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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker
    Schlaues Mädchen, genau darum ist Selbstmord kein Weg.
    Und was wenn ich sage, genau deshalb ist es sogar DER Weg?

    Ich will ja niemanden überzeugen, sich umzubringen ... aber es sollte doch nicht schwer sein, zu akzeptieren, dass man das auch andersrum sehen kann.

    Vor allem ist es kein Gegenbeweis gegen die Behauptung "Es gibt noch so viel wofür es sich zu leben lohnt" Man sucht ja gar nicht, sondern "drückt" sich.
    Das ist eine infame und vorurteilsbehaftete Unterstellung . Woher willst du denn wissen, dass ein Depressiver sich drückt? Warum ist es so schwer sich vorzustellen, dass man auch vergeblich suchen kann?

    @ max

    Es freut mich, dass hier auch jemand versteht

    Phelia

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  • max
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker
    Schlaues Mädchen, genau darum ist Selbstmord kein Weg.
    Warum? Ein Selbstmord bedeutet das Ende des Leidens. Alle Probleme sind damit nichtig, es ist zu Ende.

    Es ist sinnlos jemand mit Depressionen zu sagen, dass Selbstmord keine Lösung ist oder dass das Leben doch auch schön sein kann. Aus der Sicht des Kranken kann das Leben für andere vielleicht schön sein, aber nicht für einen selbst. Und eine Lösung ist meist nicht in Sicht. Die Vorwürfe an einen Depressiven dürfen auch nur bewirken, dass der/diejenige sich distanziert und andere Menschen sucht, die ihn/sie „verstehen“. Das Problem dieser Krankheit ist, dass sie den Kranken das Leben total vermiest. Die winzigste negative Erfahrung und die Erinnerungen an alle LeideN der letzten Jahre sind wieder da. Alleine kommen diese Menschen nicht mehr raus. Sie haben falsche Denkweisen und Verhalten gelernt (natürlich nicht freiwillig). Sie brauchen therapeutische Hilfe, sonst wird diese Krankheit ewig dauern. Und zwar bis zu einem Selbstmord oder einem Tod an irgend einer Krankheit, die jemand gesunder locker überlebt. Auch steigt das Risiko für Krebs (z.B. Darmkrebs) durch den höheren Stress. Medikamente helfen da auch nur begrenzt, sie können halt die Symptome unterdrücken.

    Eine Depression bewirkt Änderung in dem Niveau von Hormonen, Neurotransmitter. Diese Feststellung hat nichts mit Determinismus zu tun. Diese Änderung ist ja nicht genetisch (erblich) bedingt (wie die Mehrzahl der Krankheiten inklusive die meisten Krebsformen). Medikamente können dies zwar theoretisch korrigieren, aber eine bessere Lösung ist, dem Patienten wieder durch eine geeignete Therapie beizubringen „normal“ zu denken, eine vernünftiges Selbstbild zu bekommen. Dies ist aber wohl nur bei jüngeren Menschen wirklich erfolgreich, da sonst die Denkweisen zu verfestigt sind.

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  • Kamin
    antwortet
    Und solange man nicht sicher sein kann, daß es das Leben danach NICHT gibt, ist es eben nicht auszuschließen, daß man es bereut.


    Ja, aber man kann es nur bereuen, FALLS es ein Leben nach dem Tod gibt, in welchem man reflektieren kann.

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  • Sternengucker
    antwortet
    Ich halte diesen Vergleich für unpassend. Denn der springende Punkt beim Selbstmord ist ja - du kannst die Entscheidung nicht bereuen . Du trägst auch in dem Sinne keinen Schaden davon, dass du keinen Schaden bemerkst
    Schlaues Mädchen, genau darum ist Selbstmord kein Weg.

    Und solange man nicht sicher sein kann, daß es das Leben danach NICHT gibt, ist es eben nicht auszuschließen, daß man es bereut.

    Vor allem ist es kein Gegenbeweis gegen die Behauptung "Es gibt noch so viel wofür es sich zu leben lohnt" Man sucht ja gar nicht, sondern "drückt" sich.

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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker

    Habe ich das behauptet? Ich hoffe doch nicht.
    Nur: Bei Depressionen besteht eben eine klinische Hoffnung durch Anleitung oder Medikamentation eine Besserung einzuleiten, Krebs im Endstadium ist tödlich und bringt dir nur ein paar Momente Schmerzen im Bett. Der Unterschied sollte schon klar sein.
    Die Erleichterung durch Medikamente muss aber nicht von Dauer sein - wenn man sie absetzt, ist die Depression ja wieder da. Es handelt sich also immer nur um eine vorübergehende Besserung. Um beim Beispiel zu bleiben: es ist genauso, wie wenn man Schmerzmittel nimmt, im Endeffekt.

    Einem Depressiven "im Endstadium" wird außerdem eine Therapie wahrscheinlich nicht mehr helfen. In diesem Zustand hat man in vielen Fällen alle praktikablen Möglichkeiten bereits probiert.

    Ich habe übrigens bewusst das Beispiel Krebs gewählt, da Krebs heutzutage keineswegs mehr tödlich verlaufen muss, sondern der Kranke eine reale Chance hat. Gerade so wie bei der Depression. Der große Unterschied ist nur eben dieses "Leben wollen".

    Eine Entscheidung, bei der man - wenn man feststellt, daß es die falsche war - nicht mehr durch eine andere Entscheidung ersetzen kann ist immer falsch und immer dumm. Ich würde auch nie mit einem Transparent "Rocker sind Schwuchteln" bei einem Hells Angels Grillfest vorbeifahren, weil das auch irreversible Folgen nach sich ziehen würde....
    Ich halte diesen Vergleich für unpassend. Denn der springende Punkt beim Selbstmord ist ja - du kannst die Entscheidung nicht bereuen . Du trägst auch in dem Sinne keinen Schaden davon, dass du keinen Schaden bemerkst - weltliche Dinge wie Entscheidungen, Selbstschädigung und die Hells Angels sind einfach nicht mehr.

    Im übrigen trifft jeder Mensch in seinem Leben Entscheidungen, die sich nicht rückgängig machen lassen.

    Man muss schon Hilfe suchen, bzw die die vorhanden ist annehmen, wunderheilungen gibt es nur für die katholische Kirche, alle die nicht auf Heilige treffen müssen schon in Interaktion treten (bzw wenn ich ne Entzündung habe werde ich auch zum Arzt gehen müssen oder bereit sein müssen einen Arzt den ein Freund gerufen hat an mich heranzulassen, sonst zerfrisst es mich wohlmöglich.) Den ersten Schritt muss "der Kranke" gehen, danach wird ihm möglicherweise geholfen. Aber wer es nicht versucht wird es nicht herausfinden.
    Die Hilfe hilft aber auch oft nicht. Oder sie ist gar nicht vorhanden.

    Was ist eigentlich, wenn es Teil der Krankheit ist, wenn man nicht um Hilfe bitten kann ... kann man dann den Betroffenen beschuldigen, nichts getan zu haben ... *selbst net weiß und drüber nachdenk*

    Phelia

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  • Sternengucker
    antwortet
    @Phelia
    Deshalb kann ich auch nur den Kopf schütteln, wenn hier behauptet wird, dass Depressive ja eigentlich leiden wollen (und selbst wenn: es ist Teil der Krankheit) und dass sie kein Recht hätten, ihre Mitmenschen unglücklich zu machen, etc etc.
    Habe ich das behauptet? Ich hoffe doch nicht.
    Nur: Bei Depressionen besteht eben eine klinische Hoffnung durch Anleitung oder Medikamentation eine Besserung einzuleiten, Krebs im Endstadium ist tödlich und bringt dir nur ein paar Momente Schmerzen im Bett. Der Unterschied sollte schon klar sein.

    Warum ist Selbstmord keine Lösung? *dumm frag*
    Eine Entscheidung, bei der man - wenn man feststellt, daß es die falsche war - nicht mehr durch eine andere Entscheidung ersetzen kann ist immer falsch und immer dumm. Ich würde auch nie mit einem Transparent "Rocker sind Schwuchteln" bei einem Hells Angels Grillfest vorbeifahren, weil das auch irreversible Folgen nach sich ziehen würde....

    Warum glaubst du, dass "andere Möglichkeiten" immer für jeden praktikabel oder überhaupt eine Option sind? und dass "Hilfe von außen" immer da ist?
    Man muss schon Hilfe suchen, bzw die die vorhanden ist annehmen, wunderheilungen gibt es nur für die katholische Kirche, alle die nicht auf Heilige treffen müssen schon in Interaktion treten (bzw wenn ich ne Entzündung habe werde ich auch zum Arzt gehen müssen oder bereit sein müssen einen Arzt den ein Freund gerufen hat an mich heranzulassen, sonst zerfrisst es mich wohlmöglich.) Den ersten Schritt muss "der Kranke" gehen, danach wird ihm möglicherweise geholfen. Aber wer es nicht versucht wird es nicht herausfinden.

    Wenn du in die Latrine fällst hilft es auch nicht "Alles Scheisse" zu rufen, du musst schon erst rudern und dann rauszuklettern versuchen. Und wenn es von alleine nicht geht nimm eine helfende Hand, sonst bringt die Scheisse dich zum guten Schluss doch noch um.

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  • Garak
    antwortet
    pssst....es klang gerade so gut....
    Aber im Ernst, wenn man nichtmal weiß, ob es ein Leben nach dem Tode geben wird...ob das dann so wünschenswert ist...ins ungewisse zu schreiten...

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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Garak
    Nun, wenn du schon nicht daran glaubst, dass es einen gewissen Sinn im Leben einer gewissen Person geben muss, dann sieh es halt auf das Welt-System übertragen: Sich umzubringen ist einfach nicht sinnvoll. Wenn sich alle Menschen einfach so umbringen würden wegen jedem Scheiß, dann würde die menschliche Lebensweise sich extrem ändern, weil plötzlich Selbstmord eine alltägliche Sache wird. Und ja, deswegen DARF man sich eigentlich - rein logisch betrachtet, nicht umbringen.
    Naja, also wenn wir auf der Ebene weitermachen, wird es albern. Immerhin wird immer nur ein kleiner Prozentsatz der Menschen das Leben für sinnlos halten. Deren Tod würde allerhöchstens zur Senkung der Überbevölkerung beitragen, keineswegs aber die Menschheit ausrotten

    Phelia

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  • Garak
    antwortet
    Nun, wenn du schon nicht daran glaubst, dass es einen gewissen Sinn im Leben einer gewissen Person geben muss, dann sieh es halt auf das Welt-System übertragen: Sich umzubringen ist einfach nicht sinnvoll. Wenn sich alle Menschen einfach so umbringen würden wegen jedem Scheiß, dann würde die menschliche Lebensweise sich extrem ändern, weil plötzlich Selbstmord eine alltägliche Sache wird. Und ja, deswegen DARF man sich eigentlich - rein logisch betrachtet, nicht umbringen.
    Dennoch, ich empfinde tiefes Mitgefühl für all die Menschen, die es dennoch tun.

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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Garak
    Dennoch denke ich, dass man - gerade wenn man in Depressionen steckt - genau solcherlei Anleitung braucht. Man braucht irgend jemanden, der einem sagt, dass es auch noch gutes im Leben gibt, der einem klarmacht, dass es in all der Ungerechtigkeit, dem Mord, dem Totschlag, dem Hass, Ehebruch, Scheidung, Blutbad, Atomkrieg, Krankheit - dass es da irgendwo auch noch etwas gibt, was das Leben lebenswert macht.
    Und wer sagt dir, dass dieser jemand recht hat?

    Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, ob man sich an Gott klammert, oder an Hobbys, den nächsten Star Trek Film, das Aufwachsen seiner zukunftigen Kinder oder einfach an der Liebe - WAS AUCH IMMER - aber man darf in all dem Übel niemals aufgeben.
    Warum nicht? Wer entscheidet denn, was man darf? (freilich davon ausgehend, dass du kein tiefgläubiger Christ bist)

    *ganz blöd weiter frag*

    Phelia

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  • Mr. Doom
    antwortet
    Original geschrieben von 5 of 12
    Das klingt mir aber etwas sehr komisch. Ein "Selbstmordgen" also ist der Auslöser für Selbstmord ? Hab ich noch nie gehört ... Wo hast du das gelesen/gesehen ? Quellen ? Würde mich intressieren...
    Es ist ja eher weniger ein Selbstmordgen, dass irgendwann aktiviert den Suizid auslöst, sondern eine Krankheit, die, wenn sie denn ausbricht, einfach einen sehr geringen Selbsterhaltungstrieb zur Folge hat, falls du verstehst, was ich meine.

    Quellen habe ich doch jetzt nicht mehr im Kopf, such doch mal in Google, oder so.

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  • Garak
    antwortet
    Original geschrieben von Phelia
    Hach ich liebe solche Posts

    Warum ist Selbstmord keine Lösung? *dumm frag* Warum glaubst du, dass sich dein Empfinden des "nicht mehr könnens" mit dem Empfinden eines Selbstmörders deckt? Warum glaubst du, dass "andere Möglichkeiten" immer für jeden praktikabel oder überhaupt eine Option sind? und dass "Hilfe von außen" immer da ist?
    Dennoch denke ich, dass man - gerade wenn man in Depressionen steckt - genau solcherlei Anleitung braucht. Man braucht irgend jemanden, der einem sagt, dass es auch noch gutes im Leben gibt, der einem klarmacht, dass es in all der Ungerechtigkeit, dem Mord, dem Totschlag, dem Hass, Ehebruch, Scheidung, Blutbad, Atomkrieg, Krankheit - dass es da irgendwo auch noch etwas gibt, was das Leben lebenswert macht. Es bleibt jetzt jedem selbst überlassen, ob man sich an Gott klammert, oder an Hobbys, den nächsten Star Trek Film, das Aufwachsen seiner zukunftigen Kinder oder einfach an der Liebe - WAS AUCH IMMER - aber man darf in all dem Übel niemals aufgeben.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Original geschrieben von Mr. Doom (aka Borg-Drohne)
    Das stimmt übrigens. Es gibt tatsächlich vererbbare Krankheiten, die immer im Selbstmord enden. Wenn ich mich jetzt nicht recht täusche, dann hat die Familie Mann dieses Gen im Erbgut (was auch die vielen Selbstmorde in der Familie erklärt). Und gegen diese Krankheit gibt es, soweit ich weiß, auch keine Heilung.
    Das klingt mir aber etwas sehr komisch. Ein "Selbstmordgen" also ist der Auslöser für Selbstmord ? Hab ich noch nie gehört ... Wo hast du das gelesen/gesehen ? Quellen ? Würde mich intressieren...

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  • Mr. Doom
    antwortet
    Original geschrieben von endar
    Oh, wo du es gerade schreibst, eine Freundin von mir hat tatsächlich eine Menge Selbstmörder in der Familie und hat das auch mal "erblich" bezeichnet.
    Das stimmt übrigens. Es gibt tatsächlich vererbbare Krankheiten, die immer im Selbstmord enden. Wenn ich mich jetzt nicht recht täusche, dann hat die Familie Mann dieses Gen im Erbgut (was auch die vielen Selbstmorde in der Familie erklärt). Und gegen diese Krankheit gibt es, soweit ich weiß, auch keine Heilung.

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  • endar
    antwortet
    Oh, wo du es gerade schreibst, eine Freundin von mir hat tatsächlich eine Menge Selbstmörder in der Familie und hat das auch mal "erblich" bezeichnet.

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