Ein homosexueller Charakter in Enterprise - was wäre davon zu halten? - SciFi-Forum

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Ein homosexueller Charakter in Enterprise - was wäre davon zu halten?

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  • Whyme
    antwortet
    Als 1981 Steve Carrington in Dynasty als schwuler Charakter auftauchte, war das ein Tabubruch. Wenn 29 Jahre später ein schwuler Charakter bei Star Trek auftaucht, ist es das sicher nicht mehr. Man braucht dafür auch keinen visionären Geist mehr oder den Wunsch, eine positivere Zukunft zu zeigen. Es würde einfach reichen, wenn es nicht unterschlagen werden würde, wie es bisher in Star Trek der Fall ist.

    LG
    Whyme

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  • irony
    antwortet
    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
    Man muss sich auch fragen, ob die heutigen Macher von Star trek noch den gleichen Anspruch haben, wie Gene Roddenberry, einen positiven Weg in die Zukunft zu zigen oder auch Tabus zu brechen (Russe in der SFF, eine Afroamerikanerin als Offizierin). Aber ob ST heute noch diesen visionären Geist verkörpert, bleibt fraglich.
    Vielleicht wird ja im nächsten Film das Thema http://www.scifi-forum.de/science-fi...beziehung.html wieder aufgegriffen. Spock lässt dann Uhura für Kirk sitzen, oder es gibt eine Dreierbeziehung. Ich nehme an, dass dann alle zufrieden wären.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
    Man muss sich auch fragen, ob die heutigen Macher von Star trek noch den gleichen Anspruch haben, wie Gene Roddenberry, einen positiven Weg in die Zukunft zu zigen oder auch Tabus zu brechen (Russe in der SFF, eine Afroamerikanerin als Offizierin). Aber ob ST heute noch diesen visionären Geist verkörpert, bleibt fraglich.
    Das ist aber ja immer nur eine Gegenwartsaufnahme. Was heute bei ST fraglich ist, kann morgen schon wieder ganz anders ausschauen. Gerade weil ST nicht an einen Handlungsstrang, eine Crew, einen Autor gebunden ist.

    Als Fan hat man ja keinen direkten Einfluss, aber man kann trotzdem kritisch fragen was man haben möchte.
    Ich sehe keinen Grund warum ST nicht irgendwann wieder einen etwas visionäreren Geist verkörpern können sollte. Alleine dass ST das Image hatte dürfte es für Autoren, die das mögen, attraktiver machen als andere Produktionen und dürfte das Fandom immer wieder kritisch auf die Autoren einhämmern lassen.

    Man kann nun nur hoffen, dass irgendwann vielleicht einmal der Wille dazu wiederkehrt. Wir sprechen hier ja nicht davon, dass man einen Oscar fürs beste Drehbuch anstreben möchte.

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  • Lord Rover
    antwortet
    Man muss sich auch fragen, ob die heutigen Macher von Star trek noch den gleichen Anspruch haben, wie Gene Roddenberry, einen positiven Weg in die Zukunft zu zigen oder auch Tabus zu brechen (Russe in der SFF, eine Afroamerikanerin als Offizierin). Aber ob ST heute noch diesen visionären Geist verkörpert, bleibt fraglich.

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  • Whyme
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Sehr wahrscheinlich auch innerhalb des Profifußballs.
    Nur wenn sich 0% outen, deutet das auf eine Diskriminierung hin und kann nicht nur damit abgetan werden, dass manche eben über ihr Privatleben schweigen wollen.
    Natürlich auch innerhalb des Profifussballs... Aber halt nicht wahrnehmbar.

    Denn eigentlich müsste man annehmen, dass wie bei Heterosexuellen manche darüber reden wollen und manche lieber schweigen. So wie es eben bei allen persönlichen Dingen ist. Wenn selbst jene Charaktere schweigen, die sonst über alles andere reden, dann ist da etwas schwerwiegenderes im Hintergrund, über das sich eine Serie wie Star Trek gerne äußern darf.
    Star Trek hat die Chance verpasst, sich kritisch dazu zu äußern, denke ich. Inzwischen hängt Star Trek so massiv hinter anderen Produktionen hinterher, dass es schon komisch wirken würde, wenn es dort jetzt noch thematisiert würde. Was nicht heißt, dass Star Trek in Zukunft keine homosexuellen Charaktere haben darf. Aber wenn, dann lieber wie in Babylon 5, wo es normal war und eben nicht thematisiert wurde.

    LG
    Whyme

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Schwule Fussballer gibt es - außerhalb des Profifussballs.
    Sehr wahrscheinlich auch innerhalb des Profifußballs.
    Nur wenn sich 0% outen, deutet das auf eine Diskriminierung hin und kann nicht nur damit abgetan werden, dass manche eben über ihr Privatleben schweigen wollen.

    Denn eigentlich müsste man annehmen, dass wie bei Heterosexuellen manche darüber reden wollen und manche lieber schweigen. So wie es eben bei allen persönlichen Dingen ist. Wenn selbst jene Charaktere schweigen, die sonst über alles andere reden, dann ist da etwas schwerwiegenderes im Hintergrund, über das sich eine Serie wie Star Trek gerne äußern darf.

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  • Whyme
    antwortet
    Schwule Fussballer gibt es - außerhalb des Profifussballs.

    Die Frage, die ich mir immer stelle, ist: wenn es für die tolerante Welt des Star Trek Universums keinen Unterschied macht ob ein Charakter hetero- oder homosexuelle ist, warum ist dann kein Charakter schwul? Einen Fehler kann man damit nur machen, wenn man den Charakter nur darauf reduziert, aber das muss ja nicht sein. Wäre es so tragisch gewesen, wenn Harry Kim schwul gewesen wäre? Oder Hoshi lesbisch?

    Auch das amerikanische Publikum ist weitaus toleranter als man denkt. Queer as Folk war ziemlich erfolgreich, Willows Outing als Lesbe hat Buffy auch nicht geschadet, Grey's Anatomy ist auch mit einer lesbischen Callie Torres sehr erfolgreich. Das Problem sind vor allem die Geldgeber: die Studiobosse. Wenn die zu konservativ sind und sowas nicht in ihren Serien haben wollen, dann passiert es nicht. Und Star Trek hatte immer sehr konservative Geldgeber.

    LG
    Whyme

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
    Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer: nur, weil mittlerweille 90 % der Menscheit meinen, in Twitter und Co. alles, selbst den letzten Stuhlgang, in die Welt posaunen zu müssen, wird angenommen, jemand, der, wie Du treffend sagt, geniesst und schweigt, gleich nicht normal sei.
    Wobei es hier einen Unterschied zwischen der Welt, in der eine freiwillige Form des Big Brothers Überhand nimmt, und einer Fernseherserie gibt.

    Eine gute TV Serie muss auch den Mut haben ihren Finger in eine Wunde zu legen. Genauso wie eine Zeitung den Mut haben muss auch provozierende Karikaturen zuzulassen und ein guter Journalist unangenehme Fragen stellt.

    Es gibt Dinge, bei denen es besser wäre man schwiege etwas öfters, und es gibt Dinge, die auf Grund von Diskriminierungen allzu gern verschwiegen werden. Die Kunst es herauszufinden, was in welche Kategorie gehört. Und Homosexualität ist sicher nicht unter ersterem vorzufinden, ansonsten hätten wir mindestens einen schwulen Fußballer.

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  • Lord Rover
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Dann hattest du noch keine gute Männerfreundschaft

    Im Normalfall muss man das deswegen nicht, weil eben einfach angenommen wird, dass es so ist.
    Nur was vom "Normalbild" abweicht muss sich i.d.R. erklären.


    Im übrigen interessierts mich auch nicht, was Heteroleute so nachts treiben. Der Gentleman schweigt..., was leider viel zu viele Menschen nicht tun (und das auch noch während des Essens )

    Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer: nur, weil mittlerweille 90 % der Menscheit meinen, in Twitter und Co. alles, selbst den letzten Stuhlgang, in die Welt posaunen zu müssen, wird angenommen, jemand, der, wie Du treffend sagt, geniesst und schweigt, gleich nicht normal sei.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
    Und mal nebenbei: ich kenne keinen Heteromenschen, der sich hinstellt und sagt:"Achja, nur zur Info, ich bin Heterosexueller."
    Dann hattest du noch keine gute Männerfreundschaft

    Im Normalfall muss man das deswegen nicht, weil eben einfach angenommen wird, dass es so ist.
    Nur was vom "Normalbild" abweicht muss sich i.d.R. erklären.


    Im übrigen interessierts mich auch nicht, was Heteroleute so nachts treiben. Der Gentleman schweigt..., was leider viel zu viele Menschen nicht tun (und das auch noch während des Essens )

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  • Lord Rover
    antwortet
    Siehste, da hast mich total falsch verstanden. Nein, man MUSS garnix verstecken, aber genausogut hat niemand Fremdes das Recht, zu erfahren, OB jemand schwul oder nicht schwul ist. Klar, wenn jemand es unbedingt mitteilen will, ist es sein gutes Recht und auch gut so. Aber ich finde, wir alle sollten doch miteinander klar kommen, ohne unbedingt darüber informiert zu sein, mit wem wer wann in die Kiste hopst. Das hat für mich nichts mit stiller Diskriminierung zu tun. Nur, ich finde es doof, wenn man einem Menschen unbedingt entlocken will, ob oder ob er nicht schwul ist, anstatt den Menschen einfach zu akzeptieren. Es geht mir absolut nicht um diejenigen, die es frei heraus mitteilen und leben, aber wieviele gibt es, die nicht unbedningt damit hausieren gehen möchten? Und mal nebenbei: ich kenne keinen Heteromenschen, der sich hinstellt und sagt:"Achja, nur zur Info, ich bin Heterosexueller."

    Dass es anscheinend 2010 immer noch notwendig ist, für mehr Toleranz zu kämpfen, finde ich traurig. Aber ab und an habe ich den Eindruck, dass sich unsere Gesellschaft wieder mehr und mehr zur Prüderie und Minderheitendiskriminierung zurückentwickelt.

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  • endar
    antwortet
    @Lord Rover: Ist ja sicher alles sehr lieb gemeint gewesen und ich sehe das vielleicht auch etwas eng, aber ohne dir jetzt dabei irgendwas unterstellen zu wollen: Deine Antwort ist ja typisch und letztendlich nennt man solche Beiträge wie deinen positive Diskriminierung. Denn dieses "ist doch egal und sollte doch keine Rolle spielen" ist auch nichts weiter als Totschweigen. Frei nach dem Motto: Früher musste man sein Schwulsein verbergen, weil die Gesellschaft intolerant war, heute muss man es verstecken, weil die Gesellschaft tolerant geworden ist. Das ganze wird dann noch verstärkt, dass ein "außerdem binden die einem das ständig auf die Nase" hinterhergeschoben wird und das ist selbstverständlich ein Klischee.

    Ganz abgesehen davon, dass Heterosexuelle die ganze Zeit von ihrer Sexualität sprechen, es nur nicht wahrnehmen. Wenn eine Frau sagt "Ich war mit meinem Freund...", dann erzählt sie eine Geschichte, wenn ein Schwuler diesen Satz benutzt, dann muss er einem unbedingt seine Sexualität mitteilen.


    Und selbstverständlich kann eine Fernsehserie Einfluss ausüben und tut das auch. Und da gebe ich mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich, nämlich die Fernsehserie Holocaust, die dem Massenverbrechen der Shoa nicht nur den Namen gegeben hat, sondern sie auch erst ins öffentliche Bewußtsein gerückt hat. Wenn das kein Einfluss ist...

    Und ich bin mir sicher, dass selbst die Lindenstraße irgendwie einen gesellschaftlichen Einfluss ausgeübt hat früher bestimmt), dazu gibt es bestimmt auch irgendwelche Arbeiten, die ich allerdings nicht kenne.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von megaheld
    Rollstuhlfahrer habe ich schon erwähnt
    Meines Wissens hat man in Deep Space Nine darüber nachgedacht Melora als Hauptcharakter zu konstruieren. Wegen der technischen Hürden, die ein solcher Charakter mit sich brächte, hat man dann aber von ihr abgelassen. Mit Geordie gab es außerdem bereits einen Blinden.
    Bei Homosexuellen gäbe es keine technischen Hürden, hier liegt es alleine am Willen zur Durchführung.

    Es ginge auch gar nicht darum die Welt zu verändern, Uhura, Sulu und Chekov haben sicher auch nicht die Welt verändert. Es geht darum welche Werte eine Star Trek Serie vermitteln möchte. Minderheiten spielen hierbei eine große Rolle, der friedliche Kontakt mit Aliens wäre nur möglich, wenn die Spezies Mensch in sich Frieden gefunden hat. Und Star Trek soll zeigen, dass dieser Frieden nicht an äußeren Zwängen sondern alleine am Willen scheitert, nicht mehr und nicht weniger.


    Die Herausforderungen jetzt, wo schon andere Serien zuvor Homoexuelle zeigten und man nicht mehr der erste ist, sind jedoch gewachsen. Jetzt ginge es nicht mehr nur darum welche zu zeigen sondern sie auf eine Art und Weise in die Geschichte zu integrieren, dass es nicht künstlich wirkt, dass man nicht den Eindruck hat es wäre nur ein Gimmick für den Fandom, dass man nicht den Eindruck hat es werde nur eine "Besänftige den Fan"-Checkliste abgearbeitet.

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  • Lord Rover
    antwortet
    Und ich glaube, Du hast nichts von dem begriffen, worum es mir im Beitag ging. Aber egal. lies, was Du willst. Wenn Dir danach ist, in meinem Posting Klischees zu entdecken, sei´s drum. Wenn es Dein Wochenende rettet, bitte sehr.

    Aber glaubt hier jemand ernsthaft, eine Fernsehserie könnte mit der Einbringung sozialer Probleme etwas retten? Ich würde eher vermuten, dass eine sloche Serie nichtmal in den Problemländern zur Ausstrahlung käme. Hat die Lindenstrase irgendwas in unserer Gesellschaft verändert? Denn dort wurde oft und schon lange mit Brennpunkten gearbeitet.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Lord Rover Beitrag anzeigen
    Muss überhaupt immer und überall die sexuelle Orientierung eine Rolle spielen? Ich finde, weder im realen, noch im fiktiven Leben sollte es das. Wer homoseuell ist, ist es eben und wer heterosexuell ist, ist eben dies. Na und? Mir kommt es manchmal so vor, als wenn eine Person nach Aussehen und dann sekundär ebenso nach sexueller Ausrichtung bewertet wird. Und dass grade Homosexuelle irgendwie immer in der Pflicht zu stehen scheinen, es auch jedem mitzuteilen zu müssen.

    Also ich brauche jetzt nicht unbedingt in ST einen homosexuellen Charakter. Und nebenbei: was nützt EIN schwuler Charakter? Wenn, dann sollten schon zwei geplant sein. Oder soll dnn zusätzlich zur Akzeptanz von Homosexuellen noch die für depressive, suizidgefährdete Menschen gestärkt werden? Wenn ein Charakter alleine schwul durchs All tingelt, hopst er früher oder später freiwillig in die Warpgondeln.
    Angesichts der großen Fülle von gestrigen Klischees in deinem Beitrag beschränke ich mich auf eines: Die Behandlung bzw. Diskriminierung von Homosexuellen ist immer noch eine Frage von gesellschaftlichem Rang. In unserem Nachbarland Polen, einem Mitglied der EU, z.B. werden Schwule nach wie vor gesteinigt (google bitte selbst). Deswegen(!) macht es einen Unterschied, ob man einen Schwulen oder einen Briefmarkensammler in eine Fernsehserie einbaut. Wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, kann man das auch ohne stärkere Krämpfe in den Gehirnwindungen nachvollziehen.

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