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  • Whyme
    antwortet
    Zitat von EREIGNISHORIZONT
    @ Whyme

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht.
    Dennoch darf man es sich nicht ganz so einfach machen. Fakt ist, dass der größte Teil der Betroffenen reden möchte und dann sollte man seine eigene Wertung für diesen Moment mal bei Seite legen. Später, wenn die Vertrauensbasis vorhanden ist, bleibt genug Spielraum dafür, frei seine Meinung mit den Menschen auszutauschen und in der Regel sind sie auch äußerst dankbar dafür.
    Und wenn niemand da ist zum reden?
    Wenn man nicht mehr stark genug ist, jemanden dafür zu finden?
    Wenn man so allein ist, dass niemand bemerkt, dass man reden will?

    Ich gebe Dir recht, dass Selbstmord oder der Versuch dazu oftmals eine Hilfeschrei ist. Und es ist in jedem Fall eine Verzweiflungstat. Aber dennoch gestehe ich jedem das Recht dazu ein. wenn er es tun möchte bzw. es als gangbare Lösung sieht. Um mehr geht es mir einfach nicht.

    Ich habe das Recht, über mein Leben selbst zu bestimmen und dazu gehört auch die Entscheidung, ob Ich Leben will oder nicht.

    Glaubst Du etwa wirklich, dass sich selber umzubringen einfach ist?

    Whyme

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    @ Marvek

    Das ist wirklich ein positiver Beitrag, der da im Bericht zu lesen ist.

    Ich habe festgestellt, dass die Enttaburisierung gegenüber Menschen mit Suizidgedanken oder -absichten der wichtigste Schritt ist. Solange die Betroffenen glauben, dass wir in der Psychiatrie mit erhobenen Moralfinger da stehen, öffnet sich keine Türe, das ist gewiss.
    Kommunikation und Zuhören sind die elemantaren Bestandteile einer Prävention. Das habe ich in meiner Tätigkeit in der Psychiatrie nun wirklich kennen gelernt.

    @ Whyme

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht.
    Dennoch darf man es sich nicht ganz so einfach machen. Fakt ist, dass der größte Teil der Betroffenen reden möchte und dann sollte man seine eigene Wertung für diesen Moment mal bei Seite legen. Später, wenn die Vertrauensbasis vorhanden ist, bleibt genug Spielraum dafür, frei seine Meinung mit den Menschen auszutauschen und in der Regel sind sie auch äußerst dankbar dafür.

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  • Whyme
    antwortet
    Ich habe hier zwei Zitate, die meine Einstellung zum Thema Suizid gut wiedergeben. Das erste stammt von einer Freundin, das zweite von Virginia Woolf.

    Wir haben das Recht zu leben aber nicht die Pflicht.
    Der Tod ist eine Möglichkeit.
    Letztendlich gehört zum individuellen Selbstbestimmungsrecht auch das Recht, das eigene Leben beenden zu können, wenn man das möchte.

    Whyme

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  • MMK
    antwortet
    Hier etwas Neues zum Thema: http://www.gmx.net/de/themen/gesundheit/medizin/gesundleben/1329770.html
    Schön zu sehen, dass etwas unternommen wird.

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Wenn ich auf meiner Arbeit im Dialog mit Menschen spreche, die suizidal sind, würde der erhobene Moralfinger mit Sicherheit sämtliche Kommunikationsebenen kappen. Das kann kaum das Ziel sein. Das wichtigste ist die eigene authentische Meinung zu vertreten und dabei den oder der Betroffenen zu zeigen, dass man Interesse am Dialog hat und vor allem an die Probleme, welche zu der Situation geführt haben.
    Kleine Absprachen, die ausschließlich dazu dienen, Zeit zu erwerben um den Dialog weiter zu führen, sind Priorität Nummer 1 und nicht das moralische Aburteilen der Absichten.
    Wenn ich einen suizidalen Menschen zeige, dass ich Interesse habe, dass er am Leben bleibt und das ehrlich rüber bringe, ist ein großer Teil schon geschafft. Ich habe bis jetzt noch keinen einzigen Menschen getroffen, der nicht reden möchte.

    Wenn jemand unabdingbar sich entschlossen hat zu sterben, dann wird das auch geschehen. Kein Psychopharmaka oder andere restriktive Maßnahmen, welche ich im Übrigen verurteile, können dann den Selbstmord verhindern. Vielleicht schiebt man das Ereignis damit etwas voraus, aber verhindern kann man es dann doch nicht. Leider!
    Die einzige Person, welche es schaffen kann wieder Perspektive aufzubauen, ist der oder die Betroffene selbst. Wir Helfenden können nur das tun, was nicht die Würde des Einzelnen untergräbt, nämlich helfen. Zur Seite stehen und zuhören.

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  • Dryonapse
    antwortet
    Zitat von Harmakhis
    Aber mal ganz konkret: du läufst bei dir in der Stadt durch die Straßen spät abends. Kommst an einer Brücke vorbei und siehst eine Frau, die sich runterstürzen will. Gehst du dann allen Ernstes weiter und lässt sie gewähren, weil es ihre freie Entscheidung ist so zu handeln? Oder unterhälst dich mit ihr und wägst dann ab, ob in deinen Augen der Suizid begründet ist, und hilfst ihr dann beim Steigen auf's Geländer und gibst ihr noch einen Schupps?
    Naja, 'n bisschen übertrieben, oder?
    Ich meine, jeder vernünftige Mensch fühlt sich verantwortlich und steht auch in der Verantwortung einen Suizid zu verhindern, sofern sich die Gelegenheit dazu bietet! Wer dieser Meinung nicht ist, zeigt auch meiner Meinung nach ein infames unverzeihliches Verhalten, da man so ja auch eine gewisse Schuld mitträgt! Wenn ich z.B. wüsste, dass ich einen Selbstmord hätte verhindern können, habe aber nicht einmal einen Angriff dazu unternommen, dann würde ich eine schwere Bürde mit mir herumtragen!
    Allerdings fällt es schwer in einem Suizid Schuldzuweisungen zu treffen. In erster Hinsicht ist immer der Selbstmörder der Schuldige, aber die Umstände und auch Personen die ihn da hingetrieben haben werden auch z.T. übersehen.
    Mein Standpunkt ist folgender: Ich bin kein Verurteiler des Selbstmords, da jeder mit sich und seinem Eigentum, welches das Leben einschliesst machen kann was er für richtig und gut hält! Das es nicht richtig ist, stimmt!
    Aber trotzdem würde ich einen Selbstmörder niemals verurteilen dafür ,dass er mit sich selber einen Pakt abgeschlossen von dem er sich Frieden und Erlösung von dem Übel versprochen hat!
    Wir anderen haben die Verantwortung das zu verhindern , aber sollte uns das nicht gelingen, so würde ich sagen: "Schade - aber er wollte es so und ich hoffe er hat jetzt seinen Frieden!"
    Wobei ich noch sagen muss, dass ich ein Befürworter der Sterbehilfe bin, denn
    in einer solch stark eingeschränkten Situation (Krankheit,etc.) in der für ihn das Leben einfach keinen Spass mehr bereithalten kann, kann man ihn nicht gegen seinen Willen am Leben lassen -> auch nur Quälerei!

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  • MMK
    antwortet
    Genau so ist es.
    Jede Verurteilung von Suizid-Gefährdeten ist der falsche Weg. Baut man da Druck auf springt derjenige ohnehin schneller, weil ihm auch das erst recht egal ist. Eine Feindseligkeit von solchen "Kritikern" und Beschimpfungen wie "Feigling" geben da den Rest - Suizid-Gefährdete senden Hilferufe aus, mit denen man sich auch ordentlich befassen muss.

    "Wenn das eigene Leben 'scheisse' ist, kann man sich für andere nützlich machen" ist eine gute Botschaft, die lange genug stabilisierend auf die Persönlichkeit einwirken kann.

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  • Boelkow
    antwortet
    @Marvek
    Zitat von Meine - Wenigkeit
    Also ich lehne suizid generell ab, da es für mich einfach nur ein zeichen von feigheit darstellt. Und es ist doch eher so, das die leute, die suizid begehen für mich egoistische menschen sind!... Sie denken nur an sich selber, ach wie geht es mir doch schlecht, so will ich nicht mehr leben, etc:. Das ist doch so stark ich-bezogen das man als mitmensch gar nicht mehr richtig wahrgenommen wird und helfen kann!...
    Das kann aber, wenn ich so richtig drüber nachdenke, auch als aussage angenommen werden, das sich nicht alles nur um das eigene leben drehen mag!... Sondern, das wir alle in einem boot sitzen und uns lieber verstärkt um die probleme der welt kümmern sollten, als um die kleinlichen persönlichen konflikte des alltags!...
    Privat geht es doch immer weiter, mal weniger mal mehr gut!... Doch da muss man als mensch nu ma auch durch, um zu lernen das gute im leben schätzen zu können!...

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  • MMK
    antwortet
    Zitat von Boelkow
    Doch ich denke wirklich nicht, das es hier in diesem forum suizidgefährdete geben mag!...
    Und wie willst Du das ausschliessen ? Du denkst nicht, dass ... ??? Mh ? Ich habe über 5000 Leute hier im Forum wo ich bezweifle, dass Du das sicher ausschliessen kannst.
    Und dann die ganzen Mitleser ... und zukünftig auch noch ...

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  • JennyCursed
    antwortet
    Ich weiß nicht ob ich es hier schon erzählt habe. WAr schon viele Jahre her, in dem Zeitalter als es nur das D-Netz handy kam und das GSM erst im Aufbau war, oder schon gab und nicht ausgereift war. Ich fuhr mit dem Zug nach Wien um mich mit einer Freundin zu treffen. Kurz vor Wien, hat der Zug eine Notbremsung gemacht, da ich immer im ersten Wagon und ganz vorne sitze, hab ich gemerkt das da irgendwas auf den Schienen lag. Als wir dann aus den Fesnterschauten, sahen wir einige Meter hinter der Zugsgarnitur eine Person auf den Schienen liegen. Man muß sagen, der zug kommt da mit voller geschwindigkeit aus einer kurve auf eine gerade strecke. Der Zugführer kann nicht sehen was hinter der Kurve ist und da hat sich die Person auf die Schienen gelegt.

    Über 2 Stunden waren wir im Zug eingesperrt. In Wien am Bahnhof hat keiner eine Auskunft gegeben warum der Zug nciht ankommt. Sie hätten ja sagen könenn: Oberleitung beschädigt etc.
    Meine Freundin war dann weg - ich hatte kein Handy, im Zug hatte auch keiner eines. Erst nach den 2 Stunden konnten wir zum Bus gehen und dann begann eine odysee nach Wien rein, mit etlichen Malen umsteigen.

    Ein Bekannter der eben Straßenbahnfahrer ist hat mir gesagt: wenn sie bei der U-Bahn sagen: Störung zwischen x und y oder STromausfall bzw. ein Zug steckt fest, dann war es so 98 % ein Selbstmörder.

    Die Durchsage hab ich auch schon 2 mal gehört.

    Ich finde das schon heftig das sich Menschen umbringen wenn sei Probleme haben, finde es aber schade das sie niemand haben, mit dem sie reden können. oft hilft es ja schon wenn man die Probleme niederschreibt.

    Jenny

    edit: mir fällt da noch was ein, die Österreicher haben es vielleicht auch in der Zeitung gelesen, weil oben auch erwähnt wurde wegen dahiinvegtieren etc.

    Eine Mutter bringt ein Kind auf die Welt, das schwerst behindert ist und Pflege rund um die Uhr braucht, sündteure Apparate und Medikamente.
    Der Vater verliert den Job. Im Monat brauchen sie alleine 2000 Euro Zusatzkosten für die Pflege.
    So wie ich es verstanden habe, haben die Ärzte gemeint, ob es nicht besser wäre , das Kind zu erlösen. In so einem Fall sehe ich es nicht als Mord, was hat der kleine Mensch davon, er kann sich nicht bewegen, liegt regungslos im Bett, hat keine Kniescheiben etc... Ab und zu bewegt er mal seine Hand.
    Die Familie braucht ein großes Auto das sie mit dem Kind ins Spital fahren können, wegen den ganzen Maschinen...
    In so einen Fall, wäre ich eben für eine Erlösung. es klingt zwar schlimm, aber für das Baby wäre es wirklich das beste. Vor allem wer trägt die ganzen Kosten!!!

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  • Boelkow
    antwortet
    Gut, schon klar!... Doch ich denke wirklich nicht, das es hier in diesem forum suizidgefährdete geben mag!...

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  • MMK
    antwortet
    Zitat von Boelkow
    Selbsverständlich würde ich aus meinem gesunden menschenverstand heraus niemahls sagen was ich wirklich denke, sollte jemand vor meinen augen selbstmord begehen wollen!... So dumm kann man wohl nicht sein.
    Ich möchte nicht wissen wieviele betroffene Mitleser wir hier haben.
    Es gibt nicht immer nur die Menschen, die vor einem stehen. Der weitaus grössere Teil ist der, der die Beiträge im Forum liest.

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  • cmE
    antwortet
    Zitat von Harmakhis
    und gibst ihr noch einen Schupps?
    Dann wärs ja Beihilfe zum Mord!

    sry Einzeiler ...

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  • Harmakhis
    antwortet
    Zitat von 3of5
    Wenn er ein Recht darauf hat (und ich denke, diese Frage muss man bejahen), dann ist es irrelevant, ob Selbstmord klug oder dumm ist.
    Denn innerhalb des Verfügungsbereiches, der mir als freier Mensch zusteht, darf ich auch dumme Entscheidungen treffen. Wenn ich z.B. deinen PC mit einem Vorschlaghammer bearbeite, dann tue ich Unrecht. Wenn ich dasselbe mit meinem PC mache, dann ist das eben <dumm>, aber mein gutes Recht, denn der PC ist mein Eigentum. Es steht mir zu, damit zu machen, was ich für richtig halte.
    Wie gesagt, ich wollte nie aussagen, dass man nicht das Recht dazu hat. Jeder Mensch hat das Recht sich z.B. die Haare mit U-HU zuzuschmieren. Empfehlen würde ich es ihm deshalb aber nicht und wenn ein Freund von mir das vorhat, würde ich versuchen ihn gegebenfalls davon abzuhalten. Natürlich hat man das Recht Fehler in seinem Leben zu begehen, Dummheiten zu machen. Und bei alltäglichen Dinge ist man wohl ein besserer Freund, wenn man sie gewähren lässt und die Erfahrung selber machen lässt, dass U-HU in den Haaren höchst unangenehm ist.
    Suizid ist aber nunmal nichts, wo man nachher zu der Einsicht kommen kann, dass es ein Fehler war. Und da wäre man IMO ein schlechter Freund und Mensch, wenn man nicht eingreift. Zumindest sollte man solchen Menschen helfen objektiv über ihre Entscheidung zu reflektieren, da niemand alle Umstände und Möglichkeiten berücksichtigen kann und eine "zweite Meinung" kann viel ändern.

    Ich rede hier auch von der Regel... die wenigsten Selbstmörde sind wohl Schwerkranke oder Schwerstbehinderte ohne Aussicht auf Heilung. Sowas wäre meiner Meinung nach Sterbehilfe und da will ich niemanden reinreden. Die meisten Suizide sind aber wohl auf Beziehungprobleme, Verluste in der Familie oder Versagen im Beruf/Schule zurückzuführen oder soziale Schwierigkeiten, Arbeitslosigkeit.

    Aber mal ganz konkret: du läufst bei dir in der Stadt durch die Straßen spät abends. Kommst an einer Brücke vorbei und siehst eine Frau, die sich runterstürzen will. Gehst du dann allen Ernstes weiter und lässt sie gewähren, weil es ihre freie Entscheidung ist so zu handeln? Oder unterhälst dich mit ihr und wägst dann ab, ob in deinen Augen der Suizid begründet ist, und hilfst ihr dann beim Steigen auf's Geländer und gibst ihr noch einen Schupps?

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  • Dryonapse
    antwortet
    @ 3 of 5: Ich stimme dir voll und ganz zu! Hast du gut geschildert!
    Und dass Suizidgefährdete nicht mehr rational entscheiden können was sie da zu tun gedenken, ist ja wohl Quatsch! Das geistige Ermessen muss durch das Leid ja nicht beeinträchtigt werden!


    Sicherlich mag Selbstmord "dumm" sein (wobei ich mir da noch nicht mal ganz sicher bin) aber letztendlich ist es gerechtfertigt mit seinem Eigentum anzustellen was man möchte, und eben auch mit dem höchsten Eigentum was man besitzt, nämlich sein Leben!

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