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Interstellar - Neuer Film von Christopher & Jonathan Nolan

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    Logisch werden die Filme auch miteinander verglichen. Nur ist es eben was anderes, ob "Interstellar" dem Vergleich auch standhält. Was anderes habe ich auch nie gesagt. Es wäre schon, wenn du mich hier nicht falsch wiedergeben würdest...danke!
    Dieser Vergleich ist, wie ich bereits beschrieb, ziemlicher Bockmist. "Mein Film ist viel tollerer als wie deiner!" - mehr ist das nicht.

    Zudem ist es meist so, dass die Filme über längere Zeit eher kritischer gesehen werden und nicht mehr ganz so gut wie zu Anfang wegkommen.
    Kannst du solche Aussagen auch einmal anfangen zu belegen oder wirfst du weiter nur damit um dich und beleidigst jeden, der nicht mit deiner Meinung konform geht?
    Mir fallen adhoc eher Filme ein, die erst im Laufe der Zeit einen "Kultstatus" erlangt haben und zu ihrer Zeit vollkommen verrissen wurden (z. B. Metropolis). Das scheint generell besonders auf die 80er zuzutreffen, weil "damals ja eh alles geile erfunden wurde und heute nurnoch Mist kommt" <- So etwas höre ich fast täglich, zu fast jedem Thema.

    Ach, das Medienecho ist auch in der internationalen Landschaft sehr gespalten. Auf die böse, böse dt. Presse einzuschlagen, passt wieder ins Bild des eingeschnappten Filmfans. Sicherlich kann man auch Avengers: Age of Ultron prinzipiell zu einem Qualitätsvergleich heranziehen, aber mal ehrlich: Hinkt der Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Vorzeichen/Thematiken und den sich daraus ergebenden Ansprüchen (der Filmemacher) und der Erwartungshaltung des Zielpublikums nicht ein klein bißchen wenig!?
    Und warum vergleichst du dann Interstellar mit Gravity?
    Was ich in den Kritiken vorwiegend als "negativ" gelesen habe, ist, dass Nolan vorgeworfen wird, tiefgründer sein zu wollen als er es tatsächlich zu sein schafft. "Tiefgründigkeit" scheint ja auch das Hauptkritikwort einer modernen Kritik zu sein. Man muss sich dafür nicht rechtfertigen, man muss es nicht belegen, man muss nichtmal erklären, warum der Film tiefgründig sein muss. Es ist einfach cool, tiefgründig zu sein. Am besten so tiefgründig, dass man irgendwo im Magma planscht. Und wer nicht tiefgründig ist, ist nicht cool.
    Nolan ist nicht tiefgründig. Keiner von beiden. Die Dark Knight Trilogie war nicht tiefgründig. Inception war nicht tiefgründig (obwohl man über den Film durchaus philosophieren kann). Und Interstellar ist genauso wenig tiefgründig. Der Name Nolan steht meines Erachtens für äußerst ordentliches Kino, solide Handwerksarbeit und klare, einfache Botschaften. Die Filme, die wir von diesen beiden Brüdern bekommen, sind Blockbuster, wie sie sein müssen, äußerst gute Filme, die auf reine Unterhaltung abzielen und dabei noch ein paar kritische Gedanken visualisieren können. Nicht mehr, und auch nicht weniger.
    Dann muss man sich selber fragen, ob man eher auf abgedrehte Action ala Avengers oder Transformers steht oder etwas "bodenständigeres" haben möchte.

    Warum sollte ich denn ausführlich begründen, was mir z. B. inhaltlich oder aus wissenschaftlicher Sicht nicht gefallen hat? Jeder kann sich das Ergebnis auch im Heimkino unzählige Male ansehen. Der eine findet "Interstellar" halt toll, während der andere über viele Dinge nur den Kopf schüttelt. Viele Vorredner haben ja schon Unstimmigkeiten und Fehler aufgezählt.
    Viele Vorredner haben auch versucht diese "Unstimmigkeiten und Fehler" zu erklären. So etwas nennt man eine Diskussion. Wenn du nicht diskutieren möchtest, sondern nur 30x deine Meinung wiederholen, dann kannst du das auch auf einem Blog tun. In einem Forum wird (das ist schließlich die Hauptfunktion) diskutiert. Es ist schön, dass du eine Meinung hast. Ich gestehe dir auch gerne zu, dass dir Interstellar nicht gefallen hat. Aber erwarte bitte nicht, dass ich nicht nachfrage, warum das so ist.

    Nur mal ein kleines Beispiel: In "Interstellar" sowie auch im "MCU" spielen Tesserakte eine Rolle. Bei beiden Filmen ist es aber im Prinzip reine Fantasy, wie diese mehrdimensionalen Würfel in den jeweiligen Storys verwurstet werden. Bei einer Comic-Verfilmung, die aber keinen Anspruch auf Realismus oder ein logisches Wissenschaftsfundament legt, wiegt das nicht wirklich schwer. Bei "Interstellar" entfernt man sich aber dadurch sehr schnell in eine reine Fantasievorstellung. "SciFi", die mit der Involvierung eines renommierten und geschätzten Astronomen wirbt, macht sich damit zmdst. bei mir schon leicht unglaubwürdig. Da haben wir dann keine "Science Fiction" sondern eher pure "Fiction".
    Und inwiefern ist irgendwelche super abgespacte Materie, die irgendwelche supercoolen Eigenschaften hat mehr Science Fiction? Meine Güte, es ist ein Film und keine Dokumentation, zumal 99,9% der Zuschauer wissenschaftliche "Fehler" erkennen, die keine sind - ähnlich dem "digitalen" Hund, den jeder zu kritisieren scheint (ja, das war ein anderer Film) und der am Ende doch ein echter war. Es empfiehlt sich, bei Filmen (und auch Büchern) sich einfach auf das, was vor einem ist, einzulassen, anstatt es krampfhaft auf Fehler untersuchen zu wollen. Interstellar hatte nie den Anspruch, wissenschaftlich korrekt zu sein. Das kann man dem Film dann doch bitte nicht vorwerfen, denn alleine durch "unrealistische Physik" wird doch kein schlechter Film ausgemacht. Wenn du das anders siehst - und unrealistische Physik für dich wirklich so schlimm ist - dann erwarte ich von dir, dass du in jedes einzelne Episodenforum hier gehst und zu jeder einzelnen Episode schreibst (Vorsicht, Hyperbel).

    Naja, man kann von Prämierungen halten, was man will, aber auch der Oscar ist nicht unbedingt ein Gütesiegel für die beste Qualität. Es gibt unzählige Filme, die nie mit einem Oscar oder anderen Filmpreisen belohnt wurden, obwohl deren Qualitäten mittlerweile von vielen Leuten anerkannt und diese Filme zu Klassikern wurden.
    Natürlich. Genauso wenig kann man sagen, welcher Film ein "Kultfilm" wird oder über welchen man noch in "Generationen" sprechen wird. Dass Dinge, die man mit Preisen überschüttet, eine Tendenz haben, eher mittelmäßig-schlecht zu sein, ist auch nichts, was nur bei Filmen geschieht, das hat man überall.

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  • Anvil
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Bei LOST verstehe ich die Aussage sogar teilweise, aber nBSG hat doch eigentlich schon viel früher (frühestens in Staffel 1) deutlich gemacht, dass die Charaktere im Vordergrund standen, weniger die Plotentwicklung. Man bedenke etwa die vielen Charakterszenen auf Caprica, die kaum Plotentwicklung zeigten und der Plotentwicklung in der einzelnen Folge sogar im Wege stehen konnten, weil sie sie unterbrachen.
    Ich erinnere mich an unsere Diskussion im BSG-Unterforum. Du bist, wenn mich mein Eindruck nicht täuscht, einer der wenigen, die sich an dem Caprica-Plot in S1 so sehr stören. Es ist einfach eine parallele Handlung, der in jeder Episode ein paar Minuten Sendezeit geschenkt werden (musste). Musste, weil das eher ein Zugeständnis an die Gelegenheitszuschauer und evtl. vielleicht auch noch an den Darsteller von Helo war.

    Helo war nach der Miniserie gar nicht als Hauptcharakter vorgesehen (er sollte wohl auf Caprica sterben oder wirklich erst im Staffelfinae wieder auftauchen, k.A.), kam aber beim Publikum sehr gut an und wurde in der ersten Staffel daraufhin in den Maincast befördert, was ein gewisses Mindestmaß an Auftritten mit sich bringt. Davon abgesehen unterliegt auch dieser Plot einer klaren Struktur und besteht nicht nur aus Charakterszenen um ihrer Willen. Klar, manche hätte man schneiden bzw. die Szenen neu anordnen können, so dass sie in nur wenigen Folgen im Mittelpunkt stehen und in aderen Episoden dann eben fehlen. Hat man aber nicht. Grund hier könnte auch sein, dass von Senderseite aus gefordert wurde, dass nicht so sehr auf sporadisch auftauchende Geschichten gesetzt werden sollte, die dann viele Rückbezüge aufweisen müssten ("Was ist da nochmal vor fünf Folgen passiert?").

    Syfy machte ja immer wieder Druck, dass BSG möglichst auf in sich geschlossene Einzelfolgen setzen sollte, statt die Erzählweise irgendwo in der Mitte zwischen Serial und episodischeren Folgen zu belassen. Irgendwo hat man da versucht den Mittelweg zu finden und der Caprica-Strang ist dann eben ein Versuch der Autoren gewesen eine zeitlich parallele, aber relativ unabhängig zum Galactica-Plot ablaufende Handlung zu erzählen, die dann im Staffelfinale wieder zusammengeführt wird. Von daher empfand ich das als legitimes Stil- bzw. Erzählmittel, auch wenn ich zugeben muss, dass Helos Plot nicht allzu viel Handlung aufweist und in den 13 Folgen vielleicht zu viel Sendezeit auf ihn verschwendet wurde.

    Aber das bringt mich auf "Interstellar" zurück: Figuren eine Funktion im Plot zuzuweisen ist für mich nicht das Maß aller Dinge (je nach gegebener Situation sogar nur das Mindestmaß). Im Fall von "Interstellar", der sich wirklich sehr viel Zeit für das Familiendrama von Cooper nimmt, ist da wirklich etwas schade, da der Film dies auf einer rein mechanischen Ebene abspult (Jetzt mal bitte heulen! Danke! Weitermachen!). Ist vielleicht auch vom Regisseur gewolltes Stilmittel, fühlt sich aber für mich nicht danach an.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Bei LOST kommt aber dennoch natürlich dazu, dass es an und für sich niemals themenzentrierte Folgen gab, sondern nahezu immer einen "character-centric". Das passt schon sehr gut mit "It's all about the characters" zusammen.

    Und ja, dass das die Catchphrase für alle ist, die sich um eine ordentliche Plotentwicklung drücken wollen, ist ja genau mein Punkt. Ich verstehe nur nicht, warum das bei den Serien, bei denen das am prominentesten gesagt wurde, gleich eine Lüge sein soll.
    Neben den Figuren exisitert bei Lost und BSG aber auch eine ziemlich weit im Vordergund stehende Handlung, die nicht nur Mittel zum Zweck sein sollte, die Reise der Figuren zu zeigen, sondern auch gewisse Erwartungen der Zuschauer geweckt hat. Wenn die Autoren dann aber an einem Punkt in der Serie erklären, dass dieser Teil der Serie gar nicht wichtig gewesen ist, aber trotzdem immer wieder prominent weitergeführt wurde, dann fühle ich mich als Zuschauer verarscht bzw. einer Lüge aufgessen.
    Zuletzt geändert von Anvil; 23.05.2015, 18:32.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
    Weil das eher eine Catchphrase derjenigen Autoren ist, die gegen Ende dieser Serien aufgrund akuter Planungsarmut nicht mehr in der Lage waren, ihre Handlung ordentlich aufzulösen.
    Bei LOST verstehe ich die Aussage sogar teilweise, aber nBSG hat doch eigentlich schon viel früher (frühestens in Staffel 1) deutlich gemacht, dass die Charaktere im Vordergrund standen, weniger die Plotentwicklung. Man bedenke etwa die vielen Charakterszenen auf Caprica, die kaum Plotentwicklung zeigten und der Plotentwicklung in der einzelnen Folge sogar im Wege stehen konnten, weil sie sie unterbrachen.

    Bei LOST kommt aber dennoch natürlich dazu, dass es an und für sich niemals themenzentrierte Folgen gab, sondern nahezu immer einen "character-centric". Das passt schon sehr gut mit "It's all about the characters" zusammen.

    Und ja, dass das die Catchphrase für alle ist, die sich um eine ordentliche Plotentwicklung drücken wollen, ist ja genau mein Punkt. Ich verstehe nur nicht, warum das bei den Serien, bei denen das am prominentesten gesagt wurde, gleich eine Lüge sein soll.

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  • Anvil
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Wie kommst du darauf, dass das gelogen sein sollte, so sehr, wie beide Serien viel lieber Charaktermomente gezeigt haben als andere Dinge?
    Weil das eher eine Catchphrase derjenigen Autoren ist, die gegen Ende dieser Serien aufgrund akuter Planungsarmut nicht mehr in der Lage waren, ihre Handlung ordentlich aufzulösen. Lost und BSG sind da die beiden Paradebeispiele, die immer wieder zitiert werden, wenn sich Charakterdrama und Plotentwicklung auf Dauer im Wege stehen.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
    Richtig, es ist Geschmackssache und je nach Film ist auch mal das eine oder das andere geeigneter. Indiana Jones funktioniert einfach anders als Lost in Translation und damit unterscheiden sich auch die Ansprüche an die Charaktere, allerdings finde ich die Vorstellung, dass das eine oder das andere automatisch irgendwie anspruchsvoller ist, schon irgendwie absurd. .
    Was willst du mir damit sagen? Natürlich funktionieren verschiedene Filme anders, aber das ist doch gerade der Grund, warum man sagen kann, dass der eine Film für mich als Zuschauer besser funktioniert als der andere. "Lost in Translation" habe ich nie wirklich durchgeschaut, was ich gehört und gesehen habe, fand ich relativ langweilig.

    Zitat von The Martian Beitrag anzeigen
    Und in den beiden von dir genannten Serien war das "It's all about the characters"-Geschwafel mit zunehmender Dauer auch einfach nur noch gelogen.
    Wie kommst du darauf, dass das gelogen sein sollte, so sehr, wie beide Serien viel lieber Charaktermomente gezeigt haben als andere Dinge?

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  • TheMarsToolVolta
    antwortet
    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    also ich habe sehr viele Kritiken gelesen, die Interstellar mit 2001 vergleichen. Nolan selbst beruft sich darauf...
    Logisch werden die Filme auch miteinander verglichen. Nur ist es eben was anderes, ob "Interstellar" dem Vergleich auch standhält. Was anderes habe ich auch nie gesagt. Es wäre schon, wenn du mich hier nicht falsch wiedergeben würdest...danke!

    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Die entspricht nicht den Tatsachen, denn der Film wird überwiegend sehr positiv von den Zuschauern bewertet: Movieplot: 8,2/10; Filmstarts: 4,3/5; Kino.de: 5/5; Rotten Tomatoes: 72% von bei seltsamerweise nur 286 Abstimmungen, wobei die Superheldenfilme oft Hunderte mehr Abstimmer haben, IMDB 8,7/10 bei ‎618.835 Abstimmern. Ich würde das sogar eine überwältigend große Mehrheit an positiven Meinungen nennen
    Ich habe nie von einer überwiegenden Mehrheit gesprochen, die den Film schlecht bewertet. Ich habe nur geschrieben, dass es auch viele Zuschauer gibt, die von der filmischen Qualität von "Interstellar" nicht angetan sind. Dass im Prinzip auch ein mäßiger Film oftmals in der Breite überdurchschnittlich wegkommt, ist übrigens nichts Außergewöhnliches. Das kannst du im Prinzip bei allen Seiten/Plattformen feststellen, die du selbst oben zitiert hast. Nimm z. B. "Contact" der damals recht gelobt, aber heute eher belächelt wird. Dennoch sind dessen Wertungen nicht so weit von "Interstellar" entfernt. >>Contact (1997) - IMDb Contact(1997) - Rotten Tomatoes "2001" kommt dennoch wesentlich positiver weg. >> 2001: A Space Odyssey(1968) - Rotten Tomatoes

    Zudem ist es meist so, dass die Filme über längere Zeit eher kritischer gesehen werden und nicht mehr ganz so gut wie zu Anfang wegkommen.

    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Dies ist Deine Meinung, keine Tatsache, es wäre nett, wenn Du das auch so deklarieren würdest.
    Ich muss hier gar nichts irgendwie deklarieren oder mich gar rechtfertigen. Ich habe nirgends proklamiert, dass ich für eine Allgemeinheit spreche. Von daher sollte es klar sein, dass alles, was ich schreibe - natürlich wie bei Jedermann sonst auch -, rein subjektiv ist. Vielleicht solltest du in der Hinsicht einfach ein wenig toleranter sein und auch die Meinungen anderer akzeptieren - auch wenn sie nicht mit deinen Ansichten oder Weltanschauungen konform gehen.

    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Soso, wer also nicht seiner Meinung ist, hat schlicht keine Ahnung, denn nichts anderes sagt der Text aus. "Mehr braucht man nicht zu sagen"...eben dann braucht man auch nichts zu begründen oder gar zu analysieren, schon gar nicht den Inhalt des Films. In der deutschen Presse ist das Urteil tatsächlich recht zwiespältig. Was darf ich von einer Presse erwarten, die im Gegenzug den zweiten Avengers Film in den Himmel lobt? In den USA sieht es schon etwas anders aus, da gibt es, so wie ich bisher sehe, doch wesentlich mehr positive Meinungen.
    Ach, das Medienecho ist auch in der internationalen Landschaft sehr gespalten. Auf die böse, böse dt. Presse einzuschlagen, passt wieder ins Bild des eingeschnappten Filmfans. Sicherlich kann man auch Avengers: Age of Ultron prinzipiell zu einem Qualitätsvergleich heranziehen, aber mal ehrlich: Hinkt der Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Vorzeichen/Thematiken und den sich daraus ergebenden Ansprüchen (der Filmemacher) und der Erwartungshaltung des Zielpublikums nicht ein klein bißchen wenig!?

    Warum sollte ich denn ausführlich begründen, was mir z. B. inhaltlich oder aus wissenschaftlicher Sicht nicht gefallen hat? Jeder kann sich das Ergebnis auch im Heimkino unzählige Male ansehen. Der eine findet "Interstellar" halt toll, während der andere über viele Dinge nur den Kopf schüttelt. Viele Vorredner haben ja schon Unstimmigkeiten und Fehler aufgezählt.

    Nur mal ein kleines Beispiel: In "Interstellar" sowie auch im "MCU" spielen Tesserakte eine Rolle. Bei beiden Filmen ist es aber im Prinzip reine Fantasy, wie diese mehrdimensionalen Würfel in den jeweiligen Storys verwurstet werden. Bei einer Comic-Verfilmung, die aber keinen Anspruch auf Realismus oder ein logisches Wissenschaftsfundament legt, wiegt das nicht wirklich schwer. Bei "Interstellar" entfernt man sich aber dadurch sehr schnell in eine reine Fantasievorstellung. "SciFi", die mit der Involvierung eines renommierten und geschätzten Astronomen wirbt, macht sich damit zmdst. bei mir schon leicht unglaubwürdig. Da haben wir dann keine "Science Fiction" sondern eher pure "Fiction".

    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Logiklöcher: ich zitiere mich mal selbst:
    "Gerade zum Ende des Films wurden Nolan bisweilen Logiklöcher vorgeworfen. Jene Zuschauer seien darauf hingewiesen, dass es sich hier um pure Science Fiction handelt. Grundsätzlich ist der ganze Film in sich unlogisch, da er auf Prämissen beruht, die entweder rein theoretischer Natur sind oder der Fantasie der Autoren entsprangen. Insofern kann man absolut jedem Scifi Film Unlogik und Unwissenschaftlichkeit vorwerfen. Der weltbekannte Physiker Kip Thorne, der als Berater für Interstellar tätig war, wurde sicherlich auch nicht engagiert um dem Streifen mehr wissenschaftliche Glaubwürdigkeit oder Logik zu verleihen. Es sollte wohl, wie ich meine, lediglich eine Darstellungsweise gewählt werden, die dem derzeitig angenommenen Bild der dargestellten Phänomene möglichst nahe kommt. Dieses Vorhaben sollte aber nicht als ein Versuch ernsthafter Wissenschaftlichkeit missinterpretiert werden, sondern dem Film wahrscheinlich mehr Tiefe und Hintergrund verleihen. Viele der in Interstellar angedeuteten oder gezeigten Phänomene sind entweder rein theoretischer Natur, oder so natürlich noch nie direkt beobachtet worden. Das macht die Bilder nicht weniger eindrucksvoll. Keinen Augenblick, bis auf das etwas seltsame Ende des Titels, kam in mir der Gedanke auf, dass Nolan hier seiner Fantasie zu freien Lauf gelassen hätte."
    Wäre 2001 nach seiner Logik beurteilt worden, wäre er nie der zeitlose Klassiker geworden, der er heute ist. Es geht m.E. in diesem Film, wie schon in 2001, eher um die Kernaussagen und die im Film verstreuten Parabeln und kritischen Hinweise auf unsere Gesellschaft mit einer letztlich deutlich positivistischen Tendenz. Und das ist in, wie ich meine, grandiose Bilder verpackt, die keine Sekunde langweilig auf mich wirken, auch wenn das Ende sicherlich etwas übertrieben ist. Wie Jobe schon schreibt: mich hat der Film emotional absolut berührt und ich denke, damit hat Nolan sein Ziel erreicht. Wer natürlich eventuell mit der Erwartung eines Batman Zuschauers in diesen Film ging, war wohl eher enttäuscht...
    Schön, dass du dich selbst zitierst. Ich begreife aber nicht genau, was du damit bewirken willst. Den Film macht es für mich dadurch nicht besser oder stimmiger.

    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Soso, hölzerne Charaktere:

    Saturn Award 2015[15]

    Nominierung in der Kategorie Bester Science Fiction Film
    Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Christopher Nolan
    Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Matthew McConaughey
    Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Anne Hathaway
    Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Jessica Chastain
    Nominierung in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin für Mackenzie Foy

    Nominierung in der Kategorie Beste Musik für Hans Zimmer
    Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt
    Nominierung in der Kategorie Beste Ausstattung
    Nominierung in der Kategorie Beste Spezialeffekte

    Da scheint es aber dann doch eine ganze Menge Leute zu geben, die das anders sehen...
    Also wenn du wirklich mal gute Charakterentwicklung und alles andere als hölzerne Charaktere sehen willst, dann empfehle ich dir die Serie "True Detective". Der gute Matthew McConaughy ist übrigens einer der Hauptdarsteller.
    Es ist schon klar, dass man in einem Kinofilm wesentlich weniger Zeit für Charaktere und generell eine Erzählung Zeit hat, aber andere Filme sind auf dieser Ebene wesentlich stärker als "Interstellar".

    Der gute, alte Saturn Award.

    Naja, man kann von Prämierungen halten, was man will, aber auch der Oscar ist nicht unbedingt ein Gütesiegel für die beste Qualität. Es gibt unzählige Filme, die nie mit einem Oscar oder anderen Filmpreisen belohnt wurden, obwohl deren Qualitäten mittlerweile von vielen Leuten anerkannt und diese Filme zu Klassikern wurden.

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  • GreatSciFi
    antwortet
    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    Das wird glücklicherweise die Zeit zeigen. Meine Prognose lautet: "Interstellar" wird sich nicht als der zeitlose Filmklassiker herausstellen, wie das vielleicht manch einer hofft. Er wird schon jetzt von den meisten Leuten nicht mit "2001" in einem Atemzug genannt - und erst recht nicht in 10 oder 20 Jahren.
    also ich habe sehr viele Kritiken gelesen, die Interstellar mit 2001 vergleichen. Nolan selbst beruft sich darauf...


    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    Einzigartiger Mist ragt auch aus der Masse heraus, was aber - wie du offenbar erkannt hast - nicht unbedingt ein Zeichen für Qualität ist. Deiner Meinung nach steht "Interstellar" für Qualität. Viele Zuschauer gehen nicht mit dieser Meinung konform und auch das Echo in der Fachpresse ist recht zwiegespalten.
    Die entspricht nicht den Tatsachen, denn der Film wird überwiegend sehr positiv von den Zuschauern bewertet: Movieplot: 8,2/10; Filmstarts: 4,3/5; Kino.de: 5/5; Rotten Tomatoes: 72% von bei seltsamerweise nur 286 Abstimmungen, wobei die Superheldenfilme oft Hunderte mehr Abstimmer haben, IMDB 8,7/10 bei ‎618.835 Abstimmern. Ich würde das sogar eine überwältigend große Mehrheit an positiven Meinungen nennen!


    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    "Memento" ist in der Tat richtig gut. "Batman Begins" und insbesondere natürlich "TDK" sind sehr gute Comic-Verfilmungen und auch "Prestige" hat seine Stärken, aber der Rest der Filmographie ist doch recht durchwachsen. Mit "Interstellar" hat er jetzt einen Tiefpunkt erreicht.
    Dies ist Deine Meinung, keine Tatsache, es wäre nett, wenn Du das auch so deklarieren würdest.

    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    Ich kann mich zwar den Aussagen von Lawrence Krauss in punkto "Interstellar" anschließen, aber meine Wertung baut natürlich nicht auf diesen Aussagen auf. Es wäre übrigens schön, wenn mir von einem Moderator (!) nicht derartiger Schwachsinn unterstellt wird.
    Zitat von TheMarsToolVolta Beitrag anzeigen
    "Interstellar" hat grobe inhaltliche Schwächen, ziemlich große Logiklöcher, fast ausnahmslos hölzerne Charaktere, neigt zum Kitsch und biegt sich die Wissenschaft - wenn es die Handlung verlangt - arg zurecht. Der Film ist einfach als Ganzes unrund und sicherlich kein Meilenstein - auch nicht im SciFi-Bereich. Mehr braucht man nicht dazu sagen oder gar zu argumentieren. Jeder, der den Film gesehen hat, kann das im Prinzip erkennen. Wer die filmische Qualität dennoch anders wertet, hat einfach eine andere Auffassung, was einen guten und zeitlosen (SciFi-)Film ausmacht. Am Ende bleibt mir nur das Fazit: Erwartungen nicht ansatzweise erfüllt.

    Soso, wer also nicht seiner Meinung ist, hat schlicht keine Ahnung, denn nichts anderes sagt der Text aus. "Mehr braucht man nicht zu sagen"...eben dann braucht man auch nichts zu begründen oder gar zu analysieren, schon gar nicht den Inhalt des Films. In der deutschen Presse ist das Urteil tatsächlich recht zwiespältig. Was darf ich von einer Presse erwarten, die im Gegenzug den zweiten Avengers Film in den Himmel lobt? In den USA sieht es schon etwas anders aus, da gibt es, so wie ich bisher sehe, doch wesentlich mehr positive Meinungen.

    Logiklöcher: ich zitiere mich mal selbst:
    "Gerade zum Ende des Films wurden Nolan bisweilen Logiklöcher vorgeworfen. Jene Zuschauer seien darauf hingewiesen, dass es sich hier um pure Science Fiction handelt. Grundsätzlich ist der ganze Film in sich unlogisch, da er auf Prämissen beruht, die entweder rein theoretischer Natur sind oder der Fantasie der Autoren entsprangen. Insofern kann man absolut jedem Scifi Film Unlogik und Unwissenschaftlichkeit vorwerfen. Der weltbekannte Physiker Kip Thorne, der als Berater für Interstellar tätig war, wurde sicherlich auch nicht engagiert um dem Streifen mehr wissenschaftliche Glaubwürdigkeit oder Logik zu verleihen. Es sollte wohl, wie ich meine, lediglich eine Darstellungsweise gewählt werden, die dem derzeitig angenommenen Bild der dargestellten Phänomene möglichst nahe kommt. Dieses Vorhaben sollte aber nicht als ein Versuch ernsthafter Wissenschaftlichkeit missinterpretiert werden, sondern dem Film wahrscheinlich mehr Tiefe und Hintergrund verleihen. Viele der in Interstellar angedeuteten oder gezeigten Phänomene sind entweder rein theoretischer Natur, oder so natürlich noch nie direkt beobachtet worden. Das macht die Bilder nicht weniger eindrucksvoll. Keinen Augenblick, bis auf das etwas seltsame Ende des Titels, kam in mir der Gedanke auf, dass Nolan hier seiner Fantasie zu freien Lauf gelassen hätte."
    Wäre 2001 nach seiner Logik beurteilt worden, wäre er nie der zeitlose Klassiker geworden, der er heute ist. Es geht m.E. in diesem Film, wie schon in 2001, eher um die Kernaussagen und die im Film verstreuten Parabeln und kritischen Hinweise auf unsere Gesellschaft mit einer letztlich deutlich positivistischen Tendenz. Und das ist in, wie ich meine, grandiose Bilder verpackt, die keine Sekunde langweilig auf mich wirken, auch wenn das Ende sicherlich etwas übertrieben ist. Wie Jobe schon schreibt: mich hat der Film emotional absolut berührt und ich denke, damit hat Nolan sein Ziel erreicht. Wer natürlich eventuell mit der Erwartung eines Batman Zuschauers in diesen Film ging, war wohl eher enttäuscht...

    Soso, hölzerne Charaktere:

    Saturn Award 2015[15]

    Nominierung in der Kategorie Bester Science Fiction Film
    Nominierung in der Kategorie Beste Regie für Christopher Nolan
    Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Matthew McConaughey
    Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Anne Hathaway
    Nominierung in der Kategorie Beste Nebendarstellerin für Jessica Chastain
    Nominierung in der Kategorie Beste Nachwuchsdarstellerin für Mackenzie Foy

    Nominierung in der Kategorie Beste Musik für Hans Zimmer
    Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt
    Nominierung in der Kategorie Beste Ausstattung
    Nominierung in der Kategorie Beste Spezialeffekte

    Da scheint es aber dann doch eine ganze Menge Leute zu geben, die das anders sehen...
    Zuletzt geändert von GreatSciFi; 22.05.2015, 08:34.

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  • Galactus
    antwortet
    Keine Kritik. Eher ein Lob.
    Interstellar ist für mich ein Film, der nicht gleich beim ersten mal Gucken funktioniert.
    Ich gebe zu, als ich die DVD gestern zum ersten mal in den Player schob, bin ich dabei eingeschlafen. Das sagt aber nichts über den Film aus, denn das passiert des öfteren sogar bei hochaufregender Action. Muß an meiner Tagesform oder meinem Alter liegen.


    Auf den 2. Blick hat mich Interstellar emotional sehr berührt. Logiklöcher haben mich hierbei mal so gar nicht interessiert, denn Logiklöcher lassen sich - wenn man sie denn unbedingt finden will - so gut wie überall in allen Filmen finden. Ich finde die Botschaft des Films einfach schön.
    Schön auch, das Gefühl zu haben, da ist mal wieder ein Streifen, der wirklich mal wieder so etwas wie eine Botschaft hat. Dieses Gefühl hatte ich in den letzten Jahren bei fast keinem Film. Vielleicht liegt es auch daran, daß ich das Wort Charakterentwicklung nicht mehr hören kann, ein Mantra, daß mich seit Jahren schon nicht mehr erreicht, daß ich jetzt etwas von Botschaften daherfasele.
    Botschaften, die in mir Gefühle auslösten, die ich nicht in Worte fassen kann, eigentlich auch gar nicht will. Denn möglicherweise ist danach der Zauber dahin. Ich möchte diese Gefühle, die der Film bei mir auslöste gerne noch etwas länger in meinem Herzen behalten.
    Interstellar ist anders als fast alles, was mir in den letzten Jahren so an Neuheiten untergekommen ist. Am ehesten versprüht er für mich noch den Charme alter Schinken. Aber auch nicht wirklich, denn der vielzitierte Space Odyssey 2001-Vergleich hinkt ebenso gewaltig.
    Mir gefällt der ruhige Ton des Films und der fast völlige Verzicht auf nervenzerreissende Action. Mich stört auch der geringe Humoranteil nicht. Die Tränendrüse reicht mir hier völlig aus. Und so ein abgefahrenes Robot-Design wie bei T.A.R.S. habe ich auch noch nirgendwo gesehen.
    Möglich, daß sich meine Begeisterung in den nächsten Wochen und wiederholtem Sehen noch relativiert, aber nach sooo viel Fast-Food fetten Burgern der letzten Jahre hatte ich einfach mal Bock wieder in einen knackigen Apfel zu beissen.
    Interstellar hat mir diesen Wunsch für`s erste erfüllt.

    Den Kauf bereue ich überhaupt nicht und bin mir sicher, daß sich diese Scheibe in Zukunft noch öfter in meinem Player drehen wird.

    Ach ja, eine Sache habe ich dann doch zu kritisieren. Die Musik finde ich insgesamt ein wenig zu dick aufgetragen.
    Zuletzt geändert von Galactus; 21.05.2015, 21:13.

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  • Mondkalb
    antwortet
    Gestern gesehen (von BluRay). Fazit: Hm.

    Es fängt interessant an, aber die Ungereimtheiten stapeln sich schon bald. (Wieso eine scheinbar der 30er-Jahre-Dürre ähnliche Situation in den USA die Menschheit bedrohen soll, erschließt sich mir nicht. Wenn anscheinend Technik nicht mehr so hoch im Kurs steht, dass man nicht mal mehr ein MRT hat, wieso kann die NASA dann in einem Bergbunker hinter ihrem Besprechungszimmer Raketen bauen? Andererseits gibt es hochintelligente Roboter, warum erledigen die nicht mehr Arbeiten oder die Weltraumerkundung? usw. usw.)

    Über die physikalischen Unmöglichkeiten will ich mich gar nicht weiter aufregen, es ist halt ein Hollywood-Schinken.

    Schauspielerisch hat mir die junge Murph sehr gut gefallen, ansonsten gab's viel Hölzernes und manchen Holzhammer. Die Dialoge sind stellenweise haarsträubend, manchmal steif und häufig gestelzt. Manchmal trieft das Schmalz.

    Aus den fremden Planeten wurde für meinen Geschmack zu wenig gemacht. Wasser- und Eisplaneten hat man bei Star Wars und Star Trek schon genügend gesehen.
    Optisch ist Interstellar ansonsten beeindruckend, und die Musik finde ich sehr schön.

    Insgesamt eher eine Enttäuschung.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Ich sehe da auch Funktionen in einem Plotgefüge. Und ich finde es super. Ich habe das wesentlich lieber als so etwas wie LOST oder weniger plakativ nBSG, wo die Charaktere den Plot bestimmen. Ich liebe es auch schon bei B5, dass viele Charakterbögen dort vom Plot und der allgemeinen Aussage regiert werden. Das ist für mich wesentlich anspruchsvolleres Schreiben als dieses "It's all about the characters"-Geschwafel, das eine Menge Autoren (und häufig auch im SF-Bereich) seit einigen Jahren anführt.

    Aber das ist, wie so vieles, nun einmal Geschmackssache.
    Richtig, es ist Geschmackssache und je nach Film ist auch mal das eine oder das andere geeigneter. Indiana Jones funktioniert einfach anders als Lost in Translation und damit unterscheiden sich auch die Ansprüche an die Charaktere, allerdings finde ich die Vorstellung, dass das eine oder das andere automatisch irgendwie anspruchsvoller ist, schon irgendwie absurd. Und in den beiden von dir genannten Serien war das "It's all about the characters"-Geschwafel mit zunehmender Dauer auch einfach nur noch gelogen.

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
    Es gibt sicher Ansätze, die über einen reinen Unterhaltungsfilm hinauszugehen, aber dabei ist es auch geblieben. Das ist auch nicht weiter schlimm.
    Nun ja, aber das ist ja genau das, was mich bei Nolan so sehr fasziniert: dass er darauf beharrt, solche Ansätze in "Blockbuster"-Filmen zuzulassen und sie oftmals gar zum tragenden Kern zu machen. Beispiel "Avengers 2": Auch hier gibt es solche Ansätze, aber die sind noch viel beiläufiger und noch viel mehr im bloßen Ansatz verhaftet. Du magst da keine Ausdifferenzierung machen wollen, aber das Nolan sie macht, ist für mich halt ein wichtiger Punkt in seinem Schaffen. (Wobei "Interstellar" von den bisherigen Nolan-Filmen sicherlich mit am weitesten vom "Blockbuster"-Idealtypen entfernt war.)


    Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
    Wenn dann während des Fluges noch dem Piloten erklärt wird, was ein Wurm-, ein schwarzes Loch oder Zeitdilatation und ähnliches ist, dann nimmt mir das entgültig das letzte bissdchen Immersion. Ja, es ist nötig, damit das Publikum dem Film folgen kann, aber wenn man als Filmemacher schon auf derart wenig elegante Methoden zurückgreifen muss, um seine Handlung zu erzählen, sollte man sich durchaus fragen, ob das Projekt, an dem man gerade arbeitet, zunächst einmal überhaupt eine so gute Idee ist.
    Ich kenne halt viele, die den Film gesehen haben, aber nicht so wie wir hier quasi jeden Tag mit SF-Ideen konfrontiert werden. Für die waren die Szenen, die du bemängelst, rettende Anker. Ich weiß, dass ich mit mehreren Leuten, die ich alle als sehr schlau einschätze, längere Gespräche bezüglich der Zeitreise hatte. Für mich ist das Konzept der Zeitreise ein durchaus alter Hut im SF-Geschäft (wenn auch häufig lange nicht so sauber durchgeführt wie bei "Interstellar") und konnte vor diesen Gesprächen auch nicht nachvollziehen, was daran so schwierig sein sollte. Aber diese Seite sollte man nicht vergessen: Ich kenne Leute, die erst durch den Film das erste Mal überhaupt etwas von Zeitdilatation gehört haben.

    Zitat von Anvil Beitrag anzeigen
    Ich sehe - überspitzt formuliert - Funktionen in einem Plotgefüge, aber keine Figuren, auch wenn der Film viel Zeit damit aufwendet, mir etwas anderes vorgaukeln zu wollen.
    Ich sehe da auch Funktionen in einem Plotgefüge. Und ich finde es super. Ich habe das wesentlich lieber als so etwas wie LOST oder weniger plakativ nBSG, wo die Charaktere den Plot bestimmen. Ich liebe es auch schon bei B5, dass viele Charakterbögen dort vom Plot und der allgemeinen Aussage regiert werden. Das ist für mich wesentlich anspruchsvolleres Schreiben als dieses "It's all about the characters"-Geschwafel, das eine Menge Autoren (und häufig auch im SF-Bereich) seit einigen Jahren anführt.

    Aber das ist, wie so vieles, nun einmal Geschmackssache.

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  • TheMarsToolVolta
    antwortet
    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Ebenso wie das Wunschdenken, dass sich niemand mehr für "Interstellar" interessieren wird, weil Nolan ja ach so überschätzt ist.
    Das wird glücklicherweise die Zeit zeigen. Meine Prognose lautet: "Interstellar" wird sich nicht als der zeitlose Filmklassiker herausstellen, wie das vielleicht manch einer hofft. Er wird schon jetzt von den meisten Leuten nicht mit "2001" in einem Atemzug genannt - und erst recht nicht in 10 oder 20 Jahren.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Weil alles was aus der Masse herausragt, besser erinnert wird. Die Qualität sollte darüber hinaus natürlich auch stimmen, was bei "Interstellar" glücklicherweise der Fall ist.
    Einzigartiger Mist ragt auch aus der Masse heraus, was aber - wie du offenbar erkannt hast - nicht unbedingt ein Zeichen für Qualität ist. Deiner Meinung nach steht "Interstellar" für Qualität. Viele Zuschauer gehen nicht mit dieser Meinung konform und auch das Echo in der Fachpresse ist recht zwiegespalten.

    Zitat von KennerderEpisoden Beitrag anzeigen
    Macht er ja, am laufenden Band. "Memento" ist faszinierend gut, der "The Dark Knight" außerordentlich gut, "Inception" sehr gut, "Interstellar" sehr gut. Der einzige Klogriff war für mich bislang "The Dark Knight Rises".
    Mit dieser Bilanz darf er gerne weiter machen. Wenn man anderer Meinung ist, ist das kein Problem, aber seine Kritik dann auf einen Physiker aufzubauen, dessen Kritik sich auf "Meine schöne Lebenszeit *Schnief*Heul* beschränkt, ist schon ein bisschen dünn.
    "Memento" ist in der Tat richtig gut. "Batman Begins" und insbesondere natürlich "TDK" sind sehr gute Comic-Verfilmungen und auch "Prestige" hat seine Stärken, aber der Rest der Filmographie ist doch recht durchwachsen. Mit "Interstellar" hat er jetzt einen Tiefpunkt erreicht.

    Ich kann mich zwar den Aussagen von Lawrence Krauss in punkto "Interstellar" anschließen, aber meine Wertung baut natürlich nicht auf diesen Aussagen auf. Es wäre übrigens schön, wenn mir von einem Moderator (!) nicht derartiger Schwachsinn unterstellt wird.

    "Interstellar" hat grobe inhaltliche Schwächen, ziemlich große Logiklöcher, fast ausnahmslos hölzerne Charaktere, neigt zum Kitsch und biegt sich die Wissenschaft - wenn es die Handlung verlangt - arg zurecht. Der Film ist einfach als Ganzes unrund und sicherlich kein Meilenstein - auch nicht im SciFi-Bereich. Mehr braucht man nicht dazu sagen oder gar zu argumentieren. Jeder, der den Film gesehen hat, kann das im Prinzip erkennen. Wer die filmische Qualität dennoch anders wertet, hat einfach eine andere Auffassung, was einen guten und zeitlosen (SciFi-)Film ausmacht. Am Ende bleibt mir nur das Fazit: Erwartungen nicht ansatzweise erfüllt.

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  • Anvil
    antwortet
    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Interessant. Ich sehe "Interstellar" allerhöchstens als einen der Unterhaltungsfilme, die am äußeren Ende des Genres "Unterhaltungsfilm" stehen. Dazu wird zu bewusst zu sehr auf viele Hauptmerkmale des "Unterhaltungsfilms" verzichtet oder diese auf raffinierte Weise neu eingesetzt: Action, schnelle Handlungsfolge, Philosophisches nur mal in 2 Minuten abfrühstücken... Da gehen die Nolans schon bewusst andere Wege. Gleichwohl bemerkt man schon, dass Nolan auch Blockbuster-Erfahrung hat und da durchaus auch einiges übernommen hat.
    Unterhaltungsfilme bestehen - zumindest für mich - nicht nur aus Transformers und vergleichbaren Produkten. Ja, es gibt eine gewisse Bandbreite wo man die verschiedenen Vertreter einordnen könnte. Mache ich aber nicht. Ich möchte nur festhalten, dass Interstellar weder den Anspruch hat, ein Arthouse-Flick zu sein, noch als eine besonders tiefgängige Abhandlung irgendeines Problems durchgeht. Die Gedanken, die hinter dem Film stecken sind durchaus interessant, diskussionwürdig und vielleicht auf tiefgründig, werden auf den kleinsten gemeinsamen Nenner heruntergebrochen, weil die Macher bei einem Film mit einem derartigen Budget ein Mainstream-Publikum bedienen müssen, um Geld in die Kassen zu spielen. Es gibt sicher Ansätze, die über einen reinen Unterhaltungsfilm hinauszugehen, aber dabei ist es auch geblieben. Das ist auch nicht weiter schlimm. Bauchschmerzen bekomme ich nur, wenn ein Produkt zu etwas verklärt wird, was vielleicht nur minimal in Ansätzen überhaupt enthalten ist.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    So kann man unterschiedlicher Meinung sein. Ich finde die Dialoge großteils klasse. Vom pathetischen Geschwätz der Astronauten bis hin zum charmanten Witz der Roboter. Da wurde einiges richtig gemacht, um den symbolischen Charakter des Films zu unterstreichen und auch die Gratwanderung zwischen Science, Fiction und Science Fiction hinzukriegen. Nur bei einzelnen Passagen kann man kritisieren, dass es sie tlw. exakt so in ähnlich gelagerten Filmen schon einmal gab, aber das juckt während des Anschauens relativ wenig.
    Dafür, dass immer wieder auf SF bei interstellar gepocht wird, nimmt das (Familien-)Drama doch sehr große Teile des Films ein. Das ist sogar von meiner Warte aus für dieses Thema die richtige Herangehensweise gewesen, da ich bei Nolan immer öfter seine Versteifung auf seine Handlungskonstrukte als quasi einziger tragender Teil seiner Filme kritisiere, jedoch schafft es das Brudergespann aus meiner Sicht nicht, den Dramateil und den Figuren die nötige Würze zu verleihen, dass die diesen auch tragen können. Es bleibt alles schematisch kalkuliert - ein Konstrukt. Hans Zimmers Geräusche verstärken diesen Eindruck nur noch mehr.

    Wenn dann während des Fluges noch dem Piloten erklärt wird, was ein Wurm-, ein schwarzes Loch oder Zeitdilatation und ähnliches ist, dann nimmt mir das entgültig das letzte bissdchen Immersion. Ja, es ist nötig, damit das Publikum dem Film folgen kann, aber wenn man als Filmemacher schon auf derart wenig elegante Methoden zurückgreifen muss, um seine Handlung zu erzählen, sollte man sich durchaus fragen, ob das Projekt, an dem man gerade arbeitet, zunächst einmal überhaupt eine so gute Idee ist.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Die Pacing-Probleme... ja, ich weiß, was du damit meinst, und ja, ich glaube, das Problem sahen die Nolans bei ihrer Geschichte auch. Es gibt ein paar elegante Wege im Drehbuch, um die etwas aus dem Weg zu schaffen - vor allem der Aufenthalt auf dem ersten Planeten ist super, um ganz viel erzählte Zeit auf der Erde überspringen zu können. Andere Dinge wie das Mann-Problem sind durchaus etwas arg langgezogen, aber hier kann gerade Hans Zimmer richtig punkten. Oftmals wird die Narrative an diesen Bruchstellen durch seine Musik doch zusammengehalten.
    Ich fand den Film eigentlich gar nicht lang gezogen. Eher das Gegenteil scheint aus meiner Sicht der Fall zu sein. Nolan versucht wieder unglaublich viel in seinen Film zu pressen, weswegen manche Abschnitte sehr gehetzt wirken und sich nicht auf natürliche Weise entfalten können. Die eleganten Wege, die du anführst, sehe ich eher als Notbehelf, da der Film seine Laufzeit von knapp 3 Stunden nicht überschreiten durfte.

    Zitat von garakvsneelix Beitrag anzeigen
    Ja, das ist vielleicht der eine Kritikpunkt, den man bei den Nolans bringen kann: Zwecks der Symbolik geht manchmal der Kontakt zu den Figuren etwas verloren. Mich stört das nicht so sehr, weil ich auch nicht fordere, dass sich Filmfiguren wie echte Menschen anfühlen müssen. Für mich geht es in einem Film immer noch um die Story, weniger um die Charaktere. Das kann man anders sehen.
    Ich sehe - überspitzt formuliert - Funktionen in einem Plotgefüge, aber keine Figuren, auch wenn der Film viel Zeit damit aufwendet, mir etwas anderes vorgaukeln zu wollen.

    Zitat von Feydaykin Beitrag anzeigen
    Es ging ja um das Überleben der Menschheit. Mit Vertikal Farming und co hat man wohl bessere Chancen als ins All zu flüchten.
    Es ging mir, ungeachtet der Auflösung, lediglich um das Ausgangsszenario, um Hungersnöte abzuwenden.

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  • Feydaykin
    antwortet
    Ich weiß nicht, ob man die Bevölkerung unseres Planeten aus rein kontrollierten Umgebungen (Gewächshäuser etc.) dauerhaft ernähren kann. Nolan hat sich hier die großen Hungersnöten aus der jüngeren Zeit (Irlands Kartoffelfäule, Dust Bowl etc.) zum Vorbild genommen.
    Es ging ja um das Überleben der Menschheit. Mit Vertikal Farming und co hat man wohl bessere Chancen als ins All zu flüchten.

    - - - Aktualisiert - - -

    nicht sehr wahrscheinlich.
    Man muss wissen, ob einem das genügt, aber angesichts dessen, dass die Erde schon etliche Male von irgendwelchen Zombies überlaufen wurde, sollte es schon möglich sein, diese Plotkröte zu schlucken.
    ja klar, ginge das. Ich rege mich auch nicht drüber auf. Eben nur als Fesstellung. Stimmig war es schon umgesetzt mit Staub und "IOWA ist everywhere"

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  • garakvsneelix
    antwortet
    Zitat von Alexandermerow Beitrag anzeigen
    Ich habe den Film vor ein paar Tagen gesehen und muss sagen, dass er mir nicht sonderlich gefallen hat.
    Was war denn für dich genau verwirrend?

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