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Zitat von EA-Loyalist Beitrag anzeigenWohl sehr realistisch ist die Darstellung der schönen neuen Welt, in dem gleichnamigen Buch von Aldous Huxley. Das Werk ist älter als "1984", aber dennoch ungemein überzeugend. Eine kalte Welt, in der die Technik alle Probleme unserer Zeit gelöst hat, das ist die schöne neue Welt. Drogen und Promiskuität verschaffen ein Glücksgefühl, Religion und Liebe sind Begriffe aus einer fernen Vergagenheit, die keine Rolle mehr spielen. Die Zeitrechnung basiert auf Jahren nach Ford.
Das ist wohl der negative Gegenentwurf zu Star Trek, wo die Technik ebenfalls alle Probleme aus der Welt geschafft hat und die Menschheit aber auch geistig reifte. Okay, in "Schöne neue Welt" gibt es keine spitzohrigen Wesen, aber die Parallelen sind schon da.
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Zitat von Jobe Beitrag anzeigenIm Prinzip stimme ich Dir zu.
Aber gerade weil jeder im Internet schreiben kann, ist die Möglichkeit gezielt Gerüchte zu streuen sogar noch besser. Aber da haben wir ja alle heute unseren eigenen Spam-Filter im Kopf eingebaut. Allerdings bekommen die Medien mittlerweile ihre Meldungen nur noch aus wenigen Quellen.
Da ist nicht mehr die Vielfalt an Sichtweisen drin wie früher.
Außerdem habe ich klar die technische Machbarkeit hervorgehoben.
2. Das mit dem wenigen Quellen stimmt zwar, dennoch bleibt die Möglichkeit bestehen, sich eigene Informationen zu beschaffen, falls das notwendig sein sollte oder der Fall interessant genug ist, das sich eine große Story lohnt. Ausserdem kommt es oft auch auf die Aufbereitung der Informationen an. Analysen oder Kommentare müssen dadurch z.B. nicht vereinheitlicht werden.
3. Ja, hast du. Aber das habe ich nicht weiter ausgeführt. Damit hattest du IMHO auch recht.
Zitat von JobeJa, das war anstrengend zu lesen. Übrigens ist mir dabei auch klargeworden, wie man es in Viereinhalb Jahren schaffen kann auf über Zehntausend Beiträge zu kommen.
Soso. Dann bist Du also ein CONSPIRACY-BUSTER. Alle gängigen Verschwörungstheorien sind mir, zumindest aus der einschlägigen Literatur, bekannt. Viel zu viel habe ich darüber gelesen. Das wertvollste davon findet sich in einem Buch von Matthias Bröckers und lautet ganz kurz:
Dein Thread ist ja ganz lustig, allerdings habe ich zu "Sichüberverschwörungstheoretikerlustigmachen" eine differenzierte Meinung.
Eine differenzierte Sichtweise und ein sich lustig machen widersprechen sich nicht notwendigerweise.
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Zitat von DragoMuseveni
Das kann man so nicht sagen. Dadurch, dass jeder im Internet etwas veröffentlichen kann, ist eine Manipulation durch einseitige Berichterstattung, Aussparung von bestimmten Meinungen und weglassen von alternativen Ansichten schwerer geworden. Falschinformationen haben schon in der Zeit vor dem Internet negative Konsequenzen für das Medium behabt, das sie verbreitet, weil die Konkurrenz diese Falschinformationen entkräftet (und sei es nur durch einen korrekteren Bericht). Damit entwertet sich der Verbreiter selbst als seriöse Quelle, worauf die Konkurrenz sicher auch nochmal hinweisen wird.
Aber gerade weil jeder im Internet schreiben kann, ist die Möglichkeit gezielt Gerüchte zu streuen sogar noch besser. Aber da haben wir ja alle heute unseren eigenen Spam-Filter im Kopf eingebaut. Allerdings bekommen die Medien mittlerweile ihre Meldungen nur noch aus wenigen Quellen.
Da ist nicht mehr die Vielfalt an Sichtweisen drin wie früher.
Außerdem habe ich klar die technische Machbarkeit hervorgehoben.
Es ging dem TE, wenn ich mich recht entsinne, doch um die Frage inwieweit sich Orwell´s Roman mit der heutigen Situation der Überwachung vergleichen läßt. Das hat mit einer Verschwörungstheorie erstmal gar nichts zu tun. Es ist eine nüchterne Betrachtung und hat mehr mit der aktuellen Politik zu tun als mit Spinnereien von Ufogläubigen.
Zitat von GGG:
Ich hab keine Vorurteile was Verschwörungstheoretiker angeht nein ich glaube selbstverständlich nicht das du ein Verschwörungstheoretiker bist. Ich selbst bastle mir aber recht gern Verschwörungen zusammen, die glaube ich zwar ncht aber es macht Spaß sie zu kreiren. Daher kann man mich wenn man will Verschwörungstheoretiker nennen. Ich hab ja auch meinen Top 5 Verschwörungstread im PF wo ich Hirngespinste poste.
http://www.scifi-forum.de/science-fi...stheorien.html
Soso. Dann bist Du also ein CONSPIRACY-BUSTER. Alle gängigen Verschwörungstheorien sind mir, zumindest aus der einschlägigen Literatur, bekannt. Viel zu viel habe ich darüber gelesen. Das wertvollste davon findet sich in einem Buch von Matthias Bröckers und lautet ganz kurz:
Verschwörungen sind das Selbstverständlichste der Welt: A und B verabreden sich hinter dem Rücken von C, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Das geschieht im Wirtschaftsleben genauso wie in der Natur, ist in der Politik ebenso an der Tagesordnung wie am Arbeitsplatz - und, vor allem, im Liebesleben. Daß der oder die Geliebte heimlich noch eine/n andere/n hat, ist wohl die am meisten gehegte Verschwörungstheorie überhaupt.
Indem man Leute, die sich ernsthaft über Ungereimtheiten der Gegenwart Gedanken machen und das eher realpolitisch betrachten mit Ufo-Spinnern und Esoterikern jeglicher Couleur in einen Topf schmeißt begeht man selbst Augenwischerei und spielt damit sogar evtl. tatsächlichen Verschwörern in die Hände.
Gerade mit dieser gedanklichen Endlosschleife scheinst Du ja gerne zu spielen. Da werde ich bei Gelegenheit auch mal mitspielen.
Ich finde nicht, daß dieser Thread eine neue Theorie in dieser Richtung ist, wie Du es ja in Deinem anderen Thread behauptest.Zuletzt geändert von Galactus; 24.01.2010, 03:52.
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Zitat von Logan5 Beitrag anzeigenEs fragt sich aber schon, was genau man unter diesem dubiosen Holzhammer, der ja auch in dieser Forum überall die Runde macht, eigentlich verstehen will, oder?
[...]
Da von einem Holzhammer zu reden halte ich - auch wenn ich damit dem einen oder anderen auf den Schlips treten mag - für nichts als wichtigtuerisches, überintellektuelles Geschmatze.
Auf der anderen Seite unterscheidet man auch zwischen "Propaganda" und "Kunst". In der Kunst werden sicher auch Botschaften verbreitet, sie sollten aber nicht zu einseitig sein.
Und dass Scifi die Dinge plakativer darstellen kann als ein an der aktuellen oder historischen Realität orientiertes Werk scheint mir trotzdem richtig. Die Möglichkeiten für Überspitzung und Abstraktion sind einfach größer. Man kann z.B. die Faktoren weglassen, die einen nicht interessieren oder ähnliches.
Zitat von Jobe Beitrag anzeigenNatürlich ist das Fernsehen auch heute noch ein mögliches Manipulationsinstrument. Wird aber im Moment immer mehr durch das Internet abgelöst. Sozusagen als Verfeinerung.
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Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
Ich habe mich ganz bewußt sehr vorsichtig ausgedrückt, weil ich auf gar keinen Fall als Verschwörungstheoretiker in Erscheinung treten möchte. Ich habe keine Angst vor irgendwelchen Verschwörungen. Trotzdem beobachte ich dieses Thema ganz genau.
Und Du sagst es: Ein Außenseiter zu sein kostet ganz schön Kraft.
Nun hast Du die einzelnen Aspekte meines Posts ja sogar noch schrittweise weiter konkretisiert.
So weit wollte ich gar nicht gehen.
Bin aber über alle Reaktionen froh und auch überrascht.nein ich glaube selbstverständlich nicht das du eine Verschwörungstheoretker bist. Ich selbst bastle mir aber recht gern Verschwörungen zusammen, die glaube ich zwar ncht aber es macht Spaß sie zu kreiren. Daher kann man mich wenn man will Verschwörungstheoretiker nennen. Ich hab ja auch meinen Top 5 Verschwörungstread im PF wo ich Hirngespinste poste.
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Zitat von GGG:
1948 als der Roman entstanden ist, da gabs noch kein Fernsehn, die Technologie war zwar vorhanden. Irgendwie hat Orwell aber doch ins Schwarze getroffen, mit TV ist zwar keine Beobachtung des Haushaltes möglich, aber doch eine Lenkung der Gedanken und vor allem des Konsumverhaltens.
Demnächst wird man noch viel weiter sein, was das mobile Internet angeht.
Hiermit beziehe ich mich aber lediglich auf den technischen Aspekt.
Was man damit macht ist ja dann der Hauptbestandteil seiner Dystopie.
Zitat von GGG:
Ja der Mensch ist Psychologisch so gestrickt. Das Wir Gefühl ist sehr stark, wenn es falsch genutz wird führt es oft zu Aussonderungen. Zu viel wird aufgegeben, um mit der Masse zu schwimmen. Wenn man sich nicht dem Wind anpasst ist man am Ende sowieso Allein.
Ich habe mich ganz bewußt sehr vorsichtig ausgedrückt, weil ich auf gar keinen Fall als Verschwörungstheoretiker in Erscheinung treten möchte. Ich habe keine Angst vor irgendwelchen Verschwörungen. Trotzdem beobachte ich dieses Thema ganz genau.
Und Du sagst es: Ein Außenseiter zu sein kostet ganz schön Kraft.
Nun hast Du die einzelnen Aspekte meines Posts ja sogar noch schrittweise weiter konkretisiert.
So weit wollte ich gar nicht gehen.
Bin aber über alle Reaktionen froh und auch überrascht.
Danke.
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EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :
Jobe schrieb nach 4 Minuten und 2 Sekunden:
Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?
Tschuldigung, Hi Logan5.Zuletzt geändert von Galactus; 23.01.2010, 02:16. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
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Zitat von DragoMuseveni Beitrag anzeigenNatürlich ist Science-Fiction mit solchen Gattungen wie "Utopie" und negativer "Utopie" plakativer als realistische Geschichten. Das bedeutet nicht, dass die Botschaften immer mit den Holzhammer vorgebracht werden müssen.
Dabei darf man dann ruhig auch mal darüber nachdenken, wie versteckt eine Warnung vor negativen Tendenzen in einer Gesellschaft oder das Anprangern bereits existenter sozialer Missstände sein darf, wenn man eine möglichst breite Masse auf das Problem aufmerksam machen will.
Darüber hinaus finde ich es auch immer ein bisschen zynisch, einem Künstler besagte Holzhammer-Methode vorzuwerfen, wenn er auf ein Problem aufmerksam macht, das relativ vielen Leuten bekannt ist, aber von ebenso vielen schlichtweg ignoriert wird, weil es einen nicht persönlich betrifft oder man sich ungern damit befassen möchte, weil es die eigene Bequemlichkeit beeinträchtigen könnte.
Wenn es darum geht, ein allmähliches Bewusstsein dafür zu schaffen, diverse Missständ wahrzunehmen und sich aktiviert zu fühlen zu deren Beseitigung beizutragen, darf man eine Botschaft meiner Meinung nach so lange und so plakativ wiederholen, bis sie endlich ankommt und sich etwas ändert.
Da von einem Holzhammer zu reden halte ich - auch wenn ich damit dem einen oder anderen auf den Schlips treten mag - für nichts als wichtigtuerisches, überintellektuelles Geschmatze.
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Ist es denn nicht logisch dass man die Parteimitglieder mehr überwachen mus? Sie haben Zugang zu Information, Wissen und vielem mehr. Ein Arbeiter in den Slums wird sich weniger gedanken machen als ein Ministeriumsmitarbeiter der Täglich irgend welche Fakten verfälscht.
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Zitat von Logan5 Beitrag anzeigenIn Orwells Roman war es ja auch vor allen Dingen die Mittelschicht, die überwacht, manipuliert und kontrolliert werden musste, damit sich die Oberschicht jede Freiheit nehmen konnte. In der Unterschicht waren die Kontrollen lockerer, da man davon ausgehen konnte, dass diese sich niemals organisieren und wehren würde.
Im Buch wird ziemlich klar beschrieben (wenn auch nicht klar ist, ob das der Wahrheit entspricht), dass die momentane Partei und ihre Mitglieder auch aus einem Aufstieg der damaligen Mittelschicht hervorgingen. Die Stabilität dieses Systems wird durch einen gewissen Grad an Durchlässigkeit und Überwachung sichergestellt. Daher der Unterschied zwischen "Innerer" und "Äusserer" Partei. Ob diese Grenzen unbedingt mit denen von der "Mittelschicht" und "Oberschicht" zusammenfällt wird im Buch nicht geklärt. Es sieht jedenfalls nicht so aus, als ginge es den Mitgliedern der Äusseren Partei sehr viel besser als den nicht Mitgliedern.
Tatsächlich traten in Einparteisystemen viele Leute in "die Partei" ein, um damit eine schnellere Karriere zu machen. In der 1984-Welt könnte das ähnlich sein, deshalb sind fast alle Bediensteten in der Partei.
Zitat von Logan5Dumm, dass SF von so vielen Leuten meist als trivial belächelt wird oder sogar Fans des Genres von lächerlichen Botschaften, die einem mit dem Holzhammer eingeprügelt würden reden, wenn ein Autor oder Regiesseur in einem Werk eindeutig sozialpolitische Stellungen bezieht.
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Zitat von Jobe Beitrag anzeigenLange hat man das Fernsehen für die gegenwärtige technische Entsprechung des Televisors aus 1984 gehalten. Ich denke aber seitdem das Internet schon ähnlich viele Menschen erreicht kann man den Televisor eher damit vergleichen.
Dafür spricht auch die Tatsache, daß es kein reiner Empfänger ist.
Unterdrückung hat ja ein Ziel. Nämlich Kontrolle. Sie wurde aber aus schon genannten Gründen ihrer Effektivität beraubt. Der Mensch hat ein Freiheitsbedürfnis. Folglich müßte, zumindest in den westlich geprägten Demokratien, dann eine Illusion von Freiheit geschaffen und aufrechterhalten werden.
Sie müßte eine andere Strategie der Unterdrückung anwenden. Undzwar die der Unterwanderung und Manipulation.
Über Nachrichten und Werbung läßt sich da theoretisch schon was machen.Ich denke nicht das Jemand wirklich gesucht hat, sondern das die Neuen Instrumente denen in die Hände vielen die alles wissen und kontrolieren wollten. "Sie" ob es sie gibt?
Aber noch wirksamer ist das Prinzip der Pflichtversicherung, welche das Verhalten der Menschen dergestalt "steuert", daß bei regelwidrigem Verhalten der Versicherungsschutz entzogen wird.
Selbst in Deutschland gibt es Beispiele genug (Haftpflicht- Kranken- oder Private Rentenversicherung).
Niemand würde es sich mittlerweile mehr wagen, sich mit Sommerreifen bei Schnee und Eis auf die Straße zu trauen.
Nebenbei: Man muß einen Menschen zuerst verunsichern um ihn danach erfolgreich versichern zu können.
Eine gute Voraussetzung für Kontrolle ist möglichst viel über den einzelnen Bürger in Erfahrung zu bringen.
Die Versicherungsgesellschaften sind Meister im Erheben von Daten.
Manchmal wird sogar bei Auskunftsverweigerung schon mit Leistungsentzug
gedroht.
Das selbe Prinzip funktioniert auch bei Hartz 4 Empfängern.
Aber auch außerhalb dieser Schranken werden immer mehr Informationen gesammelt.
Früher hat man das über sogenannte Volkszählungen versucht, heute, im Zeitalter des Internet´s sind es meist die Bürger selbst, die arglos die intimsten Informationen frei Haus liefern.
Sei es durch die Teilnahme an nur vordergründig anonymen Online-Umfragen, meist gekoppelt mit der Aussicht auf einen Gewinn, oder aber auch die Teilnahme an sogenannten Social-Networks oder Portalen, wie z.B. das Sci Fi Forum.
Meist dienen diese Daten zur Marktanalyse, lassen sich aber auch anderweitig nutzen.
Wer weiß inwieweit private Wirtschaft und Staat hier schon verschmolzen sind ?
Dies ist aber pure Science Fiction, denn die Betreiber sind über jeden Zweifel erhaben, daß ihre Ziele ehrenhaft sind.
Fazit: 1984 ist eigentlich schon längst überholt und die Schrecken dieses Romans auch.
Es braucht keine Gehirnwäsche in Form des "Room 101" mehr, dies geschieht schon rein prophylaktisch durch die Medien, die beileibe nicht mehr so unabhängig sind, wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrheitsgesellschaft glaubt nur, daß sie das Heft in der Hand hält und daß sich alles nach ihren Bedürfnissen richtet. Diese Bedürfnisse wurden geschaffen und taktisch gestreut.
Geschaffene Bedürfnisse lassen sich am leichtesten befriedigen.
Und ein befriedigtes Volk ist ein zufriedenes aber leider auch unkritisches Volk.
Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
Pierre Bouille hat in seiner Satire "Planet der Affen" zudem bereits beschrieben, wie sich selbst der intelligenteste Wissenschaftler irgendwann seinem Umfeld anpasst, um zu einer Gemeinschaft gehören zu können, ohne die Menschen nun einmal schwer existieren können. Und wenn dieses Umfeld eine Horde Affen ist, kann man noch so klug sein. Man degeneriert zu Gunsten des Gefühls der Zugehörigkeit.
Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?
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Zitat von Jobe Beitrag anzeigenFazit: 1984 ist eigentlich schon längst überholt und die Schrecken dieses Romans auch.
Es braucht keine Gehirnwäsche in Form des "Room 101" mehr, dies geschieht schon rein prophylaktisch durch die Medien, die beileibe nicht mehr so unabhängig sind, wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrheitsgesellschaft glaubt nur, daß sie das Heft in der Hand hält und daß sich alles nach ihren Bedürfnissen richtet. Diese Bedürfnisse wurden geschaffen und taktisch gestreut.
Geschaffene Bedürfnisse lassen sich am leichtesten befriedigen.
Und ein befriedigtes Volk ist ein zufriedenes aber leider auch unkritisches Volk.
In Orwells Roman war es ja auch vor allen Dingen die Mittelschicht, die überwacht, manipuliert und kontrolliert werden musste, damit sich die Oberschicht jede Freiheit nehmen konnte. In der Unterschicht waren die Kontrollen lockerer, da man davon ausgehen konnte, dass diese sich niemals organisieren und wehren würde.
Der Autor war sich also durchaus bewusst, welche Gesellschaftsschicht das Potential mit sich brächte, eine Regierung zu stürtzen und sich aufzulehnen. Deshalb setzt die ozeanische Regierung auf Kontrolle dieser immerwährenden Gefahr. Wer hätte denn auch zu Orwells Zeiten damit rechnen können, dass die klassische Mittelschicht sich mittlerweile nahezu in Ober- und Unterschicht aufgelöst hat und praktisch nicht mehr vorhanden ist?
Dazu musste man nur an der Bildung der Mittelschichtsbürger sparen und bereits in den Grundschulen massive soziale Selektion betreiben. Die Realschulen sind heute schließlich die neuen Hauptschulen, oder? Dazu kommt das Verblödungsprogramm durch das Fernsehn. Fertig ist die Deppenherrschaft.
Pierre Bouille hat in seiner Satire "Planet der Affen" zudem bereits beschrieben, wie sich selbst der intelligenteste Wissenschaftler irgendwann seinem Umfeld anpasst, um zu einer Gemeinschaft gehören zu können, ohne die Menschen nun einmal schwer existieren können. Und wenn dieses Umfeld eine Horde Affen ist, kann man noch so klug sein. Man degeneriert zu Gunsten des Gefühls der Zugehörigkeit.
Welche Rolle die Medien bei der Machtergreifung dubioser Kräfte spielen können, hat u.a. John Christopher in seiner Vorgeschichte zur "Tripods"-Trilogie geschildert, in der die Leute durch das Fernsehn zunächst einmal an die Anwesenheit und das Aussehen der Außerirdischen gewöhnt wurden, um ihnen nach und nach zu suggerieren, ihr Leben in deren Hände zu legen. "Dank sei den Dreibeinern"
Ich befürchte, irgendwelche Konzernfuzzies und Politiker sind große SF-Fans und haben all diese Warnungen als Anleitung für die kultivierte Pflege der eigenen Machtbesessenheit, Skrupellosigkeit und Raffgier missverstanden. Dumm, dass SF von so vielen Leuten meist als trivial belächelt wird oder sogar Fans des Genres von lächerlichen Botschaften, die einem mit dem Holzhammer eingeprügelt würden reden, wenn ein Autor oder Regiesseur in einem Werk eindeutig sozialpolitische Stellungen bezieht.
Warnungen werden leider immer erst dann ernst genommen, wenn es zu spät ist, aber was will man sagen oder schreiben gegen das Herabsinken der Nacht?
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Lange hat man das Fernsehen für die gegenwärtige technische Entsprechung des Televisors aus 1984 gehalten. Ich denke aber seitdem das Internet schon ähnlich viele Menschen erreicht kann man den Televisor eher damit vergleichen.
Dafür spricht auch die Tatsache, daß es kein reiner Empfänger ist.
Unterdrückung hat ja ein Ziel. Nämlich Kontrolle. Sie wurde aber aus schon genannten Gründen ihrer Effektivität beraubt. Der Mensch hat ein Freiheitsbedürfnis. Folglich müßte, zumindest in den westlich geprägten Demokratien, dann eine Illusion von Freiheit geschaffen und aufrechterhalten werden.
Sie müßte eine andere Strategie der Unterdrückung anwenden. Undzwar die der Unterwanderung und Manipulation.
Über Nachrichten und Werbung läßt sich da theoretisch schon was machen.
Aber noch wirksamer ist das Prinzip der Pflichtversicherung, welche das Verhalten der Menschen dergestalt "steuert", daß bei regelwidrigem Verhalten der Versicherungsschutz entzogen wird.
Selbst in Deutschland gibt es Beispiele genug (Haftpflicht- Kranken- oder Private Rentenversicherung).
Niemand würde es sich mittlerweile mehr wagen, sich mit Sommerreifen bei Schnee und Eis auf die Straße zu trauen.
Nebenbei: Man muß einen Menschen zuerst verunsichern um ihn danach erfolgreich versichern zu können.
Eine gute Voraussetzung für Kontrolle ist möglichst viel über den einzelnen Bürger in Erfahrung zu bringen.
Die Versicherungsgesellschaften sind Meister im Erheben von Daten.
Manchmal wird sogar bei Auskunftsverweigerung schon mit Leistungsentzug
gedroht.
Das selbe Prinzip funktioniert auch bei Hartz 4 Empfängern.
Aber auch außerhalb dieser Schranken werden immer mehr Informationen gesammelt.
Früher hat man das über sogenannte Volkszählungen versucht, heute, im Zeitalter des Internet´s sind es meist die Bürger selbst, die arglos die intimsten Informationen frei Haus liefern.
Sei es durch die Teilnahme an nur vordergründig anonymen Online-Umfragen, meist gekoppelt mit der Aussicht auf einen Gewinn, oder aber auch die Teilnahme an sogenannten Social-Networks oder Portalen, wie z.B. das Sci Fi Forum.
Meist dienen diese Daten zur Marktanalyse, lassen sich aber auch anderweitig nutzen.
Wer weiß inwieweit private Wirtschaft und Staat hier schon verschmolzen sind ?
Dies ist aber pure Science Fiction, denn die Betreiber sind über jeden Zweifel erhaben, daß ihre Ziele ehrenhaft sind.
Fazit: 1984 ist eigentlich schon längst überholt und die Schrecken dieses Romans auch.
Es braucht keine Gehirnwäsche in Form des "Room 101" mehr, dies geschieht schon rein prophylaktisch durch die Medien, die beileibe nicht mehr so unabhängig sind, wie noch vor einigen Jahren. Die Mehrheitsgesellschaft glaubt nur, daß sie das Heft in der Hand hält und daß sich alles nach ihren Bedürfnissen richtet. Diese Bedürfnisse wurden geschaffen und taktisch gestreut.
Geschaffene Bedürfnisse lassen sich am leichtesten befriedigen.
Und ein befriedigtes Volk ist ein zufriedenes aber leider auch unkritisches Volk.Zuletzt geändert von Galactus; 22.01.2010, 07:05.
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Hm Umerziehungslager? Ja stimmt es ist eine der Bösartigsten Machtinstrumente. Die Frage ist warum die Nazis und Anderte Diktaturen keine Umerziehungslager hatten? Ich denke das Umerziehungslager nur deshalb da sind weil den Insassen irgend wie ein Wert gegeben werden soll. Das hört sich paradox an, welchen Wert hat ein Häftling für ein menschenverachtenden Regime? Besonders bei China, die könnten Tausende Disidenten exekutieren und trotzdem würde es der Bevölkertungsdichte kaum schaden. Wie Adm.Hays schrieb, die Höchste Form der Macht, ist es einen Feind zu recyclen und ihn dann zu einem treue Ja Sager der Partei zu machen.
Die Nazis, hatten keinen Bedarf ihre "Feinde" zu missionieren, denn das passte nicht in die Ideologie. Es passt besser in den Sozialismus, den jeder Menschhat da das gleiche Recht, ist gleich viel wert. Und wenn mal ein Arbeiter vom Weg abkommt, dann mus die Partei eben regulierend eingreifen. Für die Nazis hingegen, gab es nicht den Menschen als Ganzes sondern er war in Arier und Untermenschen unterteilt. Untermenschen konnten per Definition nicht Freunde oder Verbündete sein, daher auch kein Versuch sie zu Loyalen Parteigängern zu machen. Warum aber gerade Mao auf diese Idee kamm, umzuerziehen?
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Das schlimme an dem System ist nicht, dass die Leute unterdrückt werden per Überwachung. Das ist mehr eine moderne Fiktion - Überwachung ist mehr Mittel zum Zweck. Unterdrückt wurde schon immer und überall. USA, 3. Reich, UDSSR, China, faschistische Spanien und Italien etc das beruhte auf Ideologien. Kapitalismus, Kommunismus/Sozialismus und Faschismus. Da standen konkrete Philosophien hinter und jeder Feind des Systems wurde kurzerhand ausgemerzt. Faschisten unterdrücken durch genetische und politische Selektion, Kapitalisten durch Reichtum und Kommunisten durch moralische Überlegenheit.
Orwell entwickelte das eigentlich nur weiter und machte die Philosophie dahinter noch menschenverachtender. Er raubte in 1984 jedwede Mündigkeit des Menschen. Das schlimme daran ist, dass wie in den obigen Beispielen die Gegner nicht einfach hingerichtet oder für immer weggesperrt werden, sondern umerzogen werden. Es geht darum selbst die Feinde zu missionieren. Über den Körper zu herrschen ist einfach, aber auch noch über den Geist zu herrschen ist die absolute Form der Macht. Unter Mao gab es ja auch konkrete Umerziehungslager, die, anders als die Lager in der Soviet Union und im 3. Reich (+ Guantanamo, Abu Ghrail!), das Ziel hatten die Feinde zu brechen und wie gesagt umzuerziehen.
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