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Wirtschaftaufschwung (?)/ Armut in Deutschland

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    Die Statistik von diesem Institut ist eindeutig falsch. So sind alleine zwischen Januar und Juli deutlich mehr als 500 000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstanden.
    Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

    Auch hat der SPIEGEL längst berichtet, dass die Schwelle zum Entstehen neuer Arbeitsplätze um 0,5 Prozentpunkte (im BIP) gesunken ist. Man muss sich auch nur mal klar machen, dass die Arbeitslosigkeit von 5Mio Anfang 2005 auf deutlich unter 4Mio jetzt gesunken ist.

    Dass dieses Institut nicht jubelschreien wird, sondern mit Äpfel- und Birnenvergleichen irgendwie die Lage schlecht reden will, ist auch kein Wunder, es ist als gewerkschaftsnah bekannt und die brauchen Munition gegen die Arbeitsmarktreformen. Das sieht man ja auch schon am Arbeitsauftrag der Studie.
    können wir nicht?

    macht nix! wir tun einfach so als ob!

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      Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
      Die Statistik von diesem Institut ist eindeutig falsch. So sind alleine zwischen Januar und Juli deutlich mehr als 500 000 neue sozialversicherungspflichtige Jobs entstanden.
      Bist du dir da nicht sicher, dass nicht du Äpfel und Birnen vergleichst und andere Zeiträume anschaust bzw. andere Vergleichszeiträume betrachtest?

      Abgesehen davon, macht es für die Aussage keinen großen Unterschied, ob es 400 000 oder 500 000 Stellen waren, da es im Vergleichszyklus 1,3 Millionen waren. D.h. es sind auf jeden Fall deutlich weniger Stellen.

      (mit Gewerkschafts-nah brauchst du nicht kommen. Der Spiegel ist oft auch nicht mehr von offiziellen Organen der Arbeitgeberverbände zu unterscheiden )
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        Zitat von max
        Bist du dir da nicht sicher, dass nicht du Äpfel und Birnen vergleichst und andere Zeiträume anschaust bzw. andere Vergleichszeiträume betrachtest?
        Nö. Alleine die ca. 1Mio durch Hartz IV hinzugekommenen, die 2005 die Arbeitslosigkeit drastisch erhöht haben, macht die Rechnung obsolet. Die Studie sagt selbr aus, dass die Zahlen kaum vergleichbar sind. Ausserdem ist es abstrus, den einen Konjunkturaufschwung als abgeschlossenen Zyklus und den anderen mitten im Aufschwung zu betrachten, da die Arbeitsmarktentwicklung erfahrungsgemäß dem BIP hinterherhinkt. Immerhin gibt die Studie bereitwillig zu (Abbildung 8), dass die Arbeitslosigkeit jetzt unter die des letzten Zyklus fällt. Ausserdem werden statistische und demografische Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen der Beschäftigtenzahlen ins Feld geführt. Alles in allem ist die von der taz gebrachte Grundaussage so ziemlich der letzte Punkt, mit dem man noch versuchen könnte, die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt schlecht zu reden.
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          Ich habe etwas gefunden, dass meiner Meinung nach sehr gut zum Thema paßt:

          NachDenkSeiten - Die kritische Website » Anders als die meisten Meinungsführer bei uns glauben, hat Großbritanniens wirtschaftlicher Erfolg auch etwas mit expansiver Wirtschaftspolitik des neuen Premier zu tun.
          This post is protected by : Azatoth, demon sultan and master of illusion. ZOCKTAN!, Hiob 30, 16-17, Streichelt mein Ego,
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            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
            Nö. Alleine die ca. 1Mio durch Hartz IV hinzugekommenen, die 2005 die Arbeitslosigkeit drastisch erhöht haben, macht die Rechnung obsolet.
            1.) spielt es für die Aussage, wie viele Arbeitsplätze neu entstanden sind, keine Rolle, wie viele Leute Hartz IV beziehen. Die Aussage war, dass weniger Arbeitsplätze als im Vergleichszeitraum geschaffen wurden. Gegen diese Aussage hast du bisher nichts vorbringen können, was deine Aussage rechtfertigen würde, dass die Statistik falsch sei. Im Gegenteil: du hast tatsächlich Äpfel und Birnen vergleichen, weil du die Zahl der Arbeitslosen mit der Zahl neuer Stellen verwechselt hast.

            2.) es bekannt, dass die Zahl der Leistungsempfänger nicht der Zahl der Arbeitslosen entspricht. Die Arbeitsagentur gibt auch bei der Zahl der Arbeitslosen nicht die Zahl der Leistungsempfänger an.

            @ Zocktan: der Link ist wirklich lesenwert, weil die reale Wirtschaftspolitik in vielen "Vorbildstaaten" real gar nicht der Politik entspricht, die mit diesen Vorbildern propagiert werden soll.
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              1. Wenn du dir den Link den ich gepostet hatte, mal angesehen hättest, hättest du gesehen, dass destatis die Zahl mit knapp einer Million in dem Zeitraum angibt. 400 000 sind es jedenfalls nicht.

              2. Kam die Aussage mit den Hartz IV Empfängern sogar in der Studie vor, wenn auch verschleiert.

              3. Sind die Zeiträume auch überhaupt nicht vergleichbar, nur weil in dem Zeitraum 6% BIP Wachstum stattfanden.
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                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                1. Wenn du dir den Link den ich gepostet hatte, mal angesehen hättest, hättest du gesehen, dass destatis die Zahl mit knapp einer Million in dem Zeitraum angibt. 400 000 sind es jedenfalls nicht.
                Das hatten wir doch schon - da vergleichst DU willkürlich irgendeinen Zeitraum mit der Studie, in dem Fall vergleichst du eine saisonale Entwicklung mit einer längerfristigen Entwicklung, bei der saisonale Effekte ausgemittelt werden.
                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                2. Kam die Aussage mit den Hartz IV Empfängern sogar in der Studie vor, wenn auch verschleiert.
                Natürlich wurde darauf eingegangen. Das ändert aber an der Aussage nichts - die statistischen Tricks erschweren die Aussage sicher auch. Aber sie machen sie nicht unmöglich. Und wie gesagt: die Zahl der Leistungsempfänger ist laut offizieller Statistik eben nicht mit der Zahl der Arbeitslosen identisch. Hartz IV bekommen ja auch Vollzeitbeschäftigte, Rentner etc. Die Arbeitsagentur gibt eben nicht die Zahl der Leistungsempfänger als die Zahl der Arbeitslosen an.
                Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                3. Sind die Zeiträume auch überhaupt nicht vergleichbar, nur weil in dem Zeitraum 6% BIP Wachstum stattfanden.
                Das müsstest du schon begründen, warum die Zeiträume nicht vergleichbar sein sollen. Natürlich gibt es Unterschiede. Auf diese Unterschiede und deren Wirkung wird ja auch hingewiesen! Aber genau diese passen dir ja wahrscheinlich nicht, weil es ja u.a. um die Wirtschaftspolitik geht, weshalb DU Äpfel mit Birnen vergleichst (in dem Fall eine saisonale Entwicklung von Januar bis Juli, s. 1.)).
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                  Das hatten wir doch schon - da vergleichst DU willkürlich irgendeinen Zeitraum mit der Studie, in dem Fall vergleichst du eine saisonale Entwicklung mit einer längerfristigen Entwicklung, bei der saisonale Effekte ausgemittelt werden.
                  Saisonale Entwicklungen? Im Zeitraum 01.2005 - 06.2007? Welche Saisonalen Entwicklungen? Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Stellen hat in diesem Zeitraum laut destatis um eine knappe Million zugenommen. Das ist fundamental mehr als die 400 000 die die Studie für den selben Zeitraum postuliert.

                  Das müsstest du schon begründen, warum die Zeiträume nicht vergleichbar sein sollen. Natürlich gibt es Unterschiede. Auf diese Unterschiede und deren Wirkung wird ja auch hingewiesen!
                  Der Arbeitsmark ist kein rein statistische Messgröße, die man beliebig kontinuurlich anwenden kann. Auch wenn im selben Zeitraum die gleiche Steigerung des BIP stattfand, ist das keine nennenswerte Vergleichsbasis. Da wird nicht unterschieden, wo genau Wachstum stattfand (Personalintensive oder -extentensive Produktion), ob wie die Lage in den kleinen Firmen war (wie viele Insolvenzen, wie viele Neugründungen, sprich: sprich: wo entstehen tatsächlich neue Arbeitsplätze, wo werden Lücken gefüllt, die vorher existierten), wann die Firmen mit Neueinstellungen reagiert haben (das findet immer nach Beginn der konjunkturellen Erholung statt) und nicht zuletzt: Wie viele Neuzugänge hatte der Arbeitsmarkt in der Zeitspanne? Immerhin haben wir derzeit einen gewissen Mangel an Fachkräften, die kommen aber nicht übers Jahr verteilt auf den Arbeitsmarkt, sondern in festen Zyklen. Da sind im Vergleichszeitraum günstigerweise 6 Semester, während aktuell 4 vorbei waren.
                  können wir nicht?

                  macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                    Saisonale Entwicklungen? Im Zeitraum 01.2005 - 06.2007? Welche Saisonalen Entwicklungen?
                    Es ist doch ganz offensichtlich: Januar und Juni!
                    Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                    Da wird nicht unterschieden, wo genau Wachstum stattfand (Personalintensive oder -extentensive Produktion), ob wie die Lage in den kleinen Firmen war (wie viele Insolvenzen, wie viele Neugründungen, sprich: sprich: wo entstehen tatsächlich neue Arbeitsplätze, wo werden Lücken gefüllt, die vorher existierten), wann die Firmen mit Neueinstellungen reagiert haben (das findet immer nach Beginn der konjunkturellen Erholung statt) und nicht zuletzt: Wie viele Neuzugänge hatte der Arbeitsmarkt in der Zeitspanne?
                    1.) auf genau solche Unterschiede wird eingegangen. Z.B. darauf, dass statt Neueinstellungen die Arbeitszeit stark ansteigt.

                    2.) personal-intensive Produktion gibt es eigentlich nur unter Bedingungen von Kapitalmangel. Ansonsten macht es keinen Sinn auf kapital-intensive Produktion zu setzen - selbst bei Billiglöhnen. Bei Billiglöhnen kann man ja zwei Mal mehr Profit machen: durch die niedrigen Löhne und hohe Produktivität. Kapitalstarke Unternehmen werden immer beides versuchen und in der BRD gibt es insgesamt einen massiven Kapitalüberschuss.

                    3.) die Zahl der Firmenneugründungen spielt natürlich eine Rolle. Ist aber kein Argument, um zu sagen, dass man zwei Aufschwungphasen nicht vergleichen dürfte. Es geht doch genau um Unterschiede! Dazu kommt, dass neue Arbeitsplätze natürlich nicht nur von neuen Firmen geschaffen werden. Man sieht ja z.B. im Einzelhandel, dass Grosskonzerne wie Aldi, Rewe, Lidl & Co Kleinunternehmen aus dem Markt drängen.

                    4.) der jetzige konjunkturelle Aufschwung hat nicht erst im Januar 2007 begonnen, sondern läuft schon länger. Natürlich wird es nach Beginn einer konjunkturellen Erholung eingestellt: aber dieser Beginn war ja auch schon vor Jahren. Deshalb ging ja die Arbeitslosigkeit schon zurück.
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                      Zitat von max
                      Bei Billiglöhnen kann man ja zwei Mal mehr Profit machen: durch die niedrigen Löhne und hohe Produktivität. Kapitalstarke Unternehmen werden immer beides versuchen und in der BRD gibt es insgesamt einen massiven Kapitalüberschuss.
                      Damit zeigst du eindrucksvoll, dass deine Sicht von BWL und dem Einsatz von Technik auf dem Niveau des 19.Jhrdts fest stehen geblieben ist, aber das nur am Rande. Mal als kleine Denkanregung: Warum gibt es Wachmänner, die für 4€ die Stunde arbeiten, wenn man stattdessen Wachroboter einsetzen könnte?

                      Es ist doch ganz offensichtlich: Januar und Juni!
                      Und der Unterschied beträgt dann 500 000 Stellen. Ist klar. Warum aber hat dann die Studie nicht Januar 2005 bis Januar 2007 verglichen, wenn sie trotz des achso vergleichaberen Zeitraumes am Ende wieder saisonale Schwankungen rausrechnen musste? Auch ein saisonaler Arbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz und selbst wenn man die nur halb anrechnen würde, würden immer noch knapp 300 000 Stellen mehr existieren, als diese Studie behauptet.

                      Ich bleibe dabei, die ganze Pubikation ist in höchstem Maße tendenziös und erinnere nochmals daran: Das ist ein gewerkschaftsnahes Institut, dass versucht die Gegnerschaft der Gewerkschaften gegen die letzten Arbeitsmarktreformen zu fundieren.
                      können wir nicht?

                      macht nix! wir tun einfach so als ob!

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                        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                        Damit zeigst du eindrucksvoll, dass deine Sicht von BWL und dem Einsatz von Technik auf dem Niveau des 19.Jhrdts fest stehen geblieben ist, aber das nur am Rande. Mal als kleine Denkanregung: Warum gibt es Wachmänner, die für 4€ die Stunde arbeiten, wenn man stattdessen Wachroboter einsetzen könnte?
                        *lol* Wachleute als Argument? Schon mal auf die Idee gekommen, dass Wachroboter diese Aufgabe nicht erledigen können? Es gibt doch haufenweise "Wachroboter", d.h. diverse Alarmanlagen. Aber für manche Zwecke traut man diesen wohl nicht.
                        Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                        Auch ein saisonaler Arbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz und selbst wenn man die nur halb anrechnen würde, würden immer noch knapp 300 000 Stellen mehr existieren, als diese Studie behauptet.
                        Natürlich ist ein saisonaler Arbeitsplatz auch ein Arbeitsplatz. Aber diese Arbeitsplätze entstehen jedes Jahr und werden jedes Jahr wieder vernichtet. D.h. wenn man - wie du!!!!!!!! - den Zeitraum bevor diese entstehen mit dem Zeitraum nach dem diese entstanden sind vergleicht, dann sieht man lediglich einen saisonalen Effekt. Aber nichts, was aussagekräftig in Bezug auf die längerfristige Entwicklung wäre.

                        Einen solchen Effekt kann man natürlich nicht halb anrechnen, wenn man etwas über die längerfristige Entwicklung aussagen will. Wenn man dies machen würde, würde man bewusst Daten fälschen.

                        Du vergleichst Äpfel (saisonale Effekte) mit Birnen (der längerfristigen Entwicklung), um dich vor der Realität drücken zu können. Der Vorwurf, dass das Institut gewerkschaftsnah sei, hilft dir da auch nicht weiter. Es gibt auch Institute (bzw. Medien, die du gerne zitierst), die sich zur Aufgabe gemacht haben, Argumente für Lohnkürzungen zu finden, die dann die Lakaien der Kapitalisten als Rechtfertigung für ihre Angriffe verwenden können. Aber der Hinweis, dass sie dies machen, würde auch nicht deren Argumente widerlegen.

                        Dazu sehe ich auch kein Problem, wenn man Argumente gegen erhöhte Ausbeutung, Sozialabbau und Subventionierung von Hungerlöhnen finden will. Im Gegenteil, das ist dringend nötig. Ich sehe aber sehr wohl ein Problem, wenn jemand auf Teufel hinaus gesetzliche Massnahmen zur Umverteilung zu den Reichsten und Verarmung der Mehrheit versucht zu verteidigen. Ich frage mich dann immer, ob diese Person davon persönlich profitiert (dann wäre es verständlich), meint davon profitieren zu können (da haben wir es in der Regel mit jemanden sehr naiven zu tun) oder jemanden, der sich selbst ins Bein schiesst. Im letzteren Fall wird es natürlich nur noch seltsam.
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                          Zitat von max
                          *lol* Wachleute als Argument? Schon mal auf die Idee gekommen, dass Wachroboter diese Aufgabe nicht erledigen können? Es gibt doch haufenweise "Wachroboter", d.h. diverse Alarmanlagen. Aber für manche Zwecke traut man diesen wohl nicht.
                          Oder man könnte auf die leider sehr viel simplere These verfallen, dass die Investitionskosten in Hardware nicht immer günstiger sind, als die Beschäftigung von Menschen.

                          Natürlich ist ein saisonaler Arbeitsplatz auch ein Arbeitsplatz. Aber diese Arbeitsplätze entstehen jedes Jahr und werden jedes Jahr wieder vernichtet. D.h. wenn man - wie du!!!!!!!! - den Zeitraum bevor diese entstehen mit dem Zeitraum nach dem diese entstanden sind vergleicht, dann sieht man lediglich einen saisonalen Effekt. Aber nichts, was aussagekräftig in Bezug auf die längerfristige Entwicklung wäre.
                          Na dann können wir ja dankbar sein, dass die Saison völlig unabhängig von langfristigen Entwicklungen zuverlässig immer wieder die selbe Anzahl Arbeitsplätze schafft und dann wieder vernichtet, sonst sähe es ja finster aus...

                          Du vergleichst Äpfel (saisonale Effekte) mit Birnen (der längerfristigen Entwicklung), um dich vor der Realität drücken zu können. Der Vorwurf, dass das Institut gewerkschaftsnah sei, hilft dir da auch nicht weiter. Es gibt auch Institute (bzw. Medien, die du gerne zitierst), die sich zur Aufgabe gemacht haben, Argumente für Lohnkürzungen zu finden, die dann die Lakaien der Kapitalisten als Rechtfertigung für ihre Angriffe verwenden können. Aber der Hinweis, dass sie dies machen, würde auch nicht deren Argumente widerlegen.
                          Ich werde dich nicht daran hindern, dieser Studie zu glauben und vom endgültigen Verfall des Kapitalismus zu schadronieren, warum sollte ich auch? Jedem seine perönliche Heilslehre.


                          Dazu sehe ich auch kein Problem, wenn man Argumente gegen erhöhte Ausbeutung, Sozialabbau und Subventionierung von Hungerlöhnen finden will. Im Gegenteil, das ist dringend nötig. Ich sehe aber sehr wohl ein Problem, wenn jemand auf Teufel hinaus gesetzliche Massnahmen zur Umverteilung zu den Reichsten und Verarmung der Mehrheit versucht zu verteidigen. Ich frage mich dann immer, ob diese Person davon persönlich profitiert (dann wäre es verständlich), meint davon profitieren zu können (da haben wir es in der Regel mit jemanden sehr naiven zu tun) oder jemanden, der sich selbst ins Bein schiesst. Im letzteren Fall wird es natürlich nur noch seltsam.
                          Natürlich . Aus irgendeinem unerfindlichen Grund verhalten sich Menschen wie ich ja absolut irrational. Schon komisch, wenn man bedenkt, wie oft du hier darlegst, wie die Realität beschaffen ist. Da kann man natürlich nur noch feststellen, dass es seltsam ist, wenn man nicht auf die selben Schlüsse kommt wie du...

                          Mal im ernst: ich sehe keinerlei Grund, meine Sicht der Dinge vor deiner Ideologie zu rechtfertigen. Ich weiss ja, dass die auf Sand gebaut ist.
                          können wir nicht?

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                            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                            Oder man könnte auf die leider sehr viel simplere These verfallen, dass die Investitionskosten in Hardware nicht immer günstiger sind, als die Beschäftigung von Menschen.
                            Nicht immer stimmt sicher, aber für die meiste Formen der Produktion gilt dies offensichtlich nicht. Es sollte auch klar sein, dass es längerfristig billiger ist, wenn man einmal hoch investiert und dann mit weniger Aufwand produziert - als wenn man laufend mit sehr hohen Aufwand produziert.
                            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                            Na dann können wir ja dankbar sein, dass die Saison völlig unabhängig von langfristigen Entwicklungen zuverlässig immer wieder die selbe Anzahl Arbeitsplätze schafft und dann wieder vernichtet, sonst sähe es ja finster aus...
                            Wenn du nicht verstehst, was saisonale Effekte sind, warum meinst du dann, dass du überurteilen könntest, dass diese Daten falsch sind?

                            Niemand behauptet, dass saisonal bedingt immer die gleiche Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen werden. Aber du vergleichst Äpfel mit Birnen, wenn du einen Zustand vor der Schaffung von saisonalen Arbeitsplätzen mit einem Zustand nach der Schaffung vergleichst - ohne die saisonale Entwicklung zu berücksichtigen. Dieser Vergleich ist bisher dein Hauptargument. Entsprechend schwach ist deine Argumentation.

                            Deshalb versuchst du dich ja in diese "gewerkschafts-nah"- und "Ideologie"-Vorwürfe zu retten. Aber offensichtlich ist dir nicht klar, auf welcher Basis du selbst argumentierst. Auf einer wissenschaftlichen auf jeden Fall nicht - siehe eben deinen Versuch, saisonale Effekte als Argument zu missbrauchen.
                            Zitat von blueflash Beitrag anzeigen
                            Aus irgendeinem unerfindlichen Grund verhalten sich Menschen wie ich ja absolut irrational.
                            Ich habe keine Ahnung, warum du so argumentierst, wie du argumentierst. Ich gehe davon aus, dass du meinst, dass du persönlich von diesen Zuständen profitierst und von ihnen profitieren wirst. Ansonsten gehe ich davon aus, dass du dazu lernen wirst. Davon kann man ja ab und zu auch schon was bemerken, aber bisher kommen bei dir hauptsächlich massive Widersprüche heraus (s. z.B. Protektionismus vs. Neoliberalismus in Bezug auf Sicherung von Einkommen und Arbeitsplätzen).
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                              Ein Bericht über den Standort Deutschland, der sehr lesenwert ist, weil er aus dem üblichen Rahmen fällt.
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                                Was zur Entwicklung der Zahl der Hartz IV-Empfänger, die im Aufschwung ja noch gestiegen ist:

                                Eine Million sind arm trotz Job

                                Aufschwung auf niedrigem Niveau: Obwohl mehr Menschen Jobs finden, beziehen viele weiter ALG 2, weil die Löhne zu niedrig sind. Auch für Ausländer sind deutsche Jobs wenig attraktiv.

                                Ein Auszug:
                                Zitat von Ulrike Herrmann
                                Obwohl die offizielle Zahl der Langzeitarbeitslosen abnimmt, ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger gestiegen. Im Januar erhielten 5,085 Millionen Menschen Arbeitslosengeld II, wie der damalige Arbeitsmarktbericht ausweist. Jetzt im Juni waren es 5,358 Millionen. Ein Grund: Immer mehr Erwerbstätige beziehen nebenher ergänzendes Arbeitslosengeld II.
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