Zitat von Doctor_H_Morgan
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Bei Gasen ist die Dichte (bei gleicher Temperatur) hauptsächlich von der molaren Masse abhängig. Je schwerer das Molekül, desto dichter ist auch das Gas. Darum steigt Wasserdampf auf, weil es leichter ist als das Sauerstoff/Stickstoff Gemisch der Luft.
Wenn du ein Gas erwärmst sinkt natürlich die Dichte. Dadurch kann auch CO2 aufsteigen, aber nicht viel. 2 Bsp.:
1. Jetzt im Winter kann man viele Schornsteine rauchen sehen. Der Rauch (ein Gemisch aus Ruß, CO2 und anderen Stoffen) ist eigentlich dichter als Luft aber heiß. Deshalb ist die Dichte geringer. Aber bereits nach wenigen Metern hat sich der Rauch so stark abgekühlt, dass die Dichte nicht mehr kleiner ist und er hört auf zu steigen.
2. Man stellt 3 unterschiedlich hohe Kerzen in ein geschlossenes Gefäß, z.B. hier https://www.youtube.com/watch?v=PFsQcELZq6I
Wie du siehst geht die obere Kerze zuerst aus, weil das heiße CO2 leichter ist als Luft (das sagt man so, korrekt ist, das heiße CO2 hat eine geringere Dichte als Luft).
Wenn du das gleiche Experiment aber mit einem höheren Kasten machst, dann kann es passieren, dass nach der oberen Kerze die unterste ausgeht und danach erst die mittlere Kerze. (ist schon mal live im Fernsehen passiert) Das liegt daran, dass sich das heiße CO2 auf Raumtemperatur abgekühlt hatte. Da es nun wieder dichter als Luft war sank es nach unten und erstickte die Kerze dort zuerst.
Und es ist unsinnig von einer "Zerstörung der Ozonschicht durch CO²" zu reden. CO2 zerstört die Ozonschicht nicht. Andere Stoffe, wie z.B. die FCKWs tun dies. Die sind auch Treibhausgase und dichter als Luft. Sie sammeln sich also hauptsächlich unten in der Troposphäre. Sie können aber trotzdem in die Stratosphäre gelangen, allerdings nur in sehr geringen Konzentrationen. DIes geschieht über Diffusion. Da du den 2. HS der Thermodyn. kennst, solltest du auch wissen, dass ein System immer die maximale Unordnung anstrebt. Ohne Schwerkraft würden sie sich überall gleichmäßig verteilen. Die Schwerkraft zieht sie aber zum Boden, sodass die schwereren Teilchen dort vermehrt auftreten.
Vergleichbar ist das mit Wasser, wo du Sirup hineingießt. Der Sirup sammelt sich am Boden, aber an der Grenze zwischen Wasser und Sirup mischen sich beide. Du kannst also auch dichteren Sirup im leichteren Wasser finden, eben weil sich die Systeme mischen wollen.
Wenn du jetzt einen Löffel nimmst kannst du beides natürlich homogen mischen, aber einen so großen Löffel für die Atmosphäre gibt es nicht. Durchmischt werden die Stoffe in der Troposphäre durch Wind. Das Ergebnis ist aber alles andere als homogen. In die Stratosphäre kommst du so auch kaum. Wie gesagt sind die einzelnen Atmosphärenschichten sehr unterschiedlich und durchmischen sich nur schlecht. Darum dauert es auch Jahre, bis die FCKWs, die es in die Stratosphäre geschafft haben, dort wieder herausgelangen.
Zitat von Doctor_H_Morgan
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Der Transport von Wärme erfolgt hingegen in der Horizontalen. Große Mengen Wärmeenergie werden vom Äquator Richtung Pole transportiert. Das Ergebnis ist Wind.
Innerhalb der Troposphäre wird Wärem auch ausgetauscht. Warme Luft steigt nach oben, kalte nach unten. Im Extremfall bilden sich dadurch Tornardos oder Hurrikans. Das endet aber an der Grenze zwischen Tropo- und Stratosphäre. Einerseits ist die Stratosphäre zu dünn, um Wärme weiter effektiv über Konvektion zu verteilen. Andererseits bildet die warme Ozonschicht eine Grenzschicht. Die Luft darunter ist kälter. Es findet also keine Durchmischung mehr statt.
Zitat von Doctor_H_Morgan
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Ja, die Wärmeenergie kann theoretisch unendlich häufig reflektiert werden. Aber die Schicht ist nur halbdurchlässig. Du verlierst jedes Mal einen prozentualen Anteil deiner Wärmestrahlung an den Weltraum. Irgendwann ist von deiner ersten Wärmestrahlung nichts mehr übrig. Ersetzt werden die Verluste durch immer neue Wärmeenergie von der Sonne. Am Ende stellt sich ein Gleichgewicht ein, das von der Wärmedurchlässigkeit der Atmosphäre abhängt.
Wie in der Grafik gut zu sehen ist, läuft der Energietransport über Strahlung ab und nicht über Stofftransport/Konvektion. CO2 transportiert also keine Wärme, sondern dient als Zwischenspeicher der Wärmeenergie zwischen Boden und Weltraum. Es fängt einen Teil der Strahlung ab und emissiert sie danach wieder in alle Richtungen. Du könntest die gesamte Atmosphäre auch auf eine dünne Schicht reduzieren, die hinter Glas eingeschlossen ist. (Dann hättest du wirklich einen Halbdurchlässigen Spiegel für Wärmestrahlung.) Wie im Beispiel absorbieren die Treibhausgase dann einen Teil der Wärmestrahlung und schicken sie zurück zum Boden, der sich zusätzlich erwärmt. Du bekommst einen Treibhauseffekt. Das läuft aber nur über Strahlungsaustausch. Ein Wärmeaustausch über Konvektion ist dafür nicht notwendig.
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