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Was hat Lafontaine denn nun wieder geritten?

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  • LuckyGuy
    antwortet
    Abgesehen davon wirst du nicht zahlreichen Studien wie die PISA-Studie aus der Welt schaffen können, die zeigen, wie die Klassengesellschaft zur massiven Benachteiligung der Mehrheit führt.
    Keine Frage. Und eines der größten Probleme, die wir haben, ist der "alte Sozialhilfeadel", also die Familien, die bereits in der dritten Generation der Versorgung durch staatliche Transferleistungen entgegensteuern, und in denen quasi bereits in der Familientradition der Grundgedanke ausgemerzt ist, durch Arbeit könne das eigene Schicksal verbessert werden und in denen Sozialleistungen die normale Form des Gelderwerbs darstellen.

    Auch ist klar, dass nicht nur "alleinerziehend" ein großes Armutsrisiko darstellt, sondern sondern dass Armut umgekehrt zumindest für Frauen auch ein großes Risiko darstellt, alleinerziehend zu sein...

    Wozu sollten Männer, die ihr Leben lang von staatlichen Leistungen lebten, denn noch Verantwortung entwickeln? Der Staat kümmert sich schon, sie kennen es gar nicht anders. Und ob sie sich nun als ALGII-Empfänger um ihre Nachkommenschaft kümmern oder nicht, kann ihnen vollkommen gleichgültig sein - zumindest finanziell.

    Die Mütter sind also sehr oft auf sich allein gestellt (und häufig deswegen überfordert), schon kümmert sich niemand mehr um die Kinder, und schon haben wir schlechte Schüler.

    Selbige werden auch nicht überdurchschnittlich brennenden Ehrgeiz entwickeln, denn wenn es "normal" ist, auf ALGII zuzusteuern, ist Leistung unerheblich.

    Das alles sind ganz schlimme Mechanismen, die zu Schulversagen und Zukunftslosigkeit führen, und das muss durchbrochen werden, wenn wir nicht irgendwann Slums haben wollen.

    Aber das liegt nicht daran, das diese Menschen in bitterster Armut dahinvegetieren. Es liegt daran, dass sie niemand zu Leistung motiviert, dass ihnen Anreize fehlen, Verantwortung zu entwickeln, dass eigenes Engagement keine Änderung der Situation verspricht (bzw. nie erlernt wurde). Würden die ALGII-Leistungen von heute auf morgen verdreifacht, würde sich an dieser Situation nichts ändern.

    Mithin ist es kein Problem der ungerechten Verteilung von Wirtschaftsgütern, sondern ein Problem mangelnder gesellschaftlicher Teilhabe, mangelnder Verantwortung, mangelnder Leistungsmotivation, und der sehr erschwerten Möglichkeit, das eigene materielle Schicksal aktiv durch eigene Arbeit unmittelbar positiv zu beeinflussen (Was im Übrigen ein deutlicher Hinweis darauf ist, wie wichtig diese Möglichkeit ist, um Leistung zu entwickeln, aber das ignorierst Du ja tapfer. Die Leute werden Arbeiten, weil sie einsehen, dass es das beste für die Gesellschaft und deswegen letztlich auch für sie selbst ist. Warum erziehen sie dann ihre Kinder nicht? Wenn sie aus Einsicht heraus immer das vernünftigste tun?).

    Wo sprach ich von mir selbst?
    Als Du gesagt hast, dass Du natürlich auch zum eigenen Vorteil argumentierst? (Was im Übrigen völlig legitim ist.)

    Und Du versuchst ja auch viele von uns immer wieder davon zu überzeugen, dass wir die Opfer dieses Gesellschaftssystems sind, und dass wir deswegen auf der falschen Seite stehen und uns nur in eigene Fleisch schneiden.

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  • Fawkes
    antwortet
    Als ehemaliger Saarländer muss ich Sinclair jetzt mal helfend zur Seite springen, schaut euch doch mal folgenden Link an:

    Statistik | Saarland.de

    Dort findet ihr ganz viele Zahlen

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  • Sinclair_
    antwortet
    Also bitte...

    Wenn bis 1999 das Saarland neben Bremen an hinterletzter Stelle lag und danach nicht mehr, dann sagt mir das genug über die Handhabe der damals vorhandenen Mitteln. Es ist ja auch nicht so, dass das Saarland nur ein klein wenig zugelegt hätte, nein, sie haben sich vom hilfsbedürftigen, von Zuschüssen angewiesenen "Entwicklungsland" an die Spitze manövriert.

    Und das Wort von FDP-Mann Hoyer war nur ein Kommentar. Auf die Zahlen hat das keinen Einfluss.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Aha, also wäre es für das Saarland besser, mit Lafontaine am Ruder wieder einen Abschwung anzupeilen?
    Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass du behauptet hast, Lafontaine hätte das Saarland heruntergewirtschaftet. Als Beweis für diese Behauptung legst du ein paar windige Haushaltszahlen der Nachfolgerregierung vor. Cu Chulainn hat aber schon erklärt, dass das noch nicht darauf schließen lässt, dass es deswegen zuvor schlecht lief.

    Ich sage ja nicht, dass du unrecht hast. Aber Wirtschaftszahlen der Regierung Müller und irgendeine windige Aussage eines politischen Gegners Lafontaines überzeugen mich halt nicht. Weil das nunmal nichts mit Lafontaines Arbeit als MP zu tun hat. Du must schon Zahlen aus der Regierungszeit Lafontaines vorlegen.

    Und komm jetzt nicht damit, ich soll mir das doch selber raussuchen. Du hast die Behauptung aufgestellt, es liegt also an dir, sie zu untermauern.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Viel interessanter ist es, ob von dem Aufschwung etwas bei der Mehrheit angekommen ist. Insgesamt in der BRD ist der Lebensstandard der klaren Mehrheit im Aufschwung sogar gesunken.
    Aha, also wäre es für das Saarland besser, mit Lafontaine am Ruder wieder einen Abschwung anzupeilen?

    Ohne Aufschwung und Wachstum schwinden die Geldmittel. Und ohne Geldmittel lassen sich weder Sozialleistungen, bessere Bildung noch der Lebensstandard in seiner Gesamtheit verbessern.

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  • max
    antwortet
    Zitat von Sinclair_
    Mir reicht das BSP und Informationen über konjunkturelle Tendenzen, welche im Saarland derzeit steil nach oben zeigen, um einen funktionierenden Haushalt des jeweiligen Bundeslandes einzuschätzen.
    Viel interessanter ist es, ob von dem Aufschwung etwas bei der Mehrheit angekommen ist. Insgesamt in der BRD ist der Lebensstandard der klaren Mehrheit im Aufschwung sogar gesunken. Selbst die Einkommen des reichsten Viertels der beschäftigten ist stagniert. Die Einkommen aus Vermögen und Gewinnen sind dagegen stark gestiegen.

    Zitat von Admiral Piet
    Deutschland würde nach umstellung des Systems weiter am Welthandel teilhaben, der aber immer noch kapitalistisch funktioniert, also muss das System im Kapitalismus bestehen können.
    Du bist nicht auf meine Argumente eingegangen. Es braucht lediglich noch Tauschhandel und nicht mehr. Deine gesamte Argumentation mit den angeblich höheren Kosten und Preisen beruht darauf, dass du das Ganze aus der Perspektive der Kapitalisten siehst - und eben nicht berücksichtigst, wie die Verteilung der erarbeiteten Werte nach der Abschaffung des Kapitalismus erfolgen würde. Deshalb auch laufend Argumente wie "Lohnkosten" etc.
    Zitat von Admiral Piet
    "wir Gewinnen die mehrheit dafür, enteignen die Kapitalisten und bauen ein neues Gesellschaftssystem"
    Genau so. Man gewinnt eine Mehrheit, sichert die Macht in der Gesellschaft und baut dann ein neues Gesellschaftssystem auf. Wie eine solche Gesellschaft aussehen könnte, wurde woanders schon ausführlich diskutiert, wie auch das gesamte Thema (abgesehen davon, geht es nicht um Hellseherei).

    In einer Übergangsphase wurde natürlich erst einmal alle vorhandenen Vermögen gesichert. Da gäbe es keine Möglichkeit, diese zu stehlen.

    Das meiste Fachpersonal hat in den letzten Jahrzehnten auch unter sinkenden Lebensstandard zu leiden und viele davon werden sicher nicht ausgerechnet die unterstützen, die ihnen die Löhne gekürzt haben.

    Zitat von newman
    Das Problem deiner Rechnung ist außerdem auch, dass du den technischen Fortschritt nicht berücksichtigst, das Ausland rennt dir in diesem Bezug fort und deine Tauschgüter werden immer weniger wert.
    Sicher und wo ist das Problem? Das ist die ganz normale Entwicklung, wenn es technischen Fortschritt gibt. Dieser technische Fortschritt bedeutet ja auch im Gegenzug, dass man mit weniger Aufwand mehr in besserer Qualität herstellen kann. D.h. man kann eben auch mehr Tauschgüter herstellen.
    Zitat von newman
    Auch konnte mir bisher noch keiner ein funktionierendes Bedarfssystem erklären.
    Wir leben in einer Gesellschaft, in der massiver Überfluss produziert wird (aber massiv ungleich verteilt wird). Man wird eben weiter Überschüsse produzieren und hat kein Problem. Bei den heutigen Informationstechnologien ist es auch kein Problem, den Bedarf zu ermitteln - etwas anderes machen die heutige Konzerne ja auch nicht. Nur haben die das Problem, dass es noch Konkurrenten gibt, die die Unbekannte in ihrer Rechnung sind.

    Zitat von LuckyGuy Beitrag anzeigen
    Und trotzdem schaffst Du es, Dich den ganzen Tag als von Leben zu kurz gekommen zu fühlen.
    Wo sprach ich von mir selbst?

    Abgesehen davon wirst du nicht zahlreichen Studien wie die PISA-Studie aus der Welt schaffen können, die zeigen, wie die Klassengesellschaft zur massiven Benachteiligung der Mehrheit führt.

    Zitat von Dr. Bock
    Keine eigene Wohnung?
    Wäre mir neu, das Leute mit Arbeitslosengeld 1/2 oder ähnlichen Geringeinkommen auf der Straße leben müssten. Gerade da greift der Staat mit Wohngeld etc. ein.
    Wir sprachen aber von niemanden, der Arbeitslosengeld bekommt Wir sprachen von jemanden, der behauptet hat, dass er nur 400 Euro Einkommen hat.
    Zitat von Dr. Bock
    Ja ich fänds auch schon, wenn wir alle im Luxus leben würden, aber von nichts kommt eben auch nichts.
    Abgesehen davon, dass Urlaub für Menschen aus einer Industriegesellschaft kein Luxus ist, sondern normal (d.h. die, die keinen machen können, sind eben nach Massstäben dieser Gesellschaft arm), gibt es heute alle Technologien, um jedem ein Leben im Luxus (zumindest nach den Massstäben, die du zu Luxus erklärst) zu ermöglichen. Das Problem ist heute die Verteilung des produzierten Reichtums. Diese erfolgt nach Besitz. Und viel Besitz haben primär die, die schon reich geboren wurden.

    Zitat von Stormking
    Denkst Du wirklich, daß Maschinen oder auch ganze Fabriken heute noch dieselbe Relevanz haben wie damals? Heute geht es doch primär um Know-How und das kann man problemlos mitnehmen.
    Know-How alleine ist nun mal gar nichts. Man braucht primär die Mittel, um es auch umzusetzen. Nicht zufällig sind die heute dominierenden Konzerne überwiegend sehr alte. Im übrigen bleibt das Know-How ja auch da - ein Problem gibt es da also nicht.
    Zitat von Stormking
    Und "Urlaub", also vermutlich eine Urlaubsreise, ist ja wohl Luxus und gehört auf keinen Fall zu den Grundbedürfnissen.
    Niemand sprach nur von den Grundbedürfnissen Wenn man als Massstab Somalia hat, kann man mit Grundbedürfnissen argumentieren, aber nicht, wenn man sieht, was es heute für technische Möglichkeiten gibt.

    Wir leben in einer Gesellschaft, in der es massiven Überfluss gibt - aber eine Verteilung, die nach Besitz erfolgt. Besitz ist in der heutigen Gesellschaft primär davon abhängig, aus welchen Verhältnissen man kommt. Besitz ist überwiegend erblich, die Klassengesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten ja noch verfestigt. D.h. die Mobilität zwischen den Klassen ist gesunken, u.a. durch Entwicklungen im Bildungssystem, aber auch in den Konzernen, in denen die Aufstiegsmöglichkeiten abnahmen.

    Das sind aber eigentlich alles bekannte Fakten. Es sollte bekannt sein, dass eben nicht jeder die gleichen Möglichkeiten hat.
    Zitat von Stormking
    "Freiheit" ist ein abstraktes Recht, alles mögliche zu tun oder zu unterlassen. Aber die notwendigen Ressourcen dafür muß man schon selbst aufbringen.
    Das ist eine Interpretation von Freiheit, die die Liberalen gerne benutzen - und diverse Apologeten des Kapitalismus insgesamt. Aber es gibt keine Freiheit für die, die diese Ressourcen nicht aufbringen können. Was nützt eine theoretische Reisefreiheit, wenn man sie nicht bezahlen kann? NICHTS.

    Und das bringt uns wieder zu dem Punkt oben. Die Verteilung des produzierten Reichtums hängt primär von dem Besitz und der wiederum primär von der sozialen Herkunft ab. Wir leben in einer Klassengesellschaft.

    Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, ob sie einen guten Lebensstandard für alle ermöglicht. Da geht es nicht darum, dass irgendjemand irgendetwas verschenken müsste oder wie viel der Sozialstaat zahlt. Das wären alles nur verschiedene Stufen von Unterstützung von Leuten, die von dieser Unterstützung abhängig sind. Das wären Formen, wie versucht wird, die Verteilung in einer Klassengesellschaft etwas gerechter zu machen. Aber das eigentliche Problem, die Klassengesellschaft selbst, wird ignoriert.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Ich dachte, das hätte ich bereits. Also ehrlich, wenn dich Einzelposten interessieren, die kann ma sicher irgendwo nachschlagen. Diese Fieselarbeit nehme ich dir nicht ab. Mir reicht das BSP und Informationen über konjunkturelle Tendenzen, welche im Saarland derzeit steil nach oben zeigen, um einen funktionierenden Haushalt des jeweiligen Bundeslandes einzuschätzen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Wie gesagt, für mich zählen Zahlen.
    Dann nenn doch endlich mal welche!

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  • Sinclair_
    antwortet
    Wie gesagt, für mich zählen Zahlen. Über Jahrzehnte hinweg war das Saarland das Schlusslicht des Aufschwungs und der Konjuktur. Mit dem Ende der Ära Lafontaine und den darauffolgenden und notwendigen Milliardenzahlungen änderte sich das. Seit 2005 nun ist das Saarland mitunter Spitzenreiter. Mehr brauche ich nicht. Das Saarland scheint seitdem hervorragend zu wirtschaften. Und aus diesem erwirtschaftete Geldpott lässt sich all das leicher bewerkstelligen, was sonst noch im Leben wichtig ist: Bessere Bildungsmöglichkeiten, ein höherer Polizei-Etat (für die Aufklärungsrate), mehr Sozialleistungen ...

    Wie gesagt: Saarland war 2005 und 2006 Spitzenreiter in Wachstum und Entwicklung. Und auch 2007 waren sie ganz vorne dabei. Für mich Zeichen genug, dass dort vernünftig und zielgerichtet politisiert und gewirtschaftet wird. Hellau, sag ich da!

    Wenn im nächsten Jahr Lafontaine wieder das Ruder übernehmen sollte, gehe ich jede Wette ein, dass dieser Aufschwung stagniert und bald wieder Ausgleichszahlungen seitens der besser gestellten Bundesländer nötig sein werden.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Quelle: https://www.berlinonline.de/berliner...057/index.html

    Halten wir also fest: Die Misswirtschaft endete mit Lafontaines Amtszeit. Danach folgten noch die hier benannten Ausgleichszahlungen seitens des Bundes bis 2005, seitdem sind die Zahlungen abgeschlossen. Und wie man anhand des Saarlandes sieht, sind sie auch nicht mehr nötig. Die jahrelange Misswirtschaft (zuletzt unter Lafontaine) wurde in den sechs Folge-Jahren nach 1999 ausgeglichen, um die horrenden Finanz-Löcher einigermaßen zuzuschütten, und nun ist das Saarland auf dem Vormarsch.

    Ja, die Saarländer sind auf dem Vormarsch. Nur Lafontaine könnte sie wieder aufhalten.
    Na ja, sorry, aber ein FDP-Politiker, der einen SPD-Ministerpräsidenten der Misswirtschaft bezichtigt, ist für mich jetzt kein sonderlich konkretes Beispiel.

    Wie sieht es mit der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zwischen 1985 und 1998 im Saarland aus? Und wie stehen diese im Vergleich zur bundesweiten Entwicklung dar?
    Was ist mit dem Wirtschaftswachsum in diesem Zeitraum?
    Wie steht's mit der Entwicklung der Bildung?
    Kriminalität? Aufklärungsquote z.B...

    Schicke Haushaltszahlen haben wir in Bayern auch. Aber dass das nicht ausreicht um als erfolgreich zu gelten, muss ich jetzt hoffentlich nicht noch gesondert erklären.

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  • Admiral Piet
    antwortet
    @max: Es ist offenbar Sinnlos es dir erklären zu wollen.
    Letzter Versuch: Deutschland würde nach umstellung des Systems weiter am Welthandel teilhaben, der aber immer noch kapitalistisch funktioniert, also muss das System im Kapitalismus bestehen können.


    Zitat von max Beitrag anzeigen
    Nö, das machst nur du, weil du an der Sichtweise der Kapitalisten weiter klebst
    Den Dominoeffekt bekommst du nur wenn das system erfolg hat, da du dich aber weigerst einzusehen das das System im Kapitalismus bestehen muss um Erfolg zu haben, wird die umsetzung deines Plans ums verrecken keinen solchen Effekt erziehlen.

    Klar, die Kapitalisten werden dann selbst die Maschinen verschicken oder? Und zwar mit Bahn und Schiffen, über die sie gar nicht mehr verfügen können oder? Also zu Fuss Da kann man sich dann schon sehr viel Zeit lassen, um sie daran zu hindern, die Produktionsmittel zu stehlen.
    1. Sie würden das tun solange sie noch die Kontrolle haben. Und ausländische Speditionen und Handelsmarinen freuen sich sicher über aufträge

    2. Das Fachpersonal können sie auf jeden fall mitnehmen. Stehen die Arbeiter auch blöd da.
    Kannst du natürlich mit Grenzen dicht verhindern, schränkt die Friheit des einzelnen auch in keiner Weise ein...

    Aber nochmal zurück zu meiner Frage: Wie stellst du dir die Abschaffung des kapitalismus vor? Aber nicht so: "wir Gewinnen die mehrheit dafür, enteignen die Kapitalisten und bauen ein neues Gesellschaftssystem"
    Ich will konkret wissen wie du das umsetzen willst.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Archiv » 1999 » 24. April
    Textarchiv
    Milliardenhilfe für Bremen und das Saarland

    Kritik im Bundestag am Länderfinanzausgleich / Gutachten sieht fehlerhafte Effekte
    Ruth Berschens

    BONN, 23. April. Die Bewilligung einer Finanzhilfe von 12,7 Milliarden Mark für Bremen und das Saarland im Deutschen Bundestag hat die Debatte um den Länderfinanzausgleich am Freitag erneut angeheizt. Die Bündnisgrünen mahnten grundlegende Korrekturen in den Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern an. Vom Länderfinanzausgleich gingen ökonomische Fehlanreize aus, heißt es in einem Gutachten der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.

    "Jahrelange Mißwirtschaft"

    Die vom Bundestag beschlossene Änderung des Finanzausgleichsgesetzes sieht vor, daß der Bund bis zum Jahr 2005 an das Land Bremen 7,7 Milliarden Mark und an das Saarland fünf Milliarden Mark zahlt. Zwar stimmten alle Fraktionen im Bundestag der Gesetzesänderung zu, übten aber trotzdem Kritik am Länderfinanzausgleich. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium Barbara Hendricks sagte, Bremen und das Saarland hätten ihr Sanierungsziel noch nicht erreicht und müßten ihre Sparanstrengungen fortsetzen. Ab dem Jahr 2005 müßten die zwei ärmsten westdeutschen Länder ohne Unterstützung des Bundes auskommen.

    "Jahrelange Mißwirtschaft" warf der FDP-Abgeordnete Werner Hoyer den beiden Ländern vor, die seit 1994 vom Bund bereits 3,4 Milliarden Mark Hilfe kassiert haben. Der finanzpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion Klaus Müller kritisierte, im Finanzausgleich seien Finanzverantwortung und Zuständigkeiten kaum noch zuzuordnen. Aus Sicht der Länder würden sich Sparanstrengungen vielfach gar nicht lohnen. Müller forderte, die Eigenverantwortung von Bund, Ländern und Gemeinden zu stärken. Ein solidarischer Finanzausgleich sei zwar weiterhin notwendig, dürfe die Finanzkraft der Länder aber nicht zu stark nivellieren. Der baden-württembergische Ministerpräsident kritisierte, daß mit den vom Parlament genehmigten Zuwendungen an das Saarland und Bremen keine Sparauflagen verknüpft worden seien.
    Quelle: https://www.berlinonline.de/berliner...057/index.html

    Halten wir also fest: Die Misswirtschaft endete mit Lafontaines Amtszeit. Danach folgten noch die hier benannten Ausgleichszahlungen seitens des Bundes bis 2005, seitdem sind die Zahlungen abgeschlossen. Und wie man anhand des Saarlandes sieht, sind sie auch nicht mehr nötig. Die jahrelange Misswirtschaft (zuletzt unter Lafontaine) wurde in den sechs Folge-Jahren nach 1999 ausgeglichen, um die horrenden Finanz-Löcher einigermaßen zuzuschütten, und nun ist das Saarland auf dem Vormarsch.

    Ja, die Saarländer sind auf dem Vormarsch. Nur Lafontaine könnte sie wieder aufhalten.

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Kein Grund persönlich zu werden, mein grüner Landsmann. Zahlen lügen nicht. Seit Lafontaines Amtsende als saarländischer Ministerpräsident legt das Saarland kontinuierlich an Wachstum und Wohlstand zu.


    Das kleine Saarland gehört mittlerweile zu den Spitzenreitern! Tja, woran mag das liegen? Haben die Saarländer erst kürzlich so viel Know-How dazugelernt?
    Oderaber werden Gelder, Subventionen und Inverstitionen mittlerweile ein wenig sinnvoller verteilt als zu Zeiten eines gewissen Herrn Lafontaine?

    Tja, wer weiß...
    Eine höhere Wachstumsrate nach einer bestimmten Regierungszeit als Indikator für eine Mißwirtschaft vorher zu nehmen ist unsinnig. Du müsstest Belege für eine Mißwirtschaft während Lafontaines Regierungszeit als MP bringen. Und zwar konkrete. Wachstumsraten hängen nur bedingt von Landesregierungen ab.

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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    *Seufz*

    Okay, dann formuliere ich es halt für die Textverständnis-Resistenten unter uns etwas um
    Kein Grund persönlich zu werden, mein grüner Landsmann. Zahlen lügen nicht. Seit Lafontaines Amtsende als saarländischer Ministerpräsident legt das Saarland kontinuierlich an Wachstum und Wohlstand zu.
    Zitat von FAZ
    17. Februar 2006 Das Saarland führt die Wachstumsrangliste der Bundesländer zum zweiten Mal nacheinander an. Im vergangenen Jahr wuchs die dortige Wirtschaft real um 2,7 Prozent, teilten die statistischen Ämter der Länder am Freitag in einer vorläufigen Schnellschätzung mit. Im Vorjahr legte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Saarland 3,6 Prozent zu
    Das kleine Saarland gehört mittlerweile zu den Spitzenreitern! Tja, woran mag das liegen? Haben die Saarländer erst kürzlich so viel Know-How dazugelernt?
    Oderaber werden Gelder, Subventionen und Inverstitionen mittlerweile ein wenig sinnvoller verteilt als zu Zeiten eines gewissen Herrn Lafontaine?

    Tja, wer weiß...

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  • Astrofan80
    antwortet
    Zitat von Dr.Bock Beitrag anzeigen
    Keine eigene Wohnung?
    Wäre mir neu, das Leute mit Arbeitslosengeld 1/2 oder ähnlichen Geringeinkommen auf der Straße leben müssten. Gerade da greift der Staat mit Wohngeld etc. ein.
    Auf der Straße sicherlich nicht. Vor einiger Zeit haben so genannte "Experten" behauptet, dass man auch gut mit 134 € im Monat leben könnte.

    Heutige Technologien?
    Aha. Was verstehst du darunter? Flachbildfernseher, Spielekonsole, Induktionsherd, Highend-PC? Alles nicht lebensnotwendig bzw. in kleinerer Ausführung auch für Geringverdiener zu haben. Den PC gibts teilweise sogar vom Staat/Sozialamt umsonst.
    Für Menschen mit geringen finanziellen Mitteln ist u.a. ein Problem die Reparatur eines defekten Elektrogeräts zu bezahlen, geschweige denn ein neues oder gebrauchtes zu beschaffen.

    Ein Unding ist es auch, dass Hartz IV Empfänger regelmäßig als Sozialschmarotzer abgestempelt werden.

    Urlaub?
    Ah ja, klar. Schön am Strand in Portugal ist auf jeden Fall ein Grundbedürfnis.
    Urlaub sehe ich auch als Grundbedürfnis an, wie auch am kulturellen Leben (Theaterbesuch, Kinobesuch etc.) teilhaben zu können, sich gesund zu ernähren und die gleiche gute medizinische Versorgung bzw. Vorsorge in Anspruch nehmen zu können. Geringverdiener können, wenn denn überhaupt, sich keinen Urlaub leisten obwohl diese u.a. 40h pro Woche arbeiten und hinterher noch mit ALGII unterstützt werden müssen. Ich glaube besonders im Niedriglohnsektor liegt unter anderem auch der kapitalistische Hund begraben.

    Ja ich fänds auch schon, wenn wir alle im Luxus leben würden, aber von nichts kommt eben auch nichts.
    Btw. Warum werden osdeutsche Arbeitnehmer immer noch geringer bezahlt als ihre westdeutschen Kollegen, und das 18 Jahre nach der Wiedervereinigung? An der angeblich geringeren Produktivität des Osten kann es doch wohl nicht liegen, wenn man bedenkt, dass modernste Windkraftanlagen und Solaranlagen in Brandenburg gefertigt werden.

    Dann bleibt nur noch Abwanderung. Ironischerweise gibt es in diesem Jahr einen Mangel an Auszubildene und etablierte Firmen haben sogar Schwierigkeiten, geeignete Fachkräfte am Ort zu finden.

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