[23.02.2381 - 17:07 Uhr]
Huangs Stellvertreter kannte das Gesicht, das sie gerade aufgesetzt hatte.
Während ihrer gemeinsamen Zeit auf der Bavaria und zuletzt Starbase 74, wo sie die Umbau- und Reparaturarbeiten an der Independence koordiniert hatten, war der kybernetisch veränderte Betazoide mit der Körpersprache der Menschenfrau vertraut geworden.
Er war auf derlei Signale angewiesen, seitdem ein tragischer Shuttleunfall während seiner Stationierung auf Deep Space Nine ihn seiner psionischen Sinne beraubt hatte.
Und auch wenn Huang Shengyi sich unnahbar und forsch gab, war sie hinter der Fassade weitaus verletzbarer, als sie zugegeben hätte.
"Wir werden etwa einen Schiffstag benötigen, um das Portal der Sivaren zu erreichen. Ich denke, dass ich den Maschinenraum vorerst gut im Griff habe, Commander. Sie sollten über eine Pause nachdenken. Zu sterben ist nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen sollte.".
Manches Mal hatte Lem den Eindruck, dass seine Vorgesetzte besser mit dem Computer zu kommunizieren wusste, als mit anderen organischen Wesen. Dann wiederum erinnerte er sich daran, dass sein eigenes Gehirn teilweise aus einer positronischen Matrix bestand.
Wahrscheinlich kam er deshalb vergleichsweise gut mit Shengyi aus.
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[Deck 15/16] Maschinenraum
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Das ist ein wichtiges Thema.
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23.02.2381 -17:07 Uhr
Huang schien garnicht auf Ihn zu reagieren. Sie hielt mit beiden Händen die Ränder einer der Konsolen fest und stützte sich so ab. Ihre blutroten Augen waren vertieft in die unglaublichen Datenmengen, die über den Bildschirm flimmerten.
„Ein Subraumfeld…der Warpkern….das ergibt alles keinen Sinn. Keinen Sinn“. Ihr Griff um die Ränder der Konsole wurde stärker, es wirkte beinahe verkrampft. Sie schien die Umwelt um sich herum nichtmehr wirklich wahrzunehmen, ehe Rader sie sanft an der Schulter packte.
„Ma’am? Alles in Ordnung? Die Brücke ruft uns“
„Äh…mir ging es nie besser“ entgegnete Huang etwas überrascht und wandte sich schließlich Lem zu. Wie durch ein Wunder entgegnete Sie seine Geste. „Ja, alles in Ihrer Hand. Alles in der Hand der Sivaren“
„Hier Maschinenraum, soweit arbeiten alle Systeme wie Sie sollten, wenigstens soweit wir das von hier aus sagen können. Wir sollten nicht explodieren“
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[23.02.2381 -17:03 Uhr]
Lieutenant Lem Slon, der betazoidische Stellvertreter Huangs, gab der Asiatin einen nach oben gerichteten Daumen - eine irdische Geste, die er sich im Umgang mit Menschen angewöhnt hatte.
"Das Subraumfeld wurde um uns herum aufgebaut, Ma'am. Ich kann nicht behaupten, dass ich diese Anzeigen hier verstehe...", sagte der Ingenieur mit neutralem Gesichtsausdruck und beinahe mechanisch kühl klingender Stimme, wobei er auf seine Arbeitskonsole deutete.
Über das LCARS-Interface flimmerten unentwegt kryptische Datenreihen, die eine scheinbar unmögliche Mischung aus quantenphysikalischen Zuständen, an Grenzwissenschaften erinnernder Hypermechanik und höherdimensionaler Mathematik darstellten.
"... aber die Subraumgeometrie dieser Blase bewegt sich innerhalb der von den Sivaren vorgegebenen Parameter. Das Schiff reagiert bislang gut darauf. Der Warpkern scheint mit dem sivarischen Energiefeld auf unbekannte Weise zu resonieren.".
Er legte den Kopf leicht schief.
"Es liegt jetzt nicht mehr in unserer Hand, Commander.".
Ein Zittern ging wie auf Kommando durch das Schiff.
Sie waren auf Warp.Zuletzt geändert von Space Marine; 03.12.2014, 21:23.
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[23.02.2381 -17:02 Uhr]
Kam die Antwort von Commander Iljuschin."Verstanden Maschinenraum. Halten Sie sich bereit."
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23.02.2381 - 17:02 Uhr
Das Schiff war für das Abschleppmanöver bereit – oder zumindestens würde es bei dem Versuch nicht in zwei Stücke reißen. Huang und Ihre Techniker hatten in kürzester Zeit das Schiff so gut vorbereitet wie nur irgendwie möglich, doch ob es genug war würde sich in wenigen Minuten zeigen.
„Huang an Brücke, wir sind soweit. Aus Technischer Sicht sollte uns nichts mehr aufhalten. Wenigstens sollten wir es irgendwie überleben“. Doch da war wieder diese Selbstsicherheit in Ihrer Stimme. Solange diese Frau an Bord war, würde dieses Schiff jedes Manöver überleben…
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23.02.2381 - 16:59 Uhr
Ein Ruf von der Brücke ging ein:
"T'Arleya an Maschinenraum, der Abschleppvorgang wird jetzt gestartet. Falls unerwartete Störungen auftreten, melden Sie es unverzüglich."
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[23.02.2381 - 16:53 Uhr]
Doktor Anessia seufzte leise in sich hinein.
Wie Huang Shengyi mit der Art, die sie an den Tag legte, jemals das Offizierspatent erhalten hatte, war ihr ein Rätsel.
Sie musste wirklich eines der größten technischen Genies in der Sternenflotte sein. Anders hätte die Admiralität sich sicher nicht dazu verleiten lassen, Huangs selbst für Ingenieurskorps-Verhältnisse ausgeprägte soziale Defizite zu übersehen.
Die Deltanerin ließ die Schultern leicht hängen, wandte den Blick dann jedoch noch einmal der geschäftigen Arbeitsdrohne zu.
Sobald dieses Abschleppmanöver durchgeführt worden war, hätte sie Commander T'Arleya einen Vorschlag zu unterbreiten.
Vorerst jedoch machte Anessia sich auf den Rückweg zur Hauptkrankenstation.Zuletzt geändert von Space Marine; 29.11.2014, 19:56.
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[23.02.2381 - 16:52 Uhr]
Das Gerät an Huangs rechter Schläfe störte glücklicherweise kaum, Huang musste sogar danach tasten, um zu bemerken, dass es wirklich dort war.
„Es ist eine Maschine. Ein fliegender Werkzeugkasten. Mein fliegender Werkzeugkasten. Wenn er Defekt ist, fällt er unter meinen Zuständigkeitsbereich. Aber ja, es ist genau die Maschine. Aber rühren Sie diese einfach nicht an, außer sie wollen, dass das Schiff bei dem Abschlepmanöver in zwei Teile gerissen wird. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden“.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren wandte sie sich von der Ärztin ab und wieder Ihrer Arbeit zu.
Diese Frau hatte Ihr schon genug Zeit gekostet.
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[23.02.2381 - 16:52 Uhr]
Die deltanische Ärztin befestigte den Vitalmonitor mit einigen wenigen geschickten Handgriffen an der rechten Schläfe der Chefingenieurin und justierte das Gerät.
Ein bestätigender Piepton zeugte davon, dass alles ordnungsgemäß funktionierte.
"Gut, das war es auch schon, Commander.".
Anessia war drauf und dran, sich zu verabschieden, um Huangs spürbaren Zorn nicht noch zu schüren.
Dann jedoch fiel ihr Blick auf den Exocomp, der gerade zwischen verschiedenen Arbeitsstationen hin- und herhuschte, um Sternenflottentechnikern zur Hand zu gehen.
"Ist das die Maschine, die bei der Anpassung der Bordsysteme an die besonderen Umstände in dieser Raumregion geholfen hat?", hakte die stellvertretende Chefärztin der Independence nach.
"Befand sich diese Drohne nicht bei Ihnen, als... die Backbordgondel mit exotischer Strahlung geflutet worden ist?".
Sie formulierte es nur auf diese Weise, um den Halbsatz "als Sie starben" zu vermeiden.
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[23.02.2381 - 16:52 Uhr]
„Über meine Diensttauglichkeit besorgt?, das ist lä...“, sie war auf den besten Weg endgültig die Fassung zu verlieren, hielt aber glücklicherweise im letzten Moment inne.
„Tun Sie, was sie nicht lassen können“, seufzte sie schließlich. Was brachte widersprechen schon?
Die Ärztin würde nicht locker lassen und schlimmstenfalls erklärte T’Arleya Huang wirklich für Dienstuntauglich.
Sie hatte keine Große Wahl.
Und beim Counselor würde sie eben die gleichen beiden Sätze wiederholen, die sie schon tausendmal an die Ärzte gerichtet hatte.
Sie lebte. Ihr ging es gut.
„Los, beeilen sie sich wenigstens ein bisschen“
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[23.02.2381 - 16:51 Uhr]
Die schlanke Deltanerin mit dem Arztkittel über der Sternenflottenuniform hob das kleine technische Gerät in die Höhe, welches sie bei sich trug.
"Mobiler Vitalfunktionsmonitor.", erklärte sie knapp, ganz Huangs Aufforderung zur Eile entsprechend.
Die neue Chefingenieurin des Schiffes zählte zu den kompliziertesten Persönlichkeiten, mit denen die kahlköpfige Frau jemals zu tun gehabt hatte - und das, obschon ein Großteil der Offiziere dem medizinischen Stab ohnehin eher reserviert bis ablehnend begegnete.
Huang schien aus dieser Haltung ein Lebensprinzip gemacht zu haben. Das aber war das Problem des Counselors.
"Ich soll Sie auf Befehl des Ersten Offiziers damit ausstatten. Er erlaubt zuverlässigere und weitaus detailliertere Scans Ihrer Biofunktionen, als die internen Sensoren der Independence. Commander T'Arleya ist nach wie vor über Ihre...".
Sie suchte nach einem Begriff, der nicht allzu herabwürdigend klang, und war erfolglos.
"... Diensttauglichkeit besorgt. Wir haben Sie während einer Ausnahmesituation in den Maschinenraum entlassen, und da es keine Anzeichen dafür gibt, dass Sie durch Ihre Erfahrung in der Warpgondel in ihrem Urteilsvermögen beeinträchtigt worden sind. Ihr Zustand gibt uns jedoch nach wie vor Rätsel auf. Counselor Hale wird wohl noch heute mit Ihnen sprechen wollen. Nachdem wir dieses Abschleppmanöver durchgezogen haben. Bis dahin...".
Sie deutete erneut auf das kleine Gerät.
"Darf ich?".
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[23.02.2381 - 16:50 Uhr]
Das Letzte was Lieutenant-Commander Huang Shengyi nun brauchen konnte, war die irgendeine Ärztin, die sowieso wieder nur sinnlose Fragen stellte und unfähig war, eine ordentliche Diagnose zu stellen.
Sie lebte. Ihr ging es gut.
Wie oft sollte sie das noch wiederholen? Sie hatte im Moment Dringenderes zu tun als sich um Ihre eigene Gesundheit zu sorgen.
Immer noch streikten zahlreiche Systeme, darunter der Warpantrieb. Es gab viel zu tun und die Anfragen wurden nicht gerade weniger.
Und da war da noch das Abschleppmanöver der Sivaren. Aber das sich die Mediziner nicht für ein Über-Warp Abschlepmanöver interessierten, wunderte sie nicht sonderlich. Das Schiff konnte nur in Stücke gerissen werden…
„Komme schon“, knurrte sie vor sich hin, warf entnervt den Tricorder auf den nächsten Tisch und machte sich auf den Weg zu der Ärztin. Sie hatte aber bedauerlicherweise keine Wahl. Wollte Sie ihren Posten im Maschinenraum behalten, musste sie mitspielen. Diese Ärzte hatten Ihr schon genug Zeit gekostet …
„Doktor, machen wir es kurz. Ich habe nicht viel Zeit“ begrüßte Huang schließlich die Ärztin in Ihrer üblichen, freundlichen Art.
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[23.02.2381 - 16:50 Uhr]
Doktor Anessia hatte nach ihrem Besuch auf der Hauptbrücke nur kurz die Hauptkrankenstation besucht, um einen mobilen Vitalfunktionsmonitor zu besorgen.
Da sie Doktor Joody ohnehin schon wieder in Arbeit versunken vorgefunden hatte, war die Deltanerin zu dem Entschluss gekommen, sich zunächst um das Problem an sich zu kümmern: Lieutenant-Commander Huang Shengyi.
"Commander Huang.", rief die stellvertretende Chefärztin des Schiffes auf für deltanische Verhältnisse äußerst nonchalante Art quer durch den Maschinenraum.
"Ihr Doktor möchte Sie sprechen.".
Im Chaos der umhereilenden Maschinencrew war dies wohl die schnellste und sicherste Methode, die Chefingenieurin aufzugreifen, anstatt sie eine halbe Ewigkeit zwischen aufgeregten Technikern, herumliegenden Werkzeugkästen und funkensprühenden Konsolen zu suchen.
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[23.02.2381 - 15:54 Uhr]
Die Techniker begaben sich alle schnurstracks an die ihnen zugewiesenen Arbeiten.
Sie formten ein professionelles Team, und so überrascht jeder Einzelne auch von Huangs Rückkehr in den Maschinenraum sein mochte, niemand zweifelte ihre Kompetenz oder ihre Befehlsgewalt an.
Der Chefingenieur der Independence war in der Tat zurück.
Und die Crew des Maschinenraums war unter ihrer eigenwilligen, obschon wirkungsvollen Führung schnell dazu in der Lage, die Anweisungen von der Hauptbrücke umzusetzen und grünes Licht zu geben.
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