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  • Skymarshall
    antwortet
    Ich habe nochmal nachgedacht und beschlossen mich bei Max zu entschuldigen. Meine Vorwürfe sind bei längerer Betrachtung nicht haltbar und überzogen. Ist zwar öffentlich, aber der Streit war es ja auch.

    Noch zum G-8:

    Während der Proteste gegen das G8-Treffen in Heiligendamm hat die Bundeswehr Tornado-Aufklärungsflugzeuge eingesetzt, um ein Camp von Globalisierungskritikern auszuspähen. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Dienstag den Einsatz von zwei Tornados. Eines der Flugzeuge habe das Protestcamp Reddelich am 5. Juni in der geringsten zugelassenen Höhe von 150 Metern überflogen und dabei Luftaufnahmen gemacht, erklärte das Ministerium in einer Antwort auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hans-Christian Ströbele (Die Grünen).
    Quelle:NDR

    Hätte er dabei noch die Schallmauer durchbrochen, dann bräuchten alle Hörgeräte.


    Ströbele gleich am "rumbölken". Und einen Panzerspürwagen hatte sie auch eingesetzt...


    Mein Gott, was regen die sich auf.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von Valen
    Du sagst, dass Du meine Prinzipien, Vorstellungen und Ansichten weitestgehend teilst, sie aber nicht mehr als "links" ansiehst. Warum?!
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Von meinem christlichen Gedankengut her bin ich auch eher leicht links. Aber wenn mir irgendwas an den Linken nicht passt werd ich davor trotzdem nicht die Augen verschließen. Gerade weil ich den Linken eher ein wenig näher bin als den Rechten setzt man sich damit auch eher kritisch auseinander.
    Sehr guter Punkt, der auch bei mir zutriffend ist.

    @Valen
    Ich klaasifiziere mich nicht mehr mit "links" weil ich die Scheinheiligkeit einfach nicht mehr ertragen kann. Der G8 war vielleicht nur der berühmte Tropfen, der das Fass überlaufen ließ. Von "links" kommen stets dieselben kurzssichtigen Versprechungen, die Parolen, die Freiheitsrufe, die Gerechtigkeitsrufe, die Umweltsünder-Proklamationen und die Pauschal-Diskredition alles dessen, was in irgendeiner Form nach "Kapitalismus" schmeckt. Seien es nun die linken Parteien oder auch manch (ich sage extra "manch" und nicht "viele" ) ach so gerechtigkeitstreue Anhänger derselbigen. Es ist alles so unwiderruflich festgefahren! Beim G8 z. B., da KONNTE die Schuld an den Krawallen ja nur bei der Polizei liegen! Unmöglich, dass das Demonstranten waren! Diese Möglichkeit wird nicht mal in Betracht gezogen, denn als linksgerichteter Funktionär ist es ja Pflicht kein gutes Haar an der Staatsgewalt zu lassen!

    Die deutsche Linkspolitik (und nach meinem Empfinden auch die Einstellung vieler Aktivisten) ist nichts anderes als Selbstinsenierung. Und wie man an den G8-Demos gesehen hat, machen die Anhänger derselbigen fleißig mit. An der einen Ecke gabs das Lesben-Camp, daneben die militanten Umweltschützer, dort die Marihuana-Franktion... und überall zahllose Bierflaschenhaufen, denn Demo ist ja gleich Party für viele! Es war plakative Selbstinszenierung in meinen Augen. Und dass man den schwarzen Block nicht von eigener Hand weggewiesen hat, ist auch wieder so eine Sache...

    Verstehst du, warum ich mich mit diesen Leuten nicht mehr unter einen Nenner sehen will? An die ist jegliches idealistentum verschwendet! Ja, verschwendet! Da geht es nicht wirklich um eine bessere Welt, sondern um Eigenintressen! Bei den Parteien sind es politische bzw. karrieretechnische Eigeninteressen, bei vielen Demos sind es die Partylaune der Teilnehmenden und Selbstproklamation nach dem Motto "Hauptsache Auffallen"! Mit solchen Leuten wird keine bessere Welt geboren.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Valen Beitrag anzeigen
    Okay, Du hast damit absolut Recht! Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass Du scheinbar eben die "gemäßigten" Linken nicht mehr als "Linke" bezeichnest. Scheinbar siehst Du nur noch Linke, die radikalere Ansichten als Du und ich vertreten als "Linke" an. Aber wie Du richtig schriebst, schließt der Begriff nunmal mehr als die Radikalen mit ein!
    Das liegt doch in der Natur der Sache. Bei "Rechten" denke ich auch nicht an die Gemäßigten.

    Von meinem christlichen Gedankengut her bin ich auch eher leicht links. Aber wenn mir irgendwas an den Linken nicht passt werd ich davor trotzdem nicht die Augen verschließen. Gerade weil ich den Linken eher ein wenig näher bin als den Rechten setzt man sich damit auch eher kritisch auseinander.

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  • Dr.Arridor
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Genauso wie es nicht für das Verhalten im Vorfeld gilt, als die Grundrechte von friedlichen Demonstranten verletzt wurden. Man denke an die Demonstrations- und Versammlungsverbote, die willkürliche Razzia etc.
    Hallo!
    Wie kommst du zu der Annahme, dass die Razzia, welche in Hamburg stattfand, reine Willkür war?

    Die Polizei darf, soweit ich weiß, ohne richterlichen Beschluss keine Hausdurchsuchung durchführen.

    Von daher gesehen kann ich nicht verstehen, dass ein Großteil der Linken die Hausdurchsuchung als illegale Aktion von Seiten der Polizei betrachten.

    Stichwort: Schäuble!

    Es wurde oft von Seiten der Linken behauptet, dass die Gewalt der Autonomen eine Reaktion auf die geplanten Sicherheitsmaßnahmen von Schäuble sind.

    Mal angenommen, man würde dieer Aussage zustimmen.
    Welche Erkenntnis kann man daraus entnehmen?

    Nun, es ist Tatsache, dass Großbritannien ein Land ist, in dem Sicherheitsmaßnahmen, welche von Schäuble gefordert werden, bereits realisiert sind.

    Interessant ist hierbei die Tatsache, dass der Großteil der Bevölkerung eine positive Einstellung zu den Sicherheitsmaßnahmen hat.

    Man sollte auch die positiven Aspekte, wie z.B. Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen betrachten.

    Durch die Videoüberwachung ist es leichter, die Täter von Straftaten zu ermitteln oder generell abzuschrecken.

    Sicherlich könnte man nun damit argumentieren, dass die Überwachung eine Einschränkung der persönlichen Freiheit darstellen würde.

    Diese Behauptung trifft zwar zu, allerdings überwiegen doch, zumindest meiner Meinung nach, die Vorteile erheblich.

    Ich meine damit nur, dass die Sicherheitsmaßnahmen von Schäuble mit Sicherheit nicht der Auslöser für die Gewalt in Hamburg(einige Wochen vor dem G8-Gipfel) war.

    Wenn das der Fall wäre, hätte es ja in Großbritannien auch Straßenschlachten gegeben.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr.Arridor


    Nachtrag: In Hamburg kam es nach der Razzia zu Demonstrationen, die später in Straßenschlachten endeten. Es wurde gegen die Razzia der Polizei demonstiert.

    Das heißt also, dass die Demonstranten der Polizei generell unterstellt, dass diese Aktion illegal sei, nur weil sie damit nicht einverstanden sind.

    In so einem Fall kann man wohl kaum von einem demokratischen Verständnis sprechen, wenn man die Polizei nicht als Organisation anerkennt, welche nicht einfach mal so eine Hausdurchsuchung ohne rechtliche Grundlagen dürchführen darf.
    Zuletzt geändert von Dr.Arridor; 12.06.2007, 00:21.

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  • Valen
    antwortet
    Okay, Du hast damit absolut Recht! Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass Du scheinbar eben die "gemäßigten" Linken nicht mehr als "Linke" bezeichnest. Scheinbar siehst Du nur noch Linke, die radikalere Ansichten als Du und ich vertreten als "Linke" an. Aber wie Du richtig schriebst, schließt der Begriff nunmal mehr als die Radikalen mit ein!

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Valen Beitrag anzeigen
    "Linke" ist für mich kein Extremist/Gewaltbereiter Mensch, egal ob er dabei mitdenkt oder nicht. Er ist radikal. Wenn dabei mitgedacht wird, vielleicht ein radikaler Linker. Aber ein "Linker" ist eben das für mich nicht. Und es sind Unterschiede.
    Es gibt Linksextreme, (genauso wie Rechtsextreme). Links und Extrem schließt sich genauso wenig aus wie Links und Gewalt. Ganz im Gegenteil, links und rechts sind schon alleine von der Logik her Extreme, das Gegenteil eines Extremen wäre die (politische) "Mitte".
    Die "Linken", die du meinst sind gemäßigte Linke, eben all jenes, das direkt links von der Mitte steht.

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  • Valen
    antwortet
    Sinclair, ich danke Dir für Deinen wunderbaren, offenen und entgegenkommenden Post!

    Ich denke, es ist ja immer so, dass sich so einige allein durch ein paar Sprüche zu etwas wenden lassen, ohne das sie darüber weiter nachdenken und die Realität mit einbringen. Das ist aber halt nicht nur bei Linken Ansichten so, sondern auch bei Rechten, und allem was Du Dir so vorstellen kannst!

    Du sagst, dass Du meine Prinzipien, Vorstellungen und Ansichten weitestgehend teilst, sie aber nicht mehr als "links" ansiehst. Warum?!
    Ich finde, sie sind recht eindeutig links! Sie sind nur nicht blind, radikal und gewalttätig! Tu doch den Extremisten nicht den Gefallen, sie als "Linke" zu bezeichnen. "Linke" ist für mich kein Extremist/Gewaltbereiter Mensch, egal ob er dabei mitdenkt oder nicht. Er ist radikal. Wenn dabei mitgedacht wird, vielleicht ein radikaler Linker. Aber ein "Linker" ist eben das für mich nicht. Und es sind Unterschiede.

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  • Sinclair_
    antwortet
    @Valen
    Danke für die ausführliche Erwiderung. Wir haben demnach im Grunde sehr ähnliche Prinzipien und Vorstellungen, allerdings mit dem Unterschied, dass ich diese meinerseits nicht mehr mit "links" klassifiziere. Auch über die Methoden und Gesinnung der ATTAC haben wir verschiedene Ansichten, aber das sei mal dahingestellt, weil sich das wohl aus individuellem Empfinden manifestiert.

    Ich bleibe bei der Überzeugung, dass sich "globaler Sozialismus" (incl. Afrikahilfe) nicht in der Form realisieren lässt, wie es Linke oftmals so pauschal und idealistisch fordern. Wie gesagt, sich als moralisch einwandfrei und politisch korrekt hinzustellen, und so Gerechtigkeit einzufordern ist so eine Sache, mit der sich die von mir angekreideten "linken Instanzen" (Parteien aber auch Vereine) so gerne kleiden. Und da haben wir die Scheinheiligkeit! Denn diese so integeren ethnischen Vorsätze lassen sich niemals umsetzen, ohne sich selbst in Grund und Boden zu wirtschaften. Leider fallen viele (Protestierende, Demonstranten und natürlich Wähler) darauf rein und nehmen solche kurzsichtigen Parolen als bare Münze an. Und eben da flammt bei mir der Ärger wieder auf, weil viele versucht-engagierte Mitbürger scheinbar gedankenlos den DEMAGOGEN folgen, so lange die nur von Weltfrieden und Gerechtigkeit labern - welche aber als solche nicht umsetzbar ist - und die Demagogen WISSEN das! Sie nutzen die Leichtgläubigkeit mancher Weltverbesserer schamlos aus.

    Du, Valen, hast dir unbestreibar Gedanken über deinen Standpunkt zum G8 und deine eigene potenzielle Vorgehensweise gemacht und bist dir auch über Hintergründe bewusst, wonach Versammlungsfreiheit bisweilen nicht einfach so gewährt werden kann wie es das Volk gerne hätte. So viel "Einfühlungsvermögen" würde ich mir von mehr "Linken" wünschen, da ich einfach das schon beschriebene Gefühl habe, dass ein hergelaufener sprachbegabter Demagoge genug ist, um die breite, veränderungswillige linke Masse hinter sich zu ziehen (incl. Aufrufen zur Gewalt). Ausnutzung von Idealismus! Das ärgert mich.

    Ach ja, das mit der Definitionssache beim Begriff "Autonome", da hattest du ganz Recht mit dem vermuteten Irrtum auf meiner Seite. Ich achte künftig drauf, das nicht mehr in denselben Topf zu werfen.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Es geht hier nicht um ein paar Euro. Mit ein paar Euro mehr kann man ab und zu Bio-Lebensmittelkaufen. ODER Strom von einem entsprechenden Anbieter. ODER ...
    Klar, aber 99 % der Bevölkerung machen weder, noch. Es geht dabei ja auch gar nicht um eine moralische Betrachtungsweise, sondern um konsequente Anwendung der gleichen Regeln für alle Akteure. Ich kann mich als Arbeitnehmer eben nur bedingt über die Heuschrecken aufregen, wenn mein alltägliches Verhalten auch nur aus dem Verweis auf die eigenen Zwänge, denen man (angeblich) unterliegt und "die anderen" besteht.

    Ich verlange von niemandem, dass er nur noch Bioprodukte kauft. Mache ich ja selbst nichtmal. Aber man sollte nicht unterschätzen, was die Masse der Verbraucher ausrichten kann. Wenn man das von vornherein negiert und ignoriert, weil man ja vermeintlich keine Möglichkeiten hat, dann ist man tatsächlich nur dem Angebot ausgeliefert. ALDI und Co. sind aber nicht über Nacht entstanden, sondern bedienen die "Geiz ist Geil"-Mentalität, die schon lange vor Hartz IV vorhanden war.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sandswind Beitrag anzeigen
    Der "kleine" Kapitalist darf ausbeuten, der "große" nicht. Ist ja auch logisch, denn wer zahlt schon freiwillig ein paar Euro mehr im Monat?
    Es geht hier nicht um ein paar Euro. Mit ein paar Euro mehr kann man ab und zu Bio-Lebensmittelkaufen. ODER Strom von einem entsprechenden Anbieter. ODER ...

    Natürlich sucht jeder seinen eigenen Vorteil. Da moralisch zu kommen, ist vollkommen fehl am Platze, weil es schlicht und einfach nicht funktioniert. Weder verzichten die Kapitalisten auf ihre Möglichkeiten, die ihnen durch ihre Macht geboten werden, noch werden viele Arbeiter ihre Lebensstandard MASSIV herunterfahren, in dem sie entsprechend anders einkaufen.

    Wenn die Moral alleine die Probleme lösen könnte, da wären sie schon lange gelöst.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Es gibt ein ganz einfaches Problem bei diesem Ansatz: er scheitert am fehlenden Besitz. Der Konsument entscheidet nicht über das Angebot, er kann lediglich aus einem existierenden Angebot auswählen. Und dabei sind ihm - wegen dem eigenen begrenzten Einkommen - auch noch enge materielle Grenzen gesetzt.
    Wie praktisch: Der "kleine" Kapitalist darf ausbeuten, der "große" nicht. Ist ja auch logisch, denn wer zahlt schon freiwillig ein paar Euro mehr im Monat? So viel ist uns das ruhige Gewissen und die Macht des Verbrauchers dann doch nicht wert.

    Entschuldige den Zynismus, aber das ist eine sehr fragwürdige und vor allem bequeme Einstellung, die jede Verantwortung vom "kleinen Mann" wegschiebt. So einfach funktioniert's dann eben doch nicht.

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  • max
    antwortet
    Zitat von flatorc Beitrag anzeigen
    Wir leben in einem kapitalistischem System, wir müssen nur unsere Gewohnheiten als Endverbraucher ändern. Halt einfach Waren einiger Länder und Konzerne kollektiv meiden.
    Also nicht mehr in Brandenburg zum Friseur gehen, weil die überwiegend Hungerlöhne zahlen? Nicht mehr bei Rewe, Aldi, Lidl & Co einkaufen, weil diese ebenfalls nur Hungerlöhne zahlen (und massiv unbezahlte Überstunden erzwingen)?

    Es gibt ein ganz einfaches Problem bei diesem Ansatz: er scheitert am fehlenden Besitz. Der Konsument entscheidet nicht über das Angebot, er kann lediglich aus einem existierenden Angebot auswählen. Und dabei sind ihm - wegen dem eigenen begrenzten Einkommen - auch noch enge materielle Grenzen gesetzt.

    Man braucht sich das ja nur mal überlegen. Wenn man Bio-Nahrungsmittel kauft, zahlt man schon mal doppelt so viel. Wenn man dann noch darauf achten will, dass die Produzenten (Bauern, Landarbeiter) genügend bekommen, zahlt man noch mal ordentlich drauf. Dann muss man aber noch darauf achten, dass man natürlich nicht bei Lidl "Fair-Produkte" kaufen kann, weil Lidl seine Angestellten mies bezahlt. Dann hat man aber noch null dafür gemacht, dass man ein umweltfreundliches Verkehrsmittel benutzt. Da reicht es nicht ein PKW zu nehmen, der geringfügig unter dem Durchschnitt verbraucht. Ach, ja, die entsprechend ökologisch richtige Wohnung fehlt ja auch noch - nur dummerweise können sich sehr viele ja nicht einmal eine eigene Wohnung kaufen! Da haben wir übrigens noch gar nicht andere essentielle Produkte wie Kleidung berücksichtigt - mal abgesehen von anderen Produkte, die das Leben über das reine Dahinvegetieren hinaus heben. Tja, für einen Milliardär wäre das eine sinnvolle Strategie - nur dessen Reichtum beruht ja gerade darauf, dass er möglichst viel aus einen Investitionen herausholt und das steht nun mal im Widerspruch zu sozialen und ökologischen Faktoren. Letztere sind ja nicht zufällig Kosten, die den Profit drücken. Also eben die Grundlage für den Reichtum dieses Milliardärs.

    D.h. die meisten haben nicht die Möglichkeit entsprechend zu handeln und die, die es können, würden sich damit selbst ins Fleisch schneiden.

    Dazu muss man noch eines grundlegendes Anmerken: niemanden in China ist geholfen, wenn man chinesische Waren wegen der dortigen Löhne nicht kauft. Niemanden in Deutschland ist geholfen, wenn man keine chinesische Waren kauft, weil die hiesige Massenarbeitslosigkeit und die sinkenden Löhne nicht die Arbeitsplatzverlagerungen bedingt sind.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    [b]Was bedeutet es heute, ein Linker zu sein?
    Links an sich ist ein schwer klar definierbarer Begriff.
    Zumeist sind politisch Linke für einen möglichst sozial gerechten Staat. Dabei besteht ein sozialistischer, kommunistischer (klassenloser) oder anarchistischer (herrschaftsfreier) Staat als politische Idealvorstellung, um so weiter man nach links geht.

    Daneben werden auch Umweltaktivisten oder Pazifisten oft eher links eingeordnet.

    Ein Absatz bei Wikipedia macht das Problem der klaren Definition von "Links" sehr anschaulich:
    "Während die linken Parteien der Weimarer Republik den Freihandel als Maßnahme zur Senkung der Lebensmittelpreise befürwortet haben, gibt es in den Kreisen der politischen Linken seit der Globalisierung der 1990er Jahre oft eine Ablehnung von Freihandel und die Forderung nach größeren staatlichen Sozialleistungen"

    Die richtig Linken sind dann selbstverständlich noch für die Umstürzung unseres parlamentarischen, demokratischen Staats:

    "Linksextremismus ist ein Sammelbegriff für Ideologien und Aktivitäten von Gegnern als parlamentarische Demokratie verfasster Staaten, die deren Gesellschaftssystem durch ein radikal-egalitäres ersetzen wollen und dazu teilweise auch Gewalt befürworten." (Wikipedia)

    Es gibt nunmal noch keine klare Vorstellung davon was gerecht ist und wie man zur Gerechtigkeit kommt, daher vermischt sich vieles verschiedene in "Links"

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  • Valen
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Interessant finde ich auch, dass man Schäuble Stasi-Methoden vorwirft und sie gleichwohl mit Polizeistaat gleichsetzt. Die „Stasi“ entsprang jedoch einem links gerichteten Regime… also wie verträgt sich das nun mit dem Linkssein?
    Sorry, aber das die Stasi und ihre Methoden in einem offiziell Links ausgerichtetem System vorhanden waren, ist völlig unwichtig. Die Methodik des Überwachungsstaates ist Staatssystem-unabhängig! Als ob man dadurch die "Linken" bzw. Links-ausgerichteten Menschen generell damit vergleichen oder gar schlecht machen könnte!

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Kein Staatsmann wird zudem sein eigenes Volk benachteiligen, um den armen Afrikanern zu helfen. Denn täte er/sie das, würde auf ihn/ihr und der Partei keine weitere Legislaturperiode mehr warten. Es funktioniert eben nicht, das eigene Volk satt an Arbeitsplätzen und Vollkornbrot zu halten und zeitgleich entscheidend die Welt zu verbessern.
    Mag sein. Zum Thema Afrika-Hilfe gibt es jetzt einen interessanten Artikel:
    Kommentar: Warum Afrika dank Entwicklungshilfe im Elend verharrt - Politik - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Auch die Ansichten der grünen Fraktion können auf Dauer nur zum Untergang führen. Es ist toll, wenn man die eigenen Atomreaktoren abschaltet und damit für besseres Wetter sorgt. Was aber bringt es, wenn dafür entlang deutscher Ost-Grenzen nun polnische und tschechische Reaktoren aus dem Boden schießen? Denn irgendwo her müssen unsere Fabriken ja ihre Energie bekommen und die millionenteuren deutschen Windrädchen, die ohnehin mehr an Wartungskosten produzieren als den Gegenwert in Strom bzw. Energie, decken nicht einmal 10 % des deutschen Energieaufkommens. Als idealistischer Linker kann man sagen „Ich hab für unsere Umwelt gekämpft und dafür gesorgt, dass die deutschen Reaktoren abgeschaltet wurden“. Toll ist das vor allem unter dem Angesicht, dass deutsche Reaktoren jeglichen Sicherheitsvorkehrungen unterworfen waren, dutzender Überprüfungen jährlich und Vorschriften. Ich bezweifle aber, dass das auch für die osteuropäischen Reaktoren gilt, die sich an unseren Grenzen ansammeln…
    Einen guten Punkt hast Du da! Die Sache ist die, dass ich froh bin, wenn wir aus der Atomkraft aussteigen. Am liebsten wäre mir sowieso die Kernfusion, das "Sonnenfeuer". Naja, es muss natürlich ein "sinnvoller" Ersatz, gerade an neueren Energien gefunden und eingesetzt werden. Der Ersatz in Form von unsichereren polnischen Atomkraftwerken ist das sicher nicht.
    Aber das weiter zu diskutieren wäre jetzt Off-Topic.

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Was bedeutet es heute also, „Linker“ zu sein? Will man ein linkes Regime?
    Ich denke, ich sehe mich als Linker bzw. habe links ausgerichtete Ideale (bin aber gegen Gewalt!) und versuche dabei realistisch zu bleiben.
    Ein linkes Regime? Wie definierst Du das? Ich denke, unsere Demokratie ist schon in Ordnung, würde sie aber an vielen Stellen sozialer und etwas "linker" ausrichten.

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Keine Staatsgewalt (Polizei) mehr?
    Sorry, Bullshit! Ein Linker ist nicht gleichzusetzten mit einem Anarchisten!

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Oder geht es mehr um die Sozialleistungen (unbegrenzt Arbeitslosengeld etc.)?
    Es geht garantiert um mehr soziale Gerechtigkeit! Unbegrenztes Arbeitslosengeld und Schmarotzen aber wohl kaum!

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Oder ist man einfach G8-Gegner und Umweltaktivist?
    Ah! Zynismus! Ich bin sicher, es gibt leider so einige unter den sog. Linken und den Demonstranten, die zu utopisch und zu wenig realistisch denken und wohl auch welche, die außer G8-Gegner zu sein, nichts anderes haben und daher nicht weiter drüber nachdenken. Natürlich ist das falsch. Und schade.

    Aber prinzipiell denke ich, dass der größte Teil sehr wohl dabei mitdenkt und ein "echter" Linker sollte das auch denke ich.

    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    60 Milliarden EURO pauschal aus Deutschland nach Afrika? Kein Sicherheitszaun? Demonstranten bis zu den Tagungsräumen? Steine auf Bush?
    Na mach mal halblang! Sicherlich war das jetzt rein provokativ gemeint, denn es ist absurd!

    Aber daraus ergibt sich ja widerum Deine Frage:
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Was bedeutet es heute, ein Linker zu sein? Wie wäre der G8 unter linker Kontrolle abgelaufen? Was hätte ihr besser gemacht?
    Die G8-Treffen wären bei mir keine G8-Treffen mehr, sondern würden auch gerade all die Staaten mit einbeziehen, über die auf diesen Treffen entschieden wird, damit sie das auch selber mitbestimmen können!

    Dieses Treffen wäre öffentlicher bei mir, gerade was die Berichterstattung der direkten Gipfelgespräche und -diskussionen und -Reden angeht.

    Auch bei mir wäre das Gebiet abgetrennt, vermutlich müsste dazu wohl auch ein Zaun hin.
    ABER: Er würde bei weitem nicht so extrem ausfallen und das Gebiet wäre nicht so extrem weitläufig abgegrenzt!

    Demonstrationen würden bei mir nicht verboten! Mit der Ausnahme von als gewaltätig angekündigten "Demos" von bekannt radikalen Gruppen (was attac oder ähnliches nicht sind!).
    Begrenzte Besuchsrechte von ausgewählten Demonstranten bzw. Sprechern und Mitgliedern verschiedener Gruppen.

    Die Polizei wäre selbstverständlich anwesend und dürfte wohl auch genügend zu tun haben.


    Denn ich nehme sehr wohl an, dass trotz dieser Maßnahmen und natürlich keine der gemachten Fehler im Vorfeld durch Razzien und Politik, die alles eher noch mehr eskaliert haben, dass die gewaltätigen Assis so oder so auftauchen.

    @Sinclair: Du benutzt immer wieder das Wort "Autonome" und scheinst es vom Kontext her recht eindeutig mit allen Linken bzw. mit den Linken der Demonstranten, attac, etc. gleichzusetzen.
    Autonome sind jedoch die Gewaltätigen! Differenziere das demnächst bitte! Es sei denn, das wäre von Dir so gewollt, was ich jetzt mal bezweifle.

    Def. "Autonome" in der wikipedia:
    Als Autonome oder autonome Gruppen werden heute umgangssprachlich Mitglieder bestimmter unabhängiger radikal-libertärer beziehungsweise anarchistischer Bewegungen bezeichnet.

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  • Sandswind
    antwortet
    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Dann auch noch die Möglichkeit einer breiten und friedlichen Demonstration dagen zu untersagen, mit dem Hinweis auf die Rostocker Geschehnisse, ist in meinen Augen zynisch. Wenn es danach ginge, bräuchte man ja gar keine einzige Demo mehr zulassen, da es leider immer vereinzelte gewaltbereite Chaoten gibt. Siehe Berliner Maitage.
    Das Versammlungsrecht gilt aber nicht absolut. Es darf nicht um jeden Preis demonstriert werden, auch wenn das für die friedlichen Demonstranten mehr als nur ein Ärgernis ist. Geschützt sind nunmal nur friedliche Demonstrationen, und es war ernsthaft zu befürchten, dass es beim Sternmarsch nicht bei einer solchen, friedlichen Demo bleiben würde. Es ist leider wahr: Die friedlichen Demonstranten können sich bei den 2000 Idioten bedanken, die einfach mal die Sau rauslassen wollten.

    Der Zaun wurde übrigens auch nicht indirekt anerkannt. Das BVerfG hat festgestellt, dass es auf die Verfassungsmäßigkeit des Sicherheitskonzepts wegen der Randale in Rostock nicht mehr ankommt und trotzdem ganz deutlich gemacht, dass das Konzept kaum verfassungskonform sein kann. So gesehen hat es doch mehr als deutliche Worte gefunden.

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