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Ist Hartz IV zu niedrig?

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  • Taanae
    antwortet
    Die Grundsicherung für Behinderte oder Pflegebedürftige wurde von 80% auf 100% erhöht Auch wenn sie mit Eltern oder Freunden zusammenleben, erhalten sie jetzt 391€ statt 313€ und sind damit vermutlich eine eigene Bedarfsgemeinschaft, oder etwa nicht?

    Fraglich ist für mich, ob dies auch schon für 18jährige gilt. Denn hier las ich:
    Menschen mit Behinderung haben einen Anspruch auf Grundsicherung nach dem SGB XII, wenn sie das 18. Lebensjahr vollendet haben und unabhängig von der jeweiligen Arbeitsmarktlage voll und dauerhaft erwerbsgemindert sind.
    Das Kindergeld darf nicht abgezogen werden, und daher gehe ich von unter 25jähren aus.
    Der Bundesfinanzhof hat mit einem Urteil am 18.04.2013 entschieden, dass die Abzweigung von Kindergeld grundsätzlich unzulässig ist, wenn der Grundsicherungsberechtigte im Haushalt der Eltern lebt. Dann sei davon auszugehen, dass die Eltern Aufwendungen in erheblichem Umfang für das Kind mit Behinderung erbringen mit der Folge, dass eine Abzweigung des Kindergeldes ausgeschlossen ist.
    Lebenshilfe Bamberg: Grundsicherung bei Erwerbsminderung

    Hier steht:
    Entgegen der weit verbreiteten Ansicht in der sozialhilferechtlichen Praxis, so urteilte das Bundessozialgericht, steht allen erwachsenen Grundsicherungsempfängern, die bei ihren Eltern oder in einer Wohngemeinschaft leben und einen gemeinsamen Haushalt führen, jeweils der Regelbedarf der Regelbedarfsstufe 1 (100 Prozent) zu.
    Also nehme ich mal an, dass alle Erwachsenen gemeint sind, obwohl bei den Hartz-IV-Empfängern zwischen 18 und 25jährigen unterschieden wird. Wo vorher eine Benachteiligung Behinderten gegenüber bestand, besteht damit vermutlich jetzt eine Benachteiligung gegenüber Hartz-IV-Empfängern unter 25 Jahren.

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    So fürchterlich viele Ausnahmen gibt es jetzt auch wieder nicht und die hat, wie gesagt, nicht die Nahles zu verantworten. Und wenn sie und die SPD nur heucheln und in Wahrheit die ganzen Ausnahmen doch gut und richtig finden, dann stellen sie sich diesmal wenigstens parteistrategisch gut an und schieben erfolgreich der Union alles in die Schuhe. Ich glaube aber trotzdem, dass eine rot-grüne Regierung einen lückenfreien Mindestlohn durchgesetzt hätte.

    Und die Linkspartei hat sich in der Beziehung auch nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil haben zumindest Teile der Partei mit ihrem einseitigen Rumgedresche auf der SPD bei gleichzeitigem Ignorieren der Union gezeigt, dass es ihnen nicht primär darum geht, eigene Inhalte voran zu bringen, sondern sie sich vor allen Dingen über ihren Antagonismus gegenüber der SPD definieren. Das ist natürlich Wasser auf den Mühlen derer, die der Linkspartei die Regierungsfähigkeit absprechen und in dem Fall haben sie damit ja auch Recht.
    Noja, allein das es überhaupt Ausnahmen gibt, ist ein Zeichen das es eben kein Mindestlohngesetz ist. Klar, die Ausnahmen hat die Union zu verantworten, da sind wir einer Meinung.

    Es soll ja auch nicht um die Linke gehen, da die genug ausmisten müssten um Regierungsfähigkeit zu erlangen.
    Es mutet nur seltsam an, wenn man Ideen dieser Partei zuerst belächelt und dann punktuell doch darauf zurück greift, weil es eben akut ist. Wobei, wie gesagt, der Mindestlohn ja nicht auf dem Mist der Linken beruht.
    Alles in allem sind wir uns ja einig.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Der große Wurf ist es auch nicht, kein Zweifel. Nahles & Co. haben aber bestenfalls einen Grundstein gelegt, mehr nicht.
    Die Forderungen gehen und greifen einfach nicht weit genug. So ist das ganze ein löchriger Käse.
    Komischerweise hat die LINKE das Thema Mindestlohn aufgegriffen, wobei sie ja nicht die erste Partei ist mit dieser Forderung, und man hat sie einfach müde belächelt und irgendwas von "nicht bezahlbar" gefaselt. Plötzlich ist es bezahlbar. Warum?
    So fürchterlich viele Ausnahmen gibt es jetzt auch wieder nicht und die hat, wie gesagt, nicht die Nahles zu verantworten. Und wenn sie und die SPD nur heucheln und in Wahrheit die ganzen Ausnahmen doch gut und richtig finden, dann stellen sie sich diesmal wenigstens parteistrategisch gut an und schieben erfolgreich der Union alles in die Schuhe. Ich glaube aber trotzdem, dass eine rot-grüne Regierung einen lückenfreien Mindestlohn durchgesetzt hätte.

    Und die Linkspartei hat sich in der Beziehung auch nicht mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil haben zumindest Teile der Partei mit ihrem einseitigen Rumgedresche auf der SPD bei gleichzeitigem Ignorieren der Union gezeigt, dass es ihnen nicht primär darum geht, eigene Inhalte voran zu bringen, sondern sie sich vor allen Dingen über ihren Antagonismus gegenüber der SPD definieren. Das ist natürlich Wasser auf den Mühlen derer, die der Linkspartei die Regierungsfähigkeit absprechen und in dem Fall haben sie damit ja auch Recht.

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon, dass ich den Mindestlohn generell nicht für so den mega Wurf halte....
    Der große Wurf ist es auch nicht, kein Zweifel. Nahles & Co. haben aber bestenfalls einen Grundstein gelegt, mehr nicht.
    Die Forderungen gehen und greifen einfach nicht weit genug. So ist das ganze ein löchriger Käse.
    Komischerweise hat die LINKE das Thema Mindestlohn aufgegriffen, wobei sie ja nicht die erste Partei ist mit dieser Forderung, und man hat sie einfach müde belächelt und irgendwas von "nicht bezahlbar" gefaselt. Plötzlich ist es bezahlbar. Warum?

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Die Theorie, man könne Arbetislosigkeit am besten dadurch bekämpfen, indem man Löhne kräftig senkt und den Arbeitslosen mal kräftig Beine macht....
    Naja, "die Theorie" an sich ist ja schon komplett falsch. Man kann keine vier Arbeitslose in einen Job drängen. Da kann man sich noch so Gedanken machen, wie man dieses "faule Pack" mit Sanktionen dazu nötigt sich ein Bein auszureissen.
    Was der Arbeitsmarkt nicht hergibt, kann auch nicht befriedigt werden.
    Die Grundidee des H-Systems, nämlich Gutverdiener gegen Niedriglöhner gegen Leistungsbezieher gegeneinander auszuspielen war schon irgendwie genial, weil es eben funktioniert und der Michel gar nicht merkt in welcher Spirale er plötzlich steckt. Weil sich das System auf den ersten Blick gut anhört.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Aber Lioppleurodon ist einfach ein trauriges Beispiel dafür, was die FAZ aus Menschen macht. Leute wie er werden auch dann noch davon fabulieren...
    Keine Ahnung wer was liest, aber aus eigenen Erfahrungen kann vieles was geschrieben wurde sicherlich nicht resultieren.
    Viele mit einer solchen Meinung wurden jedenfalls eines besseren belehrt, sobald sie selbst in diese Situation geraten sind und nicht mehr so einfach rauskommen. Trotz hoher Qualifikation.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Na ja, es ist schon naheliegend, dass die meisten Migranten dorthin ziehen, wo es Arbeitsplätze gibt. Jemand, der wegen Arbeitslosigkeit und Armut aus anderen Ländern auswandert, will dann eben nicht in Deutschland wieder arbeitslos und arm sein. Deswegen ist auch die Vorstellung absurd, die Ausländer würden den Deutschen die Arbeit wegnehmen. Auch wenn die NPD natürlich gerne was anderes behauptet.
    Klar zieht man dorthin wo es am wahrscheinlichsten ist Arbeit zu bekommen. Es wurde aber gesagt das man nur flexibel genug sein müsse und am besten den Jobs hinterher reist. Wieviele das aber genau machen, das kann man aus der Grafik nicht nachvollziehen. Nur das die Leute irgendwann mal dorthin gezogen sind, weil die Chancen entsprechend höher scheinen.
    Joa, Ausländer, Arbeit wegnehmen........ Das war in den 80ern schon mehr als nur Out. Sprüche von ewig gestrigen, wie eben der NPD.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Makulatur. Das Mindestlohngesetz ist lediglich Opium fürs Volk. Wird nur wenig bringen, so lange es genug Schlupflöcher gibt.
    Abgesehen davon, dass ich den Mindestlohn generell nicht für so den mega Wurf halte, auch wenn ich nichts gegen ihn habe und auch denke, dass er komplett ohne Ausnahmen sein sollte und gerne auch höher sein könnte, so haben Nahles und die SPD beim Mindestlohn doch ziemliches Rückrat gezeigt. Alle Ausnahmen wurden von der Union reinverhandelt. Wenn man die Kräfteverhältnisse in der Koalition bedenkt, so ist das schonmal ein Fortschritt.


    Da kann man auch gleich sagen, die Inquisition mit ihren Daumenschrauben diente lediglich der Wahrheitsfindung und Läuterung um selbst aktiv zu werden und da möglichst schnell wieder rauszukommen.
    Vor allem wenn man sich die Fakten reinzieht, also die nackten Zahlen die sich gegenüber stehen.
    H4 wurde eingeführt um nicht sagen zu können, das man in einem der reichsten Länder der Welt vor die Hunde geht wenn man keine Arbeit hat. Ein Alibi-Gesetz, das darauf abzielt die wirtschaftlich Schwachen auf wirtschaftlich noch schwächere zu hetzen und eine Neiddebatte in Gang zu setzen. Was ja auch wunderbar funktioniert bis jetzt.
    Die Theorie, man könne Arbetislosigkeit am besten dadurch bekämpfen, indem man Löhne kräftig senkt und den Arbeitslosen mal kräftig Beine macht, ist an Schwachsinnigkeit nicht mehr zu überbieten. Nach der Logik müsste ja Griechenland das ökonomische Powerhaus Europas sein. Afrika erst recht. Löhne sind eben nicht nur Kosten, sondern auch Einkommen. Deshalb ist es zwar schön, wenn man mit Hilfe von Lohnsklaven für Lau produzieren kann, aber wenn sich die Güter mangels Einkommen trotzdem keiner leisten kann, führt das eben zu nichts. Außer vielleicht einer außenwirtschaftlichen Umwucht, mittels derer man seine Arbeitslosigkeit einfach exportiert. Aber das klappt halt auch nur, solange man Länder findet, die entsprechend verschuldungswillig und verschuldungsfähig sind.

    Aber Lioppleurodon ist einfach ein trauriges Beispiel dafür, was die FAZ aus Menschen macht. Leute wie er werden auch dann noch davon fabulieren, dass Deutschland sich "nach unten anpassen" müsse, wenn wir selbst China und Japan schon in Grund und Boden exportiert haben. Gegenüber China haben wir ja schon Leistungsbilanzüberschüsse. Die Schlitzaugen kriegen wir auch noch klein!


    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Ich menschenfreundlichere Interpretation wäre, dass das bedeutet, dass die Löhne in Deutschland zu niedrig sind, wenn Arbeitslosigkeit eine echte Alternative zum Arbeiten ist, weil so oder so finanziell das Gleiche dabei rumkommt.

    Warum das menschenfreundlicher ist? Weil es nicht impliziert, dass Hartz IVler faul sind und sich auf ihrer Stütze ausruhen. Ich glaub, die meisten wollen aus dieser Lage heraus aber irgendwelche Hilfsarbeiten machen und dann doch nicht mehr übrig haben macht eben die Arbeit nicht attraktiv.
    Stimmt genau!


    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Aus der Grafik geht nicht hervor, ob diese Massen der Arbeit hinterherziehen. Sie zeigt lediglich auf wo die meisten (und deren Nachfahren) sesshaft werden, weil es dort vermutlich bessere Chancen auf Arbeit gibt.
    Das manche der Arbeit auf Teufel komm raus hinterherziehen, trifft wohl nur auf einen Promillewert zu..
    Na ja, es ist schon naheliegend, dass die meisten Migranten dorthin ziehen, wo es Arbeitsplätze gibt. Jemand, der wegen Arbeitslosigkeit und Armut aus anderen Ländern auswandert, will dann eben nicht in Deutschland wieder arbeitslos und arm sein. Deswegen ist auch die Vorstellung absurd, die Ausländer würden den Deutschen die Arbeit wegnehmen. Auch wenn die NPD natürlich gerne was anderes behauptet.

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Zwar nicht für die Zeitskala von 6-12 Monaten (das war auch nicht das, was ich meinte), aber für den größeren Zusammenhang gibt es dafür eine schöne Karte, wo man den Anteil von Ausländern und deren Nachfahren ablesen kann:

    [ATTACH=CONFIG]86900[/ATTACH]

    Natürlich gehen sie dorthin, wo es Arbeit gibt.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Migrationshintergrund
    Die Zeitskala von 6-12 Monaten trifft aber viele. Vor allem jene, die nur eine zeitliche Anstellung haben.


    Ich darf dich nochmal zitieren:
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    ...oder der Mensch zieht dahin, wo die Arbeit ist...
    Aus der Grafik geht nicht hervor, ob diese Massen der Arbeit hinterherziehen. Sie zeigt lediglich auf wo die meisten (und deren Nachfahren) sesshaft werden, weil es dort vermutlich bessere Chancen auf Arbeit gibt.
    Das manche der Arbeit auf Teufel komm raus hinterherziehen, trifft wohl nur auf einen Promillewert zu.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Was bleibt mir in solch einem allgemeinen Umfeld auch anderes übrig? Es geht mir ja nur um Denkanstöße.
    Nein, wenn man schon vom "im Kopf umparken" redet und "andere Lösungen" propagiert, dann sollte man nicht mit Allgemeinplätzen um sich werfen, sondern auch entsprechendes liefern. Reden kann man schließlich über alles, und mag die Idee in Augen vieler noch so kurios sein.

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  • 3of5
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Das kann man so sehen, das ist richtig. Allerdings wird mit dem Mindestlohngesetz in Zukunft der Abstand zwischen Hartz IV und dem Niedriglohnsektor etwas größer werden.
    Der Mindestlohn, der ausgerechnet für Langzeitarbeitslose in den ersten 6 Monaten nicht gilt. Also gerade diejenigen, denen man vermitteln müsste, dass Arbeit sich lohnt, sollen weiterhin für Löhne arbeiten, von denen man eigentlich inzwischen erkannt hat, dass sie unzumutbar sind. Mit der Perspektive, nach sechs Monaten ausgetauscht zu werden.

    Ich selbst stamme aus einem Umfeld, wo es als außerordentlich peinlich und als Zeichen allergrößten persönlichen Versagens empfunden wird, länger als für eine absolut unumgängliche Übergangszeit Sozialhilfe beziehen zu müssen.
    Ich glaube, ich würde es als größere Demütigung empfinden, wenn ich täglich das Gefühl hätte, ausgenutzt zu werden, und für einen Hungerlohn die Drecksarbeit zu verrichten, die den Wohlstand in den oberen Etagen der Gesellschaft ermöglicht.

    Es muss ja auch nicht unbedingt eine Arbeit im Niedriglohnbereich sein.
    Manchen steht aufgrund fehlender Begabung, schwieriger Biographie oder Krankheit eben nichts anderes offen.

    in meiner Auffassung bestärken, dass die bisherigen Sätze und Regeln noch zu großzügig bemessen sind. Denn wenn man sich darauf ausruhen kann - und das ist leider tatsächlich möglich - dann hat das System seinen Zweck verfehlt.
    Das Sozialsystem soll ein menschenwürdiges Leben gewährleisten. Den dafür nötigen Satz kann der Staat aus verfassungsrechtlichen Gründen eigentlich nicht unterschreiten.

    In einer ordentlichen Gesellschaft würde der Arbeitsanreiz nicht darin bestehen, dass man den Arbeitslosen auch noch das Existenzminimum verweigert, sondern darin, dass jeder durch Arbeit ein ordentliches Stück über dieses Minimum hinauskommen kann. Solange das nicht der Fall ist, kann man einem, der nur die Wahl zwischen H4 und der Ausbeutung im Niedriglohnsektor hat, keinen Vorwurf machen, wenn er sich für ersteres entscheidet. Schließlich ist ein H4-Empfänger auch ein Homo oeconomicus, der seinen Nutzen maximiert.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Millionen Fliegen können nicht irren.........
    Völliger Humbug!
    Ein Job soll Planungssicherheit geben, gerade auch für Familien. Da kann man nicht mal eben Jobhopping von Stadt zu Stadt betreiben.
    Selbst als Single kann man sich nicht alle 6-12 Monate einen Umzug leisten, nur weil die Jobs einen durchs Land ziehen.
    Diese Massen von Ausländern, die das betreiben, möchtest du dann auch bitte nachweisen.
    Zwar nicht für die Zeitskala von 6-12 Monaten (das war auch nicht das, was ich meinte), aber für den größeren Zusammenhang gibt es dafür eine schöne Karte, wo man den Anteil von Ausländern und deren Nachfahren ablesen kann:



    Natürlich gehen sie dorthin, wo es Arbeit gibt.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Migrationshintergrund

    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Jedenfalls zeigst du keine "anderen Lösungen" auf, sondern gibst Standardkerzen zum besten.
    Was bleibt mir in solch einem allgemeinen Umfeld auch anderes übrig? Es geht mir ja nur um Denkanstöße.

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Normalerweise dauert es eine Weile, bis man in das Hartz IV-System abrutscht. weil davor noch das ALG I steht. Man hat also ein bisschen Zeit zum Überlegen.
    Je nach dem wie lange man vorher einen Job ausgeübt hat kann das natürlich etwas dauern ins H4 zu rutschen, keine Frage. Davon ist aber nicht die Rede.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wenn es in der eigenen Region keine passenden Stellen gibt, dann bleiben zunächst zwei Möglichkeiten: man kann warten, bis die Jobs in die Region kommen oder der Mensch zieht dahin, wo die Arbeit ist. Der zweite Weg führt meistens schneller zum Erfolg. Millionen Ausländer können nicht irren, denn die machen es genauso.
    Millionen Fliegen können nicht irren.........
    Völliger Humbug!
    Ein Job soll Planungssicherheit geben, gerade auch für Familien. Da kann man nicht mal eben Jobhopping von Stadt zu Stadt betreiben.
    Selbst als Single kann man sich nicht alle 6-12 Monate einen Umzug leisten, nur weil die Jobs einen durchs Land ziehen.
    Diese Massen von Ausländern, die das betreiben, möchtest du dann auch bitte nachweisen.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Falls der erlernte Beruf nicht mehr tragfähig sein sollte - und nach einem Jahr Arbeitslosigkeit könnte man das ungefähr abschätzen - dann kann man entweder weiter leiden und auf Hartz IV immer ärmer werden oder man versucht, irgendwo anders unterzukommen. Welche Lösung dafür in Frage kommt, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
    Nach einem Jahr Arbeitslosigkeit kann man das mitnichten einschätzen. Warum sollte man auch? Vor allem wenn man entsprechende Qualifikationen besitzt.

    Jedenfalls zeigst du keine "anderen Lösungen" auf, sondern gibst Standardkerzen zum besten.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wenn es in der eigenen Region keine passenden Stellen gibt, dann bleiben zunächst zwei Möglichkeiten: man kann warten, bis die Jobs in die Region kommen oder der Mensch zieht dahin, wo die Arbeit ist. Der zweite Weg führt meistens schneller zum Erfolg. Millionen Ausländer können nicht irren, denn die machen es genauso.
    Diese Ausländer sind doch in einer ganz anderen Situation, haben doch keine Heimat hier und sind daher auch flexibel. Man kann sie nicht als Beispiel anführen.

    ...dann kann man entweder weiter leiden und auf Hartz IV immer ärmer werden oder man versucht, irgendwo anders unterzukommen.
    Mit Familie ist dies schwierig. Ich bin inzwischen "woanders", fühle mich damit aber nicht wohl und werde es auch nicht. Auch wenn man Arbeit in einer anderen Stadt oder einem anderen Bundesland findet, heißt es nicht, dass alle Familienangehörigen damit leben können. Man muss Verwandte und Freunde zurücklassen, die Infrastruktur ist anders, die Hobbies ändern sich teilweise etc. Mir fehlt der Kontakt zum Wasser (bin aus dem Norden) und musste mich total umstellen. Es ist fast so, als würde man für Geld einen Teil von sich selbst aufgeben. Das Leiden ist also manchmal auch mit Arbeit garantiert.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von ChronoWerx Beitrag anzeigen
    Diese "anderen Lösungen" würden mich brennend interessieren, wenn es nicht unbedingt der Niedriglohnsektor sein muss.
    Normalerweise dauert es eine Weile, bis man in das Hartz IV-System abrutscht. weil davor noch das ALG I steht. Man hat also ein bisschen Zeit zum Überlegen.

    Wenn es in der eigenen Region keine passenden Stellen gibt, dann bleiben zunächst zwei Möglichkeiten: man kann warten, bis die Jobs in die Region kommen oder der Mensch zieht dahin, wo die Arbeit ist. Der zweite Weg führt meistens schneller zum Erfolg. Millionen Ausländer können nicht irren, denn die machen es genauso.

    Falls der erlernte Beruf nicht mehr tragfähig sein sollte - und nach einem Jahr Arbeitslosigkeit könnte man das ungefähr abschätzen - dann kann man entweder weiter leiden und auf Hartz IV immer ärmer werden oder man versucht, irgendwo anders unterzukommen. Welche Lösung dafür in Frage kommt, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Aber ich verstehe auch diejenigen, die unbedingt arbeiten wollen. Ich selbst stamme aus einem Umfeld, wo es als außerordentlich peinlich und als Zeichen allergrößten persönlichen Versagens empfunden wird, länger als für eine absolut unumgängliche Übergangszeit Sozialhilfe beziehen zu müssen.
    Und ich finde es peinlich, dass genau diese Menschen mit unbegründeten Vorurteilen, die Arbeitslosigkeit anderer als eigenes Versagen interpretieren, jede unterbezahlte Arbeit annehmen und damit erst den Niedriglohnsektor begünstigen. Man sollte das Versagen nicht immer nur bei den Arbeitslosen suchen.

    Es muss ja auch nicht unbedingt eine Arbeit im Niedriglohnbereich sein. Manchmal gibt es andere Lösungen, für die man sich allerdings mental öffnen muss. Man sollte nur das Hartz IV-System mit seinen Daumenschrauben als Motivationshilfe verstehen, um selbst aktiv zu werden und da möglichst schnell wieder raus zu kommen, denn genau so ist es gedacht.
    Du meinst, Druck erzeugt Arbeit? Wie kann man nur alle Arbeitslosen als arbeitsunwillig bezeichnen? Du sagst damit auch, dass Ältere, die unverschuldet arbeitslos werden, unter Druck gesetzt werden müssen, auch wenn sie gerne arbeiten. Sie brauchen angeblich Motivation, weil Arbeitslosigkeit immer noch als Charakterschwäche angesehen wird, obwohl Arbeitgeber Ältere kaum noch einstellen.

    Stell Dir mal vor, Dein Vater wird arbeitslos, und Du erlebst, wie sehr ihn dies belastet, da er sehr gerne arbeitet. Du würdest ihm also alle Schuld an dieser Misere (arbeitslos zu sein) geben, obwohl er sich bemüht, was Du ja sehen kannst? Wenn manche Frauen ihre Männer verlassen, weil sie arbeitslos werden, geben sie ihren Männern das Gefühl, versagt zu haben, dabei hat die Frau als Mensch versagt.

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  • Yodas_Kräutertee
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Das kann man so sehen, das ist richtig. Allerdings wird mit dem Mindestlohngesetz in Zukunft der Abstand zwischen Hartz IV und dem Niedriglohnsektor etwas größer werden.
    Meinst du den Mindestlon der ganz plötzlich nicht (mehr) für alle gilt?

    Aber ich verstehe auch diejenigen, die unbedingt arbeiten wollen. Ich selbst stamme aus einem Umfeld, wo es als außerordentlich peinlich und als Zeichen allergrößten persönlichen Versagens empfunden wird, länger als für eine absolut unumgängliche Übergangszeit Sozialhilfe beziehen zu müssen.
    Du weißt aber heute schon, daß das eine Denkweise ist, die allenfalls vor der Industrialisierung "Gültigkeit" hatte? Und das auch nur deswegen, weil derlei "Moral" vorallem durch die sehr dominanten chr. Kirchen aufrecht gehalten wurde.

    Es muss ja auch nicht unbedingt eine Arbeit im Niedriglohnbereich sein. Manchmal gibt es andere Lösungen, für die man sich allerdings mental öffnen muss. Man sollte nur das Hartz IV-System mit seinen Daumenschrauben als Motivationshilfe verstehen, um selbst aktiv zu werden und da möglichst schnell wieder raus zu kommen, denn genau so ist es gedacht.
    Sich "mental öffnen" hat aber nicht nur was mit "im Kopf umparken" zu tun.
    Somal "im Kopf umparken" im allgemeinen zumindest eine höhere Schulbildung voraussetzt.
    Desweiteren sind diese "Daumenschrauben" auch sehr hinderlich, wenn es darum geht etwas geeignetes zu finden, womit dann auch das Jobcenter zufrieden ist.
    Somal eine Arbeit nicht zwingen bedeutet, daß man nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen ist.
    Nein. Dann geht der Papierkram erst richtig los.

    in meiner Auffassung bestärken, dass die bisherigen Sätze und Regeln noch zu großzügig bemessen sind. Denn wenn man sich darauf ausruhen kann - und das ist leider tatsächlich möglich - dann hat das System seinen Zweck verfehlt.
    Das System hat seinen Zweck verfehlt, indem es einen Raum geschaffen hat, wo überhaupt noch Sozielhilfe benötigt wird. Es bekommen ja nicht nur Arbeitslose Hartz IV, sondern auch Leute, die bei ihrer Arbeit nicht genug verdienen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
    Wieso gibt es im 21. Jahrhundert immer noch Arbeiten, die so schlecht entlohnt werden, daß das Geld niemals reichen kann?
    Das ist ja wohl der "Hauptfehler" von diesem korrupten System.

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  • Whyme
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wobei mich Aussagen wie diese:

    in meiner Auffassung bestärken, dass die bisherigen Sätze und Regeln noch zu großzügig bemessen sind. Denn wenn man sich darauf ausruhen kann - und das ist leider tatsächlich möglich - dann hat das System seinen Zweck verfehlt.
    Ich menschenfreundlichere Interpretation wäre, dass das bedeutet, dass die Löhne in Deutschland zu niedrig sind, wenn Arbeitslosigkeit eine echte Alternative zum Arbeiten ist, weil so oder so finanziell das Gleiche dabei rumkommt.

    Warum das menschenfreundlicher ist? Weil es nicht impliziert, dass Hartz IVler faul sind und sich auf ihrer Stütze ausruhen. Ich glaub, die meisten wollen aus dieser Lage heraus aber irgendwelche Hilfsarbeiten machen und dann doch nicht mehr übrig haben macht eben die Arbeit nicht attraktiv.

    LG
    Whyme

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  • ChronoWerx
    antwortet
    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Das kann man so sehen, das ist richtig. Allerdings wird mit dem Mindestlohngesetz in Zukunft der Abstand zwischen Hartz IV und dem Niedriglohnsektor etwas größer werden.
    Makulatur. Das Mindestlohngesetz ist lediglich Opium fürs Volk. Wird nur wenig bringen, so lange es genug Schlupflöcher gibt.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Es muss ja auch nicht unbedingt eine Arbeit im Niedriglohnbereich sein. Manchmal gibt es andere Lösungen, für die man sich allerdings mental öffnen muss. Man sollte nur das Hartz IV-System mit seinen Daumenschrauben als Motivationshilfe verstehen, um selbst aktiv zu werden und da möglichst schnell wieder raus zu kommen, denn genau so ist es gedacht.
    Diese "anderen Lösungen" würden mich brennend interessieren, wenn es nicht unbedingt der Niedriglohnsektor sein muss.

    Das H4-System als "Motivationshilfe mit Daumenschrauben" zu interpretieren ist schon ziemlich krude.
    Da kann man auch gleich sagen, die Inquisition mit ihren Daumenschrauben diente lediglich der Wahrheitsfindung und Läuterung um selbst aktiv zu werden und da möglichst schnell wieder rauszukommen.
    Vor allem wenn man sich die Fakten reinzieht, also die nackten Zahlen die sich gegenüber stehen.
    H4 wurde eingeführt um nicht sagen zu können, das man in einem der reichsten Länder der Welt vor die Hunde geht wenn man keine Arbeit hat. Ein Alibi-Gesetz, das darauf abzielt die wirtschaftlich Schwachen auf wirtschaftlich noch schwächere zu hetzen und eine Neiddebatte in Gang zu setzen. Was ja auch wunderbar funktioniert bis jetzt.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Wobei mich Aussagen wie diese:

    in meiner Auffassung bestärken, dass die bisherigen Sätze und Regeln noch zu großzügig bemessen sind. Denn wenn man sich darauf ausruhen kann - und das ist leider tatsächlich möglich - dann hat das System seinen Zweck verfehlt.
    In den wenigsten Fällen ist das möglich. Komisch das man hier immer wieder "Vorzeigepersonen-/Familien" aus dem Ärmel schüttelt, die von RTL, BlOED & Co. gerne als durchschnitt dargestellt werden.
    Wie man darauf kommt, die Sätze und Regeln wären noch zu großzügig bemessen, ist leicht erklärt: man hat schlichtweg keine zwei Jahre oder mehr in und mit diesem System leben müssen. Also keine Ahnung wie das auf längere Zeit tatsächlich ist.
    Theorie <--> Praxis: zwei komplett unterschiedliche Stiefel.

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