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  • Sinclair_
    antwortet
    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Welches Extrem vertritt Sokolowsky deiner Meinung nach denn? Zumindest aus dem Interview habe ich lediglich herauslesen können, dass er sich gegen Verallgemeinerung und Rassismus stellt und dabei "angesehene Islamkritiker" mit Hilfe der Argumentation als rassistisch motiviert entlarvt.
    Ob er tatsächlich etwas "entlarvt", ist die Frage. Möglicherweise kaschiert er auch nur etwas oder versucht den Verkauf seines eigenen Werkes anzukurbeln, indem er verspricht, die Ideen und Argumente all seiner Kollegen berichtigen zu können. Aber berichtigt er sie tatsächlich? Oder nimmt er nur aus Eigennutz einen entsprechend polarisierenden Gegenstandpunkt ein, damit sich sein Buch von den anderen abhebt und Aufmerksamkeit gewinnt?

    Ich bin generell skeptisch, wenn es um Bücher geht, in denen "Autoren" ihre politische Meinung bzw. einen gesellschaftlichen Umstand vermeintlich unabdingbar richtig stellen. Autoren sind auch nur Menschen. Und jeder Journalist, der ein Buch verfasst, will gewährleisten, dass es sich verkauft. Was bietet sich in dem speziellen Fall besser an, als alle vorangegangenen Bücher und deren Autoren als Blindgänger darzustellen? Das ist eine ausgezeichnete Werbestrategie. Und nebenbei sehr anmaßend. Dieser Sokolowsky meint offenbar, er sei der einzige, der für seine Bücher recherchiert. Das macht ihn mir erstmal unsympathisch und im weiteren Sinn auch wenig glaubhaft.


    Zitat von Kai "the spy"
    Also, was genau wirfst du ihm vor? Dass er umjubelte Autoren kritisiert? Darf man das etwa nicht, nicht mal mit guter Argumentation?
    Vorwerfen tue ich ihm erstmal gar nichts, denn dazu müsste ich nicht nur sein Buch sondern auch die Bücher lesen, die er kritisiert. Nichts davon werde ich je tun. Ich lese keine Bücher, in der Privatleute oder auch Journalisten oder wer auch immer ihre private Meinung als allgemeingültig und als das einzig Wahre präsentieren. Ich behaupte, dass jeder Mensch, der politische bzw. gesellschaftskritische Bücher veröffentlicht, in erster Linie seine eigenen Interessen verfolgt.

    - Sokolowsky nimmt vielleicht einen Gegenpol zu seinen Kollegen ein, um sein Buch einzigartig zu machen.

    - Die drei anderen Besagten formt ihr Buch vielleicht mit dem Hintergedanken, den Leuten genau das zu lesen zu geben, was die Lesen wollen.

    Beides sind Werbe- bzw. Verkaufsstrategieen und natürlich Anreize für Verlage, die Bücher überhaupt ins Programm zu nehmen. Von Büchern in denen nur die langweilige Realität drin steht, nimmt keiner Notiz. Man muss auffallen, um was zu gewinnen.

    Die Wahrheit aber findet man in keinem der Bücher. Die findet sich wahrscheinlich wie üblich irgendwo in der Mitte dieser beiden "Extreme" (wenn ich das mal so nennen darf). Und genau das ist es, was mich von politischen Büchern fernhält: Kein Autor ist frei von persönlichen Motiven, wenn er so ein Buch schreibt. Der eine will hetzen, der andere will diskreditieren, der nächste will seine verhassten Kollegen ausstechen - und alle, alle, alle wollen vor allem anderen möglichst viele Bücher verkaufen und natürlich (gaaaaanz wichtig) möglichst kontrovers diskutiert werden.

    Die Leser wiederum schlagen sich erfahrungsgemäß auf die Seite, die am ehesten das Weltbild präsentiert, von dem sie selbst überzeugt sind oder es gerne wären.
    Zuletzt geändert von Sinclair_; 03.11.2009, 21:38.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Das AGG gilt für alle Leute. Wie gesagt: Wenn jemand z. B. Muslime einstellen möchte, auch Kopftuchträgerinnen, ist das sein gutes Recht und ich käme nie auf den Gedanken, ihm da reinzureden. Umgekehrt sehe ich es eben aber auch als gutes Recht an, wenn jemand keine Muslime bei sich einstellen möchte. Wenn ich jetzt einen wirklich aufgeschlossenen Menschen vor mir habe, ist mir seine Religion dann doch egal. Wenn ich aber eine Bekopftuchte vor mir habe, nö.

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  • Infinitas
    antwortet
    Meiner Ansicht nach kann man Punk1 bei einem Menschen egal welche Qualifikation er hat nicht von Perfektion sprechen, simplerweise ist einfach niemand Perfekt unabhängig von seinem Glauben es ist eher das Gesammtbild und die Vielfallt an Fertigkeiten und Erfahrung die die "Schlagkraft" in Punkto Arbeitsleistung in einem Unternehmen bildet.

    Meiner Ansicht ist das Antidiskriminierungsgesetz auch ehr was gegen z.B. "strengläubige" - muslemische Werte allerdings sind die meisten Muslemen die ich kenne überhaupt nicht so diskreminierend.

    Es besteht allerdings ein großer unterschied in diversen Wertvorstellungen zu unserer Kultur und so wie ich das sehe sollte man auch "zugereißter Europäer" sich in unsere Kultur integrieren. Ein Christ kann genauso von einem Moslem Diskreditiert und Diskriminiert werden. Das Antidiskriminierungsgesetz gilt beispielsweise auch Für Jehovas Zeugen oder einen Scientologen und setzt daher meiner Ansicht für jeden ein erhöhtes Maas an Selbstbewusstsein voraus.

    Deshalb bin ich vorneweg kein Verfechter von "Pseudomoral" sondern eher ein Verfechter der guten Lösung.

    Soviel meinerseits zum Antidiskriminierungsgesetz

    LG Infinitas

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Aus dem Wikilink:

    Laut einer im März 2005 veröffentlichten Allensbachumfrage lehnte die Mehrheit der Bevölkerung das damals diskutierte Antidiskriminierungsgesetz am Beispiel einer Klagegegen einen Wohnungsvermieter ab.
    Trotz Suche habe ich die Statistik nicht finden können. Deshalb finde solche Aussage zu schwammig, da ich nicht weiß wie die Umfrage durchgeführt wurde und wie die genaue Fragestellung war.

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Äh, wo hast du das zitiert? Ich finde keinen Link, ausser den Wiki-link. Auch nicht auf den letzten 4 Seiten dieses Threads?
    Aus dem Wikilink:

    Laut einer im März 2005 veröffentlichten Allensbachumfrage lehnte die Mehrheit der Bevölkerung das damals diskutierte Antidiskriminierungsgesetz am Beispiel einer Klagegegen einen Wohnungsvermieter ab.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Oliver Hansen schrieb nach 4 Minuten und 2 Sekunden:

    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Er kritisiert nicht die rechten Parteien, nicht die linken Parteien, sondern ALLE Parteien. Und das Wort "rechts" kommt im Interview übrigens gar nicht vor, jedenfalls nicht im politischen Sinne. Er spricht von "Muslimhassern", "muslimfeindlichen Gerede", Rassismus, etc.. Er spricht diese Eigenschaften keinem bestimmten politischen Lager zu, sondern kritisiert die Sache.

    Und wieso genau geht es ihm nicht um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit"? Woran machst du das fest? Daran, dass er jene, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ausleben, benennt?!
    Ändert nichts an meiner Auffassung, dass diese Empörung gespielt ist. Was meinst du, warum viele Leute anfangen gegen Muslime zu sein? Schau dir mal diese Ergebnisse aus Google News an, also aus normalen Onlinezeitungsberichten:

    Google News: sdlnder
    Zuletzt geändert von Oliver Hansen; 03.11.2009, 20:19. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Ich habe es doch zitiert: In einer repräsentativen Umfrage des Allenbachinstituts haben sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen das Gesetz ausgesprochen, anhand des Beispiels der Klage gegen einen Vermieter. Ich bezweifle, dass das Ergebnis bei "Arbeitgeber" anders aussehen würde.
    Äh, wo hast du das zitiert? Ich finde keinen Link, ausser den Wiki-link. Auch nicht auf den letzten 4 Seiten dieses Threads?

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Ich will darauf hinaus, dass Sokolowsky genau das tut, was er Islamgegnern vorwirft: Er benutzt die Muslime als Vorwand. Es geht ihm nicht um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit", sondern darum, PI und Co. in eine rechtsextreme Ecke zu stellen. Es gibt nämlich genau die gleiche Islamgegnerschaft im Linken Lager, das greift er aber kaum an.
    Ich zitiere nochmal aus dem Interview:
    Die Politik müsste zunächst einmal erkennen, dass der Islamhass eine Form des Rassismus ist. Davon sind die meisten Politiker - und zwar bei allen Parteien - jedoch meilenweit entfernt.
    Er kritisiert nicht die rechten Parteien, nicht die linken Parteien, sondern ALLE Parteien. Und das Wort "rechts" kommt im Interview übrigens gar nicht vor, jedenfalls nicht im politischen Sinne. Er spricht von "Muslimhassern", "muslimfeindlichen Gerede", Rassismus, etc.. Er spricht diese Eigenschaften keinem bestimmten politischen Lager zu, sondern kritisiert die Sache.

    Und wieso genau geht es ihm nicht um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit"? Woran machst du das fest? Daran, dass er jene, die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ausleben, benennt?!

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Öh, ja, lesen tut gut...

    Das ist ein Wikipedia-Artikel. Die einzige Statistik dort sagt folgende (nicht wirklich schockende) Sache aus: 89% der Mittelständler sind dagegen. Die Umfrage wurde in Auftrag gegeben vom Bund der Selbstständigen.

    Das sagt so gar nichts über die Zustimmung in der Bevölkerung aus.

    Aber wir hatten das schonmal: Eine Statistik muss man interpretieren können...
    Ich habe es doch zitiert: In einer repräsentativen Umfrage des Allenbachinstituts haben sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen das Gesetz ausgesprochen, anhand des Beispiels der Klage gegen einen Vermieter. Ich bezweifle, dass das Ergebnis bei "Arbeitgeber" anders aussehen würde.

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Öh, ja, lesen tut gut...

    Das ist ein Wikipedia-Artikel. Die einzige Statistik dort sagt folgende (nicht wirklich schockende) Sache aus: 89% der Mittelständler sind dagegen. Die Umfrage wurde in Auftrag gegeben vom Bund der Selbstständigen.

    Das sagt so gar nichts über die Zustimmung in der Bevölkerung aus.

    Aber wir hatten das schonmal: Eine Statistik muss man interpretieren können...

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Oh, ja, die bösen Gutmenschen, warum müssen die auch immer mit sachlichen Argumenten widersprechen?!

    Ernsthaft, ich HASSE das Wort "Gutmensch", denn es wirft Idealisten ihren Idealismus vor. Wer glaubt, "Gutmensch" bezeichne Menschen, die nur vorgeben, bestimmte Ideale zu vertreten, der hat offenbar das Wort "Heuchler" verlernt.

    Ähm, ... und?! Ich meine, der Typ stellt sich gegen die Verallgemeinerung von Muslimen und generell Menschen mittelöstlicher Herkunft, wieso sollte er also verallgemeinernd Sympathie für Muslime empfinden? Das wäre doch völliger Quatsch. Er kritisiert ja nicht die sachliche Religionskritik, sondern die ideologisierte Islamkritik. Worauf willst du also hinaus?
    Ich will darauf hinaus, dass Sokolowsky genau das tut, was er Islamgegnern vorwirft: Er benutzt die Muslime als Vorwand. Es geht ihm nicht um "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit", sondern darum, PI und Co. in eine rechtsextreme Ecke zu stellen. Es gibt nämlich genau die gleiche Islamgegnerschaft im Linken Lager, das greift er aber kaum an.

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    Zitat von Sinclair_ Beitrag anzeigen
    Ich kenne weder das besagte Buch, noch ein Werk von
    Ich werde sicher auch keines lesen, denn ich brauche kein Buch, das mir Argumente FÜR oder GEGEN was liefert. Bücher mit solchem Inhalt, sprich Bücher, die für eine von zwei gegensätzlichen Seiten Partei ergreifen, haben meines Erachtens generell ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sokolowsky setzt sich offenbar eigenhändig (bzw. mit eigenen Worten) über seine Kollegen hinweg, bringt vermutlich Argumente und Beispiele. Dasselbe taten aber die anderen auch (Kelek, Broder, Giordano). Also wem soll man glauben? Und viel wichtiger: Warum soll man sich überhaupt für eins der Extreme, die diese Autoren ja offenbar vertreten, entscheiden müssen?

    Ich kann mich nur wiederholen: Ich brauche kein Buch, das mir eine Meinung, die ich bitte zu haben möge, in den Mund legt. Eine Meinung bilde ich mir selber, mit meinen eigenen Augen, durch meine eigene Erfahrung, durch meine persönliche Interaktion mit den Dingen.
    Welches Extrem vertritt Sokolowsky deiner Meinung nach denn? Zumindest aus dem Interview habe ich lediglich herauslesen können, dass er sich gegen Verallgemeinerung und Rassismus stellt und dabei "angesehene Islamkritiker" mit Hilfe der Argumentation als rassistisch motiviert entlarvt. Also, was genau wirfst du ihm vor? Dass er umjubelte Autoren kritisiert? Darf man das etwa nicht, nicht mal mit guter Argumentation?

    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Oh, ja, die bösen Gutmenschen, warum müssen die auch immer mit sachlichen Argumenten widersprechen?!

    Ernsthaft, ich HASSE das Wort "Gutmensch", denn es wirft Idealisten ihren Idealismus vor. Wer glaubt, "Gutmensch" bezeichne Menschen, die nur vorgeben, bestimmte Ideale zu vertreten, der hat offenbar das Wort "Heuchler" verlernt.

    Das kann man tatsächlich so sehen. Sokolowsky hat weniger Sympathie für Muslime als vielmehr Antipathie gegen die als "Rechts" verschrieen Islamgegner.
    Ähm, ... und?! Ich meine, der Typ stellt sich gegen die Verallgemeinerung von Muslimen und generell Menschen mittelöstlicher Herkunft, wieso sollte er also verallgemeinernd Sympathie für Muslime empfinden? Das wäre doch völliger Quatsch. Er kritisiert ja nicht die sachliche Religionskritik, sondern die ideologisierte Islamkritik. Worauf willst du also hinaus?

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  • Oliver Hansen
    antwortet
    Zitat von Cu Chulainn Beitrag anzeigen
    Kannst du die Statistik mal verlinken oder posten?
    Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz ? Wikipedia

    Laut einer im März 2005 veröffentlichten Allensbachumfrage lehnte die Mehrheit der Bevölkerung das damals diskutierte Antidiskriminierungsgesetz am Beispiel einer Klagegegen einen Wohnungsvermieter ab.

    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Oliver Hansen schrieb nach 3 Minuten und 21 Sekunden:

    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
    Der Rotbuch Verlag hat im August das Buch "Feindbild Islam" des Journalisten und Medienkritikers Kay Sokolowsky (u.a. "Late Night Solo. Die Methode Harald Schmidt", "Who the fuck is Alice? Was man wissen muss, um Alice Schwarzer vergessen zu können", "Michael Moore. Filmemacher, Volksheld, Staatsfeind") veröffentlicht, was von den meisten Medien unbeachtet bliebt. Nun hat Sokolowsky Telepolis ein Interview gegeben, in welchem er erneut über das Problem des Rassismus gegen Muslime spricht.



    heise.de| Telepolis: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidemie verbreitet

    Ich kann nur empfehlen, das komplette Interview zu lesen. Was Sokolowsky an Argumenten und Informationen bereithält, ist erstaunlich. Seine Bücher werde ich mir wohl auch demnächst mal zu Gemüte führen.
    Auch wenn PI oft Mist schreibt:

    Sokolowsky: PI die Avantgarde des Muslimhasses - Politically Incorrect

    Man beachte: Wenn die linke Gutmenschenwelt getroffen aufheult, kann man sicher sein, dass man erfolgreich die Finger in klaffende Wunden gelegt hat.
    Das kann man tatsächlich so sehen. Sokolowsky hat weniger Sympathie für Muslime als vielmehr Antipathie gegen die als "Rechts" verschrieen Islamgegner.
    Zuletzt geändert von Oliver Hansen; 03.11.2009, 19:32. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Cu Chulainn
    antwortet
    Zitat von Oliver Hansen Beitrag anzeigen
    Aber klar. DIe Leute lassen sich eben nicht gern reinreden, wenn es um Vertragsabschlüsse geht. Die Privatautonomie kann man als Heilig ansehen.
    Kannst du die Statistik mal verlinken oder posten?

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  • Sinclair_
    antwortet
    Ich kenne weder das besagte Buch, noch ein Werk von
    Kelek, Broder oder Giordano
    Ich werde sicher auch keines lesen, denn ich brauche kein Buch, das mir Argumente FÜR oder GEGEN was liefert. Bücher mit solchem Inhalt, sprich Bücher, die für eine von zwei gegensätzlichen Seiten Partei ergreifen, haben meines Erachtens generell ein Glaubwürdigkeitsproblem. Sokolowsky setzt sich offenbar eigenhändig (bzw. mit eigenen Worten) über seine Kollegen hinweg, bringt vermutlich Argumente und Beispiele. Dasselbe taten aber die anderen auch (Kelek, Broder, Giordano). Also wem soll man glauben? Und viel wichtiger: Warum soll man sich überhaupt für eins der Extreme, die diese Autoren ja offenbar vertreten, entscheiden müssen?

    Ich kann mich nur wiederholen: Ich brauche kein Buch, das mir eine Meinung, die ich bitte zu haben möge, in den Mund legt. Eine Meinung bilde ich mir selber, mit meinen eigenen Augen, durch meine eigene Erfahrung, durch meine persönliche Interaktion mit den Dingen.

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  • Kai "the spy"
    antwortet
    Der Rotbuch Verlag hat im August das Buch "Feindbild Islam" des Journalisten und Medienkritikers Kay Sokolowsky (u.a. "Late Night Solo. Die Methode Harald Schmidt", "Who the fuck is Alice? Was man wissen muss, um Alice Schwarzer vergessen zu können", "Michael Moore. Filmemacher, Volksheld, Staatsfeind") veröffentlicht, was von den meisten Medien unbeachtet bliebt. Nun hat Sokolowsky Telepolis ein Interview gegeben, in welchem er erneut über das Problem des Rassismus gegen Muslime spricht.

    Wer Jude sei, bestimme er, sagte Hermann Göring einmal. Die Muslimhasser definieren auf die gleiche Art, wer Muslim ist. Sie bauen sich ein Feindbild, um alle zu Feinden des Menschengeschlechts erklären zu können, denen sie feindselige Gefühle entgegenbringen. Auch das ist rassistische Praxis in Reinkultur. Mit Religionskritik und Aufklärung im seriösen Sinn hat das nichts, überhaupt nichts zu tun. Aber indem die Muslimhasser erregt mit dubiosen Koranstellen wedeln und auf die Brandprediger zeigen, die es ja leider gibt, erscheint ihr rassistisches Gerede gedeckt durch den Anspruch der Aufklärung, mantelt es sich auf als "Verteidigung unserer westlichen Grundwerte". Von den Imamen, die ihre Gläubigen zu Toleranz und Friedfertigkeit ermahnen, will der Muslimhasser entweder nichts wissen oder er unterstellt diesen Predigern, sie würden lügen.
    ...
    Die Angst, die Al-Qaida verbreitet, ist der Nährboden für die Ideologie der Muslimhasser. Plötzlich sind Moscheenbauten und Kopftücher zu Politika geworden, und gewisse Publizisten haben sich fulminante Karrieren aufbauen können, indem sie der diffusen Furcht vor dem Islam Futter gaben.
    ...
    Promovierte Autoren wie Raddatz oder Kelek geben dem muslimfeindlichen Gerede den Anstrich wissenschaftlicher Seriosität. Broder und zumal Giordano, die selber Zielscheiben antisemitischer Hetze sind, scheinen über den Verdacht erhaben, rassistische Ressentiments zu verbreiten. Die Hass-Blogger berufen sich nur zu gern auf solche Autoren, um von ihren eigenen rassistischen Motiven und von ihrem Wahn abzulenken. Deshalb habe ich in meinem Buch überprüft, wie glaubwürdig Kelek, Broder oder Giordano argumentieren. Das Resultat ist, um es zurückhaltend auszudrücken, wenig schmeichelhaft für die Autoren. Als Kronzeugen für die Islamfeindlichkeit sind sie nur so lange Gold wert, wie der Großteil des deutschen Publikums nicht merkt, dass diese Kronzeugen vor allem Blech reden. Ich hoffe, dass mein Buch dazu beiträgt, das Image dieser Stichwortgeber zu korrigieren.
    ...
    Es ist seit vielen Jahren deutsche Tradition, Rassismus zu verharmlosen, kleinzureden und ins Vermischte zu verbannen. Der Fall der armen Frau El-Sherbini hat das wieder vorgeführt: Die Bundeskanzlerin hatte anfangs nicht mal ein Wort des Mitleids für die Familie übrig. Und der damalige Innenminister Schäuble, der sonst hinter jeder Facebook-Seite eine islamistische Terrorzelle vermutete, bekam den Mund nicht auf, um diesen eindeutig terroristischen Akt zu verurteilen. Stattdessen fürchtete man sich allenthalben vor den Reaktionen der bekanntlich völlig unberechenbaren Muslime. Das Dresdener Gericht, in das Alex W. am Tag der Tat problemlos ein 18 Zentimeter langes Messer einschmuggeln konnte, ist heute ein Hochsicherheitstrakt, inklusive Scharfschützen - aus lauter Angst vor muslimischer Vergeltung. Auf Nachfrage musste das LKA Sachsen übrigens einräumen, es gebe für die Scharfschützen auf dem Dach keinen konkreten Anlass.

    Dahinter steckt dasselbe paranoide Denken, das einen Gerichtspolizisten bewegte, auf den blutenden, am Boden liegenden Mann von Marwa El-Sherbini zu schießen statt auf den Täter Alex W. Der Muslim an sich, der Fremde aus dem Orient ist eine Gefahr: So denken sehr viel Deutsche, und so denken die Sicherheitsbehörden - nicht nur die in Sachsen. Zu Prozessbeginn war es vielen Berichterstattern wichtiger, über eine höchstwahrscheinlich gefakete Morddrohung "aus islamistischen Kreisen" gegen Alex W. zu berichten, als sich endlich einmal mit der ausgeprägten Muslimfeindschaft zu befassen, die in Deutschland herrscht. Zum Glück nicht allen Berichterstattern. Doch bestürzend vielen.
    ...
    Die Politik müsste zunächst einmal erkennen, dass der Islamhass eine Form des Rassismus ist. Davon sind die meisten Politiker - und zwar bei allen Parteien - jedoch meilenweit entfernt. Es wäre freilich illusorisch zu erwarten, dass die Volksvertreter klüger sind als das Volk, das sie vertreten.

    Deshalb sollten alle, die das muslimfeindliche Gehetze nicht mehr ertragen, die erkannt haben, wie gefährlich diese Ideologie ist, sich weniger auf die Politik als auf ihr eigenes Wort verlassen. Nicht nur Rassisten können das Web 2.0 für ihre Zwecke nutzen. Je energischer man den Hetzern widerspricht, je beharrlicher man ihnen nachweist, dass sie mit lauter Lügen, Spekulationen, Übertreibungen und Gerüchten hantieren, desto schwerer wird es ihnen fallen, den Diskurs zu bestimmen. Ich beobachte leider eine gewisse Resignation bei denen, die guten Willens sind, vor der Macht und der Hartnäckigkeit der rassistischen Hetzer.
    heise.de| Telepolis: Der Hass auf Muslims hat sich in Deutschland wie eine Epidemie verbreitet

    Ich kann nur empfehlen, das komplette Interview zu lesen. Was Sokolowsky an Argumenten und Informationen bereithält, ist erstaunlich. Seine Bücher werde ich mir wohl auch demnächst mal zu Gemüte führen.

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