Der Erdmond und die Mondmissionen - SciFi-Forum

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Der Erdmond und die Mondmissionen

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  • Thomas W. Riker
    antwortet
    Hm, nur ein Mondthread, und dann schon fast ein Jahr lang nur Regolith-Staub drauf :hust::wegwisch:

    Zwei interessante links aus einem anderen Forum:

    http://www.spiegel.de./wissenschaft/...ondoberflaeche

    und eine schöne Animation zu
    Libration, Phasen und Mondabstand von der Erde während des Jahres 2013:

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  • Spocky
    antwortet
    Gab es auf dem Mond noch Vulkanismus vor weniger als 100 Mio. Jahren?

    Offensichtlich ja:
    Evidence Of Recent Volcanic Activity On The Moon Found | IFLScience

    Möglicherweise liegt das jüngste Ereignis sogar weniger als 50 Mio. Jahre zurück.

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  • Bynaus
    antwortet
    @Liopleurodon: Danke für den Hinweis! Das habe ich tatsächlich übersehen. Ich schau ihn mir mal an, und kommentiere das dann.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Was meinst du mit der "Explosionshypothese"? Ausser der eher abenteurlichen Kern-Mantel-Paläoreaktor-Idee
    Es handelt sich nicht um einen "Reaktor", sondern eher um eine "Bombe". Nach dieser Hypothese soll ein kleinerer Einschlagskörper von nur 100 km Durchmesser eine Schockwelle durch den Mantel geschickt haben, die dann an der Übergangszone vom Mantel zum Kern das Uran zur kritischen Masse komprimiert haben soll. Die nachfolgende Kernexplosion hat dann die Erde zerrissen und das Material für den Mond (vorwiegend Mantelmaterial) in die Umlaufbahn geschleudert. Eine hübsche Simulation haben die drei auch präsentiert.
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    (Wim van Westrenen, siehe z.B. hier: [1001.4243] Forming the Moon from terrestrial silicate-rich material), die bisher (meines Wissens) noch nicht in einer Peer-Reviewten Zeitschrift veröffentlicht wurde, kenne ich nichts, was diese Bezeichnung verdienen würde.
    Ich habe bei mir den endgültigen Artikel vorliegen:

    Forming the Moon from terrestrial silicate-rich material

    Zitat von Chemical Geology
    Abstract
    Recent high-precision measurements of the isotopic composition of lunar rocks demonstrate that the bulk silicate Earth and the Moon show an unexpectedly high degree of similarity. This is inconsistent with one of the primary results of classic dynamical simulations of the widely accepted giant impact model for the formation of the Moon, namely that most of the mass of the Moon originates from the impactor, not Earth.Resolution of this discrepancy without changing the main premises of the giant impact model requires total isotopic homogenisation of Earth and impactor material after the impact for a wide range of elements including oxygen, silicon, potassium, titanium, neodymium, and tungsten. Isotopic exchange between partially molten and vaporised Earth and Moon shortly after the impact has been invoked to explain the identical oxygen isotopic composition of Moon and Earth but the effectiveness and dynamics of this process are contested. Even if this process could explain the O isotope similarity, it is unlikely to work for the much heavier, refractory elements. Given the increasing uncertainty surrounding the giant impact model in light of these geochemical data, alternative hypotheses for lunar formation should be explored.

    In this paper, we revisit the hypothesis that the Moon was formed directly from terrestrial mantle material, as first proposed in the ‘fission’ hypothesis (
    Darwin, 1879. On the bodily tides of viscous and semi-elastic spheroids, and on the ocean tides upon a yielding nucleus. Phil. Trans. Roy. Soc. (London) 170, 1–35). We show that the dynamics of this scenario requires on the order of 1029–1030 J almost instantaneously generated additional energy if the angular momentum of the proto-Earth was similar to that of the Earth–Moon system today. The only known source for this additional energy is nuclear fission. We show that it is feasible to form the Moon through the ejection of terrestrial silicate material triggered by a nuclear explosion at Earth's core–mantle boundary (CMB), causing a shock wave propagating through the Earth. Hydrodynamic modelling of this scenario shows that a shock wave created by rapidly expanding plasma resulting from the explosion disrupts and expels overlying mantle and crust material. Our hypothesis straightforwardly explains the identical isotopic composition of Earth and Moon for both lighter (oxygen, silicon, potassium) and heavier (chromium, titanium, neodymium and tungsten) elements. It is also consistent with the proposed Earth-like water abundances in the early Moon, with the angular momentum and energy of the present-day Earth–Moon system, and with the early formation of a ‘hidden reservoir’ at Earth's CMB that is not present in the Moon.

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  • Bynaus
    antwortet
    @Spocky: Ich hab ja auch nur arbeitsplatzbedingt Zugang. Aber in letzter Zeit geben sich immer mehr Autoren Mühe, ihre Arbeit auch auf arxiv.org zu stellen, wobei ich den Artikel hier dort nicht gesehen habe.

    @Liopleurodon: Ja, in dem Fall müsste Theia entweder eine identische Isotopenzusammensetzung wie die Erde gehabt haben, oder aber der Mond kommt wirklich von der Erde.

    Was meinst du mit der "Explosionshypothese"? Ausser der eher abenteurlichen Kern-Mantel-Paläoreaktor-Idee (Wim van Westrenen, siehe z.B. hier: [1001.4243] Forming the Moon from terrestrial silicate-rich material), die bisher (meines Wissens) noch nicht in einer Peer-Reviewten Zeitschrift veröffentlicht wurde, kenne ich nichts, was diese Bezeichnung verdienen würde.

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  • Spocky
    antwortet
    Ja, sowas geht zwangsweise unter und wenn man die Quelle nicht abonniert hat, dann kann man da auch höchstens den Abstract lesen, aber danke auf jeden Fall für die Zusatzinfos

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Insofern könnte es also sehr gut sein, dass Erde und Mond ursprünglich doch identisch in ihrer Sauerstoff-Isotopenzusammensetzung waren.
    In den Fall wäre der Mond ein Abkömmling der Erde, da bei einem Einschlag keine gleichmäßige Durchmischung des Materials beider Himmelskörper zu erwarten wäre. Als vor kurzem die Explosionshypothese vorgestellt wurde, schrieben die Autoren, dass der Mond zu 80% aus Theia-Material bestehen müsste und man genau dies eben chemisch nicht nachweisen konnte.

    Um die Theia-Hypothese zu bestätigen, müsste sich eine entsprechende Abweichung möglichst in derselben Gößenordnung wie beim Sauerstoff auch für andere Elemente nachweisen lassen.

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  • Bynaus
    antwortet
    Genauer hat man ganz kleine Unterschiede in der isotopischen Zusammensetzung von Sauerstoff in Erde und Mond gefunden. Demnach ist das Verhältnis der Sauerstoff-Isotope 17O und 16O für den Mond etwa 12 Teile pro Million (ppm) höher als für die Erde. Dazu muss man wissen, dass dieses Verhältnis auch in anderen Objekten des Sonnensystems schwankt, so ist es bei Mars etwa 321 ppm höher als für die Erde. Bis zu einige Promille (1000 ppm) Variation wurden in Meteoriten gefunden.

    Eine mögliche Interpretation dieser Beobachtung ist, dass auch Theia ein etwas höheres 17O/16O als die (heutige) Erde hatte. Da ein höherer Anteil von Theia in den Mond hineingemischt wurde als in die Erde (gemäss Simulationen des "Giant Impact"), müsste entsprechend auch ihr 17O/16O etwas höher sein (in Abhängigkeit natürlich vom ursprünglichen 17O/16O von Theia, der proto-Erde sowie dem Mischungsverhältnis von Theia und proto-Erde in Mond und Erde). Die Autoren zeigen, dass ein ursprüngliches 17O/16O wie in den "Enstatit Chondriten", einer Klasse von isotopisch erdähnlichen Meteoriten (deren 17O/16O etwa 50 ppm höher ist als auf der Erde) und einem Mischungsverhältnis von ca. 50%-Theia-Anteil im Mond (aber nur etwa 10% in der Erde) die beobachtete Abweichung erklären könnte. Dieses Mischungsverhältnis passt gut zu einer Reihe neuerer Simulationsrechnungen.

    Die Autoren geben aber auch noch eine mögliche Alternative an, die in den Medien weit weniger Beachtung gefunden hat. Denkbar ist auch, dass der Unterschied gar nicht von Theia kommt, sondern von den unzähligen kleineren Meteoriten, die Erde und Mond auch nach ihrer Entstehung noch getroffen haben. Dieser "Late Veneer" genannte Fluss von Kleinkörpern ist z.B. auch für alles Gold, Platin etc. verantwortlich, den wir heute zur Verfügung haben. Man würde jetzt zuerst meinen, dass Erde und Mond diesem Fluss in gleichem Masse ausgesetzt waren. Tatsächlich muss man jedoch die "gravitative Fokussierung" beachten, die dazu führen würde, dass die Erde einen leicht höheren Fluss von kleineren Meteoriten sieht als der Mond. Wenn dieser "Late Veneer", wie von anderen Forschern aus anderen Gründen vorgeschlagen, aus Meteoriten vom Typ "Kohlige Chondriten" bestand, deren 17O/16O geringer ist als jenes der Erde, und man die totale Menge dieses Flusses mit der Menge Gold, Platin etc. in Oberflächennähe abgleicht, kommt gerade etwa der beobachtete Unterschied zwischen Erde und Mond zustande. Die Erde wird also durch die vielen kleinen kohligen Chondrite ein klein wenig stärker "nach unten" gedrückt (im 17O/16O-Verhältnis) als der Mond. Insofern könnte es also sehr gut sein, dass Erde und Mond ursprünglich doch identisch in ihrer Sauerstoff-Isotopenzusammensetzung waren.

    Aber solche Details gehen in Pressemeldungen (zwangsweise) unter.

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  • Spocky
    antwortet
    Möglicherweise hat man Belege dafür gefunden, dass der Mond durch einen zusammenstoß der Protoerde mit einem marsgroßen Objekt entstanden ist:
    Lunar Samples Support Giant Impact Theory | IFLScience

    Man hat in den Mondproben Material gefunden, von dem einige Wissenschaftler glauben, dass es von Theia stammt, da es sich vom irdischen Material unterscheidet.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Dessler Beitrag anzeigen
    Besonders der erste Teil ist streckenweise ziemlich erheiternd, wenn die Mannschaft mit den Tücken der Technik von Anno 1969 kämpft und der Mann auf Cape Kennedy sich lautstark beschwert, dass der ABC-Reporter ihm ständig vor der Optik herumläuft. Und im dritten quatscht der Mann von RIAS unbeirrt über Armstrongs "One small step" drüber, so dass man ihn kaum hört. Das ist deutscher Journalismus vom feinsten!
    Jaaa, da musste ich auch sehr schmunzeln. Die Italiener hatten aber offensichtlich auch ihre Probleme

    Den dritten Teil hab ich noch nicht geschafft, das wird aber noch nachgeholt.

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  • Dessler
    antwortet
    Ja, in der BR Space Night lief das zum 40. Jahrestag. Das habe ich noch auf einer Videokassette. Ebenso wie die Wiederholung der ORF-Berichterstattung zum 45. Jahrestag. Aber die gibt es sicher irgendwo online; die Radiomitschnitte jedoch nach meiner Kenntnis nicht!

    Besonders der erste Teil ist streckenweise ziemlich erheiternd, wenn die Mannschaft mit den Tücken der Technik von Anno 1969 kämpft und der Mann auf Cape Kennedy sich lautstark beschwert, dass der ABC-Reporter ihm ständig vor der Optik herumläuft. Und im dritten quatscht der Mann von RIAS unbeirrt über Armstrongs "One small step" drüber, so dass man ihn kaum hört. Das ist deutscher Journalismus vom feinsten!

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  • Spocky
    antwortet
    Irgendwann zu einem Jubiläum gab es mal die Fernsehaufzeichnung von damals wieder im Fernsehen zu sehen. Die Radioaufzeichnung ist auf jeden Fall etwas einzigartiges. Ich hör sie mir grad nebenbei an. Vielen Dank, finde ich echt klasse

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  • Dessler
    antwortet
    Apollo 11 - Live im deutschen Radio

    Ich habe heute drei Videosequenzen hochgeladen, die seltene Tondokumente von Apollo 11 enthalten. Mein Vater ließ damals am Radio ein Tonband mitlaufen, während wir die Mondmission im Fernsehen sahen, und zeichnete Teile der Übertragungen des Südwestfunks und von RIAS Berlin auf. Seine Bandaufzeichnung von 1969 ist durch Umkopieren und späteres Digitalisieren nahezu vollständig erhalten. Da ich diese Mitschnitte weder auf Youtube, Dailymotion noch den Webseiten der betreffenden Radiosender entdecken konnte, stelle ich sie hiermit zu Informationszwecken kostenlos zur Verfügung:

    Apollo 11 - Live im deutschen Radio

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  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Verdammt, ich hab wirklich 5 verschiedene Kombinationen an Suchen gestartet, aber immer nur andere Threads gefunden.
    Ja, die Suche ist mitunter etwas frickelig
    • Mond ergibt andere Ergebnisse als Mond* (Platzhalter für Wortkombinationen)
    • & kann als UND-Operator genutzt werden, aber ohne Leerzeichen dazwischen
    • ODER-Operator ist nicht notwendig, einfach 2 Begriffe per Leerzeichen trennen
    • Kombinationen sind möglich: mond*&mission*
    • mindestens 4 Buchstaben pro Wort!
    • Groß- und Kleinschreibung egal
    • Tip: "nur Threadtitel durchsuchen" einstellen, und als Default abspeichern

    (deshalb immer einen aussagekräftigen Threadtitel wählen, der 1 bis x Schlüsselwörter enthält. )

    Da siehst du mal, wie gut und wichtig die ist
    Danke schön. Die Liste wird noch fortgeführt, aber es kommen nur "Großthreads" rein, die wahrscheinlich noch ziemlich lange bestehen werden...

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    *räusper*

    ...

    (Dieser Mondthread wurde aus verschiedenen kleineren Threads zusammengefasst. Hier kann alles zum Thema Mond diskutiert werden, also Missionen und Wissenschaft)
    Verdammt, ich hab wirklich 5 verschiedene Kombinationen an Suchen gestartet, aber immer nur andere Threads gefunden. Ich war mir sicher, da muss es was geben, deshalb hab ichs ja mehrfach gemacht. Man muss sich einfach noch an deine Linkliste gewöhnen. Da siehst du mal, wie gut und wichtig die ist

    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Grr, xanrof, muss du den Thread gerade dann verschieben, wenn ich eine Antwort schreibe?

    Kurzfassung: Spocky, bisher galt, 30 - 150 Mio Jahre für die Mondentstehung. Nun hat man eine neue Art der Abschätzung des Mondalters entwickelt: die Häufigkeit von hochsiderophilen Elementen im Mantel gibt einem eine Info, wie viel Material die Erde nach dem letzten Giant Impact (also nach der Mondbildung) noch auf die Erde gefallen ist. Aus n-Body-Simulationen kann man das dann einer Zeit zuordnen und kommt auf 95+-32 Mio Jahre. Was immerhin etwas besser ist als die 90+-60 Mio Jahre oben.
    Ah, Danke für die Erklärung. Also hatten die Geologen doch mal wieder Recht, die das ganze nach dem Alter des Mongesteins gemacht haben

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