Ist es so schlimm, in Deutschland Patriot zu sein? - SciFi-Forum

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Ist es so schlimm, in Deutschland Patriot zu sein?

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  • Valdorian
    antwortet
    Und genausogut kann ich ja auch auf die tollen Leistungen meiner Schwester stolz sein, auch wenn ich nichts damit zu tun habe, außer zufällig ihr Bruder zu sein...

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  • Tibo
    antwortet
    Stolz ist ein Gefühl der Selbstzufriedenheit. Wikipedia schreibt sogar dass es sich auf eigene Leistunge bezieht.
    Scham ist eben nicht so definiert.
    Genauso gut könnte man sagen: Wieso nimmst du beim Eigenblutdoping nur Blut von dir selbst? Ich nehme immer Blut meiner Schwester zum Eigenblutdoping. Und dann noch anfügen die Haltung des anderen sei inkonsequent, da er ja auch fremdes Epo nehme.
    Es sind einfach zwei paar Schuhe.

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  • Suthriel
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Wieso ist das ein Widerspruch?
    Weil es sich so liest, als würde man da mit zweierlei Maß messen ^.^

    Das eine wird abgelehnt, weil man nichts dafür geleistet hat (kann nix dafür, Deutscher zu sein, ergo nicht stolz drauf), das andere hingegen, wird gern angenommen, obwohl man auch blos nichts dafür kann... Liest sich so wie: "Ja, ich kann absolut nichts dafür, das die Leute da Mist machen, ich hab auch überhaupt nichts mit der Sache zu tun, aber rein vorsorglich übernehm ich dennoch gern die Verantwortung und bitte schonmal tausendmal um Verzeihung."

    Warum kann er da nicht auch stolz auf unverdientes sein?

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Ich finde, irgendwie beisst sich damit aber die Katze in den Schwanz, wenn Du einerseits nicht stolz darauf bist, weil Du nichts dafür kannst, ein Deutscher zu sein, Dich aber andererseits für Dinge schämst, für die Du auch nichts kannst.
    Wieso ist das ein Widerspruch?

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  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Wie soll stolz auf etwas sein, wo ich selbst gar nichts mit zu tun habe? Ich habe ja nicht für mich entschieden ein Deutscher zu sein.
    Lieber sehe ich als ein Bürger/Mensch des Planeten Erde und versuche das Einheitliche darin zu suchen und zu finden.

    Die politische und soziale Rolle Deutschlands in Europa betrachte ich eher als beschämend. Sich als Lehrmeister in Fragen der Moral aufzuspielen ist in meinen Augen eine Frechheit gegenüber allen anderen in Europa und zeugt von einer Ignoranz gegenüber anders Denkender sondersgleichen.
    Ich finde, irgendwie beisst sich damit aber die Katze in den Schwanz, wenn Du einerseits nicht stolz darauf bist, weil Du nichts dafür kannst, ein Deutscher zu sein, Dich aber andererseits für Dinge schämst, für die Du auch nichts kannst.

    Es sei denn natürlich, Du hast die Kanzlerin gewählt, dann würde ich mich allerdings auch schämen

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  • EREIGNISHORIZONT
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.
    Absolute Zustimmung meinerseits! Besser kann man es nicht in Worte fassen.

    Probleme habe ich mit diesen Hurra Patriotismus oder diesen "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein"-Denken.
    Wie soll stolz auf etwas sein, wo ich selbst gar nichts mit zu tun habe? Ich habe ja nicht für mich entschieden ein Deutscher zu sein.
    Lieber sehe ich als ein Bürger/Mensch des Planeten Erde und versuche das Einheitliche darin zu suchen und zu finden.

    Die politische und soziale Rolle Deutschlands in Europa betrachte ich eher als beschämend. Sich als Lehrmeister in Fragen der Moral aufzuspielen ist in meinen Augen eine Frechheit gegenüber allen anderen in Europa und zeugt von einer Ignoranz gegenüber anders Denkender sondersgleichen.

    Patriotismus ist IMO ein Relikt aus Zeiten, die schon lange keine Gültigkeit mehr haben.

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  • Skeletor
    antwortet
    Ich denke, dass es einen allgemeinen und allumfassenden Patriotismus eigentlich gar nicht geben darf. Nach meinem Verständnis besitzt Patriotismus immer eine Komponente, welche einen unreflektierten und unkritischen Umgang mit dem eigenen Land beinhalten zu haben scheint.

    Es muss daher bei der Betrachtung auch immer darauf ankommen, in welchem Punkt man patriotisch ist und in welchen Punkten nicht und was das dann für mich oder die Gesellschaft bedeutet.

    Bezogen auf Sportereignisse bin ich mit Sicherheit glühender Patriot. Ich freue mich immer mehr, wenn eine deutsche Mannschaft oder ein deutscher Sportler gewinnt und meistens ist es mir dann auch egal ob der Sieg auch wirklich verdient war. Das funktioniert auch, wenn mich das Sportereignis eigentlich gar nicht interessieren sollte. Das war schon seit meiner Kindheit so und daran wird sich wohl auch nichts mehr bei mir ändern. Ich bin da sicherlich sehr unkritisch und in diesem Punkt wahrscheinlich ein Patriot. Was nicht heißen soll, dass ich für Sportler oder andere Mannschaften aus anderen Nationen nichts übrig habe oder ich mich nicht auch für Mannschaften freuen kann, die gegen eine deutsche Mannschaft gewonnen haben.

    In anderen Bereichen, die meiner Ansicht viel wichtiger und von größerer Tragweite sind, bin ich dann eher nicht patriotisch.

    Es muss sich daher meiner Meinung jeder selbst fragen, in welchem Bereich wir überhaupt so etwas wie Patriotismus empfinden und evtl. sogar auch patriotisch handeln. Dann muss natürlich darüber gesprochen werden, ob das dann eher gut oder schlecht ist.

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  • Tibo
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Als Deutscher kann ich auf diese Dankbarkeit auch gut verzichten.
    Sorgt lieber dafür einen Weg zu finden, dass die Krankenversicherung auch morgen noch bezahlbar ist und zwar nicht nur für eine kleine Elite. Mit Dankbarkeit ist das nicht getan, das geht nur mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie. Gute Ideen alleine sichern unsere Zukunft.

    Wir nehmen unseren Wohlstand für zu selbstverständlich hin. Das ist richtig. Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht selbstverständlich ist... Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht nur auf unsere eigene Leistung zurückgeht sondern eerbt worden ist mit dem Glück am richtigen Fleck der Erde geboren zu sein ... dann sehen wir vielleicht auch das Leid Derjenigen, denen es weniger gut erging, dann kümmern wir uns vielleicht nicht nur um die Mehrung unseres eigenen Glücks, dann ist unser Blick vielleicht nicht nur auf unser unbedeutend kleines Vaterland, diese kleine Oase in der Wüste, gerichtet sondern auch auf die vielen anderen...


    Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.
    Absolut richtig, Danke!

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  • newman
    antwortet
    Als Deutscher kann ich auf diese Dankbarkeit auch gut verzichten.
    Sorgt lieber dafür einen Weg zu finden, dass die Krankenversicherung auch morgen noch bezahlbar ist und zwar nicht nur für eine kleine Elite. Mit Dankbarkeit ist das nicht getan, das geht nur mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie. Gute Ideen alleine sichern unsere Zukunft.

    Wir nehmen unseren Wohlstand für zu selbstverständlich hin. Das ist richtig. Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht selbstverständlich ist... Und haben wir einmal erkannt, dass dieser Wohlstand nicht nur auf unsere eigene Leistung zurückgeht sondern eerbt worden ist mit dem Glück am richtigen Fleck der Erde geboren zu sein ... dann sehen wir vielleicht auch das Leid Derjenigen, denen es weniger gut erging, dann kümmern wir uns vielleicht nicht nur um die Mehrung unseres eigenen Glücks, dann ist unser Blick vielleicht nicht nur auf unser unbedeutend kleines Vaterland, diese kleine Oase in der Wüste, gerichtet sondern auch auf die vielen anderen...


    Aus unverdientem Glück leite ich keine Verpflichtung gegenüber dem Vaterland ab sondern eine Verantwortung gegenüber den vielen unverdient Unglücklichen.

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  • Adm.Hays
    antwortet
    Zitat von Chamäleon Beitrag anzeigen
    Warum sollte man nicht Patriotisch sein. Ich finde es sehr befremdlich das man gleich als Nazi bezeichnet wird wenn man mal Patriotisch ist. Keine Gruppe sollte einer anderen vorschreiben wie sie sich zu verhalten hat, solange niemand mit dem Hakenkreuz rumrennt oder Nazi-Sprüche loslässt ist ja nichts schlimmes daran. Es ist halt leider Normalität geworden in Deutschland-Österreich das man schnell mit der Nazikeule zuschlägt weil man sonst keine Argumente hat.
    Aber man sieht halt die Jahrzehntelange Ideologische Indoktrinierung schon von Schulbeginn an das es diese Diskussion in Deutschland-Österreich überhaupt gibt.
    In anderen Ländern ist Patriotismus normal und niemand niemand stößt sich daran wenn mal jemand die Fahne seines Heimatlandes raushängt. Jedem das seine und wem es nicht passt soll halt nicht hinsehen.

    Einigen wäre es wohl am liebsten man würde sich überall entschuldigen für die Nationalität der man angehört und am besten noch auf Knien rumrobbt.
    Was soll das eigentlich immer mit der Nazikeule gegen Patriotismus? Sowas lese ich immer nur im Internet. Erstens, dass sich jemand wie du darüber aufregt. Zweitens auf youtube oder so kommen mal dumme Nazisprüche. Aber im echten Leben da draußen habe ich sowas noch nie mitbekommen. Ich bin kein Patriot, habe aber patriotische Freunde. Und mir ist da noch nie irgendeine Nazidiskussion aufgefallen. Ist also imho eher so ein Internetgerücht.

    Btw. wir werden auch nicht als Nazis angesehen. Die Deutschen sind, warum auch immer, eines der beliebtesten Völker der Welt in vielerlei Hinsicht.
    Zuletzt geändert von Adm.Hays; 25.06.2012, 22:41.

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  • Tibo
    antwortet
    Als in Deutschland lebender deutscher Jude erlaube ich mir auf Grund der Erlebnisse meiner Großeltern mütterlicherseits (auf die ich hier nicht eingehen werde) Deutschland die Dankbarkeit zu verweigern. Ich schulde diesem Land auch nichts. Ich zahle meine Steuern und beziehe die Leistungen, die mir per Gesetz zustehen nicht mehr.
    Ich mag Vieles und Viele hier in Deutschland.
    Ich kann allerdings vielleicht nicht abstrakt genug denken um ein Land, ein Planquadrat auf einer Karte, ein Wort in meinem Pass oder eine Volksgemeinschaft zu lieben.
    Zuletzt geändert von Tibo; 25.06.2012, 22:52.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Ich finde, Patriotismus ist eine nur allzu angebrachte Form, Danke zu sagen. Ich bin dankbar hier in Deutschland aufgewachsen und geboren zu sein und weiterhin hier leben zu dürfen. Man hätte es fast nur schlechter treffen können. Ich bin dankbar für den Rundumschutz, den mir Deutschland gewährt. Krankenversicherung, beste Ärzte (war erst kürzlich bei meiner Frau sehr wichtig), Infrastruktur, Stabilität, kontrollierte Nahrungsmittel, Trinkwasser und und und. All das sind Sachen, die wir verwöhnten Kinder einer nie Hunger leidenden Gesellschaft leider viel zu selbstverständlich hinnehmen.

    Ich für meinen Teil bin verdammt dankbar, ja verdammt dankbar, hier sein zu dürfen und hier meine Kinder aufziehen zu können. Ich habe dieses Land nicht begründet und auch nicht aufgebaut, drum darf ich wohl nicht "stolz" drauf sein, weil es ja nicht meine Leistung war. Aber ich bin dankbar. Und das Mindeste was ich dafür zurückgeben kann ist Zuneigung für dieses Land. Und ehrlich gesagt schmerzt es mich irgendwie schon, hier von manchen zu lesen, wie selbstverständlich sie diese Vorzüge offenbar zu nehmen scheinen, ohne überhaupt nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ebenfalls dankbar zu sein.

    Was anderes ist Patriotismus nach meiner Definition nämlich nicht. Dieses Land gibt mir und meiner Familie sehr viel. Euch auch. Wir alle schulden ihm was für all die Vorzüge.
    Zuletzt geändert von Sinclair_; 25.06.2012, 21:53.

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  • Fiesel
    antwortet
    Mein Problem mit dem Patriotismus ist, dass der gute alte Patriotismus die... intellektuell eher unbegabten Mitbürger immer stärker anspricht als den Rest.

    Selbst wenn ich mal mit der Idee liebäugle, einen kleinen Patrioten in mir auszugraben, sobald ich etwas mehr von den überladenen Patrioten mitbekomme - ganz egal ob der Herr Deutsch nach dem verlorenen WM-Finale anfängt zu weinen, oder unabhängig von seiner eigenen mittleren Reife mitstolzt auf die elitäre deutsche Forschung und Ingenieurskunst - dann möchte ich nicht weiter buddeln. Es geht ja gerade um das Gefühl der Gemeinschaft...

    Ich vergleiche das jetzt mal.. mit einem warmen Sommertag im Freibad, erweitert um die sichere Information, dass über 70% der Gäste bei Bedarf ins Wasser pinkeln.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Dunkelwolf Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man auch stolz auf sein Land sein wenn es Massenvernichtungen an Zivilisten begeht oder alles und jeden zensiert...solange man nur diselbe Auffassung vertritt
    Und daran hängt es am Ende doch...letztlich bin ich nicht stolz auf "mein" Land sondern ich bin glücklich darüber, wenn die politische Auffassung,die ich vertrete, sich politisch durchgesetzt hat oder traurig,wenn sie es nicht tut. Und im Idealfall darum bemüht, dass sie es tut.

    Was dagegen Stolz auf die Leistungen Fremder bringt, habe ich nie so ganz verstanden. Klar fiebert man mit Sportlern mit. Aber das ist ja kein Ernst sondern nur ein Spiel. Genauso wie die Rivalitäten nur Spaß sind, um sich gegenseitig etwas aufzuziehen. Aber abends gehts dann nach dem Spiel trotzdem gemeinsam mit dem italienischen Kumpel in eine Kneipe, wo dann die Freundschaft zum Kumpel wichtiger ist als der Stolz auf die deutsche Mannschaft oder die Rivalität zum Gegner.
    Und mir ist es eigentlich auch schnurz, dass Bill Gates ein Ami war. Von mir aus kann der aus Tumbuktu kommen, wenn ich dafür einen vernünftigen PC besitze. Einem Menschen steht sowieso keine Verehrung zu und solange ich nicht weiß wie er als Privatperson ist, würde ich sie ihm auch nicht geben. Könnte ja in seinem Keller sonst was treiben.


    Nochmal zu Pyromancers Beitrag:
    Meine Antwort zielt darauf ab, dass die Möglichkeit eine Sprache zu sprechen und sich unzensierte Bildung anzueignen nicht im geringsten irgendetwas damit zu tun hat wie patriotisch ich bin oder ob die Hauptstadt Berlin oder Paris lautet sondern alleine damit, ob ich in einer freien Gesellschaft lebe oder in einer unfreien Gesellschaft. Ich muss darum bestrebt sein, dass die Gesellschaft frei ist. Obwohl dann auch der Anti-Patriot frei ist. Patriotismus ist irrelevant. Freiheit und Gerechtigkeit sind die tragenden Pfeiler unserer Gesellschaft!!

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  • Allvater
    antwortet
    Ich denke Politik und Nationalstolz sind nur bedingt voneinander abhängig. Vielmehr ist Nationalstolz davon abhängig wie sich das Land nach aussen hin präsentiert, und infolgedessen kann man aufgrund dieses Verhaltens Stolz auf sein Land sein. Dies kann natürlich auf politischem Wege der Fall sein, aber auch durch sportliche Leistungen, oder besondere Leistungen einzelner Individuen, wie Künstler, Wissenschaftler oder Schriftsteller...Eben durch Kunst, Kultur und nationalem/sozialem Wohlbefinden...

    Insofern kann man schon stolz darauf sein ein Deutscher/Österreicher/Schweizer zu sein, wenn man im Großen und Ganzen mit dem Land in dem man lebt und dem Großteil der Mitmenschen zufrieden ist...

    Natürlich kann man auch stolz auf sein Land sein wenn es Massenvernichtungen an Zivilisten begeht oder alles und jeden zensiert...solange man nur diselbe Auffassung vertritt

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