Zitat von blueflash
Beitrag anzeigen
Dazu kommt noch, dass es einen Nettokapitalabfluss nur dann gibt, wenn mehr Kapital exportiert wird als Gewinne rücktransferiert wurden. Dafür gab es hier gar keine Zahlen. Eine Aussage über den Nettokapitalabfluss kannst du also nicht tätigen.
Dazu würde es deinem Argument auch noch schaden, wenn es tatsächlich einen Nettokapitalabfluss aus Österreich gäbe - dann müssten die Gewinn zu Investitionsrate sich zuungunsten der Gewinne ändern. Das Argument wäre wenn gewesen, dass die Gewinne deshalb stärker als die Investitionen steigen, weil es höhere Gewinntransfers nach Österreich als aus Österreich heraus gibt. Also Nettokapitalimport. Wobei natürlich dann wieder die Erklärung für die beobachtete Entwicklung fehlt.
Mein Argument übrigens, dass es keinen Hinweis darauf gibt, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern relativ gesehen mehr investiert wird, sondern das Verhältnis relativ gleich bleibt, hast du noch gar nicht beachtet. Dein Argument ist nur stimmig, wenn es eine relative Zunahme der Investitionen in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt.
Auf jeden Fall ändert es nichts daran, dass es in diesem Fall nichts geholfen hat, die Angebotsseite zu stärken. Die höheren Gewinne schlugen sich eben nicht automatisch in mehr Investitionen im Inland nieder. Und zwar in diesem Fall weder Investitionen von österreichischen noch von ausländischen Kapitalisten. Den Effekt der Stärkung der Angebotsseite auf die Armut und die Löhne in Österreich konnte man klar sehen: zunehmende Armut und sinkende Reallöhne.
Kommentar