpunkt bei Planwirtschaften: Keiner muss sich mehr anstrengen. Drum tuts auch keiner. Und drum bleibt die Gesellschaft irgendwann wirtschaftlich auf der Strecke.
    Und als Beispiel kommt wie die DDR und andere staatskapitalistische Staaten, in denen eine winzige Minderheit die Mehrheit unterdrückte und ausbeutete oder? Es ist vollkommen klar, warum dort sich immer weniger Leute angestrengt haben! Sie hatten davon ja nichts!

    Interessant übrigens, dass laufend ignoriert wird, dass Konzerne (und natürlich auch die Kleinunternehmen) intern natürlich auch als Planwirtschaften funktionieren. Zusammen mit dem Staat, der in entwickelten kapitalistischen Gesellschaften meist fast 50% der Wirtschaft kontrolliert, ist damit natürlich die Wirtschaft primär geplant. Niemand investiert ohne Planung. Die Frage ist, in wessen Interesse geplant wird. Die Frage ist nicht, ob geplant wird.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von max
    Dann solltest du noch mal das Grundgesetz lesen. Deine Behauptung ist schlicht und einfach falsch. Die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist ausdrücklich im Grundgesetz vorgesehen.
    Wenn es der Volkswirtschaft dient. Täte es aber nicht.

    Zitat von max
    Warum sollte ich dafür sein, dass weitere kapitalistische Konzerne entstehen?
    Vielleicht damit Deutschland nicht den Anschluss verliert? Vielleicht weil neue Firmen (nicht Konzerne, wie du meinst ) neue Arbeitsplätze schaffen? Vielleicht weil Vollbeschäftigung durch den Mangel an Arbeitnehmern zu erheblichen Lohn erhöhungen führen würden? Vielleicht weil sich Deutschland auch gegenüber dem Ausland behaupten muss?

    LOL

    Wie glaubst du denn, gründet sich denn ein Konzern?
    Sagt der Erwin zum Paule am Stammtisch: "Du, ich mach mich selbstständig und mach morge einen Konzern auf. Willst du bei mir arbeiten?"

    EIne Firma beginnt immer ganz klein. Ich bin auch Kleinunternehmer. Schrauben wir mal meine Firma bis zur "Enteignungsgrenze" hoch. Glaubst du, ich würde zulassen, dass diese Grenze überschritten wird und mir von euch alles weggenommen wird?

    Nein, ich würde ganz sicher drunter bleiben. Ich würde dahinmodeln, dies und das ausprobieren, die Produktion lieber drosseln, Aufträge ablehnen, liber kürzen als vergrößern, UND ich würde: Ganz sicher nicht meine Kapaziäten voll auskosten. Wofür denn? Um endlich enteignet zu werden? YEAH!

    Zitat von max
    Es ist vollkommen unrealistisch, dass alle eigene Unternehmen gründen und dadurch ihre Bedingungen verbessern können.
    Der Punkt ist auch nicht das Unternehmengründen, sondern das Bedingungenverbessern. Und letzteres kann jeder. Man muss sich nur ein wenig anstrengen.

    Das war und ist ja auch nach wie vor der Knackpunkt bei Planwirtschaften: Keiner muss sich mehr anstrengen. Drum tuts auch keiner. Und drum bleibt die Gesellschaft irgendwann wirtschaftlich auf der Strecke.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Wenn ein kleiner Schritt sich schon Negativ auswirkt, was verursacht dann erst ein richtig Großer Schritt?
    Die Frage ist ja, unter welchen Rahmenbedingungen man etwas machst. Dein Argument spricht gegen kleine Schritte unter den heutigen kapitalistischen Rahmenbedingungen. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie sich genauso auswirken, wenn man die Rahmenbedingungen ändert. Das gilt auch dann, wenn sich nur etwas in der BRD ändern würde - es gäbe dann trotzdem keine Konzerne mehr in der BRD, keine kapitalistischen Renditeziele, keine kapitalistische Konkurrenz etc.

    Allerdings wird ein positiver Schritt auch Nachahmer finden.

    Während die ganzen Lohnkürzungen und andere Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen, nur dazu führen, dass andere Konzerne nachziehen und es nur einen Abwärtsspirale nach unten gibt.

    Bezeichnend ist, was heute den Unterstützern des Kapitalismus noch einfällt. Es gibt keine Argumente mehr, dass es ja hier automatisch besser wird etc. Stattdessen kommen Argumente, dass man doch Verzicht üben müsste, dass es in anderen kapitalistischen Staaten ja noch schlechter aussehen würde etc.
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Eine Reform ist eine Neuordnung, auch wenn du den Begriff anders auslegst, was du forderst ist eine Reform des Kapitalismus.
    Ich fordere keine Reform des Kapitalismus, sondern seine Abschaffung. Ich fordere die Demokratisierung der Wirtschaft und das Ende der Oligarchie.
    Zitat von Admiral Piet Beitrag anzeigen
    Wo wären denn die Arbeiter, hätte nicht der oder die Firmengründer das Grundkapital aufgebracht?
    Woher kommt den das Grundkapital? Wächst das auf Bäumen? Eine einzelne Person kann nur bestimmte Werte schaffen - wenn es um grosse Vermögen geht, wurden diese immer dadurch geschaffen, dass viele dafür arbeiten mussten - aber wenige sich den Reichtum aneigneten. Das gilt übrigens auch für Wetten an der Börse etc. Irgendjemand muss immer diese Werte erst erarbeiten.

    Wir leben in einer Gesellschaft, in der kollektiv produziert wird - aber die Früchte davon ersten nur wenige, die überwiegend reich geboren wurden plus ein paar wenige Aufsteiger. Den Reichtum erhalten wenige Oligarchen, die andere für sich schuften lassen.

    Zitat von Sinclair_
    Du kannst es drehen und wenden und schönreden wie du willst, eins bleibt dennoch Fakt: "Enteignung" ist Diebstahl.
    Dann solltest du noch mal das Grundgesetz lesen. Deine Behauptung ist schlicht und einfach falsch. Die Vergesellschaftung der Produktionsmittel ist ausdrücklich im Grundgesetz vorgesehen.
    Zitat von Sinclair_
    Glaubst du, solche Firmen würden jemals wieder entstehen, wenn postwendend die "Enteignung" droht?
    Warum sollte ich dafür sein, dass weitere kapitalistische Konzerne entstehen?
    Zitat von Sinclair_
    Wenn Leute besser situiert sind als andere, dann hat das Gründe.
    Vollkommen richtig. Wenige hatten von Geburt hat schon Reichtum, wenn viele so gut wie nichts hatten. Die wenigen, die die Produktionsmittel kontrollieren, nutzen diese Möglichkeiten, um sich auf Kosten der Mehrheit zu bereichern, der nichts anderes übrig bleibt, als für die Kapitalisten zu arbeiten.
    Zitat von Sinclair_
    Anstell selber mal Initiative zu zeigen, Zweitjobs für Grundkapital annehmen oder ein paar Jahre lang auf Luxus wie Urlaub zu verzichten, kann man halt nicht jeden zumuten.
    Es ist vollkommen unrealistisch, dass alle eigene Unternehmen gründen und dadurch ihre Bedingungen verbessern können. Das liegt alleine schon daran, dass es einen erheblichen Unterschied macht, um man bereits Milliarden hat - oder sich massiv verschulden muss. Es ist offensichtlich, dass der Konzern mit den Milliarden deutlich konkurrenzfähiger ist als der mit den Schulden.

    Aufstieg ist sowieso keine Lösung, da immer nur eine Minderheit aufsteigen kann und für die Mehrheit dies nichts mehr ist, als eine unnütze Illusion.

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  • Ltd. Commander Data
    antwortet
    Passend zum Thread, hier der Link zur Show Unter den Linden wo Sahra Wagenknecht und einer von so einem Unternehmerverband zum Thema "Enteignung" diskutieren...
    PHOENIX

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  • Admiral Piet
    antwortet
    @max: Noch ein Nachtrag zu Sinclairs Post:
    Es stimmt zwar das der Unternehmer seine Arbeiter mit dem Erlös der von ihnen Hergestellten Produkte bezahlen, aber: Es sind seine Maschinen die das Produzieren möglich machen. Wo wären denn die Arbeiter, hätte nicht der oder die Firmengründer das Grundkapital aufgebracht?

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  • Sinclair_
    antwortet
    @max
    Du kannst es drehen und wenden und schönreden wie du willst, eins bleibt dennoch Fakt: "Enteignung" ist Diebstahl.

    Wenn eine Person im Besitz eine lukrativen Firma ist, dann hat das nämlich Gründe: Entweder er hat die Firma geerbt (in dem Fall hat sie evtl. sein Großvater aufgebaut), oder er hat sich in ihr hoch gearbeitet, oder er hat die Firma selbst gegründet zu dem gemacht, was sie heute ist. Glaubst du, solche Firmen würden jemals wieder entstehen, wenn postwendend die "Enteignung" droht? Sicher nicht. Daraus folgt: Wirtschaftsstagnation. Und das führt schon binnen 5 Jahren zum Tod deiner fadenscheinigen Utopie.

    Wenn Leute besser situiert sind als andere, dann hat das Gründe. Sicher hat nicht jeder Mensch, der in unseren Grenzen geboren wird, dieselben Chancen - aber dieselben Möglichkeiten. Das eigene Schicksal zu verfluchen und alle Schuld daran den Besserverdienenden zuzuschreiben, ist schlichtweg primitiv. Es zeigt nur anschaulich, wie leicht es sich manche gerne machen möchten. Selber keinerlei Antrieb haben, fleißig Urlaubmachen und dann schimpfen, weil man sich keinen Porsche leisten kann, im Gegensatz zu dem fiesen Firmenchef aus der Amsel-Straße.

    Anstell selber mal Initiative zu zeigen, Zweitjobs für Grundkapital annehmen oder ein paar Jahre lang auf Luxus wie Urlaub zu verzichten, kann man halt nicht jeden zumuten. Da ist es bequemer, die fiesen Wohlhabenden per "Enteignung" zu bestehlen.

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  • Admiral Piet
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Das ist dein Argument, genau. Wenn Arbeitszeit verkürzt wird, die Sozialleistungen erhöht werden, die Löhne steigen etc. senkt dies alles die Konkurrenzfähigkeit der Kapitalisten, da deren Kosten steigen.
    Wenn ein kleiner Schritt sich schon Negativ auswirkt, was verursacht dann erst ein richtig Großer Schritt? Genau, unsere Wirtschaft wird abschmieren, all die Negativen auswirkungen der kleinen Schritte werden sich voll niederschlagen.
    Auch wenn du in Deutschland den Kapitalismus abschaffst, im Ausland läuft er weiter, und du wirst ja wohl kaum die ganze Welt auf einen Schlag ummodeln wollen?

    Ich habe keine Reformen vorgeschlagen. Reformen haben das Problem, dass sie grundsätzlich nichts ändern, sondern die Zwänge beibehalten. Reformen (das sind eben kleine Schritte!) sind Sisyphus-Arbeit, da grundsätzlich die Machtstruktur und die ökonomische Struktur unverändert bleibt.
    Haarspalterei. Eine Reform ist eine Neuordnung, auch wenn du den Begriff anders auslegst, was du forderst ist eine Reform des Kapitalismus.

    Es gibt genügend Beispiele dafür, dass man Systeme friedlich abschaffen kann. Oder gibt es z.B. die DDR noch?
    Vieleicht weil die Leute dahinterstanden? Ich schreibs nochmal: Du brauchst Unterstützung, die deine Vorschläge aber Offensichtlich nicht haben. In der ganzen Zeit die ich hier im Forum aktiv bin, bin ich noch keinem User begegnet der auch nur annähernd auf deiner Linie war.

    Laut deiner Argumentation kann man innerhalb des Kapitalismus nichts machen. Das gilt aber nicht dafür, dass man nicht etwas für eine bessere Gesellschaftsordnung machen kann.
    siehe oben

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  • max
    antwortet
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Du hast die Aussage über den gesamten Aufschwung gemacht, von dem Du jetzt sagst, dass nicht klar ist, wie lange er eigentlich dauert!
    Ich habe eine Aussage über den bisherigen Aufschwung gemacht richtig - aber das ist nun mal nicht das gleiche wie eine Aussage über den gesamten Konjunkturzyklus. Der Abschwung fehlt ja noch, für den man noch die Daten braucht, um über den gesamten Konjunkturzyklus eine Aussage zu treffen.

    Man kann aber auf jeden Fall eine Aussage treffen, dass im Aufschwung im Vergleich zu Wachstum im Vergleich zu vorherigen Aufschwung die Anzahl der neu geschaffenen Stellen geringer ist.

    Du kannst natürlich darauf spekulieren, dass der Aufschwung noch lange anhalten wird und dass deshalb irgendwann noch mehr Stellen geschaffen werden. Aber dafür spricht aktuell eigentlich nichts.
    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
    Die Lohnquote ist der Anteil des Arbeitnehmerentgelds am Volkseinkommen. Hier kann alles mögliche eine Änderung hervorrufen.
    Sicher, aber wenn gleichzeitig die realen Gewinne und der Anteil der Gewinne steigt, dann bleiben da nicht mehr so viele Möglichkeiten, wo das Geld gelandet ist. Diesen Punkt kannst du eben nicht ignorieren. Die Einkommen aus Gewinnen und Vermögen sind stark gestiegen - und zwar stärker als das BIP.


    Zitat von Admiral Piet
    Da stellt sich mir die Frage wie du dir den Vertrieb der Produkte nach deinem System vorstellst. Es hat einen Grund warum es Berufe wie Industriekaufmann/frau gibt: Weil das nicht jeder kann.
    Und? Wo ist der Zusammenhang mit dem Thema? Wer hat den behauptet, dass es in Zukunft nicht mehr verschiedene Berufe gibt?
    Zitat von Admiral Piet
    Aber wenn ein Unternehmer kein Recht auf seinen Gewinn hat weil er ihn nicht höchstselbst geschaffen hat dann die aus der Verwaltung doch auch nicht.
    Es ist ein Unterschied, ob jemand sein Einkommen daraus bezieht, dass er andere für sich arbeiten lässt oder ob es Arbeitsteilung gibt. Ein Kapitalist lässt andere für sich arbeiten. Dies kann er, weil die meisten Menschen über keine Produktionsmittel verfügen und gezwungen sind, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.

    Verwaltung und Produktion sind nur verschiedene Bereiche, die im Endeffekt beide für die Produktion notwendig sind - in beiden Fällen wird die Arbeit überwiegend von Angehörigen der Arbeiterklasse ("Arbeitnehmer") erledigt.
    Zitat von Admiral Piet
    Also die kleinen Schritte in die richtige Richtung verringern die Konkurenzfähigkeit?
    Das ist dein Argument, genau. Wenn Arbeitszeit verkürzt wird, die Sozialleistungen erhöht werden, die Löhne steigen etc. senkt dies alles die Konkurrenzfähigkeit der Kapitalisten, da deren Kosten steigen.

    Deshalb muss man grundsätzlich etwas ändern. Dein Argument gilt nur, wenn man den Kapitalismus beibehält - aber dann stimmt es voll. Dein Argument spricht gegen die kleinen Schritte. Und die Geschichte bestätigt dein Argument voll - in Bezug auf die kleinen Schritte. Man braucht nur mal die Geschichte der SPD anschauen.
    Zitat von Admiral Piet
    Die Preise werden steigen etc.
    Alles Argumente, die im Kapitalismus gültig sind, aber nicht allgemein...
    Zitat von Admiral Piet
    DImho machen deine Reformvorschläge alles schlimmer.
    Ich habe keine Reformen vorgeschlagen. Reformen haben das Problem, dass sie grundsätzlich nichts ändern, sondern die Zwänge beibehalten. Reformen (das sind eben kleine Schritte!) sind Sisyphus-Arbeit, da grundsätzlich die Machtstruktur und die ökonomische Struktur unverändert bleibt.
    Zitat von Admiral Piet
    Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich das System auf friedlichem Wege so zu ändern.
    Es gibt genügend Beispiele dafür, dass man Systeme friedlich abschaffen kann. Oder gibt es z.B. die DDR noch?

    Laut deiner Argumentation kann man innerhalb des Kapitalismus nichts machen. Das gilt aber nicht dafür, dass man nicht etwas für eine bessere Gesellschaftsordnung machen kann.

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  • blueflash
    antwortet
    Zitat von max
    In diesem Aufschwung ist es besonders krass, weil nicht nur vergleichsweise wenige Stellen geschaffen werden,
    Du hast die Aussage über den gesamten Aufschwung gemacht, von dem Du jetzt sagst, dass nicht klar ist, wie lange er eigentlich dauert!

    Zitat von max
    Es wurde eine bestimmte Zeit mit einem bestimmten Wachstum verglichen und das ist nun mal möglich oder?
    ja, wenn man die Geschwindigkeit, mit der neue Stellen geschaffen werden vergleichen will, dann kann man das machen!

    Meine Aussage bezog sich darauf, dass im Vergleichszeitraum mehr Stellen geschaffen wurden und das konnte ich ja eindeutig belegen (und damit den Lüge-Vorwurf auch klar widerlegen).
    Nö. Deine Aussage bezog sich ausdrücklich auf den gesamten Aufschwung. Siehe oben. Wie auch die Studie die du herangezogen hast, die für ihre gewagten Schlussfolgerungen einfach mal den Aufschwung für beendet angesehen hat.

    Zitat von max
    Lohnquote und Reallöhne können bei einer Zunahme der Beschäftigung nur sinken, wenn Stellen geschaffen wurden, die schlecht bezahlt sind.
    Auch hier: Nö. Damit machst Du es dir viel zu einfach. Die Lohnquote ist der Anteil des Arbeitnehmerentgelds am Volkseinkommen. Hier kann alles mögliche eine Änderung hervorrufen. Tatsache ist, dass das Arbeitnehmerentgeld 2006 mit 1,6% schwächer als das BIP gewachsen ist. 2007 mit 2,8% aber stärker als das BIP. Von einer Umverteilung zu sprechen ist hier also gewagt. Das sieht man vor allem daran, dass die Lohnquote auch steigt, wenn das BIP sinkt (2.Quartal 2008). Zu den Reallöhnen: Im 1. Quartal 2008 lagen die Bruttoeinkommen 3,5% über denen von 2007. Das ist eine beachtliche Steigerung, in die übrigens auch die Inflation mit eingegangen ist. Allerdings ist die hohe Inflation der letzten Jahre primär auf externe Faktoren zurückzuführen.

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  • Admiral Piet
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Aus den Werten, die nicht sie, sondern die Arbeiter selbst geschaffen haben.
    Da stellt sich mir die Frage wie du dir den Vertrieb der Produkte nach deinem System vorstellst. Es hat einen Grund warum es Berufe wie Industriekaufmann/frau gibt: Weil das nicht jeder kann. Also müssen die Angestellten sich aufteilen ind die die Produzieren und die die die Verwaltung machen. Aber wenn ein Unternehmer kein Recht auf seinen Gewinn hat weil er ihn nicht höchstselbst geschaffen hat dann die aus der Verwaltung doch auch nicht.

    Wie die Lohnkosten
    Kommt auf das Produkt an. Bei Dingen wie Maschinen, Stanz- und Spritzgusswerkzeugen oder ähnlichem stimm ich zu. Bei solchen Produkten sind die Materialkosten sehr hoch, und es wird sehr viel mit Werkzeugmaschinen gearbeitet die hohe Stundensätze haben, da fällt der Lohn weniger ins Gewicht.

    Aber es gibt auch solche Produkte bei denen viel Handarbeit erforderlich ist, zur Montage zum Beispiel. Da fällt der Lohn in Bezug auf den Endpreis schon mehr ins Gewicht.

    Was sollen den kleine Schritte sein, wenn laufend die Löhne, Sozialleistungen, Renten etc. gesenkt werden, gut bezahlte Stellen durch Niedriglohnjobs ersetzt werden, die Arbeitszeit für die noch Vollbeschäftigten steigt, übrigens auch die Zahl derer, die keine Vollzeitstellen mehr finden, sondern nur Teilzeit - alles um die Konkurrenzfähigkeit zu erhöhen.
    Also die kleinen Schritte in die richtige Richtung verringern die Konkurenzfähigkeit? Genau wie dein einer großer Schritt. Ich bin immer noch der Meinung das eine Umsetzung deines Konzeptes der deutschen Wirtschaft schaden wird
    Die Preise werden steigen, durch höhere Lohnkosten bei gleicher Produktivität. Manch ein Kunde wird dann lieber auf minderwertige Produkte zu geringerem Preis zurückgreifen und die Wirtschaft von Ländern mit dem gleichen Technologischen Standard wie Deutschland erlebt einen Aufschwung weil sie plötzlich atraktiver geworden sind. Unser Absatz geht zurück und entweder müssen die Löhne gekürtzt werden oder Arbeiter entlassen werden (was ja unmöglich sein darf) also erhöhen wir halt die Preise was aber nunmal kontraproduktiv ist.

    Also: denk mal realistisch Was kann man dadurch gewinnen, dass man sich dem Diktat der Oligarchen ("Unternehmer") unterwirft?

    D.h. wenn man realistisch denkt und etwas erreichen will, muss man grundsätzlich etwas ändern, [...]
    Und eben da liegt der Hund begraben. Eben deshalb ist dein Plan unrealistisch: Es ist schlicht und ergreifend nicht möglich das System auf friedlichem Wege so zu ändern. Du siehst ja das du hier im Thread nur Kontra bekommst.
    Allein ist es nicht möglich und unterstützung kriegt die "Abrissbirnen-Methode" nunmal nicht genug.

    Und wie gesagt: Imho machen deine Reformvorschläge alles schlimmer.
    Zuletzt geändert von Admiral Piet; 21.09.2008, 17:47.

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