Ich schätze Bynaus kann nicht kommen, weil ich sein Weltbild zum Einsturz gebracht habe, und er nun erst mal den ganzen Tag verzweifelt in der Ecke kauert, und er die neuen Wahrheiten erst einmal zu akzeptieren lernen muss.


Zunächst dazu:
Hmmm, wie klänge das:
Arp behauptet, die Quasare seien eigentlich nahe Objekte. Dafür muss er zeigen, dass sie eine ganz andere Rotverschiebung aufweisen als die Galaxien, mit denen sie assoziiert sind (denn die Rotverschiebung legt nahe, dass sie weit entfernt sind). Wenn man nun lange genug sucht, findet man unter den zig Milliarden Galaxien und Quasaren sicher ein Beispiel, bei dem ein Quasar scheinbar (!) mit einer Vordergrundgalaxie assoziiert ist. Die Untersuchung, die du auf der verlinkten Seite findest, zeigt aber, dass eine grosse Anzahl Quasare die GLEICHE Rotverschiebung wie ihre Galaxie aufweisen. Auch hier könnte man zunächst behaupten, dass es "Zufall" sei: jedoch ist eine Untersuchung, die 20 Quasare dieser Art zeigt, wesentlich weniger anfällig auf Zufälle wie eine Untersuchung, die einen einzigen Quasar zeigt, der sich (scheinbar!) nicht an das "erwartete" Muster hält. Offenbar ist es also zumindest wahrscheinlicher, dass die Rotverschiebung von Quasaren auf den gleichen Effekt zurück zu führen ist wie bei ihrer Wirtsgalaxie: nämlich auf ihre Fluchtbewegung.
Kurz: Wäre ja ein ausserordentlicher Zufall, wenn Quasare eigentlich anders bedingte Rotverschiebungen hätten, aber in 20 Fällen trotzdem exakt die gleiche Rotverschiebung wie ihre (scheinbare) Wirtsgalaxie aufweisen! Es steht also 20:1 gegen die geringe Entfernung von Quasaren. Da nützt alles Gerede über Weisse Löcher etc. nicht.
Ganz allgemein solltest du dir bezüglich des Arpschen Steady-State mal diese Seite ansehen (es ist nicht so, dass man diese Ideen nicht ernst nehmen würde: Sie machen einfach nur Voraussagen, die sich testen lassen, getestet wurden und die sich nicht bestätigt haben):
Nun zu den verschwindenden Galaxien und ob man daraus das Alter des Universums bestimmen kann (jetzt mal ganz abgesehen davon, dass es unzählige andere Beobachtungen gibt, die zeigen, dass die Welt kaum älter als diese 14 Milliarden Jahre sein kann). Zeichnet man ein Raumzeit-Diagramm (nach oben = zeitlich vorwärts, zur Seite = räumlich vorwärts, Weltlinien = schwarz) mit dem Vergangenheitslichtkegel (rot) im Urknall-Universum, dann sieht das so aus:
Im Steady-State-Fall sähe es so aus:
Natürlich könnte man das jetzt ellenlang belegen, zeigen, rechnen, etc., aber dafür liest du dir besser die besagte Seite durch.
In Kürze kann man nur sagen, dass du das Licht vernachlässigst, das im Steady-State-Fall in den letzten 14 Milliarden Jahren von aussen in unser "sichtbares Universum" eingedrungen wäre.
@Bernd Jaguste:
Die Zwischenfrequenzen liegen im zeitlichen Verlauf ihres Eintreffens irgendwo dazwischen. Gleiches gilt natürlich bei einer Supernova. Zuerst künden die roten Photonen von diesem Ereignis, bis irgendwann später die blauen Photonen eintrudeln.
Betreffend Nukleosynthese: Das Alter von Sternen lässt sich natürlich unabhängig von ihrer Zusammensetzung bestimmen. Zunächst einmal werden schwere Elemente in Sternen erzeugt: Sterne mit einem geringen Anteil an schweren Elementen sind also schon mal alt, weil sie sich aus einem bereits mit Metallen angereicherten Gas bildeten. Die Grösse, Farbe und Leuchtkraft von Sternen ändert sich mit der Zeit, in Abhängigkeit ihrer Masse: dies lässt sich heute bereits recht gut simulieren. Misst man umgekehrt Masse, Grösse, Farbe, Leuchtkraft, kann man die Zeit bestimmen, die seit der Entstehung des Sterns vergangen ist. Also nichts mit Zirkelschlüssen... Aber wenn man die primordiale Nukleosynthese mit Hilfe eines Wikipedia-Artikels (!) wiederlegen will, sind solche Fehler vorprogrammiert. Du hättest z.B. nur auf der englischen Version derselben Seite nachschlagen müssen um zu lesen:
Although the baryon per photon ratio is important in determining elemental abundances, the precise value makes little difference to the overall picture.
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