Star Trek The Motion Picture finde ich an manchen Tagen todlangweilig, an anderen Tagen kann ich mich gar nicht sattsehen

Man sieht eine sehr beeindruckende Darstellung der Raumfahrt im 23. Jahrhundert mit viel vielfältiger Aktivität - Raumschiffe, Raumfähren, Raumanzüge, usw., ein bizarres Aliengebilde, und - für das Entstehungsjahr 1978/79 auch nicht uninteressant - einen Vorbeiflug der Enterprise am Jupiter. Wenn ich es richtig gefunden habe, erreichte Voyager 1 den Jupiter im Januar 1979 und Voyager 2 im April 1979. TMP kam dann im Dezember 1979 ins Kino und dürfte in dieser Zeit auch einen starken Eindruck gemacht haben. Offenbar haben sich viele Zuschauer den Film auch mehrfach im Kino angesehen.
Die Minuten lange Szene mit Scotty und Kirk im Shuttle und der Enterprise im Trockendock ist einer der Höhepunkte von Star Trek überhaupt. Man sieht es dem Film wirklich an, dass er so viel - oder mehr gekostet hat, als die drei TOS-Staffeln zusammen. Eine großartige Leistung ist auch der Soundtrack des Films, der zumindest musikalisch schon einmal zur Next Generation überleitet.
Dass Bob Wise auf die bunten Uniformen der Serie verzichtet hat, weil sie auf der großen Leinwand zu grell erscheinen, finde ich okay. Allerdings ist der Zuschnitt der neuen Uniformen nicht unbedingt ein Fortschritt, wobei interessanter Weise McCoy einige Freiheiten bekommt: Einen offenen Kragen, so dass man die Brustbehaarung sehen kann

Dass sich der Film an die Folge "Ich heiße Nomad" anlehnt, und TMP bei manchen auch den Untertitel "Where Nomad has gone before"

TMP bietet dabei auch einiges an Charakterentwicklung. Da seit dem Ende der Serie zehn für die Schauspieler nicht ganz spurlose Jahre vergangen sind, braucht man im Film eine Erklärung. Kirk als Admiral erkämpft sich - nicht ganz sauber und fair - das Kommando über die Enterprise, ist aber fehleranfällig. McCoy war schon aus der Sternenflotte raus, kommt aber zurück und hat seine bissige Art nicht verloren. Spock wollte sich einem Ritual unterziehen, um sich seiner Emotionen zu entledigen, und sein Auftritt ist im Vergleich zur Serie überraschend kalt.
Während das Beamen und der Warp-Flug sonst eher Routine sind, gibt es in TMP den wohl schlimmsten Transporter-Unfall in Star Trek überhaupt, und der Warpantrieb erzeugt ein Wurmloch, in dem die Enterprise fast durch einen mitgeschleppten Asteroiden zerstört wird (auf den sie einen Torpedo schießen darf). Die Phaser werden dabei gar nicht erst eingesetzt

Eingesetzt werden hingegen Tricorder, was ganz gut dazu passt, dass der Film ohnehin eher auf einer psychologisch-philosophischen Ebene aufgebaut ist. Sehr interessant finde ich, dass V'Ger hexagonale Strukturen bzw. Symmetrien zeigt. Was natürlich etwas unsinnig ist, ist, dass erst Kirk den Schmutz wegwischt und aus V'Ger Voyager wird. Das hätten die Wesen des Maschinenplaneten wohl auch gekonnt. Großes Lob aber noch mal an Shatner und die Reeves-Stevens, die im Roman "The Return" nochmal an V'Ger und den Maschinenplaneten anknüpfen.
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