Der Temelin-Ausbau beginnt zu wackeln, laut Bloomberg:
Bloomberg News: Nuclear Revival Dying in Europe as Power Prices Slump: Energy
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Keine Ankündigung bisher.
Atomkraft - Seid ihr dafür ?
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X
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Neues vom bestgeplanten Zukunfts-AKW aller Zeiten.
Nth Delay Announced for Olkiluoto 3 in Finland - World Nuclear Industry Status Report
On 11 February 2013, the Finnish nuclear operator Teollisuuden Voima (TVO) announced that the European Pressurised Water Reactor (EPR) at Olkiluoto would not be connected to the grid until 2016, seven years after its originally planned start-up date of 2009.
Neues zur Bewertung der kostengünstigen Atomenergie und ihren Aussichten auf Realisierung in Großbritannien:
Zitat von Citigroup...if construction costs are rising, then the only way to contain the rise in the strike price is to reduce the risk faced by the developer and thereby lower their cost of capital. In practice this means transferring the construction risk to the taxpayer / consumer. On the face of it the CfD arrangement is not designed to tackle construction risk allocation so some other mechanism will be needed alongside the CfD. If the government shoulders all of the construction risk then a cost of capital below 10 percent is feasible; but the government would be taking on a huge risk over which it has little control.
Conclusion: if construction costs are indeed anything like £7bn per reactor, then an already very challenging programme may be reaching the point of impossibility in our view.
Mit anderen Worten und zum x-ten Mal aus einer Quelle, die linksgrüner Ideologie unverdächtig ist: Ohne Subventionen ist Atomenergie auch nach einem halben Jahrhundert schon betriebswirtschaftlich nicht rentabel.
Ein interessanter Artikel über die französische Energiepolitik zeigt, dass die ebenfalls vor großen Problemen stehen:
Nuclear power and the French energy transition: It’s the economics, stupid! - Bulletin of Atomic Scientists
Die Atomkraft wird sich früher oder später aus rein ökonomischen Gründen von selber erledigen, da bin ich ziemlich zuversichtlich. Dazu braucht es mittlerweile nicht einmal mehr das Einkalkulieren externer Kosten.
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Gutachten: Eine Kernschmelze ist im stillgelegten AKW Brokdorf jederzeit möglich
Experte: “Kernschmelze im AKW Brokdorf jederzeit möglich”
Langjähriger höchster technischer Experte der Bundesatomaufsicht listet zahlreiche Sicherheitsmängel auf
Die Sicherheitssysteme des Atomkraftwerks Brokdorf reichen nicht aus, um eine Kernschmelzkatastrophe mit massiver Freisetzung radioaktiver Stoffe zu verhindern.
Auch Stillgelegt sind eben gefährdet immer noch, so weit ich weis müssen ja die Brennstäbe noch 10 Jahre weiter abkühlen bevor sie in ein Zwischenlager gebracht werden können. Spricht bis 2021 dauert es noch bis man mit den Rückbau der ersten 8 AKWs beginnen kann.
Wie viel Strom die in der Zwischenzeit benötigen noch, was es kostet an Unterhalt dieses AKWs in den 10 Jahren noch darüber wird nie gesprochen. Aber wehe ein Windrad steht mal ein Tag.
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Mal was zu den Exporten und Importen von AKW Strom.
Vortrag von Charlotte Loreck, Wissenschaftlerin im Institutsbereich Energie & Klimaschutz am 13.3.2012 (TU Darmstadt) zu Wirkungen auf den Strommarkt, -preise und Versorgungssicherheit.
Fukushima - die Wahrheit und die Zukunft der Atomkraft - Doku
Du bist Dumm
Mich würde auch mal interessieren was so ein AKW an elektrischen Strom verbraucht wird und was Isar 1 was in März 2011 von Netz ging und ja gute 10-12 Jahre weiter die Brennstäbe noch kühlen muss, was wird da an Elektrischen Strom noch so benötigt im Jahr an MWh?
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Es wäre schon viel gewonnen, wenn es SPON oder FAZ bringen würden. Aber besonders letztere ist das reinste Werbeblatt für die Energieriesen.
Vielen Dank für diesen Film, der sehr viel greifbarere Lösungen aufzeigt als "Harry Potter und die Zauberreaktoren" in sieben Folgen
Apropos Fortsetzungsgeschichten: Es gibt Neues vom EPR Olkiluoto. Der Reaktor wird noch einmal 1,6 Milliarden teurer. Und man ist im Zeitplan jetzt 6 Jahre hinterher.
Areva Again Raises Estimate of Cost of Olkiluoto Reactor
PARIS--French nuclear engineering firm Areva (AREVA.FR) raised its estimate Thursday of the cost of building the new generation reactor under construction since 2005 in Finland. Chief Executive Luc Oursel said the reactor in Olkiluoto will ultimately cost about 8 billion euros, same as a similar reactor it is building in Flamanville, in northern France. That's well over the last cost estimate of around EUR6.4 billion.
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Leben mit der Energiewende die ganze Doku.
Sehr interessant was es so alles als Konzepte schon gibt und was so erforscht wird. Das sollte auch mal in den Medien gezeigt werden bzw. in der Bild Zeitung.
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenEs gibt natürlich auch beim Endenergieverbrauch ein gewisses Sparpotential. Halman hatte Nullenergiehäuser erwähnt. Ein anderes Beispiel wären leichtere, windschnittigere Autos, Lastwagen, Züge, Flugzeuge. Ich kann mir vorstellen, dass wir den Endenergieverbrauch auch durch solche Massnahmen auf etwa 2000 Watt pro Person senken könnten. Das entspricht dann der "2000-Watt-Gesellschaft".
Das spielt keine Rolle, weil der Uranpreis nur einen winzigen Bruchteil der Bau- und Betriebskosten eines AKW ausmacht. Da kann er auch um den Faktor 10 oder 100 steigen, ohne dass sich das gross aus den Strompreis auswirkt.
Ich weiß, dass Problem der Endlagerung wird mit den Brütern der vierten Generation endgültig gelöst, wenn diese Atommüll in Erdbeertörtchen verwandeln, aber bis diese fertiggebaut wurden, müssen wir mit den Kosten der Endlagerung rechnen.
Nö. Schau dir mal die Geschichte des IFR an. Das hat weder mit Kosten noch mit "Unsicherheit des Erfolges" zu tun.
Wenn die Erfolgschancen groß genug wären, dann hätten sich sicherlich auch private Investoren gefunden, um in diese Richtung weiter zu forschen. Derzeitig stehen eine umfassender Aufbau, solcher Anlagen jedenfalls nicht in absehbarer Zukunft bevor.
Ein wenig OT zum Thema Theorie und Praxis:
Das M-16 sollte theoretisch dem Ak-47 weit überlegen sein und damit die Feuerüberlegenheit der US-Truppen gegen den Vietcong sicherstellen. Blöd nur, dass sämtliche Vorteile dieses Gewehrs durch seine Unzuverlässigkeit unter den Bedingungen Vietnams und der kurzen Kampfdistanzen wegfielen.
Bisher ist noch nie ein Mensch wegen eines GAUs in einem westlichen AKW ums Leben gekommen, und aus den bisherigen Unfällen ist das auch nicht absehbar (niemand wird wegen Fukushima sterben).
Schon die vergleichsweise geringe Strahlung von Uran-Munition hat schreckliche Folgen für die Menschen.
Tschernobyl hat wohl mehr Menschen das Leben gekostet als bisher angenommen: http://www.n-tv.de/panorama/93-000-s...cle179005.html
Listet man die Anzahl Toten, die die Nutzung einer bestimmten Energieform (pro Terawattstunde) gefordert hat, dann schlägt Wind mit etwa 0.15 - 0.4 Toten pro TWh zu Buche. AKWs mit etwa 0.04 Toten pro TWh. Das heisst, wenn man eine bestimmte Menge Energie braucht, dann sind von einem AKW (im Schnitt) 4 bis 10 mal weniger Tote zu erwarten.
Das war sicher nicht meine Absicht. Meine Absicht war, aufzuzeigen, dass eine Vollversorgung aus EE, im Zeitalter NACH den fossilen Energien, eben gewaltige Flächen erfordert. Mag sein, dass eine Mehrheit den Zubau von tausenden von Quadratkilometern Land mit Solarzellen oder Windräderwäldern AKWs vorzieht.
Deren Energiebedarf pro Person kann deshalb weiter steigen, sie werden auch weiterhin Anwendungen und Technologien entwickeln, die energieintensiv sind. Diese wird man sich aber hierzulande wegen der Abhängigkeit von EE nicht leisten können.
Man würde sich also in eine deutlich grössere politische Abhängigkeit von den Produzentenländern (Islamistische Nordsahara-Staaten?) begeben wie beim Öl/Gas-Import.
Wobei vielleicht lösen deine AKW's der Zukunft auch noch unsere Exportprobleme.
Dazu kommen die Probleme, welche eine Verbreitung der Atomenergie mit sich bringen würde. Ich muss sagen mir sind Islamisten mit Solarzellen lieber als welche mit Atomwaffen.
Ich bin übrigens enttäuscht, dass die Brüter der neusten Generation den Nahen Osten nicht demokratisieren werden. Bei deren sagenhaften Fähigkeiten sollte sowas nun wirklich eine Kleinigkeit sein.Zuletzt geändert von HerrHorst; 14.12.2012, 19:40.
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Zitat von HerrHorstWir sind weit davon entfern, dass absolute Minimum an Energie für eine bestimmte Tätigkeit zu verbrauchen.
Es gibt natürlich auch beim Endenergieverbrauch ein gewisses Sparpotential. Halman hatte Nullenergiehäuser erwähnt. Ein anderes Beispiel wären leichtere, windschnittigere Autos, Lastwagen, Züge, Flugzeuge. Ich kann mir vorstellen, dass wir den Endenergieverbrauch auch durch solche Massnahmen auf etwa 2000 Watt pro Person senken könnten. Das entspricht dann der "2000-Watt-Gesellschaft".
Der Preis für Uran ist drastisch gestiegen und wird angesichts neuer AKW's auch weiter steigen.
Diese politischen Gründe waren vor allem die hohen Kosten und die Unsicherheit eines Erfolges.
Die horrenden Katastrophen, welche durch die Installation von Windkraft verursacht wurden muss ich
überlesen haben.
Bisher ist noch nie ein Mensch wegen eines GAUs in einem westlichen AKW ums Leben gekommen, und aus den bisherigen Unfällen ist das auch nicht absehbar (niemand wird wegen Fukushima sterben).
Listet man die Anzahl Toten, die die Nutzung einer bestimmten Energieform (pro Terawattstunde) gefordert hat, dann schlägt Wind mit etwa 0.15 - 0.4 Toten pro TWh zu Buche. AKWs mit etwa 0.04 Toten pro TWh. Das heisst, wenn man eine bestimmte Menge Energie braucht, dann sind von einem AKW (im Schnitt) 4 bis 10 mal weniger Tote zu erwarten.
Zitat von heloIch denke es ist wichtig das noch einmal herauszustellen: Du hast den Link ja schon ein paar Mal (mindestens zwei die mir aufgefallen sind) benutzt und im Laufe der jeweiligen Diskussion wirkt der Verweis so, als würde das Buch klar zeigen, dass ein sehr hoher Anteil von EE nicht funktionieren würde und das dort klar vorgerechnet wird warum dem so ist.
Wenn die öffentliche Meinung also so maßgeblich (und wirksam) ist, dann sollten die Konsequenzen für die die künftige Energieversorgung doch klar sein?
Früher oder später wird man also auch hier wieder AKW bauen (bzw., von anderen Ländern bauen lassen). Bloss ist bis dahin jegliches einheimisches Know-how verloren gegangen.
Aber wie sieht das mit anderen Einflussgrößen aus? Die Kosten etwa?
Ein weiterer Punkt, den man unter Kosten betrachten sollte: Baut man Reaktoren, die den Atommüll verbrennen können, dann entledigt man sich damit eines grossen Kostenfaktors. Weiter sollte die Produktion von Reaktoren am Fliessband (wie für viele der neuen Reaktortypen geplant) die Kosten zusätzlich senken (wie das ja auch im Fall der EE geschehen ist).
Und sollte es tatsächlich eine Atom-Renaissance geben: Wie lange hält das Uran den vor, wenn "alle" mitmachen? 100 Jahre? 150? Und danach?
Ich bin aber überzeugt, dass die AKW mittelfristig durch Fusionskraftwerke abgelöst werden. Nicht nach dem Modell von ITER, aber nach irgend einer der Alternativen. Wir brauchen die AKW nur so lange, bis wir wissen, wie man FKW baut, die man mit Deuterium betreiben kann.
Zitat von Enas YorlEs ist auch gar nicht notwendig, das sich Deutschland zu 100% mit im Inland produzierter EE-Energie versorgt. Ein Energieimport ist für ein Industrieland keine Schande, wer hochwertige Güter exportiert, und massenweise Rohstoffe einführt, kann es sich auch leisten EE-Energie zu importieren.
Nein, ich kanns mir nicht verkneifen- die beste Speicherungsfähigkeit haben, wegen der hohen Energiedichte, natürlich nukleare Brennstoffe. Man braucht im Prinzip nur ein einziges Mal einige tausend Tonnen Uran zu importieren, und die Energieversorgung ist für Jahrzehnte bis Jahrhunderte gesichert.
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Die horrenden Katastrophen, welche durch die Installation von Windkraft verursacht wurden muss ich
überlesen haben.
Was soll eigentlich der Unsinn, Erdgas bei der Ölförderung abzufackeln? Falls ihr euch darüber informieren wollt, hier mal ein Link (sucht euch ein Video aus):
nigeria erdgas abfackeln - YouTube
In manchen Fällen wird das Gas ja wenigstes vor Ort verheizt. In den anderen Fällen heizt man damit nur die Umwelt, anstatt es zu nutzen.
Die weltweit abgefackelte Gasmenge entspricht 25 Prozent des Gasverbrauchs
in den USA, 30 Prozent der in Europa verbrauchten Gasmenge oder 75 Prozent der
russischen Gasexporte. Allein die in Afrika abgefackelten Gasmengen könnten theoretisch den
Energiebedarf des afrikanischen Kontinents zur Hälfte decken.
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenEs ist natürlich keinesfalls unmöglich (rein physikalisch gesehen), ein Land wie Deutschland oder Grossbritannien allein aus EE zu versorgen - aber es erfordert eben, dass gewaltige Flächen dafür bereitgestellt werden. Eben z.B. 7% der (D) Landesfläche für Solarzellen (oder 35% der Landesfläche für Windräder = etwa gleich viel wie die Waldfläche), was viel mehr als die zur Verfügung stehende, nutzbare Dachfläche ist.
Neben den direkten Stromimport aus der Nachbarschaft, werden langfristig auch transportable Energiespeicher wie z.B. Windgas bei der Energieversorgung eine Rolle spielen.
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenEs geht auf der Seite, die du verlinkt hast, vor allem darum, klarzumachen, dass wenn man den gesamten Verbrauch aus EE abdecken will, dass diese EE-Installationen dann wirklich gewaltige Dimensionen annehmen müssen, und dass dies - aus Erfahrung - auf öffentlichen Widerstand stösst. Man sollte das nicht so lesen, dass er dies als "Gegenargumente" betrachtet - er schreibt ja unten "after public consultation - I fear the maximum Britain would ever get from renewables is in the ballpark of 18 kWh/d per Person".
Die Sache ist nur in dem Teil in dem wirklich gerechnet wird, kommt man als Leser halt zu dem Schluß das es doch geht (vielleicht nicht 100% beim angenommenen Energiebedarf, aber zu einem sehr großen Teil). Lediglich durch das zitierte Kapitel käme man zum Endresultat das ein hoher Anteil von EE nicht funktionieren kann und dessen Argumentationsweise fand ich halt nicht überzeugend.
Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenEr befürchtet also lediglich, dass dies das Maximum wäre, was sich durchsetzen liesse.
Ich war Anfang des Jahres nach über 20 Jahren erstmals wieder in England und bei der Anfahrt zum Geschäftstermin dort hatte ich die ganze Zeit das Gefühl das im Landschaftsbild etwas fehlte, was ich von meinem alltäglichen Arbeitsweg in Deutschland schon als gewohnte Hintergrundkulisse gewohnt bin. Und das sind die Windräder. Mag sein das die im Londoner Umfeld vielleicht weniger vertreten sind als in anderen Teilen Englands oder in dem Teil Deutschlands in dem ich lebe schon ziemlich viele davon stehen.
Lange Rede kurzer Sinn: Verglichen mit dem was er als Maximum annimmt und dem was möglich ist (z.B. da wo ich lebe) klafft schon noch eine große Lücke. Gleiches gilt halt für den Kostenfaktor (nicht nur bei der PV, auch bei der Windenergie). Da hat sich halt in den letzten Jahren sehr viel getan...
Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenIn einem demokratischen Land muss aber die öffentliche Meinung eine Rolle spielen...
Nicht das die öffentliche Meinung deshalb komplett ignoriert wird. Aber ich finde man muss das halt in den richtigen Relationen sehen. Diesen massiven Widerstand gegen die erneuerbaren Energien sehe ich (hier bei uns) nicht. Im Gegenteil. Und die Richtung die die Gesetzgebung vorgibt geht damit auch konform, siehe Atomausstieg oder EEG (auch wenn die aktuelle Regierung scheinbar ihr bestes tut das vor die Wand zu fahren).
Und der Verweis auf die öffentliche Meinung gilt natürlich auch für die Atomenergie. Und da sieht es dann schon so aus, dass jegliche Widerstände, die es gegen EE geben mag in Relation regelrecht verblassen. Man erinnere sich nur an die Demonstrationen der 70er und 80er Jahre gegen Neubauten von AKWs oder Wiederaufbereitungsanlagen (und seitdem gab es ja auch keine Atomneubauten in D mehr). Oder welcher Bohei bei jedem Castor-Transport gemacht wurde/wird. Oder zuletzt 2011, was dann zum (Wieder)-Ausstieg führte...
Wenn die öffentliche Meinung also so maßgeblich (und wirksam) ist, dann sollten die Konsequenzen für die die künftige Energieversorgung doch klar sein?
Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenEs ist natürlich keinesfalls unmöglich (rein physikalisch gesehen), ein Land wie Deutschland oder Grossbritannien allein aus EE zu versorgen - aber es erfordert eben, dass gewaltige Flächen dafür bereitgestellt werden. Eben z.B. 7% der (D) Landesfläche für Solarzellen (oder 35% der Landesfläche für Windräder = etwa gleich viel wie die Waldfläche), was viel mehr als die zur Verfügung stehende, nutzbare Dachfläche ist.
Aber ist das im Falle von neuen AKWs so viel anders (was den zu betreibenden Aufwand angeht)? Klar der Flächenbedarf ist geringer. Aber wie sieht das mit anderen Einflussgrößen aus? Die Kosten etwa? Aktuelle Neubau-Projekte (offensichtlich nicht hier in Deutschland) scheinen ja eher zu Milliardengräbern zu werden bevor sie auch nur eine kwh Strom produziert haben.
Das weiterhin ungelöste Problem der Endlagerung (welche ja auch Kosten verursacht). Und auch hier die öffentliche Meinung: Die Popularität eines Endlagers vor der eigenene Haustür scheint doch weit unter der eines Windparks oder einer Neubau-Stromtrasse zu liegen.
Und wie lange hält so ein AKW, wenn es erst mal gebaut ist. 40 Jahre? 50? Ab wann wird es russisches Roulett, wenn man sie länger laufen lässt? Und dann das ganze Spiel mit jahre-/jahrzehntelangem Neubau von vorne? Ein Windrad / eine PV-Anlage ist dagegen regelrecht in Windeseile und zu einem Bruchteil der Kosten ersetzt.
Und sollte es tatsächlich eine Atom-Renaissance geben: Wie lange hält das Uran den vor, wenn "alle" mitmachen? 100 Jahre? 150? Und danach?
Klar gibt es noch Forschungspotentiale (Transmutation, Fusion), aber da kann derzeit niemand verlässliche Auskunft geben wann das nutzbar wird oder wieviel die Forschung bis zu diesem undefinierten(undefinierbaren?) Zeitpunkt kosten wird.
Der Umbau zu erneuerbaren Energien ist natürlich auch keine Kleinigkeit. Nur sehe ich da mehr Möglichkeiten und Potentiale und vor allem "lösbare" Probleme. Bei der Atomenergie sehe ich überwiegend Probleme (viele davon ungelöst, möglicherweise sogar unlösbar). Und das ist keineswegs nur deshalb so, weil mir das Thema Atomenergie zu "hoch" wäre oder ich beim Thema EE alles nur durch ein rosarote Brille betrachten würde.
Natürlich scheint die Atomenergie gerade vor dem Hintergrund der CO2-Debatte Vorteile zu haben. Aber dem stehen leider auch viele Nachteile gegenüber...
Gerade weil sich die Masse der Staaten bei der Klimaproblematik nicht gerade überschlägt und auch die Begeisterung für die Atomenergie nicht gerade Überhand nimmt, halte ich den (zugegebenerweise eigenwilligen) Weg Deutschlands in Richtigung EE für die richtige Variante. Kurzfristig haben wir eh keine Chance den CO2-Ausstoß weltweit drastisch zu reduzieren. Wenn der Klimawandel kommt, dann kommt er (mit allen seinen Folgen). Aber falls die Energiewende in Deutschland funktioniert, haben wir vielleicht eine langfristige Handhabe (nicht gegen den Klimawandel, aber vielleicht um unsere Energieversorgung auf eine dauerhafte vernünftige Grundlage zu stellen).
Und wieder einen halben Roman geschrieben...
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Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigenDie Menschheit wird auch in Zukunft Massen an Co2 ausstoßen, um dies zu ändern müsste man nicht nur die Energieversorgung, sondern auch die Nahrungsgewohnheiten vollkommen ändern. Einer der größten Co2-Schleudern ist die Fleischproduktion. Gut, vielleicht können deine AKW's der Zukunft auch unsere Nahrungsversorgung sicherstellen.Aber wir sollten wirklich mal unsere Esskultur überdenken. Muss es wirklich immer so viel Fleisch sein und dies täglich? Da will ich mich keinesfalls ausnehmen. Zumal es m. W. auch ungesund ist, zu viel Fleisch zu konsumieren.
Dabei hat die Studie noch gar nicht die unnötigen Transportwege berücksichtigt. Warum müssen wir Lebensmittel verspeisen, die über viele hunderte oder gar tausende Kilometer transportiert wurden? Besser ist es, die Nahrung zu essen, die auch in lokaler Nähe hergestellt wird. Ähnliches gilt für Energie.
Technisch ist es möglich, Niedrigenergiehäuser oder gar Nullenergiehäuser zu bauen. Lokale Kraftwerke sparen den Energieverlust ein, der durch den elektrischen Widerstand entsteht. Ich habe mal aufgeschnappt, dass ⅔ des elektrischen Energie an Ω geht. Vielleicht ist die Zahl nicht ganz korrekt, aber die Verluste sind auf jedenfall enorm.
Wir haben drei große Energiefresser:- die Wohungen
- der Verkehr
- die Industrie
Bei den Wohnungen ließe sich viel machen, wenn wir diese besser dämmen und Niedrig- und Nullenergiehäuser fördern. Grundsätzlich kann ein Haus sogar ein Plusenergiehaus sein. Ob dies auch bei größeren Wohnblöcken funktioniert, weiß ich nicht.
Die Industrie könnte ihren Bedarf - so behaupte ich mal - großteils aus EE beziehen. Warum sollte man industrielle Gebäude nicht großzügig mit Solarzellen versehen und eine Windkraftanlage aufstellen? Zusätzlich speißt man noch EE vom Netz hinzu.
Ich plädiere für einen weichen Atomaustieg, indem man die überalterten AKW's zügig vom Netz nimmt. Aber einen Ersatz von AKW's durch Kohlekraftwerke udgl. scheint mir kontraproduktiv zu sein. Der Klimawandel ist eine globale Gefahr, die schnell außer Kontrolle geraten kann.
Was soll eigentlich der Unsinn, Erdgas bei der Ölförderung abzufackeln? Falls ihr euch darüber informieren wollt, hier mal ein Link (sucht euch ein Video aus):
nigeria erdgas abfackeln - YouTube
Die Idee mit den Brütern klingt ja ganz gut, aber könnte man damit nicht auch leicht waffenfähiges Uran und Plutonium erzeugen? Diese Kehrseite gefällt mir nicht.
Der Verkehr ist ein Problem. Hier könnte man durch Steigerung der Effizienz den Treibstoffverbrauch mindern. Aber unser Ziel sollte es sein, hier von fossilen Brennstoffen wegzukommen.
Vielleicht könnte Wasserstoff eine Lösung sein. Das E-Auto wäre nur dann "grün", wenn der Strom dafür aus EE kommt. Gegenwärtig sind sie also alles andere als Klimaneutral und "grün".
Ein weiteres Problem ist natürlich die Herstellung von neuen Gütern. Dafür wird Energie und Wasser benötigt und zwar Unmengen. Sogesehen kann ein altes Auto in der Energie- und Umweltbilanz besser abschneiden, als ein neues.
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Zitat von Bynaus Beitrag anzeigenTrotzdem gibt es eine bestimmte Energie, die man immer brauchen wird, um von A nach B zu fahren. Diese Energie ist die Endenergie. Und die lässt sich nur reduzieren, wenn du die Anzahl Fahrten reduzierst.
Es kommt, aber darauf an wieviel Energie insgesamt benötigt wird.
Es gibt immer noch riesiges Potential den Energieverbrauch zu reduzieren. Wir sind weit davon entfern, dass absolute Minimum an Energie für eine bestimmte Tätigkeit zu verbrauchen.
Genau solche Floskeln sind es, die zeigen, dass es bei der Energiewende nicht wirklich um Klima- oder Umweltschutz geht. Es geht nur darum, die bösen Atomkraftwerke loszuwerden. Aber genau diese Kurzsichtigkeit wird sich später rächen.
Ja, aber das ist sehr, sehr viel billiger. Kannst du gerne nachrechnen.
Dazu dürften die Kosten für die Japaner im Moment hinten anstehen, da sie die Auswirkungen eines GAU miterleben durften.
Dass ich nicht lache. Eine schöne, bequeme Lüge (natürlich stossen sie deutlich weniger CO2 pro produzierter Energieeinheit aus als Kohlekraftwerke - aber es sind immer noch gewaltige Mengen CO2, die in die Atmosphäre entweichen. Dazu kommt Abhängigkeit von Importen, mit allen politischen Problemen, die das bringt. Plus die Endlichkeit aller Gasvorräte - was tun wir, wenn sie zur Neige gehen?).
Es geht darum den Ausstoß auf ein tolerables Maß zu senken.
Aus politischen Gründen, ja.
Praktisch sind Unfälle extrem selten, und die Schäden halten sich im Vergleich mit anderen Energiequellen absolut in Grenzen.
Die horrenden Katastrophen, welche durch die Installation von Windkraft verursacht wurden muss ich
überlesen haben.
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@helo: Vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag. Es geht auf der Seite, die du verlinkt hast, vor allem darum, klarzumachen, dass wenn man den gesamten Verbrauch aus EE abdecken will, dass diese EE-Installationen dann wirklich gewaltige Dimensionen annehmen müssen, und dass dies - aus Erfahrung - auf öffentlichen Widerstand stösst. Man sollte das nicht so lesen, dass er dies als "Gegenargumente" betrachtet - er schreibt ja unten "after public consultation - I fear the maximum Britain would ever get from renewables is in the ballpark of 18 kWh/d per Person". Er befürchtet also lediglich, dass dies das Maximum wäre, was sich durchsetzen liesse. In einem demokratischen Land muss aber die öffentliche Meinung eine Rolle spielen (18 kWh/d pro Person sind übrigens etwa 750 Watt/Person, das entspricht gerade etwa einer 100% Stromversorgung aus EE, bei heutigem Verbrauch und unter Vernachlässigung jeglicher Speicherverluste).
Es ist natürlich keinesfalls unmöglich (rein physikalisch gesehen), ein Land wie Deutschland oder Grossbritannien allein aus EE zu versorgen - aber es erfordert eben, dass gewaltige Flächen dafür bereitgestellt werden. Eben z.B. 7% der (D) Landesfläche für Solarzellen (oder 35% der Landesfläche für Windräder = etwa gleich viel wie die Waldfläche), was viel mehr als die zur Verfügung stehende, nutzbare Dachfläche ist.
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Zitat von Slowking Beitrag anzeigenIch kann mich über solche Sachen nicht mehr aufregen. Nicht wenn wir Milliarden verlieren weil ein paar Banker meinten es wäre okay zu lügen und zu betrügen und dafür immer noch keiner im Knast gelandet ist oder wenn wir Milliarden in einen Bahnhof werfen der weniger Kapazität hat als der alte.
Immerhin wollen die "Elfenbeinturm-Wissenschaftler" die Menschheit weiter bringen, Wissen erweitern, etc. und sich nicht selbst bereichern (wollten sie das wären sie in die Wirtschaft gegangen).
Entweder sie haben die besseren Argumente, oder eben nicht. So sollte es funktionieren in einer Demokratie. Mit Lügen, Tricks und Propaganda Entscheidungen demokratisch legitimierter Organe im eigenen Sinne herbeizuführen ist bei wissenschaftlichen Projekten genauso inakzeptabel wie bei Bahnhofsbauten oder der Atomenergie. Was auch der Grund ist, warum von gewissen Kreisen, die ihre eigenen Interessen über das Gemeinwohl stellen, einem immer China als leuchtendes Beispiel unter die Nase gerieben wird.Zuletzt geändert von Chloe; 13.12.2012, 11:17.
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