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Ist Hartz IV zu niedrig?

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Wenn dem so wäre, dann müssten wir ja in völlig Verzichtbarem Überfluss leben. Da der größte Teil der Bevölkerung aber wohl nicht dieses Glück hat, haut das eigentlich nicht hin.
    Da wird sich dank der Technik noch viel verändern. Es gibt bald viele unnütze Berufe.

    1. Bargeld wird es bald nicht mehr geben, also fallen Arbeitsplätze im Bankwesen weg.
    2. Man kann Schüler weitgehend online beschulen, wird billiger, weil man nicht so viele Lehrer und Gebäude braucht. Auch die Gefahren sind geringer.
    3. Online einkaufen statt selbst los fahren.
    4. Postboten braucht man eigentlich auch nicht mehr dank eMail & Co.
    5. Wir haben bald auch im Haushalt viele kleine roboterähnliche Maschinen.
    6. Autos sind ein Problem für die Umwelt. Also wird es auch dort Veränderungen geben.

    Unsere Freizeit wird sich kreativ entwickeln und auch nützliche Aspekte haben, so dass es auch etwas zu tun gibt. Es werden dann Menschen gebraucht, die andere anleiten können, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten.

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  • Infinitas
    antwortet
    Zitat von Bethany Rhade Beitrag anzeigen
    Das mit der Probearbeit ist immer wieder klasse. Hatte mal einen Chef, der brauchte für 2 Wochen jemanden als Aushilfe. Da hat er halt immer die Leute 1 Tag Probearbeiten lassen, dann gesagt, es passt nicht und am nächsten Tag war der nächste Probearbeiter da. Ergo: Er musste keine einzige Kraft für die 14 Tage bezahlen.

    Und bei solchen Machenschaften muss man sich dann noch vor dem Sachbearbeiter rechtfertigen, warum man den Job nicht bekommen hat.

    Hatte übrigens auch öfters jobmäßig mit Bewerbungen zu tun und die waren alle einwandfrei. Keine Rechtschreibfehler, ordentlicher Aufbau, saubere Blätter... und so lange ist das noch nicht her. Da gab es schon Hartz 4.
    Naja solange das Jobangebot reell vorhanden ist, ist das legitim die richtige Kraft zu suchen. Außerdem Wächst man mit seinen Aufgaben - ich glaube das es sehr wenige Jobs gibt die mit Probearbeitern, langfristig abgedeckt werden können.

    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Welche Arbeitsleistung? Wir haben doch schon so viel Technik, die uns das Arbeiten erleichtern, so dass nur noch die wenigsten Menschen arbeiten bräuchten.
    Sorry nein das ist leider nicht so und kann mir folgendes leider nicht verkneifen. Hier einige, aber nicht alle Beispiele aus meinem heutigen Tagesablauf :

    • MeP ( Misen en Place ) für Tagegeschäft herrichten

    • pariern von Rinderbacke
    • parien von falscher Lende
    • 60 KG Karotten - schälen
    • 20 KG Zwiebeln - schälen
    • ca 15 KG Weißkohl Schneiden für Bayrisch Kraut Bayrisch - Kraut Kochen
    • Tagesgeschäft - Essen anrichten und schicken nebenbei Abwaschen
    • Rinderbacke - herstellen
    • Diverse Bratengerichte _ herstellen.
    • Diverse Schäufele und Haxen - herstellen


    alles Handarbeit und noch eine der harmloseren Listen


    LG Infinitas

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  • Ace Azzameen
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock
    Das kann man natürlich pauschal im Detail nicht beantworten. Kommt natürlich auch auf die Stelle an sich an.
    Klar. Ein Bauhandwerker braucht kein Anschreiben nach DIN 5008 verfassen.

    Optik steht hinten an. Wenn jetzt natürlich eine Bewerbung wie "hingeschissen" aussieht, wird die natürlich auch direkt aussortiert. Aber ob die Bewerbung nun 5 oder 8 Seiten hat, das Foto aufgedruckt oder beigelegt ist.. who cares?
    Auf das Design wollte ich auch nicht hinaus. Aber die Informationen im Lebenslauf sollten schon übersichtlich präsentiert sein und sich nicht auf eine fünf Seiten lange Aufstellung ausbreiten.

    Zitat von Karl Ranseier
    Echt? Ist das regional unterschiedlich oder hat sich da in den letzten Jahren wieder was geändert? Oder hab ich da wieder was vergessen ?
    Ich nehm da auch keine hundert Prozent Sicherheit in Anspruch, aber für mich liest sich der § 147 SGB III so.

    Zitat von Taanae
    Welche Arbeitsleistung? Wir haben doch schon so viel Technik, die uns das Arbeiten erleichtern, so dass nur noch die wenigsten Menschen arbeiten bräuchten.
    Wenn dem so wäre, dann müssten wir ja in völlig Verzichtbarem Überfluss leben. Da der größte Teil der Bevölkerung aber wohl nicht dieses Glück hat, haut das eigentlich nicht hin.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    ... die Masse der Menschen ist nicht reif genug, um aus einer Position finanzieller Sicherheit kreativ und/oder produktiv an der Gesellschaft mitzuarbeiten; die Masse würde jede Form von Mitarbeit sofort einstellen und wäre gleichzeitig zu dumm um zu begreifen, daß sie mit genau diesem Verhalten die Basis für ihre finanziell sichere Situation vernichtet.
    Die Menschen sind tatsächlich nicht fähig zu begreifen, dass eine Änderung not tut und auch theoretisch machbar ist. Dummheit muss aber nicht sein, denn Bildung steht uns überall zur Verfügung - eigentlich werden wir damit zugedröhnt, so dass wir gar nicht mehr in der Lage sind zu sortieren.

    Und so schlecht wie Fachkräfte in vielen Branchen in Deutschland bezahlt werden, hätte ich sogar vollstes Verständnis dafür, wenn ein Familienvater mit Einführung dieses bedingungslosen Grundeinkommens an seinem Arbeitsplatz in der sogenannten "mittleren Führungsebene" die Brocken hinschmeißt und erstmal Zeit mit der Familie nachholt, die ihn die Firma in den letzten 10 Jahren teilweise sogar unbezahlt gekostet hat
    Vielleicht wird es anfangs so sein bei einigen, aber bestimmt nicht auf Dauer. Ohne Arbeit ist es zuhause manchmal ganz schön langweilig, und wenn das Arbeitsklima zwangsläufig besser wird, gibt es sicherlich genug Menschen, die einen Ausgleich brauchen, sich beweisen wollen oder zumindest dazulernen wollen.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Welche Arbeitsleistung? Wir haben doch schon so viel Technik, die uns das Arbeiten erleichtern, so dass nur noch die wenigsten Menschen arbeiten bräuchten.
    Äh, du hast aber schon mitbekommen, daß die Verteuerung von Energie durch den Staat unter Schröder mit dem Ziel durchgesetzt wurde, menschlicher Arbeitskraft wieder lohnenswerter erscheinen zu lassen? Versteh mich nicht falsch - ich empfinde es als einen menschenverachtenden Ansatz, Anreize zu schaffen, daß schwere Arbeit weiter von Menschen erledigt werden soll statt von Maschinen (die Energie verbrauchen), und meine auch, daß es ein Kennzeichen von Entwicklungsländern ist, wenn dort Energie teurer ist als menschliche Arbeitskraft - ein Klischeebild dazu ist die Rikscha am Flughafen - aber unser Konzept von social engineering basiert immer noch auf einem Staat mit nahezu Vollbeschäftigung - auch wenn man dazu ABM betreibt

    In dem Umfeld haben sich kleine mittelständische Unternehmen halt auf die staatliche Milchmädchenrechnung eingelassen und weiter in Beine statt Steine & Technik investiert - diese Arbeitskraft bricht mit dem bedingungslosen Grundeinkommen weg, sollte es eine Höhe haben, von der man leben kann. Ich gehe davon aus, daß mehr Leute aus dem Arbeitsleben zu Gunsten eines solchen Grundeinkommens aussteigen würden, als Deutschland überschüssige Arbeitskräfte hat. Das kann die Bundesrepublik so finaziell nicht stemmen. Ausserdem müssten die meisten unserer Nachbarstaaten bzw besser die gesamte EU mitziehen - eine solche Form finanzieller Sicherheit würde eine viel zu große Zuwanderungswelle auslösen, die ein Land alleine ebenfalls nicht stemmen kann.

    Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein wunderbares, idealistisches Theorie-Konstrukt; es steht sich aber bei der praktischen Umsetzung mit seiner eigenen Annahme im Weg, daß der Mensch an sich eigentlich strebsam, gut und weise ist - und eben nicht faul, bösartig und gierig. An genau dem Punkt haben schon Sozialismus und Kommunismus versagt Wenn wir heute die richtigen Weichen stellen, gibt's in 200 Jahren vielleicht eine Menschheit, die so ist. Mit dem Material von heute aber - insbesondere mit dem Material, daß in Macht- und Entscheidungspositionen platziert ist - geht das nicht; die Masse der Menschen ist nicht reif genug, um aus einer Position finanzieller Sicherheit kreativ und/oder produktiv an der Gesellschaft mitzuarbeiten; die Masse würde jede Form von Mitarbeit sofort einstellen und wäre gleichzeitig zu dumm um zu begreifen, daß sie mit genau diesem Verhalten die Basis für ihre finanziell sichere Situation vernichtet.

    Und so schlecht wie Fachkräfte in vielen Branchen in Deutschland bezahlt werden, hätte ich sogar vollstes Verständnis dafür, wenn ein Familienvater mit Einführung dieses bedingungslosen Grundeinkommens an seinem Arbeitsplatz in der sogenannten "mittleren Führungsebene" die Brocken hinschmeißt und erstmal Zeit mit der Familie nachholt, die ihn die Firma in den letzten 10 Jahren teilweise sogar unbezahlt gekostet hat

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, daß dann auch noch in einer angenehmen Höhe ist, bricht die Arbeitsleistung in Deutschland weg und dann kann man sich diese Lösung schon sehr bald nicht mehr leisten.
    Welche Arbeitsleistung? Wir haben doch schon so viel Technik, die uns das Arbeiten erleichtern, so dass nur noch die wenigsten Menschen arbeiten bräuchten.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Karl: Du kriegst doch schon nach 12 Monaten innerhalb der letzten zwei Jahre einen Anspruch auf ALG1 für 6 Monate.
    Echt? Ist das regional unterschiedlich oder hat sich da in den letzten Jahren wieder was geändert? Oder hab ich da wieder was vergessen ?

    Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
    Dann komme ich nun gedanklich zum bedingungslosen Grundeinkommen. Dazu gabs hier im Forum bestimmt schon nen Frett, oder?
    Ja, gibt es. Aber der Ansatz bringt auch niemanden weiter. Ohne ein "Not"-Szenario fehlt vielen Menschen einfach der notwendige Druck, um überhaupt was zu leisten. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen, daß dann auch noch in einer angenehmen Höhe ist, bricht die Arbeitsleistung in Deutschland weg und dann kann man sich diese Lösung schon sehr bald nicht mehr leisten.

    Das Kernproblem sind einfach immer noch viel zu viele schlecht bezahlte Jobs, eine unfaire Gewinnbeteiligung und der Abbau von Arbeitnehmerrechten zu Gunsten von Krisenprofiteuren. In unserem Sozialstaat ist einfach der Oberschicht die soziale Einstellung abhanden gekommen und das Gutsherrentum schlägt wieder durch - "sei halt froh, daß du hier arbeiten darfst!"

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  • Dr.Bock
    antwortet
    Zitat von Ace Azzameen Beitrag anzeigen
    Dr.Bock: Wenn man eine Vielzahl an Bewerbern auf eine oder vielleicht auch zwei Stellen hat, dann muss man anfangs nunmal anhand der Bewerbungsunterlagen aussortieren. Wie würdest du dabei vorgehen?
    Das kann man natürlich pauschal im Detail nicht beantworten. Kommt natürlich auch auf die Stelle an sich an. Aber wie gesagt, primär bin ich da immer an Hand der Informationen gegangen und nicht an Hand des Aussehens der Mappe. Was hat der Bewerber schon im entsprechenden Bereich geleistet (Lebenslauf in sich stimmig, Referenzen etc.), was kann er laut eigener Aussage und natürlich, nicht unerheblich, was sind die Gehaltsvorstellungen des Bewerbers?

    Optik steht hinten an. Wenn jetzt natürlich eine Bewerbung wie "hingeschissen" aussieht, wird die natürlich auch direkt aussortiert. Aber ob die Bewerbung nun 5 oder 8 Seiten hat, das Foto aufgedruckt oder beigelegt ist.. who cares?

    Das Langzeitarbeitslose, sofern sie keine Top Referenzen haben, in einem normalen Bewerbungsprozess eigentlich bei den meisten Stellen nur mit niedrigen Gehaltsvorstellungen punkten können, sollte nicht überraschen. Denn es gibt eigentlich auch immer genug Bewerber, die aus einer festen Anstellung oder nach erst kurzer Arbeitslosigkeit bewerben. Und wer "mitten im Job ist", wird natürlich eher genommen, als jemanden der schon seit 3-4 Jahren nichts in dem Bereich getan hat.

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  • Ace Azzameen
    antwortet
    Karl: Du kriegst doch schon nach 12 Monaten innerhalb der letzten zwei Jahre einen Anspruch auf ALG1 für 6 Monate.

    Dr.Bock: Wenn man eine Vielzahl an Bewerbern auf eine oder vielleicht auch zwei Stellen hat, dann muss man anfangs nunmal anhand der Bewerbungsunterlagen aussortieren. Wie würdest du dabei vorgehen?

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  • Sternenkreuzer
    antwortet
    Dann komme ich nun gedanklich zum bedingungslosen Grundeinkommen. Dazu gabs hier im Forum bestimmt schon nen Frett, oder?

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
    Übrigens bekommt man nicht automatisch das höhere ALG I, sondern manchmal direkt ALG II.
    Wie lange muss man gearbeitet/eingezahlt haben um ALG I überhaupt bekommen zu können??
    2 Jahre ohne Unterbrechung; dann gibt's ein Jahr ALG I - das übrigens bei zahlreichen Jobs, die bis letztes Jahr so mit dem "sei doch froh, daß du Arbeit hast"-Label so auf dem Arbeitsmarkt rumgeisterten, in der Grundberechnung niedriger ausfallen konnte als ALG II+Miete. Mit einem solchen ALGII + Wohngeld kann man auch nicht unbedingt "leben". Das ist mehr eine Form von vegetieren. Mit dem Mindestlohn sind zum Glück einige dieser Ausbeuter-Systeme verschwunden.

    Trotzdem hab ich mit der Aussage "Arbeit mach froh" in Deutschland irgendwie ein Problem

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  • Sternenkreuzer
    antwortet
    Übrigens bekommt man nicht automatisch das höhere ALG I, sondern manchmal direkt ALG II.
    Wie lange muss man gearbeitet/eingezahlt haben um ALG I überhaupt bekommen zu können??

    Ich habe auch nur ALG II bekommen, was auch Sinn macht, denn ich hatte ja vorher, jetzt mal abgesehen vom Zivildienstsold und Nebenjobs noch nicht allzuviel in die "Kasse" gezahlt.
    Mal ein paar Wochen hier und ein paar Wochen da. Aber um ALG I zu kriegen, muss man länger fest angestellt sein?

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    Ich finde es immer sehr interessant, wie sich Menschen, die wenn überhaupt, höchstens mal ein Jahr lang ALG bekommen haben, welches ja wesentlich höher als ALG II liegt, über dies Höhe desselben mokieren, oder was damit möglich sein sollte. Frage: wer von Euch MUSSTE wirklich einmal über einen längeren Zeitraum mit 345 Euro (+/- ein paar Euro) im Monat auskommen?
    Als Alleinerziehende habe ich zeitweise länger von Hartz IV leben müssen und weiß daher, wie sparsam man leben muss. Ein Jahr ist kein Problem, wenn nicht gerade überraschende Anschaffungen gemacht werden müssen.

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von GreatSciFi Beitrag anzeigen
    ... wer von Euch MUSSTE wirklich einmal über einen längeren Zeitraum mit 345 Euro (+/- ein paar Euro) im Monat auskommen? Und ich meine keine Bekannten oder Verwandten, nein: EUCH SELBST! Wer nicht erlebt hat, wie wenig Geld das ist, kann einfach nicht mitreden.
    Ich Direkt nach dem Studium, für etwa 3/4 Jahr, bis ich meine erste Stelle gefunden hatte.

    So, darf ich jetzt weiter mitreden?

    Da sind die 5 Euro schnell und gerne einmal überschritten, so man sich denn wirklich redlich müht. Davon ab muss auch Internet, Druckerpatronen, Drucker, Strom und alles weitere erst einmal finanziert werden. Theoretisieren ist immer einfach...
    Die Rechnung hatten wir doch oben schon. Meine Bewerbungen damals hatten Anschreiben, Lebenslauf (mit mehrfach verwendetem oder ausgedrucktem Photo) und 3 oder 4 Seiten Anhang, alles ausgedruckt. All das in einem Plastikhefter mit Klarsichtdeckel für rund 4 Euro, all-inclusive. Dabei habe ich etwa 5-7 oder 8 Bewerbungen pro Monat verschickt, gefordert waren 4.
    Wer wirklich der Ansicht ist, mit ALG II, Sozialhilfe oder Grundsicherung ließe sich auch nur ansatzweise vernünftig leben, ist herzlich eingeladen, es einmal auszuprobieren!
    Danke, ich habe es "ausprobiert" und kann auch gerne drauf verzichten. Dennoch habe ich in dieser Zeit keine Not erlebt, trotz der gerade mal 345 Euro (damals).

    Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Leute, die hier "theoretisieren", automatisch keine Erfahrung mit der Materie hätten?



    EDIT:
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Wer aber nur seine 5 (oder 10) Pflichtbewerbungen vollkriegen will, fährt mit Standardtext und immer voller Mappe gut; die können inzwischen recht gut als "Ich will gar nicht bei Ihnen arbeiten, aber ich muss meine Bewerbungen vollkriegen"-Statement erkannt werden
    Ich geb`s offen zu: das habtte ich auch regelmäßig gemacht. Vor allem zu Beginn eines Monats hatte ich mir 3-4 Stellenangebote rausgesucht, bei denen ich irgendwie ganz entfernt das noch begründen könnte und eine Bewerbung abgeschickt. (Ich hatte bzgl Inhalt & Aussehen aber Wert darauf gelegt, dass es nicht lächerlich wird) Damit hatte ich mein "Soll" erfüllt, denn man weiss ja nie, ob sonst noch was kommt. Und dann kamen halt die Ausschreibungen, an denen ich ein echtes Interesse hatte.
    Zuletzt geändert von xanrof; 01.04.2015, 15:59.

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  • GreatSciFi
    antwortet
    Ich finde es immer sehr interessant, wie sich Menschen, die wenn überhaupt, höchstens mal ein Jahr lang ALG bekommen haben, welches ja wesentlich höher als ALG II liegt, über dies Höhe desselben mokieren, oder was damit möglich sein sollte. Frage: wer von Euch MUSSTE wirklich einmal über einen längeren Zeitraum mit 345 Euro (+/- ein paar Euro) im Monat auskommen? Und ich meine keine Bekannten oder Verwandten, nein: EUCH SELBST! Wer nicht erlebt hat, wie wenig Geld das ist, kann einfach nicht mitreden. Und nein: nicht jeder ist faul oder sich zu fein für irgendwelche Arbeiten. Nein, nicht jeder Betrieb akzeptiert halbe oder Online Bewerbungen. Eine Bewerbung ist gerade für einen Langzeitarbeitslosen ein Aushängeschild. Was anderes hat er oft nicht und von daher muss diese möglichst hochwertig sein. Da sind die 5 Euro schnell und gerne einmal überschritten, so man sich denn wirklich redlich müht. Davon ab muss auch Internet, Druckerpatronen, Drucker, Strom und alles weitere erst einmal finanziert werden. Theoretisieren ist immer einfach...

    Ansonsten stimme ich Karl zu: intensive Recherche über den möglichen neuen Arbeitgeber ist unabdingbar und gehört zum Bewerbungsverfahren, wie das Salz in der Suppe. Und um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Wer wirklich der Ansicht ist, mit ALG II, Sozialhilfe oder Grundsicherung ließe sich auch nur ansatzweise vernünftig leben, ist herzlich eingeladen, es einmal auszuprobieren! Und Langzeitarbeitarbeitslose, die dies gerne sind, mag es wohl noch geben, doch seit den drastischen und teils absolut ungerechten Kürzungen der Schröder Ära ist dies sicherlich ein verschwindend geringer Teil, zumal die offizielle Arbeitslosenquote in der BRD bei nur 3% liegt.

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