Der Zufall
Nachdem hier schon öfters der Begriff Zufall gefallen ist, jedoch jedesmals unreflektiert und einfach in den Raum gestellt, in der Annahme, daß jeder/jede das Gleiche darunter versteht, hab ich mich doch etwas geärgert.
Zufall ist nicht gleich Zufall. Der quantenmechanische Zufall unterscheidet sich grundlegend vom alltäglichen Zufall, um dann doch in der subjektiven Wahrnehmung gleich zu erscheinen.
Hab einige Quellen verwendet, weil es erspart mir die ganze Schreibarbeit

Zufall und Statistik begegnen uns in der Natur auf dreierlei Weise:
1. Da ist erstens die deterministisch-chaotische Bewegung, die als Folge nichtlinearer klassischer Naturgesetze auftritt, mit allen bekannten Zufallselementen wie Unvorhersagbarkeit und Unregelmäßigkeit im Ablauf.
2. Da ist zweitens der statistische Charakter der Quantenmechanik, worüber uns die ihrerseits strengen Gesetze für Wahrscheinlichkeitsamplituden Auskunft geben.
3. Da ist drittens der Zufall, der aus dem Zusammenspiel vieler Einzelteile (Elektronen, Moleküle, Körner, Staubbrocken im Saturnring, Sternhaufen, usw.) entspringt.
Zufall Nummer 1)
Der deterministische Zufall oder das deterministische Chaos
Hierbei handelt es sich um ein System, welches ein scheinbar irreguläres chaotisches Verhalten an den Tag legt, aber trotzdem deterministischen Regeln folgt.
Um die Idee dahinter besser begreiflich zu machen kann man Bozanos Billiardtischbeispiel verwenden.
Bemerkenswert an dieser Art von Chaos ist, dass es nicht aus einer Vielzahl von unbekannten Einflüssen entsteht, wie etwa das Rauschen in elektrischen Stromkreisen, das durch die ungeordneten Bewegungen von Myriaden von Elektronen verursacht wird. Vielmehr ist es eine Konsequenz des ansonsten völlig deterministischen (= vorherbestimmten) Bewegungsablaufs. Wie lässt sich das begreifen? Stellen wir uns zunächst einen Billardtisch mit zwei Kugeln in einiger Entfernung voneinander vor. Die eine der Kugeln wird nun in zwei verschiedenen Experimenten unter leicht verändertem Winkel, aber jeweils von gleicher Position aus, auf die andere gestoßen. Nach der jeweiligen Kollision ist der Winkel zwischen den beiden Bahnen der einen Kugel deutlich größer als zuvor. Wenn wir an kollidierende Gasatome im Raum denken, wird jede Winkelstörung ihrer Flugbahn bei jedem weiteren Stoß mit anderen Gasatomen vergrößert. Sehr bald ist die Information über die ursprüngliche Stoßrichtung völlig verloren gegangen. Die beschriebenen Phänomene bezeichnet man als deterministisches Chaos, das zwei charakteristische, definierende Merkmale hat: Zum einen verstärkt sich fast jede noch so kleine Anfangsstörung eines chaotischen Systems fortlaufend selbst, zum anderen wird dabei ein gewisser, für alle Systemteile fester Wertebereich nicht verlassen (z. B. 360 Grad für den Stoßwinkel). Beides zusammen führt zu unregelmäßigen und unvorhersagbaren Bewegungen, die wie zufällig aussehen.
Ich denke, daß das deterministische Chaos bei der Evolutionstheorie zur Anwendung kommt und somit das Ganze doch nen Determinismus zu Grunde liegt. Ich meine aber damit nicht, daß ein IDer seine Finger im Spiel hat, sondern vielmehr, daß die Theorie komplexer ist als sie vielleicht im ersten Moment erscheint.
Zufall No. 2)
Der quantenmechanische Zufall
Akzeptiert man das mathematische Modell der Quantenmechanik als vollständige Beschreibung der physikalischen Phänomene in ihrem Anwendungsbereich, stellt man fest, dass beim Messprozess der zufällige Ausgang eines Einzelexperiments eine andere Bedeutung erhält, als dies in klassischen statistischen Theorien der Fall ist. Selbst bei bestmöglicher Präparation eines quantenmechanischen Zustands verteilen sich die Messergebnisse bestimmter Beobachtungsgrößen zufällig über eine Anzahl möglicher Messergebnisse. Im Gegensatz z. B. zur statistischen Mechanik liegt dies allerdings nicht an der Unfähigkeit des Experimentators den Zustand exakt zu präparieren und auch nicht an der Unzulänglichkeit der Messgerätes, sondern stellt im Rahmen der Standardinterpretation der Quantenmechanik eine prinzipielle Beschränkung der Messung dieser Beobachtungsgröße in diesem Zustand dar. Die Sichtweise, dass die Quantenmechanik trotz ihrer Unfähigkeit, Messergebnisse in Einzelexperimenten definit zu beschreiben, die vollständige Naturbeschreibung liefert, drückt sich daher auch in der Meinung aus, dass es gar keine objektiv existierenden Eigenschaften des Einzelsystems gibt, die mit einem einzelnen Messergebnis korrespondieren. Eine objektive Eigenschaft eines quantenmechanischen Zustands im Kontext einer Messung ist vielmehr nur die statistische Verteilung der Messergebnisse bei Messung eines ganzen Ensembles. Man spricht in diesem Zusammenhang daher auch vom objektiven Zufall in der Quantenmechanik.
Kopenhagener Deutung
Danach ist der Wahrscheinlichkeitscharakter quantentheoretischer Vorhersagen nicht Ausdruck der Unvollkommenheit der Theorie, sondern des prinzipiell nichtdeterministischen Charakters von Naturvorgängen. Ferner wird in der ursprünglichen Variante der Interpretation darauf verzichtet, den Objekten des quantentheoretischen Formalismus, wie beispielsweise der Wellenfunktion, eine Realität in unmittelbarem Sinne zuzusprechen, sondern sie werden lediglich als Mittel zur Vorhersage von Messergebnissen interpretiert, die als die einzigen Elemente der Realität angesehen werden.
Zufall No. 3)
Zusammenspiel vieler Einzelteile
Weder weiß ich genaueres über diese Art von Zufall, noch habe ich dazu etwas sinnstiftendes gefunden. Vielleicht hat ja ein/e Andere/r ne Ahnung darüber und könnte diesen Punkt bitte ergänzen.
Quellen:
http://www.weltderphysik.de/de/1447.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Quantenmechanik
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