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Gläubig? - Ansichten zu Religionen

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  • Dannyboy
    antwortet
    ^Wer für alles offen ist, ist nicht ganz dicht.

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  • endar
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen
    Wenn der Atheist fanatisch wird, indem er Gott absolut negiert, glaubt er schon. Viele "laute" Atheisten sind nicht wirklich ergebnisoffen, so wie es in der Wissenschaft eigentlich gehandhabt wird, solange keine neunmalklugen Atheisten versuchen wissenschaftlich orientierte Bücher zu schreiben.
    Dir ist schon klar, dass "Gott negieren" die Definition von Atheist ist, oder? Nach dieser Formulierung ist also jeder Atheist ein Fanatiker. Nun ja. Atheismus ist auch kein "Glaube", sondern eine Weltanschauung. Das ist ein Unterschied. Und falls sich doch mal irgendein Atheist auf "Glaubensfreiheit" beruft, dann ist das die juristische Terminologie, die er verwendet.

    Die Wissenschaft ist auch nicht so "ergebnisoffen", wie du es dir in diesem Zusammenhang wohl vorstellst. (dazu auch noch zu oben: Nicht "der" Atheist verlangt den Beweis, sondern die Wissenschaft. "Der" Atheist bezieht sich nur auf diese. Das hast du wohl nicht ganz richtig eingeordnet).

    Die Wissenschaft ist definiert als ein System widerspruchsfreier Konventionen. Neue Theorien müssen logisch einwandfrei zu den bereits bestehenden (d.h. vorläuifg bestätigten) Theorien passen. Gibt es Widersprüche, dann kann nur eins richtig sein.

    Wenn man etwas untersucht, definiert man vorher immer eine Erwartungshaltung. Man muss ja entscheiden, welches Untersuchungsinstrument man benutzen will und dafür braucht man eine Erwartungshaltung bzw. eine These, was man finden wird. Manchmal macht man auch mal einen Pretest, aber das soll jetzt mal außer Acht bleiben. In seine Thesen baut man jedenfalls nur ein, was unbedingt da reingehört.

    "Gott" kommt deswegen in diesen Thesen nicht vor. Bisher hat es nämlich keine Notwendigkeit gegeben, einen göttlichen Einfluss als Faktor oder Variable zu berücksichtigen, deswegen wird er aus dem Grund der Ökonomie und Widerspruchsfreiheit auch nicht eingefügt. Kein Wissenschaftler erwartet, dass sich irgendwelche "Lücken" mit "Gott" füllen werden.

    Die Wissenschaft interessiert sich auch nicht für Gott (auch wenn manche Medieninszenierungen das Gegenteil behaupten), von der Theologie mit ihren Sonderprämissen mal abgesehen.

    Hat dir das hier noch keiner gesagt?

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Whyme Beitrag anzeigen
    Missionieren wollen auch viele Religionen. Dieses den Atheisten vorzuwerfen, ist ein Steinwurf im Glashaus. Und auch Religionen wurden lange Zeit für Macht und Kontrolle mißbraucht. Was also ist deine Aussage? Das Atheismus auch nur ein Glaube ist?
    Wenn der Atheist fanatisch wird, indem er Gott absolut negiert, glaubt er schon. Viele "laute" Atheisten sind nicht wirklich ergebnisoffen, so wie es in der Wissenschaft eigentlich gehandhabt wird, solange keine neunmalklugen Atheisten versuchen wissenschaftlich orientierte Bücher zu schreiben.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Natürlich kann man auch jederzeit mit normalen Drogen aufhören.
    Das setzt eine Willenskraft voraus, welche die meisten Süchtigen nicht aufbringen können. Manche hatten diese Fähigkeit nie gehabt - unter anderem deswegen sind sie in die Sucht geraten - anderen ist sie als Folge des Drogenkonsums abhanden gekommen. Dieser Aussage kann ich so nicht zustimmen.

    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Das ist wie mit den Rauchern, die nach dem Aufhören nicht wissen, was sie mit ihren Händen anstellen sollen, wenn sie keine Kippe in der Hand halten.
    Manche lösen dieses Problem ganz elegant, indem sie verzweifelt versuchen, sich eine Karotte anzuzünden.

    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Glauben kann genau so funktionieren. Setze einen Gläubigen mit gregorianischer Musik in einen dunklen Raum mit einem kleinen Licht ganz weit oben und er wird höchstwahrscheinlich nach einiger Zeit ein spirituelles Erlebnis haben.
    Ich höre des öfteren gregorianische Musik, aber ein spirituelles Erlebnis habe ich davon noch nicht bekommen. Was mache ich falsch? Brauche ich weniger Licht oder Kerzen eines bestimmten Herstellers?

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  • Infinitas
    antwortet
    Mich überzeugt das noch nicht, es gibt philosophisch/theologische Richtungen die, die Existenz oder Nichtexistenz einer höheren Instanz weder zustimmen noch ablehnen. Da die Existenz eines Gottes für sie entweder grundsätzlich nicht belegbar, oder ungeklärt ist.

    zum Beispiel:

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  • Dannyboy
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen

    Die Atheisten gehen nicht ergebnisoffen vor, sondern sie schließen von vorherein aus, dass es Gott gibt. Somit ist ihr Ergebnis fragwürdig, und das Verhalten der atheistischen Extremisten ist irreführend.[/FONT][/COLOR][/SIZE]

    Atheisten gehen natürlich ergebnisoffen vor. Sie sind damit nur zu einer anderen Schlußfolgerung gekommen.

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  • Whyme
    antwortet
    @Taanae

    Missionieren wollen auch viele Religionen. Dieses den Atheisten vorzuwerfen, ist ein Steinwurf im Glashaus. Und auch Religionen wurden lange Zeit für Macht und Kontrolle mißbraucht. Was also ist deine Aussage? Das Atheismus auch nur ein Glaube ist?

    LG
    Whyme

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky
    Es gibt auch den Alkoholrausch ohne Alkohol.
    Das ist dann aber kein Alkoholrausch. Der Rausch von der echten Substanz verschwindet auch nicht auf Kommando - auch wenn viele Autofahrer auf dem Heimweg von einer Feier sich genau dies wünschen mögen.

    Alkohol macht primär müde. Das ist der erste Effekt, den die meisten Leute spüren. Er macht in geringen Dosen auch euphorisch. Leichte Gleichgewichtsstörungen treten auch schon nach geringen Mengen auf. Allerdings treten beim echten Rausch auch noch andere Ausfallerscheinungen auf, die bei vorgeblich nüchternen Personen, die sich nur müde und euphorisch fühlen und bei zu schnellem Aufstehen kurz mal das Gleichgewicht verlieren, eher nicht zu beobachten sind. Das kann man übrigens alles auch unter standardisierten Bedingungen messen, da muss man gar nicht darauf vertrauen, dass die Leute alles richtig schildern.

    Zitat von Spocky
    Manche kriegen ihn, wenn sie glauben, sie würden trinken, aber ihr Getränk in Wirklichkeit alkoholfrei ist
    Werden sie nicht eher müde von dem Gequalme um sie herum? Und war das Getränk tatsächlich alkoholfrei von Beginn an oder war es entalkoholisiert? Das macht einen Unterschied, denn entalkoholisierte Getränke enthalten immer noch Restmengen der Substanz und darauf kann man tatsächlich reagieren.

    Übrigens kann man Alkohol auch über die Lunge aufnehmen (relevant in solchen Fällen, wo Hochprozentiges in größeren Mengen verschüttet wird oder offen rumsteht).

    Zitat von Spocky
    Es gibt auch den Alkoholrausch ohne Alkohol. Manche kriegen ihn, wenn sie glauben, sie würden trinken, aber ihr Getränk in Wirklichkeit alkoholfrei ist (hat mir erst gestern wieder einer erzählt, dass er das selbst schon erlebt hat, werden aber auch genug andere Fälle im Internet geschildert)
    Ich kann mich leider nur auf ganz dubiose Quellen berufen.... wie etwa das Materialsicherheitsdatenblatt für Ethanol:
    http://www.sciencelab.com/msds.php?msdsId=9923955
    Zitat von Quelle im Internet
    Potential Acute Health Effects:
    Hazardous in case of skin contact (irritant), of eye contact (irritant), of inhalation.
    Man kann es sich auch indirekt erschließen. Auch für Methanol, Buthanol und Propanol steht in den Anweisungen, man solle damit unter dem Abzug arbeiten. Alle drei sind leicht flüchtige Substanzen und strukturell dem Ethanol am nächsten. Bei allen dreien macht es auch Sinn - bei Methanol am meisten, denn dieses wird im Körper zu Formaldehyd abgebaut, welches ein effizienteres Fixiermittel und somit ein stärkeres Zellgift ist als Acetaldehyd. Wenn man bei Methanol mal den Abzug vergisst, dann merkt man das auch sehr schnell. Also auch ohne das exakte Datenblatt zur Hand zu haben ist es eine sichere Annahme, dass die leichteren Alkohole auch eingeatmet werden können.

    Es gibt da noch eine goldene Regel über die Glaubwürdigkeit des eigenen Alkoholkonsums: Triffst Du jemanden in einer Kneipe mit einem Glas in der Hand und derjenige sagt Dir, er habe nichts getrunken (außer vielleicht ein oder zwei Bier), dann tendiert die Wahrscheinlichkeit, dass diese Aussage tatsächlich zutrifft, gegen Null. Es wurden schon LKW-Fahrer mit fast 6 Promille Alkohol im Blut aus dem Verkehr gezogen. Die hatten auch nichts getrunken (vielleicht nicht innerhalb der letzten 15 Minuten, an die sie sich noch erinnern konnten) und die vielen leeren Wodkaflaschen auf dem Beifahrersitz konnten sie sich gar nicht erklären....

    Spocky, in anderen Diskussionen verlangst Du gerne minutiöse Nachweise für alle möglichen Aussagen - liefern wir ja auch gerne nach, kein Problem - aber hier führst Du gerade Kneipenanekdoten an.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 28.08.2015, 15:05.

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  • Taanae
    antwortet
    Warum fordern Atheisten Beweise?


    Die Evolutionstheorie gilt als bewiesen, der Urknall eigentlich auch. Wozu braucht der Mensch diese "Beweise"? Das Ziel der Wissenschaft ist es, Antworten zu finden anhand von Belegen wobei auch immer wieder einiges ungeklärt bleibt. Die Lücken werden allerdings nicht nur gern von Gläubigen gefüllt, sondern auch die Atheisten "glauben" unbedingt an Zufälle, die das Leben etc. begünstigt haben könnten. Dass Gott nicht bewiesen werden kann, gilt fast schon als Beweis für diese scheinbar logisch resultierenden Zufälle. Sie sagen sich: "Es muss so gewesen sein, weil es ja keinen Gott geben kann."


    Die Atheisten könnten sich doch damit zufrieden geben, dass es eben keinen Gott gibt ... aber nein ... sie wollen auch andere davon überzeugen. Warum? Aus purer Nächstenliebe bestimmt nicht. Es geht nur um Besserwisserei, Politik, Macht und Kontrolle.

    Religionen waren immer Werkzeuge der Mächtigen, so dass es zu vielen Unterdrückungen und Ungerechtigkeiten kam. Gott wird damit immer wieder in Verbindung gebracht, obwohl der Mensch selbst diese "bösen" Taten zuließ. Die Atheisten argumentieren mit dieser negativen Erfahrung durch Religion und wollen die Wissenschaft an erster Stelle sehen, was eigentlich auch nicht falsch zu sein scheint. Allerdings ist dies dasselbe Verhalten, die auch die religiösen Machthaber zeigten, indem sie behaupten, es gäbe nur eine absolute Wahrheit, die nur sie hätten.

    Die wissenschaftlichen Darstellungen sind nichts anderes als ein Ersatz für Religion und genauso menschengemacht und auch fehlerhaft - Lücken gelten als zukünftig erklärbar durch scheinbar logische Prognosen etc. Die Atheisten gehen nicht ergebnisoffen vor, sondern sie schließen von vorherein aus, dass es Gott gibt. Somit ist ihr Ergebnis fragwürdig, und das Verhalten der atheistischen Extremisten ist irreführend.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Spocky, ich habe dich gebeten mir eine Definition zu geben wonach man maßvoll eine Droge konsumieren kann nach der man süchtig ist. Ich warte weiter. Du hattest in #10882 implizit gesagt das sei möglich. Gibt es nun so eine Definition? Oder meinst du dass ich mit meiner Aussage, die du in Frage gestellt hattest Recht habe?
    Ich hab dir schon die Sache mit einem Bier am Tag genannt, das von den meisten nie als Alkoholismus angesehen wird, es aber per Definitionem ist. Auch Raucher können sich Willentlich einschränken für einige Zeit. Ist auch immer eine Frage der Härte der Substanz und der Ablenkung, die man in der Zeit erfährt.

    Du lässt aber auch ordentlich Argumente von mir unter den Tisch fallen


    Das ist bei Drogen anders. Man kann bei kaltem Entzug sterben. Du sagst es gibt keinen Gott, also kann man ihn auch nicht brauchen.
    Man kann, aber das passiert nur bei bestimmten Drogen. Bei der Vielzahl ist dies nicht so.

    Die Sache mit Gott funktioniert anders. Du kannst einen Rausch kriegen, auch ohne was zu trinken, einfach indem du glaubst, du würdest trinken. Mit Gott funktioniert das ähnlich, manchmal wird da sogar mit substantiellen Drogen nachgeholfen.

    Gib mir einen Gegenbeweis.
    Warst du nicht selbst mal Gläubiger? Das würde dem roten Text widersprechen.
    Und natürlich kann ich jederzeit aufhören an Gott zu glauben. Wer soll mich aufhalten? Du? Oder Lieutenant Weinberg?
    Natürlich kann man auch jederzeit mit normalen Drogen aufhören. Dennoch gibt es in der Tat auch bei jungen Atheisten sowas wie "Entzugserscheinungen". Ich selbst hab bei mir teilweise noch automatisch im Hirn angefangen zu beten und mir dann erst gedacht "was machst du denn für einen Schwachsinn?" Das ist wie mit den Rauchern, die nach dem Aufhören nicht wissen, was sie mit ihren Händen anstellen sollen, wenn sie keine Kippe in der Hand halten.


    Wenn man du recht hast nie. Denn er existiert lt. dir nicht.
    Es gibt auch den Alkoholrausch ohne Alkohol. Manche kriegen ihn, wenn sie glauben, sie würden trinken, aber ihr Getränk in Wirklichkeit alkoholfrei ist (hat mir erst gestern wieder einer erzählt, dass er das selbst schon erlebt hat, werden aber auch genug andere Fälle im Internet geschildert), andere trinken bewusst nichts und passen sich in ihrem Verhalten an die trinkenden Mitfeiernden an - hab ich selbst schon erlebt. Mit Gott ist es da nicht anders.


    Äh ja klar. Du sagst es gibt keinen Gott als kann man immer nur exakt gar nichts göttliches zu sich nehmen. Die Dosis lässt sich, falls es Gott nicht gibt, nicht erhöhen und nicht reduzieren.
    Falsch, es macht einen Unterschied, wie oft du Rituale durchführst, oder du dich mit gleichgesinnten unterhältst. Muss dir nicht passen, ist aber so.

    Du leugnest es doch selbst. Sie töten für ihren Glauben nicht für Gott. Du sagst es gibt keinen Gott, also töten sie auch deiner Ansicht nach nicht für ihn.
    Sie denken, sie tun es und sie denken, ihr Gott befiehlt es ihnen. Das macht einen Unterschied dazu, ob sie einfach nur glauben, dass es einen Gott gibt, oder ob ihr Gehirn ihnen das vorspinnt, als sei es real.

    Nope, du hast schon wieder Gott und Glaube verwechselt. Die Begriffe werden wirklich nicht zufällig unterschiedlich geschrieben und ausgesprochen.
    Nein, du hast dich nur nicht intensiv genug damit beschäftigt.


    Nein, so offensichtlich ist das nicht. Sie sagt in etwas über Mythen und Drogen aus. Seit 10870 sage ich dir, dass du Gott und Glaube verwechselt. Aber in deinem Blinden Zorn auf Gott merkst du gar nicht was man dir sagt. Das was dir böse Menschen als Kind über Gott erzählt haben, hat dich bis heute noch fest umklammert. Du hast das alles nie verwunden. Ich kenne keinen Gläubigen, der Gott sie viel Raum in seinem Leben lässt wie du.
    Wenn man die sechs Punkte so frei interpretiert, hättest du in Bezug auf Glaube, natürlich Recht. Das habe ich auch nie bestritten siehe #10870. Allerdings treffen die sechs Punkte auch auf dich zu du brauchst die Ablehnung eines Gottesglauben viel mehr als die meisten Gläubigen, die ich kenne ihren Glauben.
    Du hast mich einfach nicht richtig verstanden . Manchmal ist Gott einfach ein epileptischer Anfall, aber ein epileptischer Anfall alleine ist noch kein Glauben. Das ist der wichtige Unterschied.

    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Ich finde man kann Gott bzw. Glauben nicht mit einer echten Droge vergleichen, die mit ihren wirklich existierenden Substanzen eine Veränderung der Neurochemie und somit der subjektiven Wahrnehmung von Realität bewirkt.
    Eher mit einem Placebo, dessen Wirkung sich erst durch den Glauben daran entfaltet. So wie medizinische Placebos manchmal tatsächlich eine psychosomatische Wirkung haben.
    Glauben kann genau so funktionieren. Setze einen Gläubigen mit gregorianischer Musik in einen dunklen Raum mit einem kleinen Licht ganz weit oben und er wird höchstwahrscheinlich nach einiger Zeit ein spirituelles Erlebnis haben.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Kommunismus muss nicht sein. Aber die Frage ist schon, warum man sich um die Verbesserung der irdischen Verhältnisse bemühen sollte, wenn dieses Leben nur die erste Nanosekunde der Ewigkeit ist, und nach dem Tod für jeden (gläubigen) Menschen die absolute Glückseligkeit anbricht. Da ist es doch ziemlich latte, ob es auf Erden gerecht oder ungerecht zugeht.
    Das lässt sich nicht pauschalisieren. Es gibt sehr jenseitszugewandte religiöse Strömungen und es gibt sehr aktivistische religiöse Strömungen.

    Ich denke da nur an die Thesen zur protestantischen Arbeitsmoral von Max Weber.


    Das Judentum z.B. war keine sehr jenseitsorientierte Religion.

    Im christlichen Glauben gibt es beide Strömungen.

    Sehr diesseitig aktive Gruppen betonen dabei i.d.R., dass dieses "Jenseits" biblisch gar nicht erst nach dem Tod beginnt. Sondern mit Pfingsten im Diesseits ihren Anfang nehmen soll. Dass es Aufgabe von Christen ist das Vater Unser "wie im Himmel so auf Erden" nicht nur als spirituelles Gebet sondern als Lebensaufgabe zu verstehen.

    Auf der anderen Seite gibt es Strömungen, die eher das "Innerliche" betonen.
    Die sind i.d.R. nicht ganz so politisch aktiv oder setzen andere Schwerpunkte in ihren Aktivitäten.

    ----

    Das sieht man ja auch an der Religionskritik.

    Diese ist ja keineswegs in sich kohärent.

    Es gibt Religionskritik, die sich gegen das weltfremde/diesseitsabgewandte ric.

    Und gleichzeitig gibt es Religionskritik, die sich gegen das richtet, wofür sich Religionen politisch in der Welt engagieren bzw. deren Engagement in der Welt an sich für falsch hält und meint Glaube solle sich aus weltlichen Dingen heraushalten.

    ---

    Ich vermute die zwei Strömungen haben psychologische Ursprünge und nicht religiöse.

    Introvertierte Menschen werden von ihrer Natur her eher ihren Lebenssinn im "Inneren" suchen.
    Extrovertierte Menschen werden eher nach draußen gehen und etwas äußeres verändern wollen.

    Und beide Persönlichkeiten gibt es natürlich auch in allen Religionen. Die einen werden eher Gebetsbücher schreiben, die anderen eher diakonische Werke oder Missionsgesellschaften gründen.

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  • 3of5
    antwortet
    Zitat von newman Beitrag anzeigen
    Die geschichtliche Ironie an dem ganzen ist, dass Marx und Engels Kommunismus sich rrealpolitische als Illusion/Traumvorstellung erwiesen hat. Und das einzige Beispiel von einer funktionierenden kommunistischen Gesellschaft, das Engels nach seinem kommunistischen Manifest als Beispiel nannte, waren radikalpietistische Siedlungen in den USA. Bei denen der Kommunismus allerdings nur aufgrund ihrer radikalen religiösen Anschauung funktionierte, welche die Gemeinschaft zusammenschweißte, die nämlich Privateigentum aus biblischen Gründen ablehnten.
    Kommunismus muss nicht sein. Aber die Frage ist schon, warum man sich um die Verbesserung der irdischen Verhältnisse bemühen sollte, wenn dieses Leben nur die erste Nanosekunde der Ewigkeit ist, und nach dem Tod für jeden (gläubigen) Menschen die absolute Glückseligkeit anbricht. Da ist es doch ziemlich latte, ob es auf Erden gerecht oder ungerecht zugeht.

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  • newman
    antwortet
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen
    Der Glaube an Gott und an die Belohnung im Jenseits würde also die Menschen so sehr einlullen, dass sie sich nicht mehr gegen die Ungerechtigkeiten des Diesseits wehren.
    Die geschichtliche Ironie an dem ganzen ist, dass Marx und Engels Kommunismus sich rrealpolitische als Illusion/Traumvorstellung erwiesen hat. Und das einzige Beispiel von einer funktionierenden kommunistischen Gesellschaft, das Engels nach seinem kommunistischen Manifest als Beispiel nannte, waren radikalpietistische Siedlungen in den USA. Bei denen der Kommunismus allerdings nur aufgrund ihrer radikalen religiösen Anschauung funktionierte, welche die Gemeinschaft zusammenschweißte, die nämlich Privateigentum aus biblischen Gründen ablehnten.

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  • Galactus
    antwortet
    @Noir:
    Sorry, vielleicht hätte ich "aus heutiger Sicht" oder "vor diesem Hintergrund" dabeischreiben sollen...Du hast natürlich recht damit, daß der Ausspruch anders gemeint war. Mir ging es um den Vergleich von Glauben/Religion mit süchtig machenden Mittelchen. Wobei ich mich noch eher auf psychische Abhängigkeiten eingelassen hätte als auf körperliche. Opium und seine Derivate zählen eben zu Auslösern der körperlichen Variante. Daher schrieb ich "sachlicher Unsinn". Das würde nämlich bedeuten, daß Religionsentzug mit lebensgefährlichen, körperlichen Symptomen einherginge.

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  • Noir
    antwortet
    Zitat von Jobe Beitrag anzeigen
    Den Vergleich mit Substanzen, die nachweislich körperlich abhängig machen und den Körper auch nachhaltig schädigen lehne ich ab. Deswegen betrachte ich auch das geschichtliche Zitat: "Religion ist das Opium der Massen." als sachlichen Unsinn. Ich denke auch, daß sich gerade Gläubige gegen den Vergleich vehement wehren dürften. Da Sucht (auch die psychische) eine anerkannte Krankheit ist und die Debatte darauf hinauslaufen würde, Gläubige seien krank. Das geht selbst mir als Nichtgläubigen zu weit.
    Ich glaube nicht, dass es Marx und Lenin um die suchterzeugende Wirkung von Opium ging, sondern darum, dass Opium seinem Konsumenten angenehme Träume vorgaukelt und ihn so betäubt, dass er sich nicht mehr mit der Realität auseinander setzt, sondern lieber mit seinem Pfeifchen in der Ecke liegt und seinen Illusionen nachhängt.

    Der Glaube an Gott und an die Belohnung im Jenseits würde also die Menschen so sehr einlullen, dass sie sich nicht mehr gegen die Ungerechtigkeiten des Diesseits wehren.

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