Sehe ich ähnlich.
Für mich selbst kommt Selbstmord überhaupt nicht in Frage, welche Probleme ich auch immer haben mag, auch durch meine Religion bedingt - ich bin Buddhist - aber wenn jemand für sich entscheidet, unbedingt aus dem Leben scheiden zu wollen, werde ich mir keine moralische Anmassung gestatten. Persönlich find' ich's halt schwachsinnig.
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Zitat von GeneSelbstmord sollte nicht als letzer Ausweg missbraucht werden! Das ist Betrug an sich selbst und Betrug an seinen Mitmenschen. Wer gibt einem das Recht jemanden zu töten (auch sich selbst!)? Juristisch gesehen ist der Selbstmord nicht zu bestrafen, moralisch allerdings sehr wohl. Das Problem ist, man kann Selbstmord nicht mehr bestrafen.
Ich kann deinen Gedanken nicht ganz nachvollziehen.
Solange man durch den Selbstmord keine anderen Menschen gefährdet gebe es doch keinen Grund sowas zu bestrafen, schließlich ist es die eigene Entscheidung die man getroffen hat.
Falls du jedoch mit deinem Beitrag erläutern wolltest, dass die Welt hervorragend sei und man deshalb auf jeden Fall am Leben bleiben sollte, kann ich aus meinen bisherigen Lebenserfahrungen sagen, dass sie das(zumindest für mich) in keinster Weise ist und von daher gesehen kann man jeden Mensch doch erlauben Selbstmord zu begehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr.Arridor
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Meine Einstellung zu Selbstmord ist ziemlich undramatisch. Ich halte ihn weder für feige noch mutig, weder für egoistisch noch für lobenswert.
Viel mehr halte ich ihn einfach für ein Recht des Individuums. Etwas, das jedem Menschen zusteht, weil jeder das volle Verfügungsrecht über sein eigenes Leben hat. Es ist doch immer die Person selbst, die ihr Leben erduldet, und die im Zweifellsfall alles abkriegt, was mit diesem Leben passiert. Und deshalb muss es der Person auch zustehen, ihr Leben zu beenden, wenn es irgendwann nicht mehr erträglich ist.
Diese Einstellung setzt natürlich die Auffassung voraus, dass wir als Individuen die Eigentümer unseres Lebens sind, und nicht irgendeinem göttlichen Vermieter Rechenschaft schulden. Aber wenn man das voraussetzt, wüsste ich nicht, was gegen ein Recht auf Suizid sprechen könnte.
Häufig hört man die Meinung, Selbstmord sei feige. Aber warum denn? Feige ist einer, der sich irgendeiner Pflicht oder Aufgabe entzieht. Aber wer sagt, dass wir die Pflicht haben, das Leben durchzuziehen, selbst wenn es nichts lohnenswertes mehr bereithält? Woher sollte diese Pflicht kommen?
ich selbst habe übrigens noch nie an Selbstmord gedacht, auch nicht aus einer schlechten Stimmung heraus, und habe vor, die 97 Jahre meines Großvaters zu übertreffen
Aber eben nur, wenn das Leben bis dahin lohnenswert bleibt. Sollte sich das irgendwann ändern, und zwar auf lange Sicht (schwere Krankheit, schwere Behinderung..) - dann hätte ich keine Skrupel, mich vorzeitig zu verabschiedenZuletzt geändert von 3of5; 27.06.2005, 14:58.
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Zitat von NoulderIch halte es auch eher für feige (in den meißten Fällen - weiteres dazu später) da es einfach schneller geht als andere Auswege und meißt eine Flucht vor lösbaren/überwindbaren Problemen ist.
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Zitat von Dryonapse[...]Und ich glaube dass Suizide eher spontan geschehen als dass sie lange voraus geplant werden, denn je länger man den Gedanken trägt sich umzubringen, aber dazu nicht den Mut aufbringt (schüttet der Körper nicht hier selbst Angststoffe aus um sich selbst zu schützen?[...]
Das Begehen eines Suizides kann aus sehr verschiedenen Szenarien und Motivationen heraus entstehen. Sei es der Unfall (also nicht gewollt aber doch passiert), der von dir bereits erwähnte spontane Suizid oder aber auch der, welchen man am schlechtesten vorher erahnen kann als Außenstehender, der Bilanzierungssuizid.
Solche Menschen waren oft einmal oder auch mehrmals in Therapie und machen nach außen den Eindruck, dass die Therapie angeschlagen hat. Oft genug glauben sie es auch selbst.
In dieser dann vorhandenen Euphorie kann es dann zum sog. Aufbilanzieren der Ereignisse kommen. Nach außen hin wirkt der oder die Betroffene abgeklärt und stabil und dennoch bereiten diese Menschen sehr sorgfältig und in Ruhe ihren Selbstmord vor.
In Kliniken ist diese Form des Selbstmordes nur sehr schlecht voraus zu erkennen, da sich die Betroffenen meisten eh kurz vor der Entlassung befinden und somit nicht mehr so eng in der Überwachung stehen. Ein sehr frustrierendes Ereignis für alle im Umfeld des Betroffenen.
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Ich halte auch wenig von Selbstmord. Hab es noch nie gemacht und hab es auch nicht vor.
Ich halte es auch eher für feige (in den meißten Fällen - weiteres dazu später) da es einfach schneller geht als andere Auswege und meißt eine Flucht vor lösbaren/überwindbaren Problemen ist.
Andere aspekte sind allerdings die Sterbehilfe wenn man erkennt, dass es nicht mehr möglich ist richtig zu leben. (Das zu denken ist was anderes als die Tatsache!) Also ohne Aussicht auf Heilung ans Bett gefesselt sein etc. (Gut, in manchen fällen könnte man dann noch philosoph werden oder so.)
Das japanische seppuku kommentier ich mal nicht, warum sollte ich über kultur streiten?
Wenn ich über selbstmord nachgedacht habe (solche Anflüge hat doch jeder mal), dann nicht aus den typischen gründen wie Verzweiflung oder so, sondern eher aus Neugier was dannach kommt.
Doch bin ich recht schnell zu dem entschluss gekommen, dass das zeit hat und es in dieser Welt auch noch genug zu ergründen gibt.
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So...endlich durch! *ächz* Hab mich hier grad durch alle Seiten gelesen!
Nun...Selbstmord...heikles Thema! Zum einen muss ich sagen, hat jeder das Recht über sein Leben zu bestimmen aber auch jeder hat das Recht einzugreifen wenn jemand sieht dass ein anderer sein Leben beenden will!
Ich würde auch eingreifen, klar! Vielleicht ist der Suizidplanende in einer wirklich für ihn ausweglosen Situation, aber trotzdem ist es die Pflicht eines anderen ihn wieder auf die Schiene des Lebens zurückzuführen!
Wenn sich jemand umgebracht hat, finde ich dass dieser nicht feige, sondern eher mutig gehandelt hat! Mutig so etwas durchführen zu können und natürlich ist es traurig, vor allem für diejenigen die ihm nahe standen, aber dennoch war es eben sein Recht!
Und ein Suizid mag egoistisch sein, aber berechtigter Egoismus in dem Fall!
Und ich glaube dass Suizide eher spontan geschehen als dass sie lange voraus geplant werden, denn je länger man den Gedanken trägt sich umzubringen, aber dazu nicht den Mut aufbringt (schüttet der Körper nicht hier selbst Angststoffe aus um sich selbst zu schützen?) desto eher kommt man wieder zurück auf den Lebenspfad, da es ja nicht schlimmer kommen kann und Positives Einzug hat und desto eher wird man auch als einen Suizidgefährdeten erkannt, und somit sollte dieser dann wohl mehr unterstützt sein!
Selbstmorde dadurch wohl eher dadurch in seiner Spontanität zu erklären, dass für denjenigen plötzlich eine Welt zusammenbricht (in Sachen Liebe, z.B. eine plötzliche Abreibung, Tod in der Familie). Diese Sache erscheint einem dann so schlimm dass man ohne Nachzudenken keine Stützen (Familie, Freunde) mehr wahrnimmt und schnurstracks sich dem Suizid widmet! Man verfällt in einen apathischen Zustand und die Welt zieht an einem vorbei, nichts realisierend, nur dieses eben erlittene Leid nicht verkraften könnend und deswegen ---> Exitus!
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Neugier zu wecken ist mit Sicherheit nicht falsch, da sie die Menschen dazu bringen kann, aus dem eigenen Kerker, in dem sie sich befinden, heraus zu treten und sie sich dann nichtmehr nur auf die eigene Dunkelheit in sich konzentrieren.
Ob das bei allen Menschen funktioniert, weiß ich allerdings nicht. Ich habe nicht Dein Wissen um diese Dinge.
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Zitat von MarvekAltes Thema (wirklich so alt?) und alter Thread nach 2,5 Jahren aufgewärmt:
Sehr früh hatte ich die Entscheidung getroffen: Selbstmord ? Ist keine Lösung - Sterben tut man sowieso von alleine irgendwann - in der Zwischenzeit kann man noch etwa 80 Jahre irgendnen Mist machen, wozu man gerade Bock hat.
Es ist schön zu lesen, dass du irgendwann mal diese Entscheidung getroffen hast und ich kann für meine Person nur dazu schreiben, dass ich dieses auch sehe.
Einigen wird sicherlich bekannt sein, dass ich als Krankenpfleger in der Psychiatrie arbeite, genauer gesagt auf einer Aufnahmestation der Akut- und Allgemeinpsychiatrie.
In meiner Arbeit habe ich dementsprechend mit vielen Menschen zu tun, welche sie aus den verschiedensten Situationen heraus das Leben nehmen wollen.
Den letzten Teil habe ich mal unterstrichen, weil ich in dieser Formulierung einen Widerspruch sehe. Wieso heißt es eigentlich "sich das Leben nehmen", wenn man es doch eigentlich weg gibt beim Selbstmord?
Es ist diese Frage, welche mich sehr oft ins Gespräch mit suizidalen Menschen bringt und sehr hilfreich dabei ist, eine Kommunikationsbrücke zu bauen.
Ich denke mal, dass es nur 2 Gründe geben kann, sich das Leben zu nehmen. Angst und Einsamkeit.
Das was ich am häufigsten erlebe ist, dass die Menschen, welche lebensmüde sind, auch immer einen dieser beiden Kritieren (meist beide zusammen) erfüllen. Sie sind einsam und verängstigt. Dabei ist es die Natur der pathologischen Angst, welche meiner Meinung nach handlungsunfähig macht und schlichtweg alles in eine Lähmung versetzt. Aktivität, soziale und zwischenmenschliche Gefühele, Kommunikation und zu letzt das eigene Ich-Empfinden.
Oft genug habe ich dann festgestellt, dass der beste Gegenspieler dieser krankhaften Angst die Neugierde ist. Wenn man Menschen dazu bringen kann, sich wieder an dem Teil der Kindheit zu erinnern, wo man Dinge mit gesunder Neugierde hinterfragt hat, schaffen sie es auch, diese lähmende Angst zu ersstzen mit der Neugierde.
Was meint ihr dazu?
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Zitat von The GuardianLebst du mit dieser Einstellung?
Nun brauche ich keine solche Einstellung mehr, da ich vorhabe sehr alt zu werden ...
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Zitat von MarvekAltes Thema (wirklich so alt?) und alter Thread nach 2,5 Jahren aufgewärmt:
Sehr früh hatte ich die Entscheidung getroffen: Selbstmord ? Ist keine Lösung - Sterben tut man sowieso von alleine irgendwann - in der Zwischenzeit kann man noch etwa 80 Jahre irgendnen Mist machen, wozu man gerade Bock hat.
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Altes Thema (wirklich so alt?) und alter Thread nach 2,5 Jahren aufgewärmt:
Sehr früh hatte ich die Entscheidung getroffen: Selbstmord ? Ist keine Lösung - Sterben tut man sowieso von alleine irgendwann - in der Zwischenzeit kann man noch etwa 80 Jahre irgendnen Mist machen, wozu man gerade Bock hat.
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Suizidale Personen können auch "entmündigt" werden (sie können die Unterbringung auf einer geschlossenen Station z.B. nicht verweigern.) Und Zwangseinweisungen sind da gar nicht so selten, da bin ich mir sicher.
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Original geschrieben von endar
Oder er/sie wird ganz einfach entmündigt, dann is da nix mit freiem Willen. Psychiater haben in diesem Zusammenhang, soweit ich weiß, einiges an Möglichkeiten.
Im Endeffekt sieht es so aus, dass man als Normalbürger eigentlich nur dann in eine Klinik muss, wenn man von der Polizei spazierengehend auf der Autobahn erwischt wurde oder so (und da ich mir vorstellen kann, dass die meisten Selbstmordversuche im stillen Kämmerlein durchgeführt wurden, kommt das net sehr oft vor).
Und entmündigt wird man erst nach totalem Realitätsverlust, dh. ich weiß nicht mehr dass ich *ich* bin und dass du *du* bist und was hier eigentlich gerade passiert. Aber das ist meist nur bei zB Schizophrenie und ähnlichem der Fall.
Phelia
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Original geschrieben von buba
Du bist mir einer.Ich hoffe mal, dass du's nie zum Arzt bringst. Achtung vor dem Willen des Patienten ist oberstes Gebot (sollte sein)! Und wenn jemand nicht behandelt werden will, DARF man ihn nicht dazu zwingen!
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