Atomkraft - Seid ihr dafür ? - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Atomkraft - Seid ihr dafür ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • helo
    antwortet
    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Ich will nichts kleinreden, aber Fälle wie Fukushima oder Tschernobyl sind in Deutschland nicht möglich.
    Ja, genau. Und vor Fukushima hieß es immer "AKWs westlicher Bauart (zu denen die in Japan gehören) sind sicher, so was wie in Tschernobyl kann nicht passieren". War ja auch so. Andere Ursache halt. Neues Sperrgebiet. Beim nächsten Unfall kommt dann die gleiche Leier. Genau das ist kleinreden...

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Deshalb sollte die Bevölkerung umfassend informiert werden (oder sich besser noch selbst informieren), welche Risiken tatsächlich bestehen und welche eben nicht.
    Wer sagt das die alle nicht umfassend informiert sind? Aber egal. Keiner hindert dich in deiner Freizeit Türklinken putzen zu gehen und zu versuchen die Leute umzustimmen. "Hallo ich bin Psycho und möchte mit Ihnen über Atomenergie reden." Viel Erfolg.

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Das ist ja auch nicht unbedingt das, was ich für das Richtige halten würde, nur sollte Deutschland nicht (in Zukunft) auf modernste Anlagen verzichten und sich bei der Erforschung der Kerntechnik nicht abhängen lassen.
    Halte ich für Käse das Argument. "Deutschland" heisst doch eh nur: Der deutsche Steuerzahler zahlt. Die Unternehmen, die die Forschung & Entwicklung betreiben sind eh multinational. Sollte es jemals konkurrenzfähige und sichere AKWs der künftigen Generationen geben und Deutschland will/braucht welche, dann kauft man die halt ein...

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Ja, aber sind erneuerbare Energien billiger?
    Nene, lass mal die Retourkutsche. Wir wissen doch alle das die EE teuer sind. Die allgemeine Behauptung ist aber: Atomstrom ist billig. Wie sich aber immer deutlicher zeigt: Er ist es nicht. Für das was die im Bau befindlichen AKWs der 3. Generation bisher gekostet haben, sind schon viele Windräder und PV-Anlagen in der Welt gebaut worden. Und die liefern schon lange Strom, im Gegensatz zu den besagten AKWs...

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Zwei zentrale und 14 dezentrale Zwischenlager (auf den Geländen der AKW) sind hierzulande vorhanden, dort wird der gesamte Müll derzeit aufbewahrt und dürfte verfügbar sein.
    Genau. Und warum soll jetzt noch mal neben Gorleben nach weiteren geeigneten Endlager-Standorten gesucht werden?

    Wie gesagt: Ich schätze mal Minimum 30 Jahre bis die AKWs die Atommüll verheizen so weit sind, das sie das produktiv tun können. Grundlage der Annahme: Tschernobyl war vor fast 30 Jahren und das hat laut deinem Artikel die Entwicklung der AKWs der 3. Generation angestoßen. Heute: Noch keins davon ist am Netz. Dafür (ebenfalls laut Artikel) forscht man jetzt an denen der 4. Generation. Warum sollte das bei denen schneller gehen?

    Also 30 Jahre lang steht der Müll weiterhin in den bis dahin lange abgeschalteten AKWs rum. Und parallel dazu sucht man weiter nach einem Endlager das dann nicht mehr gebraucht wird? Ja klar...

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Woher hast du das? Es ist von einem generellen Ausstieg aus der Kernenergie die Rede.
    Dummerle, wir steigen aus dem Betrieb der Anlagen aus die wir haben und die sind nunmal 2. Generation. Ist das so schwer zu verstehen?
    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Natürlich könnte eine neue Regierung in zehn Jahren wieder anders entscheiden, doch das ist der aktuelle Stand der Dinge.
    Eben. Solange keine Regierung auf die Idee kommt Deutschland per Verfassung zur Atomfreien Zone zu erklären, können also jederzeit neue AKWs gebaut werden. Wenn sie sich rechnen. Wenn sie sicher sind. Wenn sie überhaupt noch gebraucht werden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sternenkreuzer
    antwortet
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Ob so eine Gesellschaft einen verantwortlicheren Betrieb garantiert, bezweifle ich. Die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) alias Helmholtz-Zentrum entspricht ziemlich gut deinen Kriterien. Dabei hat sich diese beim Betrieb des Forschungsbergwerks Asse, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Solche Organisationsformen sind recht anfällig dafür Missstände zu verschleppen, als sie abzustellen.
    Ja leider ist es so dass auch solche Gesellschaften Mist bauen bisweilen. Genau wie staatliche Gesellschaften manchmal auch schlecht wirtschaften, aber das ist nochmal ein anderes Thema.

    Übrigens gibt es im schönen Berlin Zehlendorf einen Forschungsreaktor der laut TV Berichten gefährlich ist oder dies mal war.
    Nach Reparaturpause läuft Wannsee-Forschungsreaktor wieder - BerlinOnline.de
    Hier also ein Link zu dem Reaktor.

    Dennoch genieße ich die Luft am Schlachtensee bisweilen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Psycho hd
    antwortet
    Zitat von -ae- Beitrag anzeigen
    Ja, Panikmache ist das, stimmt. Wie war das noch? Was hat die Kanzlerin studiert? Und wer hat nach dem Unglück in Japan kurzen Prozess gemacht?

    "Panikmache", tse! Wenn ich sowas höre...
    Was steht für Merkel wohl eher im Vordergrund, Politik oder Physik?

    Einen Unfall wie in Fukushima kann es hier nicht geben und zwar nicht nur weil es keine schweren Beben und Tsunamis gibt.
    Die Japaner waren gewarnt

    In Japan existierte lange vor der Katastrophe die Gelegenheit, entsprechende Sicherheitssysteme einzubauen, auch wurde die Notstromversorgung nicht ausreichend gesichert, wodurch diese Sorge
    Zitat von Enas Yorl Beitrag anzeigen
    Worüber ich mir bei der Atomkraft wesentlich mehr Sorgen mache. Ist die Kurzsichtigkeit, Unfähigkeit, Betriebsblindheit und Verantwortungslosigkeit von Managern, Beamten und Politikern die solche Anlagen betreiben oder über ihre Rahmenbedingungen entscheiden.
    leider sehr berechtigt ist.

    Zitat von helo Beitrag anzeigen
    Man kann natürlich immer schön beschwichtigen und die Folgen kleinreden (bei Fukushima gab es keine Todesopfer, u.ä.).
    Ich will nichts kleinreden, aber Fälle wie Fukushima oder Tschernobyl sind in Deutschland nicht möglich.

    Fakt ist halt, dass die großen Unfälle das Vertrauen zumindest hier in Deutschland restlos zerstört haben.
    Deshalb sollte die Bevölkerung umfassend informiert werden (oder sich besser noch selbst informieren), welche Risiken tatsächlich bestehen und welche eben nicht.

    Den Befürwortern des Ausstiegs grundsätzlich Panik oder Hysterie vorzuwerfen hilft da nicht weiter.
    Die pauschale Dämonisierung von Atomenergie ist auch nicht hilfreich.

    Und man baut bestimmt kein neues Vertrauen auf, indem man dadurch einen Ausstieg vom Ausstieg betreibt das man die Restlaufzeiten der bestehenden AKWs (der 2. Generation) bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausschiebt.
    Das ist ja auch nicht unbedingt das, was ich für das Richtige halten würde, nur sollte Deutschland nicht (in Zukunft) auf modernste Anlagen verzichten und sich bei der Erforschung der Kerntechnik nicht abhängen lassen.

    Zum Beispiel nicht immer so tun als wäre Atomstrom so billig (man meint halt den aus den alten abgeschriebenen AKWs, während man für die geplanten neuen stattdessen wie in GB auf die nächsten Jahrzehnte festgeschriebene Einspeisevergütungen auf dem doppelten Niveau des derzeitigen Börsenstrompreises einfordert).
    Ja, aber sind erneuerbare Energien billiger? Ich meine auch den Platzbedarf. Es werden tausende durchschnittliche Windräder bzw. entsprechend viele Solarstromanlagen (Fünftausend Windräder ? wie man ein Atomkraftwerk ersetzt « NeunKW) benötigt, um ein einziges AKW zu ersetzen und diese wollen ja auch gewartet werden.

    Zumal das ja auch im Widerspruch zu den Konzepten für AKWs der 4. Generation steht, die versprechen dereinst nur mit dem jetzigen Atommüll betrieben zu werden. Dafür muss der dann aber vorher irgendwie "rückholbar" (daher teuer) zwischen- und nicht endgelagert worden sein.
    Zwei zentrale und 14 dezentrale Zwischenlager (auf den Geländen der AKW) sind hierzulande vorhanden, dort wird der gesamte Müll derzeit aufbewahrt und dürfte verfügbar sein.

    Bei uns bedeutet Atomausstieg, tatsächlich nur Austieg aus den AKWs der 2. Generation.
    Woher hast du das? Es ist von einem generellen Ausstieg aus der Kernenergie die Rede. Natürlich könnte eine neue Regierung in zehn Jahren wieder anders entscheiden, doch das ist der aktuelle Stand der Dinge.

    So wie ich das einschätze kann es tatsächlich noch 30 Jahre dauern bis AKWs der 4. Generation tatsächlich in den Produktiv-Betrieb gehen. Bis dahin reden wir auch in Deutschland über eine komplett neue Generation am Ruder in Politik und Wirtschaft. Die können dann vielleicht wieder sachlich(er) an die Thematik rangehen und wenn es dann tatsächlich AKWs gibt, die den alten Atommüll verheizen und gleichzeitig sicher betrieben werden können, dann spricht nichts dagegen solche auch in Deutschland zu bauen. Man kann dann also wieder "einsteigen".
    Wäre zu begrüßen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Ich gehe auch mit dir einig, dass Atomkraftwerke nichts in den Händen privater, profitorientierter Unternehmen verloren haben. Anderseits ist der Staat selbst nicht unbedingt die beste Wahl. Ich stelle mir stattdessen sowas wie eine nicht-profitorientierte Gesellschaft in (mehrheitlich oder vorwiegend) öffentlichem Besitz vor
    Ob so eine Gesellschaft einen verantwortlicheren Betrieb garantiert, bezweifle ich. Die Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) alias Helmholtz-Zentrum entspricht ziemlich gut deinen Kriterien. Dabei hat sich diese beim Betrieb des Forschungsbergwerks Asse, nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Solche Organisationsformen sind recht anfällig dafür Missstände zu verschleppen, als sie abzustellen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • helo
    antwortet
    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Laut dem, was hier steht, reicht der "Atommüll" sogar für 5.000 Jahre.
    Energiegewinnung: Das ist die Zukunft der Kernkraftwerke - DIE WELT

    Atomkraft (der 4. Generation)? Ja bitte.
    Wobei man noch mal herausstellen sollte was im Artikel erwähnt wird:
    • Alle derzeit am Netz befindlichen AKWs gehören zur 2. Generation.
    • Noch ist (meines Wissens) kein AKW der 3. Generation am Netz und bei denen die derzeit im Bau sind explodieren die Kosten.
    • Für die 4. Generation ist offenbar noch nicht mal festgeklopft welches der im Artikel vorgestellten 6 Konzepte umgesetzt wird. Und mit ersten "Versuchsreaktoren" ist nicht vor 2030 zu rechnen.

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Zu dumm, dass es so viel Panikmache gibt.
    Man kann natürlich immer schön beschwichtigen und die Folgen kleinreden (bei Fukushima gab es keine Todesopfer, u.ä.).
    Fakt ist halt, dass die großen Unfälle das Vertrauen zumindest hier in Deutschland restlos zerstört haben. Den Befürwortern des Ausstiegs grundsätzlich Panik oder Hysterie vorzuwerfen hilft da nicht weiter.

    Und man baut bestimmt kein neues Vertrauen auf, indem man dadurch einen Ausstieg vom Ausstieg betreibt das man die Restlaufzeiten der bestehenden AKWs (der 2. Generation) bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausschiebt. Da ist doch der nächste Unfall auf Grund von Materialermüdung oder veralteter Technik schon vorprogrammiert.

    Man könnte stattdessen auch mal ehrlich an die Sache rangehen:
    • Zum Beispiel nicht immer so tun als wäre Atomstrom so billig (man meint halt den aus den alten abgeschriebenen AKWs, während man für die geplanten neuen stattdessen wie in GB auf die nächsten Jahrzehnte festgeschriebene Einspeisevergütungen auf dem doppelten Niveau des derzeitigen Börsenstrompreises einfordert).
    • Alte AKWs entweder abschalten oder deutlich machen wie viel es kostet sie auf aktuelle Sicherheitsstandards zu bringen.
    • Beim Thema Endlagerung nicht immer so tun als ginge es lediglich darum "nur" das richtige Loch finden zu müssen in das man dann den strahlenden Müll überspitzt formuliert einfach reinkippt, das Loch dann zuschüttet und dann vergessen kann (und dann halt keine Kosten mehr anfallen).
    • Zumal das ja auch im Widerspruch zu den Konzepten für AKWs der 4. Generation steht, die versprechen dereinst nur mit dem jetzigen Atommüll betrieben zu werden. Dafür muss der dann aber vorher irgendwie "rückholbar" (daher teuer) zwischen- und nicht endgelagert worden sein.

    Zitat von Psycho hd Beitrag anzeigen
    Das letzte Wort beim Thema Ausstieg ist hoffentlich noch nicht gesprochen.
    IMHO muss klar sein, was damit gemeint ist:
    Endlose Laufzeitenverlängerungen der AKWs der 2. Generation? Ich hoffe nicht...

    Bei uns bedeutet Atomausstieg, tatsächlich nur Austieg aus den AKWs der 2. Generation. Was auch der Tatsache geschuldet ist, das bei uns seit den 80ern keine neuen AKWs mehr gebaut wurden. Irgendwann müssen die alten Dinger halt vom Netz.

    So wie ich das einschätze kann es tatsächlich noch 30 Jahre dauern bis AKWs der 4. Generation tatsächlich in den Produktiv-Betrieb gehen. Bis dahin reden wir auch in Deutschland über eine komplett neue Generation am Ruder in Politik und Wirtschaft. Die können dann vielleicht wieder sachlich(er) an die Thematik rangehen und wenn es dann tatsächlich AKWs gibt, die den alten Atommüll verheizen und gleichzeitig sicher betrieben werden können, dann spricht nichts dagegen solche auch in Deutschland zu bauen. Man kann dann also wieder "einsteigen".

    Bis dahin wissen wir auch ob das mit der Energiewende hingehauen hat. Wer weiß, vielleicht bauen wir dann AKWs der 4. Generation (oder welcher auch immer) nur um den Müll loszuwerden und nicht weil wir zwingend den dabei anfallenden Strom brauchen.
    Zuletzt geändert von helo; 05.03.2015, 14:43.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Enas Yorl
    antwortet
    Zitat von -ae- Beitrag anzeigen
    Was hat die Kanzlerin studiert? Und wer hat nach dem Unglück in Japan kurzen Prozess gemacht?
    Die Kanzlerin hat Physik studiert, ein Fachgebiet mit dem man zwar die physikalischen Vorgänge versteht. Das aber nicht das Rüstzeug liefert, um das Risikopotential komplexer Maschinen zu analysieren. Dafür wende man sich lieber an die Ingenieurswissenschaften.
    Worüber ich mir bei der Atomkraft wesentlich mehr Sorgen mache. Ist die Kurzsichtigkeit, Unfähigkeit, Betriebsblindheit und Verantwortungslosigkeit von Managern, Beamten und Politikern die solche Anlagen betreiben oder über ihre Rahmenbedingungen entscheiden. Man kann Anlagen sicher bauen, aber leider nicht die Menschen die darüber entscheiden. Ein Punkt von dem Angela Merkel, womöglich tatsächlich etwas versteht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • -ae-
    antwortet
    Ja, Panikmache ist das, stimmt. Wie war das noch? Was hat die Kanzlerin studiert? Und wer hat nach dem Unglück in Japan kurzen Prozess gemacht?

    "Panikmache", tse! Wenn ich sowas höre...

    Einen Kommentar schreiben:


  • Psycho hd
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Wir können alle Uranminen schliessen und für einige Jahrhunderte vom bestehenden Atommüll zehren.
    Laut dem, was hier steht, reicht der "Atommüll" sogar für 5.000 Jahre.
    Energiegewinnung: Das ist die Zukunft der Kernkraftwerke - DIE WELT

    Atomkraft (der 4. Generation)? Ja bitte.

    Zu dumm, dass es so viel Panikmache gibt. Das letzte Wort beim Thema Ausstieg ist hoffentlich noch nicht gesprochen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Spocky
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Na ja, das ist ja auch durchaus nicht unrichtig.
    Natürlich werden da auch Wolken hergestellt und manchmal nieselt es sogar daraus und manchmal kann man gar nicht feststellen, wo die künstlichen Wolken enden und wo die normalen beginnen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Meine kleine Tochter glaubt ja, dass das Teil in Grafenrheinfeld eine Wolkenfabrik sei
    Na ja, das ist ja auch durchaus nicht unrichtig.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Bynaus
    antwortet
    Ganz so einfach ist das nicht. Die Uranminen ligen da an der Oberfläche. Der Wind weht den Uranhaltigen Staub in alle Richtungen. Wenn du sie Minen einfach nur schließt, dann ändert sich daran nichts. Du müsstest die gesamte Mine abdecken oder wie es so schön heißt renaturieren.
    Ja, das macht man ja mit ehemaligen Abfall-Deponien auch. Aber ich frage mich ohnehin, von welchen Dosen wir da sprechen: deutlich über dem natürlichen Hintergrund in einigen bewohnten Gebieten der Welt?

    Die genaue Zahl der Betroffenen lässt sich unmöglich sagen, da es für Strahlung keine sichere Dosis gibt.
    Dieses "LNT"-Modell der Strahlung ist umstritten. Die involvierten Dosen sind oft so gering (<100 mSv), dass du keine sicheren Aussagen treffen kannst. Oft wird das LNT-Modell als "konservative" Grundlage akzeptiert, damit man quasi auf der sicheren Seite ist, aber das heisst nicht, dass es deswegen korrekt ist.

    Wer sagt denn bitte, dass mein Krebs nicht davon kommt, dass ich einen Pilz in Bayern gegessen habe?
    Auf individueller Basis ist es nicht möglich. Aber...

    Die Spätfolgen solcher Unglücke sieht man erst über Jahrzehnte.
    ...für ganze Populationen lässt sich das durchaus verfolgen. Und hier hat Tschernobyl zu keiner nachweisbaren Erhöhung der Krebsraten in Europa geführt (mit Ausnahme von Schilddrüsenkrebs, der aber durch die rechtzeitige Einnahme von Iod hätte verhindert werden können. Da Tschernobyl zunächst Vertuscht wurde / werden sollte, war es zu spät dafür. In einem freien Land ist sowas natürlich nicht denkbar). Wenn eine Erhöhung der Krebsraten aufgrund von Tschernobyl stattgefunden hat, dann ist sie so klein, dass sie innerhalb des statistischen Fehlers untergeht. Die WHO schätzt, dass bei strikter Anwendung des LNT-Modells bis zu einige 1000 Krebsfälle in Europa von Tschernobyl verursacht sein könnten. Aber nicht jeder Krebs ist tödlich.

    Die gleiche Rechnung bei Fukushima führt zu bis zu 10 Krebsfällen.

    Im Vergleich dazu erkranken fast 30% aller Menschen im Verlauf ihres Lebens an irgend einer Form von Krebs...

    Wenn du dir Gedanken über gesundheitliche Folgen der Nutzung von Energieträgern machst, dann müsste deine Sorge hauptsächlich den Opfern von Feinstaub aus Kohlekraftwerken gelten - das sind immerhin hunderttausende Todesfälle weltweit - jährlich!

    So gesehen sind die gesundheitlichen Folgen der Nutzung der Atomenergie äusserst glimpflich. Das meinte ich oben.

    Und in Japan gibt es immer wieder sogenannte Hotspots. Das sind sehr kleine Gebiete (z.B. 1mx1m), in denen die Strahlung sehr hoch ist. Die Behörden entfernen diese Hotspots teilweise erst nach starkem öffentlichem Druck.
    Man muss sich natürlich in jedem Fall auch realistischerweise fragen, was das jeweils beste Vorgehen ist. Ich bezweifle, dass Behörden aus, sagen wir, Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Bevölkerung nicht reagieren. Das mag es in Einzelfällen geben, aber man muss sich jeden Fall konkret anschauen: wie gross ist der Hotspot, welche Strahlung herrscht dort, wie gesundheitsgefährdend ist sie, wie aufwändig / erfolgsversprechend ist eine lokale Behandlung ("Entfernung") gegenüber einem simplen Absperren des Gebiets, etc. Man darf sich hier nicht von Ängsten und Emotionen leiten lassen, sondern muss in jedem Fall eine saubere, rationale Abklärung durchführen.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Du sagst sehr viel Richtiges, aber der Ansatz "günstiger" ist im Zusammenhang mit Strahlung und Strahlenschutz schlicht und einfach falsch. Es muss sicher sein, ohne Einschränkungen. Atom-Energie gehört nicht in die Hände wirtschaftlich orientierter Privatunternehmen, denn die werden immer eine "kostenoptimierte" Lösung anstreben. Liegt in der Natur dieser gierigen Wichtigtuer in deren Vorständen

    Verstaatlicht sieht das ganze eigentlich deutlich angenehmer aus, nur kommt dann der politische Faktor wieder zum tragen: es hilft nicht, wenn Partei F bei Regierungsbeteiligung Druck macht, die Kraftwerke weiter voranzutreiben und 5 Jahre später durch Partei G in der Regierung ersetzt wird, um den sofortigen Stopp von Atomstrom durchzusetzen - wobei überflüssigerweise beide Gruppen völlig faktenfrei und nur ideologie-betrieben motiviert sind.

    Ansonsten hast du völlig Recht: Atomenergie ist ein Weg aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen - vor allem ohne dabei die Leistungsfähigkeit von Wirtschaft und Industrie herabzusetzen. Es bleibt zu hoffen, daß die Forschung in dem Bereich in Deutschland nicht langfristig durch den beschlossenen - und durch blanke Bevölkerungspanik vorangetriebenen - Atomausstieg nicht den Anschluss verliert.
    Sorry Karl, ich hab deinen Beitrag erst jetzt gesehen.

    Ich meinte mit günstiger nicht, dass man Kompromisse bei der Sicherheit macht, um Geld zu sparen, sondern dass man das vorhandene Geld dort einsetzt, wo es wirklich Sinn macht. Nimm z.B. den Transport von Atommüll durch die "Castor"-Transporte: müsste man weniger Geld investieren, um diese Transporte vor wildgewordenen Horden von Strahlungshysterikern zu schützen, könnte man dasselbe Geld in die Verbesserung der Sicherheit ebendieser Transporte stecken. Würden die Medien nicht bei jedem umgefallenen Sack Reis in einem KKW abendfüllend berichten, könnte offener und transparenter kommuniziert werden. Ich übertreibe hier natürlich etwas, aber nur, um klar zu machen, worauf ich hinaus wollte.

    Ein Sicherheits-Aspekt, der mir sehr wichtig wäre, ist der Ersatz alter Reaktoren durch neuere - von mir aus gerne an der gleichen Stelle. Denn das Dilemma, dass man neue Reaktoren um jeden Preis verhindern muss, die alten aber aus wirtschaftlichen und energetischen Zwängen weiter betreiben muss, sorgt dafür, dass nicht die jeweils besten und modernsten Reaktoren am Netz sind, sondern dass man auch noch das letzte aus den alten Dinosauriern aus den 60er Jahren rausholt. Das gilt nicht nur für Fessenheim, sondern auch (beschämenderweise) für die Schweiz, mit Beznau und Mühleberg. Eine entspanntere Öffentlichkeit könnte anerkennen, dass Atomkraftwerke einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung des Landes leisten, der nicht sofort anders befriedigt werden kann - entsprechend sollte man an diesen Standorten neue Reaktoren neben den alten bauen, so dass man letztere bald vom Netz nehmen kann. Denn auch mit noch so vielen "Upgrades" können die alten Reaktoren nicht mit der stark erhöhten intrinsischen Sicherheit eines neuen Reaktors (in dessen Design ja zusätzliche Jahrzehnte der Betriebserfahrung eingeflossen sind) mithalten.

    Ich gehe auch mit dir einig, dass Atomkraftwerke nichts in den Händen privater, profitorientierter Unternehmen verloren haben. Anderseits ist der Staat selbst nicht unbedingt die beste Wahl. Ich stelle mir stattdessen sowas wie eine nicht-profitorientierte Gesellschaft in (mehrheitlich oder vorwiegend) öffentlichem Besitz vor, die die Kraftwerke gemäss staatlichen Vorgaben betreibt und den Strom ans öffentliche (europäische) Netz verkauft, zu "nur" kostendeckenden Preisen. Hier müsste möglicherweise ein gewisser finanzieller Schutz gegeben sein, denn die durch unregelmässig eingespiesenen EE-Strom stark schwankenden Preise machen den wirtschaftlichen Betrieb eines Bandenergiekraftwerks schwierig (man kann ja nicht einfach den Reaktor herunterfahren und die Belegschaft nach Hause schicken wenns an der Nordsee stark windet oder über Süddeutschland die Sonne scheint - und alles rückgängig sobald der Windabflaut und die Sonne untergeht...). Hier müsste man eine Lösung finden, die für alle Seiten akzeptabel ist.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von Bynaus Beitrag anzeigen
    Naja, ganz im Allgmeinen muss man natürlich sagen, dass Atommüll nicht einfach durch irgendwelche anderen "ungefährlichen" Materialien ersetzt werden kann. Schliesslich strahlt er, gibt Wärme ab, und es entstehen (durch den radioaktiven Zerfall) gewisse neue Elemente, welche die Chemie im Inneren verändern können.

    Das heisst natürlich aber nicht, dass man bedenkenlos Fässer mit radioaktivem "Müll" verbuddeln sollte!



    Da stimme ich dir zu. Teilweise hat sich das zum Glück in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Aber man sieht z.B. auch, dass in Fukushima die Gefahr grosser Tsunamis bekannt war, man aber nicht damit gerechnet hat, bzw. es wohl zu teuer gekommen wäre, damit zu rechnen. Solche Verhaltensweisen müssen unbedingt überall kritisch aufgedeckt und geändert werden.

    Aber sowohl die anfängliche Unbekümmertheit im Umgang mit Radioaktivität (als noch radioaktive Zahnpasta als "gesundheitsfördernd" verkauft wurde - oder eben Fässer mit Atommüll leichtfertig verbuddelt oder ins Meer gekippt wurden), als auch die gegenwärtige Strahlungshysterie sind fehl am Platz angesichts der reell existierenden Gefahren radioaktiver Materialien. Was es braucht, ist ein realistischer Umgang mit der Technologie. Ich denke, wenn die Öffentlichkeit weniger hysterisch wäre, wäre es für die Betreiber von Atomkraftwerken auch einfacher und günstiger, echte Sicherheitsmassnahmen offen zu diskutieren und umzusetzen. Wenn aber jede Sicherheitsdiskussion zu mehr Angst führt, kann kein konstruktives Klima entstehen.



    Wir können alle Uranminen schliessen und für einige Jahrhunderte vom bestehenden Atommüll zehren.



    Aber der strahlt nur für 300 Jahre oder so, ausserdem ist die Menge um den Faktor 100 reduziert. Dafür brauchts kein Endlager

    Die Alternative zur Verbrennung in "Brütern" (besser: "schnelle" Reaktoren, weil nicht jeder Reaktor mit schnellem Neutronenspektrum ist auch ein Brüter) ist der Atommüllberg, den wir ohnehin haben. Was ist also besser: verbuddeln des Mülls auf gut Glück oder den Atommüllberg unter Produktion von enormen Mengen CO2-freiem Strom abtragen?



    Wie viele Menschen sind denn in diesen zwei grossen Atomunglücken (und ihren Spätfolgen) ums Leben gekommen? Etwa 100 in Tschernobyl, genau 0 in Fukushima (eine einzige Pipeline-Explosion oder ein Kohlegrubenunglück übertrifft das locker - und die geschehen nicht im Abstand von Jahrzehnten, sondern von Wochen...). Dass man Landstriche evakuieren muss, ist im Moment natürlich tragisch, aber die Strahlenbelastung in den angeblich "verseuchten" Gebieten in Fukushima liegt nicht höher als in Gebieten mit natürlich hoher Hintergrundstrahlung (wo Menschen ohne jegliche Probleme und bei gleichen Krebshäufigkeiten leben). In Tschernobyl ist die Sache schlimmer, aber Unfälle wie in Tschernobyl sind in Druckwasserreaktoren nicht möglich (Kernbrand).

    Die Landstriche, die der Klimawandel unter Wasser setzen wird, sind ungleich grösser und für Jahrzehntausende verloren. Aber natürlich ist ein Meer, das Jahr für Jahr ein paar Millimeter steigt, nicht so medienwirksam wie ein explodierendes Atomkraftwerk - dafür auf die Länge sehr viel tödlicher. Da nützt auch alles Filtern von Kohlenkraftwerkgase nichts: das CO2 geht durch jeden Filter.



    Du sagst sehr viel Richtiges, aber der Ansatz "günstiger" ist im Zusammenhang mit Strahlung und Strahlenschutz schlicht und einfach falsch. Es muss sicher sein, ohne Einschränkungen. Atom-Energie gehört nicht in die Hände wirtschaftlich orientierter Privatunternehmen, denn die werden immer eine "kostenoptimierte" Lösung anstreben. Liegt in der Natur dieser gierigen Wichtigtuer in deren Vorständen

    Verstaatlicht sieht das ganze eigentlich deutlich angenehmer aus, nur kommt dann der politische Faktor wieder zum tragen: es hilft nicht, wenn Partei F bei Regierungsbeteiligung Druck macht, die Kraftwerke weiter voranzutreiben und 5 Jahre später durch Partei G in der Regierung ersetzt wird, um den sofortigen Stopp von Atomstrom durchzusetzen - wobei überflüssigerweise beide Gruppen völlig faktenfrei und nur ideologie-betrieben motiviert sind.

    Ansonsten hast du völlig Recht: Atomenergie ist ein Weg aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen - vor allem ohne dabei die Leistungsfähigkeit von Wirtschaft und Industrie herabzusetzen. Es bleibt zu hoffen, daß die Forschung in dem Bereich in Deutschland nicht langfristig durch den beschlossenen - und durch blanke Bevölkerungspanik vorangetriebenen - Atomausstieg nicht den Anschluss verliert.

    Einen Kommentar schreiben:


  • pollux83
    antwortet
    Wir können alle Uranminen schliessen und für einige Jahrhunderte vom bestehenden Atommüll zehren.
    Ganz so einfach ist das nicht. Die Uranminen ligen da an der Oberfläche. Der Wind weht den Uranhaltigen Staub in alle Richtungen. Wenn du sie Minen einfach nur schließt, dann ändert sich daran nichts. Du müsstest die gesamte Mine abdecken oder wie es so schön heißt renaturieren.
    Wie viele Menschen sind denn in diesen zwei grossen Atomunglücken (und ihren Spätfolgen) ums Leben gekommen? Etwa 100 in Tschernobyl, genau 0 in Fukushima (eine einzige Pipeline-Explosion oder ein Kohlegrubenunglück übertrifft das locker - und die geschehen nicht im Abstand von Jahrzehnten, sondern von Wochen...). Dass man Landstriche evakuieren muss, ist im Moment natürlich tragisch, aber die Strahlenbelastung in den angeblich "verseuchten" Gebieten in Fukushima liegt nicht höher als in Gebieten mit natürlich hoher Hintergrundstrahlung (wo Menschen ohne jegliche Probleme und bei gleichen Krebshäufigkeiten leben). In Tschernobyl ist die Sache schlimmer, aber Unfälle wie in Tschernobyl sind in Druckwasserreaktoren nicht möglich (Kernbrand).

    Die Landstriche, die der Klimawandel unter Wasser setzen wird, sind ungleich grösser und für Jahrzehntausende verloren. Aber natürlich ist ein Meer, das Jahr für Jahr ein paar Millimeter steigt, nicht so medienwirksam wie ein explodierendes Atomkraftwerk - dafür auf die Länge sehr viel tödlicher. Da nützt auch alles Filtern von Kohlenkraftwerkgase nichts: das CO2 geht durch jeden Filter.
    Die genaue Zahl der Betroffenen lässt sich unmöglich sagen, da es für Strahlung keine sichere Dosis gibt. Wer sagt denn bitte, dass mein Krebs nicht davon kommt, dass ich einen Pilz in Bayern gegessen habe? Die Spätfolgen solcher Unglücke sieht man erst über Jahrzehnte.
    Und in Japan gibt es immer wieder sogenannte Hotspots. Das sind sehr kleine Gebiete (z.B. 1mx1m), in denen die Strahlung sehr hoch ist. Die Behörden entfernen diese Hotspots teilweise erst nach starkem öffentlichem Druck. Das ist wieder so ein Fall, in dem die Politik völlig verantwortungslos mit dem Thema Atomenergie umgeht.

    Natürlich ist Atomstrom angesichts der globalen Erwärmung eine sinnvolle Alternative, aber es ist auch sehr gefährlich, wenn man nicht verantwortungsbewusst damit umgeht und das machen viele Politiker und die Industrie leider viele zu selten. Das hat dazu geführt, dass das Thema ungefähr so objektiv gesehen wird wie Stuttgard 21.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Sternenkreuzer
    antwortet
    Vor allem wenn dann behauptet wird dass Renaturierung nach dem Abbau so einfach wäre. Das stand jedenfalls in den 80ern mal in Büchern.

    Aber so einfach geht das nicht.

    Und dass einfach so ganze Dörfer weggerissen werden dürfen ist auch übel. Also keine Steinzeitdörfer sondern welche mit schicken Häusern aus dem 19. Jhd.

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Sternenkreuzer Beitrag anzeigen
    Was die Kohlekraftwerke angeht: (...)
    Mir geht aber auf den Senkel, dass immernoch viel zu viel Braunkohle abgebaut wird.
    Ich will gar nicht wissen wieviele Mesolithische Dörfer und Paläolithische Feuerstellen dabei ungesehen zerstört wurden. Trotz irgendwelcher Notgrabungen!
    Ja, das mit dem Braunkohleabbau geht mir auch auf den Senkel - aber an steinzeitliche Dörfer denke ich dabei nicht.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X