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  • Bynaus
    antwortet
    Offenbar will man das hier einfach nicht hören oder wahrhaben: Es gibt einen Reaktor, der den Atommüll transmutieren kann. Unter Energiegewinn. Er heisst Integral Fast Reactor. Er ist fertig entwickelt, ein Prototyp ist 30 Jahre lang störungsfrei gelaufen. Wir können hier und heute damit anfangen, den Berg Atommüll abzutragen und das Problem ein für alle Mal zu lösen. Und gleichzeitig produzieren wir so viel saubere, CO2-freie Energie, dass wir die fossilen Kraftwerke abschalten können, so schnell wie wir IFRs zubauen - damit schaffen wir die wichtigste Trendwende, die unsere Generation erreichen muss: die Abkehr von den Fossilen Energien und die Stabilisierung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre. Wir müssen dafür kein Gramm Uran mehr abbauen.

    Will man Transmutatoren entwickeln, die keine Reaktoren sind, dh, will man die freiwerdende Energie wirkungslos als Wärme verpuffen lassen, braucht man Beschleuniger und was weiss ich was alles - das muss erst noch entwickelt werden und kostet insgesamt Energie und viel Geld. Eine absolute Sackgasse.

    @Seether: Ich weiss nicht, was das für eine Welt ist, die du dir da zurechtlegst: mit der Realität hat sie nicht viel zu tun. Derzeit sind weltweit 60 Reaktoren in Bau, in 13 verschiedenen Ländern, viele davon durchaus Länder auf dem "volkswirtschaftlichen Niveau" von Deutschland (und darüber). Plans for New Nuclear Reactors Worldwide

    Es ist unter den Industriestaaten einzig Deutschland, das konkrete Ausstiegspläne hegt, und die Schweiz (wobei es in letzterer sicher mal noch zu einer Abstimmung kommen wird). Japan ist neu dazugekommen und will irgendwann in den 2030er-Jahren aussteigen (lies: lange Zeit nachdem die heutigen politischen Amtsträger abgetreten sind).

    Da du Vattenfall wörtlich erwähnst, kannst du ja mal auf deren Webseite nachsehen, was dort zur Atomenergie steht: Nuclear power and our plants - Vattenfall

    Vattenfall sees nuclear power as an important part of the energy system of the future and plans to gradually increase the proportion of nuclear power in its energy portfolio.
    Falls man nicht annimmt, dass Vattenfall alle nicht-nuklearen Energiequellen zurückfahren will, lässt sich das nur so deuten, dass hier ein Ausbau geplant und angestrebt ist.

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  • Chloe
    antwortet
    Dir ist offenbar nicht klar, dass das bezogen auf die Abfallmenge mehr Energie verbraucht, als per Atomkraft überhaupt erzeugt wird?

    Ganz zu schweigen davon, dass so eine Rakete gelegentlich auf der Abschussrampe explodiert.


    .
    EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

    Chloe schrieb nach 4 Minuten und 36 Sekunden:

    Die Erkenntnis, dass es ein Problem gibt, heißt noch nicht, dass eine Lösung für dieses Problem existiert.

    Wir haben es einfach mit Überresten des "anything goes"-Denkens der 1960-er und 70er Jahre zu tun. Heute käme wohl keiner mehr auf die Idee, eine Technologie einzuführen, bei der die Abfallentsorgung vollkommen ungeklärt ist.
    Zuletzt geändert von Chloe; 15.09.2012, 21:14. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von lordhasen Beitrag anzeigen
    Man baut Raumschiffe und man beladet sie mit Atommüll . Dann fliegen die Raumschiffe zur Sonne und laden da den Atommüll ab .
    Hat auch jemand eine realistische Alternative?

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  • lordhasen
    antwortet
    Zitat von HMS Fearless Beitrag anzeigen
    Einfache Frage:

    Gibt es eine andere Idee wie man das Problem Atommüll lösen kann?
    Man baut Raumschiffe und man beladet sie mit Atommüll . Dann fliegen die Raumschiffe zur Sonne und laden da den Atommüll ab .
    Das solllte in 100 bis 1000 Jahren technisch möglich sein in der zwichenzeit könnte man die jetzigen endlager lösungen als zwichen lager verwenden ( aber nur in der Wüste weit weg von Menschen)

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  • Chloe
    antwortet
    Bitte, ich habe doch überhaupt nichts dagegen, dass die Idee weiter verfolgt wird. Aber bitte auf deren eigene Kosten, solange sie nicht nachweisen können, dass die Technik realisierbar ist.

    Diese Konzerne haben genug Geld, ihre Forschungsvorhaben selber voranzutreiben. Wenn sie Erfolg haben, können sie die Technologie verkaufen oder selber einsetzen und damit ihre Kosten wieder reinholen. Wenn sie scheitern, dann bleiben sie auf den Verlusten sitzen. So läuft das in einer Marktwirtschaft.

    Wenn Steuergeld eingesetzt wird, muss der Erfolg realistisch zu erwarten sein und es muss eine Kosten-Nutzen-Rechnung vorliegen. So geht es jedem anderen Unternehmen, das Fördergelder beantragt. Ich verstehe nicht, warum die Atomindustrie als einzige außer den Banken ständig damit durchkommt, ihre Kosten und Risiken zu sozialisieren. Wenn sie nicht bereit sind, die Technologie auf eigene Kosten bis zum Realisierungsnachweis zu entwickeln, dann sagt das mehr als alles andere darüber aus, wie die Erfolgschancen sind.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Tja, uns gehen da leider die Optionen aus.
    Und zum Thema Quacksalber:
    Transmutation ist nicht einfach nur ein Schlangenöl.
    Es funktioniert. Das kann keiner in Frage stellen. Transmutation wird seit Jahrzehnten in Brütern verwendet.
    Offenbar gibt es bei der Transmutation der Abfälle einige grössere Hürden. Vermutlich ist diese Art der Transmutation etwas komplexer. Das bedeutet nicht, dass es ein Hirngespinst ist.

    Wie gesagt, wenn jemand eine bessere Idee hat, nur her damit.
    Bis dahin wäre es ein schwerer Fehler die Idee einfach mirnichts-dirnichts zu verwerfen.

    Das Problem muss gelöst werden.
    Und nur mit rumsitzen und die Atomindustrie verfluchen wird es auch nicht besser.

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  • Chloe
    antwortet
    Nein! Das heißt aber nicht, dass man jedem Heilsversprecher, der behauptet, es vielleicht in ein paar Jahrzehnten lösen zu können, Unsummen an Steuergeldern in den Rachen werfen muss.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Einfache Frage:

    Gibt es eine andere Idee wie man das Problem Atommüll lösen kann?

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  • Chloe
    antwortet
    Wer redet denn von Verschwörung? Es ist einfach ein übler Trick, Leuten in einer schwierigen Lage das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man verspricht ihnen das Blaue vom Himmel mit irgendwelchen Lösungen, von denen keiner weiß geschweige denn überprüfen kann, ob sie funktionieren, und verlangt einen Haufen Geld dafür.

    Du argumentierst wie ein Schwerkranker, dem irgendein Quacksalber Heilung durch ein völlig ungetestetes Mittel gegen hohe Bezahlung verspricht. Quacksalber werden belangt, wenn sie sowas machen. Atomkonzerne, wenn sie dieselben Methoden anwenden, nicht.

    Die sollen die Technik soweit selber entwickeln, dass sie einen Realisierbarkeitsnachweis vorlegen können, und dann sollen sie eine Kosten-Nutzen-Rechnung vorlegen. So läuft das normalerweise, wenn man Fördergelder beantragt. Und dann kann man über Fördergelder reden, vorher nicht.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Zitat von Chloe Beitrag anzeigen
    Ich halte diese Transmutations-Kampagne für einen neuerlichen Versuch, Steuergelder für fragwürdige Technologien an sich zu ziehen, von denen keiner weiß, ob sie jemals realisierbar sind. Ich begreife nicht, warum du das nicht durchschaust.
    Vielleicht weil es nichts zu durchschauen gibt?
    Nicht alles wo eine Intressensgruppe dainter steht ist eine Verschwörung.

    Die Sache ist doch die: Solange das Problem nicht gelöst ist, müssen wir uns jeden Lösungsansatz, egal woher er kommt, genauestens anschauen.
    Ich vertraue der Wissenschaft und der Industrie sicher nicht blindlings. Aber ich bin schlicht zu dem Schluss gekommen, dass wir es uns nicht leisten können eine potentielle Lösung nur desswegen zu verwerfen, weil ein Fehlschlag oder irgend ein Scam dahinter stecken könnte.

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  • Chloe
    antwortet
    Oh doch, ich habe begriffen, was du sagen willst. Ich teile nur deine Schlussfolgerung nicht.

    Siehe Zahnpastatuben-Hersteller, siehe permanente Lügen der Atomindustrie. Ich halte diese Transmutations-Kampagne für einen neuerlichen Versuch, Steuergelder für fragwürdige Technologien an sich zu ziehen, von denen keiner weiß, ob sie jemals realisierbar sind. Ich begreife nicht, warum du das nicht durchschaust. Praktischerweise ist ja bereits der Realisationszeitraum so definiert, dass keiner, der heute dafür zahlen soll, erleben wird, ob das überhaupt jemals funktioniert.

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  • HMS Fearless
    antwortet
    Ihr scheint nicht zu begreifen was ich sagen will.
    Wir haben ein riesiges Problem in Form eines Berges von Atommüll.
    Atommüll der so lange strahlen wird, dass keine konventionelle Entsorgung bisher ausreichend erscheint. Kein Gestein, kein flecken Land wird garantiert lange genug geologisch Stabil sein und den Müll darin sicher vergraben zu können.
    Eine Sache, die Atomgegner nicht müde werden immer wieder zur Sprache zu bringen.
    Die Idee den Müll in viel weniger lange strahlende Abfälle zu transmutieren ist afaik bisher die EINZIGE Idee das Problem zu lösen, die überhaupt zur Sprache kam.
    Oder hat jemand von euch eine bessere Idee wie man mit 500'000 Jahre lang strahlendem Sondermüll verfahren sollte?
    Ich bin ganz Ohr.

    Solange keine Alternative in Sicht ist, MUSS diese Option weiterverfolgt werden. Es muss weiter geforscht werden.

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  • Chloe
    antwortet
    Diese Branche ist absolut NICHT vertrauenswürdig, was sie ständig aufs Neue unter Beweis stellt. Gerade wieder hier:

    Geschäfte deutscher Energiekonzerne mit Uran aus Russland - Deutscher Strom aus russischen Atombomben - sueddeutsche.de

    "Die Bundesregierung weiß allerdings nicht, dass die Zeiträume, die benötigt werden, um all das russische Plutonium in Reaktoren zu verbrennen, doch deutlich länger sind, als die 'Restlaufzeiten' des Energiekonsenses, sodass hieraus der Druck auf eine Verlängerung der Laufzeiten entstehen wird."
    Es sind Zeilen, die in Berlin für Fassungslosigkeit sorgen dürften: Teile der Wirtschaft glauben nicht nur, die Politik dank ihres Lobbyings im Griff zu haben. Sie enthalten ihr offenbar auch noch hochbrisante Informationen vor, um sie bei einer der wichtigsten politischen Entscheidungen der vergangenen Jahre hinters Licht zu führen, dem Atomausstieg.
    Wirklich, warum setzt nach all dem, was die sich geleistet haben, irgendwer noch irgendwelches Vertrauen in diese Unternehmen? Das ist doch vollkommen abstrus. Jeder Zahnpasta-Tubenhersteller muss nachweisen, dass er seine Verpackungen zurücknimmt und entsorgt und muss die Kosten dafür tragen. Die Atomindustrie erwartet, dass ihr Müll auf Steuerzahlerkosten entsorgt wird und auch noch, dass man ihr die Entwicklung einer Entsorgungstechnologie für ihren eigenen Müll aus Steuergeldern finanziert.

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  • Seether
    antwortet
    Ja, dann ignorier halt weiter die finanzielle Realität der Atomkraft, Fearless. Dass WIR Atomkraft brauchen, weil es in vielleicht mal 30 oder 90 Jahren (lol) möglich sein könnte, auf die ein oder andere Weise Atommüll (teil-)zuverwerten, ist genauso irrelevant. Wir können den Kram auch einfach an Frankreich verticken und die nochmal 50 Jahre mit der Illusion leben lassen, Akraft sei toll, bevor auch sie auf den Trichter kommen, dass im Winter Strom aus EE-Deutschland zukaufen zu müssen nicht die Lösung aller Probleme sein kann.
    Aber bitte, kann man gerne machen. In 30 oder 90 Jahren hat Deutschland Strom zum Billigtarif, da wir keinen nennenswerten Beschaffungspreis für Rohstoffe mehr blechen müssen, UND können unseren Atommüll an Frankreich verkaufen. Doppelte Win-Win Situation für uns. Wenn es das ist, was hier versucht wird zu propagieren, bin ich dabei.

    Nochmal zum Thema der Finanzen, auch wenn das ja neuerdings "ignoriert" wird:

    "Before the political debate erupted, EDF (= Frankreichs staatlicher Atomenergiekonzern) announced that the annual bill for maintaining French reactors could more than double by 2015 as the utility seeks to prolong their lives. EDF may also be forced to increase spending on safety measures following audits by the French atomic regulator as a result of Fukushima. The utility’s shares have fallen about 40 percent since the Japanese accident, including a 9 percent drop in the two days after the unveiling of the Socialist/Green plan." Quelle: http://www.businessweek.com/magazine...-12012011.html

    40% allein bis 2015 bei den Wartungskosten.

    Und im Gegensatz zu den EE, die ab 2022-2030 gemessen an den heutigen Beschaffungs - und Produktionskosten faktisch kostenlos sein werden, ist da kein Ende in Sicht.
    Zuletzt geändert von Seether; 15.09.2012, 11:19.

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  • Chloe
    antwortet
    Für mich ist das nur ein weiteres Beispiel, wie Leute immer wieder auf irgendwelche Versprechungen der Atomkonzerne hereinfallen und bereit sind, Unsummen an Steuergeldern an diese Konzerne zu zahlen, für Lösungen, bei denen völlig im Raum steht, ob sie jemals kommerziell nutzbar sind.

    Man hofft, in etwa 30 Jahren "Industriereife" zu erreichen, ohne jedoch bisher als Basis einen Nachweis der technischen Realisierbarkeit oder Wirtschaftlichkeit erbracht zu haben.
    (Wikipedia)

    Das ist dasselbe wie mit der Fusionsenergie. 60 Jahre im Verzug jetzt seit den ersten Versprechungen der Realisierung, und keine Marktreife in Sicht. In keinem anderen Industriezweig würde man so etwas mitmachen. Wenn sie das entwickeln wollen, dann sollen sie es selber bezahlen. Wenn sie damit scheitern, haben sie eben Pech gehabt. Wenn sie den Beweis der Realisierbarkeit vorgelegt haben, dann kann man über Förderung reden. Aber ich lehne es ab, unter solchen Voraussetzungen für die Entwicklung einer Müllbeseitigungstechnologie Steuergeld an Konzerne zu überweisen, die regelmäßig Milliardengewinne einfahren und gleichzeitig bereits jetzt schon Kosten der Müllbeseitigung an die Verbraucher externalisieren.

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