Abgesehen davon wirst du nicht zahlreichen Studien wie die PISA-Studie aus der Welt schaffen können, die zeigen, wie die Klassengesellschaft zur massiven Benachteiligung der Mehrheit führt.
Auch ist klar, dass nicht nur "alleinerziehend" ein großes Armutsrisiko darstellt, sondern sondern dass Armut umgekehrt zumindest für Frauen auch ein großes Risiko darstellt, alleinerziehend zu sein...
Wozu sollten Männer, die ihr Leben lang von staatlichen Leistungen lebten, denn noch Verantwortung entwickeln? Der Staat kümmert sich schon, sie kennen es gar nicht anders. Und ob sie sich nun als ALGII-Empfänger um ihre Nachkommenschaft kümmern oder nicht, kann ihnen vollkommen gleichgültig sein - zumindest finanziell.
Die Mütter sind also sehr oft auf sich allein gestellt (und häufig deswegen überfordert), schon kümmert sich niemand mehr um die Kinder, und schon haben wir schlechte Schüler.
Selbige werden auch nicht überdurchschnittlich brennenden Ehrgeiz entwickeln, denn wenn es "normal" ist, auf ALGII zuzusteuern, ist Leistung unerheblich.
Das alles sind ganz schlimme Mechanismen, die zu Schulversagen und Zukunftslosigkeit führen, und das muss durchbrochen werden, wenn wir nicht irgendwann Slums haben wollen.
Aber das liegt nicht daran, das diese Menschen in bitterster Armut dahinvegetieren. Es liegt daran, dass sie niemand zu Leistung motiviert, dass ihnen Anreize fehlen, Verantwortung zu entwickeln, dass eigenes Engagement keine Änderung der Situation verspricht (bzw. nie erlernt wurde). Würden die ALGII-Leistungen von heute auf morgen verdreifacht, würde sich an dieser Situation nichts ändern.
Mithin ist es kein Problem der ungerechten Verteilung von Wirtschaftsgütern, sondern ein Problem mangelnder gesellschaftlicher Teilhabe, mangelnder Verantwortung, mangelnder Leistungsmotivation, und der sehr erschwerten Möglichkeit, das eigene materielle Schicksal aktiv durch eigene Arbeit unmittelbar positiv zu beeinflussen (Was im Übrigen ein deutlicher Hinweis darauf ist, wie wichtig diese Möglichkeit ist, um Leistung zu entwickeln, aber das ignorierst Du ja tapfer. Die Leute werden Arbeiten, weil sie einsehen, dass es das beste für die Gesellschaft und deswegen letztlich auch für sie selbst ist. Warum erziehen sie dann ihre Kinder nicht? Wenn sie aus Einsicht heraus immer das vernünftigste tun?).
Wo sprach ich von mir selbst?
Und Du versuchst ja auch viele von uns immer wieder davon zu überzeugen, dass wir die Opfer dieses Gesellschaftssystems sind, und dass wir deswegen auf der falschen Seite stehen und uns nur in eigene Fleisch schneiden.
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