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  • buba
    antwortet
    Ich weiß und finde nicht richtig, dass suizidgefährdete Personen entmündigt werden können. Zum Glück gibt es die Vorsorgevollmacht: www.vo-vo.de

    Wenn Personen eine Gefahr für andere darstellen, muss die Allgemeinheit vor ihnen geschützt werden - aber bitte nicht durch Körperverletzung (Zwangsmedikation o.ä.).

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  • endar
    antwortet
    Oh doch, wenn er/sie eine Gefahr für seine Umwelt darstellt, dann schon.
    Oder er/sie wird ganz einfach entmündigt, dann is da nix mit freiem Willen. Psychiater haben in diesem Zusammenhang, soweit ich weiß, einiges an Möglichkeiten.

    Also immer schön lieb sein zu den Herren und Damen von der Klapsmühle.

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  • buba
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker
    Also haben auch die Depressiven verdient, daß sie Hilfe bekommen, und wenn sie eben nicht in der Lage sind sich helfen zu lassen muss man es eben erzwingen.
    Du bist mir einer. Ich hoffe mal, dass du's nie zum Arzt bringst. Achtung vor dem Willen des Patienten ist oberstes Gebot (sollte sein)! Und wenn jemand nicht behandelt werden will, DARF man ihn nicht dazu zwingen!

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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker
    Wenn nochdazu eine verschobene Perspektive (wer hat das eingebracht? so wurde hier jedenfalls schon einmal eine Depression beschrieben) das Urteil verfälschen könnte, ist das wirklich objektiv?
    Nee, das nicht. Geht ja kein Weg dran vorbei, dass Suizidwünsche sicher nicht auf Gesundheit und Zufriedenheit schließen lassen. Aber ich denke, die Meinung, das Leben sei ein Geschenk und toll und etwas, das man unbedingt durchziehen muss, ist genauso wenig objektiv. Wer weiß schon, ob es da ein *richtig* gibt und was *richtig* ist. Die erweiterte Perspektive zu respektieren und akzeptieren gehört sich für mich einfach des Verstehens wegen. Naja, das ist halt ein eher philosophisches und höchst sensibles Thema.

    Phelia

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  • Sternengucker
    antwortet
    @Phelia, mit dem Nicht-verstehen-wollen hast du wohl teilweise recht. Ich stoße da auf eine riesige Barriere, die es mir unverständlich macht, wieso es so aussichtslos sein soll.


    Und zur Frage wieso: Weil jedes Leben wertvoll ist, weil es ein zu großes Geschenk ist um weggeworfen zu werden. Weil niemand sagen kann, welche Bedeutung der Selbstmordaspirant noch erlangen könnte, welches Potential vergeudet wird. Vielleicht würde er/sie noch Elter(n) werden, vielleicht auch nur sein Leben leben und nichts besonderes leisten. Aber "ob es das wert war" kann man immer erst hinterher sagen. Wenn nochdazu eine verschobene Perspektive (wer hat das eingebracht? so wurde hier jedenfalls schon einmal eine Depression beschrieben) das Urteil verfälschen könnte, ist das wirklich objektiv?

    Allein schon die Chance auf etwas Besonderes, ist es was IMO das Leben so wertvoll macht.

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  • endar
    antwortet
    Naja, das kann man aber auch missverstehen.

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  • max
    antwortet
    Endar, du hast da etwas falsch verstanden. Mit 15% ist nicht der Anteil gemeint, sondern die Wahrscheinlichkeit für einen Suizid bei einem/einer Depressiven.
    Die Untergruppe der affektiven Psychosen weist insgesamt das höchste Suizidrisiko auf. Die Suizidrate liegt je nach beurteiltem Schweregrad der depressiven Symptomatik zwischen 4% bei allen depressiven Syndromen und 14-15% bei depressiven Patienten, die wegen dieser Erkrankung stationär behandelt wurden.
    Quelle

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  • endar
    antwortet
    Noch mal Zahlen für endar

    Was aktuelleres hab ich so spontan net gefunden.

    Baba

    Phelia
    Naja, dann wollen wir mal nicht so streng sein, auch wenn die Zahlen noch von 1996 sind.

    Aber 15% sind ja nun auch nicht der größte Teil, denn da sind ja noch 85% nicht Depressive.

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  • Phelia
    antwortet
    Zahlen zum Suizid 1996:
    Gesamt 12225
    Männer 8728= 21,8/100 000
    Frauen 3497= 8,3/100 000
    Anteil an allen Todesursachen
    Männer 2,1%
    Frauen 0,7%
    Verhältnis Suizid zu Suizidversuch
    Frauen 1:15
    Männer 1:5
    Wiederholer in ersten Jahr 6%

    Suizidversuche Arbeitslose 348/100 000
    Suizidversuche Berufstätige 83/100 000
    Suizidversuche Stadt zu Landbev. 70:30
    Suizidversuche Männer 122/100 000
    Suizidversuche Frauen 147/100 00.
    Schizophrenie Suizide 13%
    Depression Suizide je nach Schwere 4-15%
    Quelle

    Noch mal Zahlen für endar

    Was aktuelleres hab ich so spontan net gefunden.

    Baba

    Phelia

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  • endar
    antwortet
    Jaja, die "Experten" wieder einmal... Wenn da nix weiter genannt wird, ist das ungefähr soviel Wert wie "Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden..."

    Dabei würde ich es gar nicht ausschließen, dass viele, vielleicht auch die meisten Selbstmordversuche durch Depressionen ausgelöst werden.

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  • max
    antwortet
    Dies habe ich dazu gefunden:
    Dunkle Gedanken fordern mehr Tote als Verkehrsunfälle

    Traurigkeit und Niedergeschlagenheit kennt jeder Mensch. Andauernder Trübsinn aber kann zu einer Depression führen. «Depressionen werden oft mit einer schlechten Stimmung verwechselt», sagt Professor Ulrich Hegerl, Sprecher des Kompetenznetzes Depression in der Psychiatrischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit Stimmungsschwankungen hätten sie aber nichts zu tun: «Depression ist eine schwere, oft lebensgefährliche Krankheit.»

    Typische Symptome für eine Depression sind eine negative Stimmung, Antriebslosigkeit, Schlaf- und Appetitlosigkeit sowie ein vermindertes Selbstwertgefühl. Viele Depressive ziehen sich von Freunden und Familien zurück, klagen über Kopf- und Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden. Dennoch werden Depressionen laut dem Nürnberger Bündnis gegen Depression immer noch «irgendwo zwischen Einbildung und Schnupfen» eingeordnet. Dabei ist rechtzeitige Behandlung sehr wichtig: Viele leiden so sehr unter der Krankheit, dass sie sich das Leben nehmen oder Suizidversuche unternehmen.

    Den größten Anteil der jährlich 12 000 Selbstmorde in Deutschland führen Experten auf Depressionen zurück. Diese Zahl übersteigt mittlerweile sogar die Zahl der Verkehrstoten. Fachleute sprechen angesichts dieser Statistik bei der Depression von einer «Volkskrankheit». Mehr als vier Millionen Menschen sind allein in Deutschland betroffen.

    Gemessen an Dauer und Schwere der Beeinträchtigung liegen Depressionen noch vor Alkoholismus oder Diabetes. Und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf sagt weiter steigende Krankenzahlen voraus. Ein Grund ist, dass Depressionen oft von Betroffenen, Ärzten, Angehörigen und Freunden falsch eingeschätzt werden. «Über die Hälfte aller Depressionen wird nicht erkannt», so Ulrich Hegerl.

    «Oft verstecken sich Depressionen hinter körperlichen Beschwerden», sagt Frank Behrmann, leitender Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie in der Klinik Schwedenstein in Pulsnitz bei Dresden. Viele Betroffenen wollten sich aber gar nicht behandeln lassen. Psychische Erkrankungen gelten nach wie vor als «Makel», so Juliane Petersen-Frey, Oberärztin in der Ersten Psychiatrischen Abteilung des Klinikums Nord in Hamburg-Ochsenzoll. Nach einer Studie der Universität Mainz befürchten 80 Prozent der Kranken Nachteile in Beruf und Privatleben, falls ihre Erkrankung bekannt wird.

    Mancher macht sich aber auch Sorgen wegen der Nebenwirkungen der verordneten Medikamente. «Viele denken, Antidepressiva machen abhängig oder verändern die Persönlichkeit», so Behrmann. Dabei seien die Nebenwirkungen bei den neuen Mitteln geringer als früher, so Juliane Petersen-Frey: «Die Entwicklung der Präparate hat sich in den letzten 20 Jahren stark beschleunigt.»

    «Depressionen können jeden treffen», so Behrmann. Manchmal tauchen sie scheinbar grundlos auf. Meist liegen aber sowohl körperliche als auch seelische Ursachen vor. Zu den körperlichen Ursachen zählen Erkrankungen des Gehirns, Infektionen, Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Nebenwirkungen von Medikamenten. Auch anhaltender Stress, der Tod eines Familienmitglieds oder Freundes, der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Trauerreaktion auf das Ende einer Partnerschaft sind mögliche Ursachen.

    Frank Behrmann macht Betroffenen Mut: «Die Psychotherapie ist heute viel präziser geworden», sagt er. Bei rechtzeitiger Behandlung könne annähernd 80 Prozent aller Depressionspatienten geholfen werden. Informationen und Hilfe gebe es beim Hausarzt. «Aber da muss ich offen und ehrlich sein», mahnt Ulrich Hegerl. Nach einer stationären und ambulanten Therapie, zumeist eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie, helfen Selbsthilfeorganisationen.
    Quelle
    Leider ist keine Quelle dort angegeben, der Text kommt mir bekannt vor (vielleicht aus der SZ?). Ich werde mal nach wissenschaftlicheren Quellen suchen, hier steht ja, dass der grösste Teil der 12 000 Selbstmorde auf Depressionen zurück geht. Laut Experten, die aber leider nicht genau benannt sind, obwohl mehrere zitiert werden.

    /Edit
    Hier noch ein Zitat:
    „Depressionen, die nicht erkannt und nicht ausreichend behandelt werden, sind die Hauptursache für Suizide“, sagt Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Sprecher des Kompetenznetzes „Depression, Suizidalität“.
    Quelle
    Zuletzt geändert von max; 14.01.2003, 23:20.

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  • endar
    antwortet
    Also, ich habe da immer noch die Frage, wieviele von 100 Selbstmördern denn depressiv sein sollen - im klinischen Sinne.

    Ich finde nämlich, dass diese Depressionsdiskussion mehr oder minder leicht am Thema vorbeigeht - die Selbstmorde, die ich mitbekommen habe, hatten nämlich zumeist keine depressive Grundstimmung zum Anlass, sondern "handfeste", situative Ursachen.

    endar

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  • Phelia
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker

    Nur weil man weiß, woher Krebs kommt gibt man den kampf ja nicht auf. Nur weil der HIVirus bekannt ist, überlässt man die AIDS-Kranken ja nicht ihrem Schicksal. Also haben auch die Depressiven verdient, daß sie Hilfe bekommen, und wenn sie eben nicht in der Lage sind sich helfen zu lassen muss man es eben erzwingen.
    Du sprichst immer wieder von Versuchen und von Hilfe und so weiter. Das ist ja auch alles völlig richtig. Aber was ist daran inakzeptabel, wenn man irgendwann sagt: nein, Schluss. Ich habe mein Leben damit verbracht, an mir zu arbeiten und glücklicher zu werden, aber es hat nichts gebracht. Ich bin es müde, meine Situation immer wieder zu ändern, meinen Charakter immer wieder anzugleichen, immer und immer wieder Hilfe in Anspruch zu nehmen, denn nichts davon hat gewirkt, jeder Misserfolg macht mich unglücklicher, ich *will* nicht mehr versuchen und ich will auch nicht mehr suchen - deshalb werde ich das jetzt beenden.

    Zum Thema erzwingen: das Bild, das du von Psychotherapie, Depressionen und ähnlichem zu haben scheinst, irritiert mich immens. Ich habe da das Bild des Vaters vor Augen, der auf seinen Sohn einschlägt und immer wieder ruft "Werd gesund, werd gesund!". Denn zu seinem Glück kann man - im wahrsten Sinne des Wortes - niemanden zwingen. Erst Verständnis und Mitgefühl können zum Ziel führen - das kann aber keiner entwickeln, der nicht den grundsätzlichen Gedanken verstehen will, der hinter Selbstmord steht.

    Phelia

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  • max
    antwortet
    Original geschrieben von Sternengucker
    Also haben auch die Depressiven verdient, daß sie Hilfe bekommen, und wenn sie eben nicht in der Lage sind sich helfen zu lassen muss man es eben erzwingen.
    Sicher haben Depressive Hilfe verdient. Aber sie als egoistisch und als Drückeberger zu bezeichnen ist kaum eine Hilfe. Ich hoffe, dass du keine anderen Menschen wegen ihre Krankheit beschimpfst.

    Und um Zwang ist sicher auch nicht hilfreich. Ein Klima, in dem psychologische Krankheiten auch als Krankheit akzeptiert werden, wäre schon hilfreicher. Dies würde die Hemmschwelle ein Therapie zu beginnen erheblich heruntersetzen. Natürlich ist es wichtig Freunde, die schwere psychische Probleme haben davon zu überzeugen eine Therapie zu machen. Das erfordert sich aber auch mit deren Problemen zu beschäftigen.

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  • Sternengucker
    antwortet
    Wenn ich den Motor abstelle, kann sich jeder Beobachter ziemlich sicher sein, daß ich nicht mehr nach einer Straße suche.

    Wer tot ist KANN nicht suchen, also ist Selbstmord mit der Aufgabe jeglichen Versuchens gleichzusetzen.

    Natürlich gibt eskeine Garantie, daß eine Suche, ein VERsuch zum Erfolg führt. Aber das Unterlassen von Versuchen führt zwangsläufig zum Misserfolg, zum Scheitern, zur Aufgabe. Das ist ja wohl kein Weg um eine Lösung zu finden, in den Schoß fällt im Leben NIEMANDEM etwas.

    Darf man das zulassen? Solange noch Hoffnung auf therapierbarkeit besteht? Ich denke nein.
    Und Einsicht in die GRÜNDE ändert da noch lange nichts dran.

    Nur weil man weiß, woher Krebs kommt gibt man den kampf ja nicht auf. Nur weil der HIVirus bekannt ist, überlässt man die AIDS-Kranken ja nicht ihrem Schicksal. Also haben auch die Depressiven verdient, daß sie Hilfe bekommen, und wenn sie eben nicht in der Lage sind sich helfen zu lassen muss man es eben erzwingen.

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