Zitat von Sandswind
Beitrag anzeigen
Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischer einer "Kleiner Übel"-Wahl, bei der sicher nur eine winzige Minderheit genau die Regierung wollte, die wir heute haben und Meinungen in Bezug auf Sachfragen.
Diese Regierung kann - im Gegensatz zu vielen Landesregierungen - behaupten, dass eine Mehrheit für die Abgeordneten im Parlament gestimmt hat. Aber mehr kann sie eben nicht behaupten. In Bezug auf alle anderen Fragen, wurde ja niemand gefragt. Der Souverän ist eben kein Souverän, weil er dazu in diesem politischen System kaum Möglichkeiten hat.
Und wie krass die Differenz zwischen der Meinung der Abgeordneten und der Mehrheit heute ist, zeigen ja die Links. Da hilft den "Volksparteien" eben nur "keine Alternative"- und "kleinere Übel"-Argumentation und das Hoffen, dass die Mehrheit resigniert und passiv bleibt.
/Edit:
Noch eine Anmerkung zu:
Zitat von Sandswind
Beitrag anzeigen
Es geht eben nicht um eine Selbstentmündigung, sondern eben genau um die Feststellung, dass man mit Wahlen nicht viel erreichen kann - d.h. der Souverän ist gar nicht der Souverän. Diese Meinung hat eine klare Mehrheit - und sie reagiert auch darauf. Wie man z.B. sehen kann, entspricht die Anzahl derer, die der Meinung sind, dass Wahl gar nichts ändern, in etwa der Anzahl derer, die nicht mehr wählen.
Wenn man die üblichen Argumentationen zugrunde liegt, warum eine bestimmte Partei gewählt wird (inkl. hier im Forum), kommt in der Regel eine "kleinere Übel"-Argumentation. Das ganze basiert auf der Meinung, dass man mit Wahlen nicht viel erreichen kann (deshalb eben Wahl eines Übels!!!), aber man wenigstens etwas erreichen könnte (Verhinderung des "grossen Übels").
Die Umfrage, dass eine klare Mehrheit für eine Demokratie ist, aber eine klare Mehrheit auch der Meinung ist, dass die BRD nicht demokratisch genug ist, ist bezeichnend. Und die Folgen sind ja auch für die Mehrheit deutlich spürbar. Eben z.B. die wachsende Schere zwischen der Mehrheit und der Minderheit der Reichen.
Was man eben klar sehen kann, ist dass die Unterstützung für diese Politik klar abnimmt. Es ist heute die Regel, dass eine Landesregierung nicht von einer Mehrheit der Wähler gewählt wurde, sondern von einer klaren Minderheit. Es ist heute normal, dass die "Volksparteien" massiv Mitglieder und Wähler verlieren. Die Folgen davon ist aber nicht automatisch, dass eine bestimmte Alternative unterstützt wird. Die Folge ist leider meist, dass die Leute resignieren und passiv bleiben. Oder eben wegen ihrer eigenen Machtlosigkeit (sie sind tatsächlich eben nicht der Souverän) auf die "Mächtigen" hoffen. Und was das für Folgen hat, ist ja wohl klar. Deshalb muss man eben für eine politische Alternative werben. Man kann nicht so weiter machen.
Einen Kommentar schreiben: