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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Dann gibt es Versuche, Religionsunterrricht für Christen und andere Religionsangehörige gleichzeitig zu geben. Da wurden dann auch Methoden für entwickelt.
    Das gabs bei uns auch - aber in verschiedenen Räumen bei verschiedenen Leehrern

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Du könntest auch einfach sagen, dass Du es nicht weißt. Wie schon in einer anderen Diskussion erwähnt, ist man im protestantischen Bereich oft entspannter als unter Katholiken.
    Und wie bei derselben Diskussion von mir erwidert scheint das eher ein regionales Phänomen zu sein, als ein Konfessionelles
    Zuletzt geändert von Spocky; 12.11.2014, 09:47.

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  • Prohmeteus99
    antwortet
    Ich Persönlich besuche momentan noch die Oberstufe und würde Religion eigentlich nicht abschaffen. Bis jetz fand ich das eigentlich immer ganz interessant auch wenn ich nicht besonders gläubig bin. Letzens haben wir was sind wunder durch genommen und das jesus bild und immoment gucken wir uns die Historisch kritische Exogese an um zugucken wie man die bible deuten kann. Natürlich werde ich später für meinen beruf kaum etwas davon brauchen trotzdem finde ich es interessant und es ist denke ich nicht falsch was allgemeinwissen zuhaben. Bei uns kann man auch nach der 12 Religion abwählen was wohl auch einige machen werden. Von daher sehe ich da eigentlich kein Problem. Auch denke ich sollte man religion vom 5 bis zum 10ten aufjeden fall unterichten weil man da ja noch gar nicht weiß was möchte man später machen und es ja sein kann das kinder religion dadruch interessant finden und das dann machen wollen. Aber der oberstufe kann man es denke ich auch dierekt abwählen weil man ja eine vorstellung hat was man machen möchte. Was man finde ich abschaffen kann ist sport da verstehe ich den sinn überhaupt nicht warum man dieses fach hat. Zu den büchern wir haben Tschick letzens in der Oberstufe gelesen und viele fanden das schon recht langweilig weils doch etwas kindlicher ist. Ansosten habe ich bis jetz in der schule damals war es friedrich, der besuch der alten dame, krabat, Das leben des galileo galile, Kabale und liebe und immoment Hiob. Ich habe aber auch nicht den Lk also die werden da doch noch was mehr lesen.

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  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Wo wird das denn gemacht? Die KK gibt ganz starr vor, was gelehrt werden soll. Bei der EKD weiß ich nicht, wie die das genau handhaben, aber grundsätzlich anders wird das nicht sein.
    Du könntest auch einfach sagen, dass Du es nicht weißt. Wie schon in einer anderen Diskussion erwähnt, ist man im protestantischen Bereich oft entspannter als unter Katholiken.

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  • Knörf
    antwortet
    Bei uns in Österreich ist eine 1 in Reli Tradition egal was der jeweilige Schüler macht. Bei uns haben sogar immer die Lehrer bzw. der Klassenvorstand gesagt, dass es strategisch von Vorteil ist wenn man sich von Reli nicht abmeldet, da man mit der geschenkten 1 in Reli seinen Notendurchschnitt aufbessert .

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Dass der gesamte Religionskram großteils scheinheilig ist, erkennt man ja schon daran, dass die Klassen nach Religionen aufgeteilt werden. Interessanter wäre es doch, wenn man Schüler verschiedener Religionen dazu anregt, untereinander über ihre Religionen zu sprechen. Für so etwas wäre Religionsunterricht sogar ziemlich gut. In meiner Schulzeit (die ja nicht lange her ist) war der Fokus auf andere Religionen nur in der 9. und 10. Klasse gegeben (trotz durchgehend gleichem Lehrer), davor und danach hat man sich nur mit der eigenen Religion beschäftigt.
    "Größtenteils scheinheilig" trifft es wirklich gut, ich hatte mich nur nicht getraut das so zu schreiben Der Austausch zwischen den Religionen und die gegenseitige Verständigung war das was monadora und ich zu betonen versucht hatten, wobei sich dann wie Du sagst der Religionsunterricht zwar anbieten würde, jedoch nur ohne eine strikten Fokus auf eine Glaubensgemeinschaft. Ich erinnere mich, dass in der Grundschule über verschiedene Religionsgemeinschaften gesprochen wurde und auch über nicht christliche heilige Orte wie z.B. Kaa'ba. Wenn man schon Textanalyse im Sinne von Hermeneutik oder historisch-kritischer Exegese betreibt sollte es doch eigentlich nicht so schwer sein verschiedene Texte aus verschiedenen Glaubensgemeinschaften miteinander zu vergleichen, davon könnten mMn Schüler deutlich mehr profitieren (vom Selbermachen und Unterschiede/Gemeinsamkeiten finden) als Bibelstellen zu lesen und sich dann anzuschauen was irgendein Theologe mal irgendwann dazu gesagt hat und brav mit dem Kopf zu nicken.


    Zitat von Amaranth Beitrag anzeigen
    Hm, keine Garantie auf Vollständigkeit:
    Jan Guillou: Evil - Das Böse ++
    Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker +
    Siegfried Lenz: Deutschstunde -
    Frank Wedekind: Frühlingserwachen ++
    Friedrich Schiller: Die Räuber ++
    Goethe: Die Leiden des jungen Werther --
    Goethe: Faust ++ (nur der erste Teil)
    Lessing: Emilia Galotti ++
    Franz Kafka: Die Verwandlung 0
    von Heinrich von Kleist haben wir so ziemlich alles gelesen, war auch alles zwischen ++ und +
    John Irving: Das Hotel New Hampshire ++
    und dann noch jede Menge Lyrik, die aufzuzählen ich zu faul bin, die wir aber auch alle ziemlich gut fanden. Das liegt aber auch daran geschuldet, dass unsere Deutschlehrerin sich intensiv mit Althochdeutsch beschäftigt hat und da viel ursprüngliches vom Minnegesang uns gezeigt hat und es durchaus spannend war zu verfolgen, wie sich das bis in die heutige Zeit verändert.
    Ich habe wohl Herrn Goethe etwas vernachlässigt, Die Leiden des jungen Werther und Faust I gehören auch noch auf meine Liste. Faust II nur dergestalt dass (yeah Kleist) uns unsere Deutschlehrerin erklärt hat warum wir den besser nicht lesen sollten (weil er ohne genauere Kenntnisse der Verhältnisse und Beziehungen damals schwer zu verstehen ist).

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  • Amaranth
    antwortet
    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Das ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?
    Dass der gesamte Religionskram großteils scheinheilig ist, erkennt man ja schon daran, dass die Klassen nach Religionen aufgeteilt werden. Interessanter wäre es doch, wenn man Schüler verschiedener Religionen dazu anregt, untereinander über ihre Religionen zu sprechen. Für so etwas wäre Religionsunterricht sogar ziemlich gut. In meiner Schulzeit (die ja nicht lange her ist) war der Fokus auf andere Religionen nur in der 9. und 10. Klasse gegeben (trotz durchgehend gleichem Lehrer), davor und danach hat man sich nur mit der eigenen Religion beschäftigt.

    Da würde mich direkt mal interessieren, welche Bücher Ihr so zu Schulzeiten lesen musstet, vielleicht mit kurzer Anmerkung wie ihr sie fandet (++/+/0/-/--) und ob ihr sie als Prüfungsliteratur beherrschen musstet.
    Hm, keine Garantie auf Vollständigkeit:
    Jan Guillou: Evil - Das Böse ++
    Friedrich Dürrenmatt: Der Richter und sein Henker +
    Siegfried Lenz: Deutschstunde -
    Frank Wedekind: Frühlingserwachen ++
    Friedrich Schiller: Die Räuber ++
    Goethe: Die Leiden des jungen Werther --
    Goethe: Faust ++ (nur der erste Teil)
    Lessing: Emilia Galotti ++
    Franz Kafka: Die Verwandlung 0
    von Heinrich von Kleist haben wir so ziemlich alles gelesen, war auch alles zwischen ++ und +
    John Irving: Das Hotel New Hampshire ++
    und dann noch jede Menge Lyrik, die aufzuzählen ich zu faul bin, die wir aber auch alle ziemlich gut fanden. Das liegt aber auch daran geschuldet, dass unsere Deutschlehrerin sich intensiv mit Althochdeutsch beschäftigt hat und da viel ursprüngliches vom Minnegesang uns gezeigt hat und es durchaus spannend war zu verfolgen, wie sich das bis in die heutige Zeit verändert.

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  • monadora
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Wo wird das denn gemacht? Die KK gibt ganz starr vor, was gelehrt werden soll. Bei der EKD weiß ich nicht, wie die das genau handhaben, aber grundsätzlich anders wird das nicht sein.

    Aber vielleicht hast du ja einen Link parat, der zeigt, wo das schon gemacht wird.
    Links habe ich leider nicht; kann aber demnächst danach suchen.

    Ich meinte insgesamt den evangelischen Religionsunterricht.
    Da ich Nachhilfe gebe, habe ich viel mit Schülern zu tun; und da erzählt man mir bisweilen, was in "Reli" getrieben wird, und das ist teilweise Überblick über die verschiedenen Religionen. Ich bin auch der Meinung, dass das und Ähnliches auch so im Lehrplan steht, aber das kann ich vielleicht rauskriegen.

    Dann gibt es Versuche, Religionsunterrricht für Christen und andere Religionsangehörige gleichzeitig zu geben. Da wurden dann auch Methoden für entwickelt.

    Und schlussendlich erinnere ich mich, dass im heutigen Gebiet der ehemaligen DDR eine ganz andere Form von Religionsunterricht entwickelt wurde.

    Alles bisher nur vage von mir; ich werde nach Links suchen.

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Ich kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.
    Allergisch bin ich dagegen nicht, Religion ergibt für mich schlicht keinen Sinn. Schüler welche beispielsweise dem Islam, Hinduismus oder anderen Religionen angehören werden doch auch mit Freistunden und Ethik abgespeist, so tragisch kann der Verlust also nicht sein.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
    Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.
    Richtig, ich habe es mal wieder geschafft mich schlecht auszudrücken, siehe nächster Abschnitt

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.

    So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.
    Dein oberer Satz ist genau das was ich hätte schreiben sollen/wollen: Ich habe immer "Ethik" geschrieben, weil es das als Schulfach gibt, ich wollte nicht die, nennen wir es "Religionsübergreifenden" Inalte streichen, sondern das Fach ansich, über das man sich völlig neue Gedanken machen müsste, genau wie Du es schreibst. Man müsste weg von der spezifisch christlichen Ausrichtung zu einem...ja, Phänomen mit allem Drum und Dran eben

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Dieses gesamte Phänomen Religion - seit weitaus mehr als 2000 Jahren - ist auf Ethik nicht reduzierbar, auch nicht auf Gemeinschaftskunde. Die Geschichte aller Religionen gehört dazu, ist aber auch nicht das Einzige.
    Man kann ja an der Uni "Religionswissenschaft" studieren - so wie Literaturwissenschaft oder Kulturwissenschaft.
    Und die Religionswissenschaft ist auch wieder verknüft mit der Geschichtswissenschaft und der Philosophie, versteht sich von selbst dass es eine fast unmögliche Aufgabe ist das große Ganze zu betrachten.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Einer, der Religionswissenschaft studiert hat, hätte für mich - vom Stoff her gesehen - die richtige Voraussetzung.
    Jemand, der Theologie studiert hat - was heute die Voraussetzung für den Religionslehrer ist - hat sie in meinen Augen nur bedingt, weil er meist parteiisch ist.
    Nicht wenige studieren beides - Theologie und Religionswissenschaft -, und auch da habe ich schon, wenn sie als Religionswissenschaftler über Religionen publizieren, Parteilichkeit für das Christentum entdeckt.
    Dazu kommt, dass beispielsweise die katholische Kirche immernoch die Lehrgenehmigung für Religionslehrer erteilt (Missio canonica ? Wikipedia) und nicht der Träger der Institution, im Regelfall also der Staat.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Parteilichkeit kann man bei Lehrern insgesamt allerdings wohl nicht verhindern.
    Aber von der Struktur her sollte man in meinen Augen das Phänomen "Religion" so unparteiisch wie möglich im Fach "Religion" in allen seinen Aspekten vorstellen und diskutieren.
    Ob man einen besonderen Akzent auf "Christentum" in einer christlich geprägten Kultur legt, will ich nicht vorentscheiden - aber auch da im Sinne der Religionswissenschaft, nicht im Sinne der Theologie.
    Ich weiß nicht wie viele Texte von Theologen ich im Religionsunterricht lesen musste, mit Religionswissenschaftlern hatte ich da weniger Probleme (1/2 Texte in der Oberstufe). Ein verstärkter Fokus auf das Christentum ist sicher unvermeidbar, sollte aber keinesfalls zu stark ausgeprägt sein.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Literatur im Deutschunterricht:


    Im Moment werden zwei Werke viel in den Schulen gelesen, die zu dem gehören, was Du am Schluss schreibst:
    "Die Entdeckung der Currywurst" und "Tschick".
    Ich weiß Ich hatte mal eine halbe Stunde eine Diskussion mit einer Dozentin über die Currywurst, seitdem finde ich es nicht mehr so schlimm, liegt vielleicht aber auch daran, dass es uns in der Schule relativ schlecht verkauft wurde und das ich älter werde
    Tschick habe ich inzwischen auch gelesen, mag sicher für Schüler reizvoll sein, ich habe es mal unter "ganz ok, hätte ich mir selbst nicht gekauft, kann die Euphorie um das Buch nicht verstehen" vermerkt. Wobei ich Wolfgang Herrndorfs Block sehr lesenswert fand (Arbeit und Struktur).

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Ich kenne Schüler, die beide Werke phantastisch finden.
    Aber es muss auch Lehrer geben, die dafür Begeisterung wecken können.
    Sicher und es wird auch immer Schüler geben die beide Bücher blöd finden, das liegt in der Natur der Sache Es ist natürlich nicht einfach als Lehrer für ein Buch Begeisterung zu wecken, welches man selbst nicht für gelungen oder für Schüler ungeeignet hält. Ich nenne als Beispiel einfach mal die o.g. "Löffelstöre". Die Autorin war damals an meiner Schule und meinte sie hätte den Titel des Buches nicht selbst ausgesucht (welcher auch irreführend ist, da er nur in einem Satz vorkommt) und, viel wichtiger: Sie persönlich halte das Buch für Schüler für ungeeignet (!!!). Ich habe es im Nachhinein einer Bekannten Ende der 40er gegeben, sie fand es durchaus gelungen. Hat das Buch hier jemand gelesen? Wenn nicht brauche ich jetzt nicht genauer auf den Inhalt eingehen.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Das, was zum "Kanon" gehört, ist teilweise auch fesselnd für bestimmte Schüler. "Schillers Räuber" werden trotz der etwas verquasten Sprache gemocht, weil da Aufsässigkeit bis hin zum Verbrecherischen geschildert wird.
    Die Räuber sind sehr beliebt ja, die wurden auch bis 1 Jahr vor meinem Abitur als Pflichtlektüre gelesen, dann entschied das RP der Kafka sei doch für das Rahmenthema "Recht und Gerechtigkeit" viel geeigneter

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Akademiker, die nie Bekanntschaft mit unserer langen europäischen dichterischen Literatur gemacht haben, sind für mich wie eine Frau ohne Unterleib.
    Es ist erstaunlich, wie viel Ahnung von unserer Geistesgeschichte manche ältere Politiker haben. Auch Bonzen der Wirtschaft sind da oft tief drin bewandert.

    Zugegeben, sie werden sich da sicherlich auch oft erst nach der Schule vertiefend damit beschäftigt haben. Aber die Grundlagen dafür müssen in der Schule gelegt werden, also das Interesse dafür geweckt werden. Sonst kommt man gar nicht auf die Idee, das später weiterzuverfolgen.
    Auch hier volle Zustimmung.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Mein letzter Satz war:
    "Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann."
    Mit "künstlerischen Werken" meinte ich dem Fall literarische Werke.
    Sie werden ja auch in der Schule unter dem Aspekt "Erzählperspektive", "Ich - oder "Er-Erzähler" etc. behandelt. So etwas finde ich wichtig, damit man literarische Werke nicht mit einer Sachtext verwechselt - was sehr häufig gemacht wird. Man erkennt den Fiktions-Charakter und die jeweils spezielle Art des Fiktions-Charakters nicht.
    Ok, danke für die Aufklärung. Problem hierbei: Gerade diese Perspektiven (nach Stanzel oder besser Genette) werden den Schülern oft nur in geringem Maße vermittelt. An manchen Schulen wird das sogar unter Grammatik verbucht und die spielt sich bis zur 8. Klasse ab, danach kommt nichts mehr (was auch sehr bedauerlich ist).

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Ehrlich gesagt sind beide Positionen unhaltbar. Beide Positionen beruhen auf Nicht-Wissen.
    Eben

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Erstere dann aber auch nicht.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Ich kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.

    Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
    Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.

    Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.

    So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.
    Wo wird das denn gemacht? Die KK gibt ganz starr vor, was gelehrt werden soll. Bei der EKD weiß ich nicht, wie die das genau handhaben, aber grundsätzlich anders wird das nicht sein.

    Aber vielleicht hast du ja einen Link parat, der zeigt, wo das schon gemacht wird.

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  • monadora
    antwortet
    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Das ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?
    Ich kann begreifen, dass man gegen die Inhalte des Faches "Religion", so wie es heute noch oft verstanden wird, allergisch ist und es abschaffen will.

    Aber "Religion" als lebendiges Geschehen ist heute noch viel bedeutsamer als noch vor 20, 30 Jahren - heute werden erneut Kriege deswegen riskiert. Für einen gebildeten Menschen gehört es dazu, dass er Methoden an der Schule lernt, wie man diesem Phänomen auf den Grund kommen kann.
    Aber auch in der Geschichte ist dieses Phänomen allgegenwärtig. "Glaube" ist ein so zentrales Element in fast jeder Kultur, dass man es unter keinen Umständen in der Schule als Thema eliminieren darf - denn sonst überschwemmt uns der angriffslustige oder gar militante Glaube ungebremst.

    Für mich wäre wichtig, dass das Fach Religion ganz unabhängig von der Einübung in eine bestimmte Religion gestaltet wird, also keinerlei Bezug zu einem bestimmten "Glauben" hat, sondern als Phänomen - mit allem Drum und Dran - thematisiert wird.

    So etwas wird ja auch schon gemacht, auch wenn ich jetzt nicht genau weiß, wie.

    Dieses gesamte Phänomen Religion - seit weitaus mehr als 2000 Jahren - ist auf Ethik nicht reduzierbar, auch nicht auf Gemeinschaftskunde. Die Geschichte aller Religionen gehört dazu, ist aber auch nicht das Einzige.
    Man kann ja an der Uni "Religionswissenschaft" studieren - so wie Literaturwissenschaft oder Kulturwissenschaft.

    Einer, der Religionswissenschaft studiert hat, hätte für mich - vom Stoff her gesehen - die richtige Voraussetzung.
    Jemand, der Theologie studiert hat - was heute die Voraussetzung für den Religionslehrer ist - hat sie in meinen Augen nur bedingt, weil er meist parteiisch ist.
    Nicht wenige studieren beides - Theologie und Religionswissenschaft -, und auch da habe ich schon, wenn sie als Religionswissenschaftler über Religionen publizieren, Parteilichkeit für das Christentum entdeckt.

    Parteilichkeit kann man bei Lehrern insgesamt allerdings wohl nicht verhindern.
    Aber von der Struktur her sollte man in meinen Augen das Phänomen "Religion" so unparteiisch wie möglich im Fach "Religion" in allen seinen Aspekten vorstellen und diskutieren.
    Ob man einen besonderen Akzent auf "Christentum" in einer christlich geprägten Kultur legt, will ich nicht vorentscheiden - aber auch da im Sinne der Religionswissenschaft, nicht im Sinne der Theologie.

    Literatur im Deutschunterricht:

    Man könnte sich endlich mal auf Literatur einigen die Schüler interessant finden und nicht solche, die man für eine Art Literaturkanon hält oder die von irgendwelchen Schul- und Schülerfernen Akademikern mit Preisen beladen ist und die man für "wertvoll" hält.
    Im Moment werden zwei Werke viel in den Schulen gelesen, die zu dem gehören, was Du am Schluss schreibst:
    "Die Entdeckung der Currywurst" und "Tschick".

    Ich kenne Schüler, die beide Werke phantastisch finden.
    Aber es muss auch Lehrer geben, die dafür Begeisterung wecken können.

    Das, was zum "Kanon" gehört, ist teilweise auch fesselnd für bestimmte Schüler. "Schillers Räuber" werden trotz der etwas verquasten Sprache gemocht, weil da Aufsässigkeit bis hin zum Verbrecherischen geschildert wird.

    Akademiker, die nie Bekanntschaft mit unserer langen europäischen dichterischen Literatur gemacht haben, sind für mich wie eine Frau ohne Unterleib.
    Es ist erstaunlich, wie viel Ahnung von unserer Geistesgeschichte manche ältere Politiker haben. Auch Bonzen der Wirtschaft sind da oft tief drin bewandert.

    Zugegeben, sie werden sich da sicherlich auch oft erst nach der Schule vertiefend damit beschäftigt haben. Aber die Grundlagen dafür müssen in der Schule gelegt werden, also das Interesse dafür geweckt werden. Sonst kommt man gar nicht auf die Idee, das später weiterzuverfolgen.


    Bei den oberen Sätzen absolute Zustimmung, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz, er würde für mich Sinn ergeben wenn Du von Kunst (als Fach) redest?
    Mein letzter Satz war:
    "Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann."
    Mit "künstlerischen Werken" meinte ich dem Fall literarische Werke.
    Sie werden ja auch in der Schule unter dem Aspekt "Erzählperspektive", "Ich - oder "Er-Erzähler" etc. behandelt. So etwas finde ich wichtig, damit man literarische Werke nicht mit einer Sachtext verwechselt - was sehr häufig gemacht wird. Man erkennt den Fiktions-Charakter und die jeweils spezielle Art des Fiktions-Charakters nicht.


    Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich).
    Ehrlich gesagt sind beide Positionen unhaltbar. Beide Positionen beruhen auf Nicht-Wissen.

    Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.
    Erstere dann aber auch nicht.

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Hier muss man unterscheiden:
    Auf jeden Fall!

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    a. Ist Religion als Schulfach wichtig?
    Würde ich spontan mit "nein" beantworten, sehen aber sicher viele anders.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    b. Welche Inhalte sollte Religion haben?
    Das ist der Knackpunkt: Welche Inhalte will man mit dem Fach Religion vermitteln und wenn man sich auf Inhalte geeinigt hat, könnte man diese dann nicht beispielsweise in Ethik/Gemeinschaftskunde unterbringen?

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Zu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.
    Ein großes, wenn nicht das größte Problem der aktuellen Deutschdidaktik, wie kann man Literatur im Deutschunterricht wieder für Schüler interessant machen. Darüber könnte man natürlich eine Doktorarbeit schreiben; in aller Kürze: Man könnte sich endlich mal auf Literatur einigen die Schüler interessant finden und nicht solche, die man für eine Art Literaturkanon hält oder die von irgendwelchen Schul- und Schülerfernen Akademikern mit Preisen beladen ist und die man für "wertvoll" hält.

    Da würde mich direkt mal interessieren, welche Bücher Ihr so zu Schulzeiten lesen musstet, vielleicht mit kurzer Anmerkung wie ihr sie fandet (++/+/0/-/--) und ob ihr sie als Prüfungsliteratur beherrschen musstet.

    Edit: Ich fange mal an, alles war mir spontan einfällt:

    SPOILER
    • Stormbraker (--) -> Fanden viele in meiner Klasse damals toll.
    • Kai Meyer - Die fließende Königin (++) -> Fand ich so gut, dass ich die ganze Trilogie gelesen habe
    • Uwe Timm - Die Entdeckung der Currywurst (-)
    • Friedrich Dürrenmatt - Besuch der alten Dame (++)
    • Max Frisch - Andorra (--) -> Thema in einer mdl. Prüfung
    • Friedrich Schiller - Wilhelm Tell (+) -> Ebenfalls Prüfungsthema bei mir
    • Kathrin Aehnlich - Alle sterben auch die Löffelstöre (--) Offizielles Prüfungsbuch
    • Friedrich Dürrenmatt - Die Physiker (+)
    • Franz Kafka - Der Proceß (--) -> Man liebt ihn oder hasst ihn Prüfungslektüre
    • Heinrich von Kleist - Michael Kohlhaas (+) -> Prüfungslektüre
    • Peter Stamm - Agnes (+)



    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Es geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
    Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.
    Bei den oberen Sätzen absolute Zustimmung, den letzten Satz verstehe ich nicht ganz, er würde für mich Sinn ergeben wenn Du von Kunst (als Fach) redest?

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    Das betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:

    dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
    Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.
    Da ergibt sich für mich eine Art Zwickmühle: Der nicht-Gläubige muss/darf sich mit Religion kritisch und auf wissenschaftlicher Basis auseinander setzen, dann ist das in Ordnung. Der Gläubige glaubt aber häufig einfach ohne irgendwas zu hinterfragen oder sich in gleicher Form damit auseinandergesetzt zu haben. Vielleicht ist es mehr das über das sich viele lustig machen (abgesehen von den Inhalten der Religion selbst).

    Ein Beispiel: Ich bin letztes Semester in ein ziemliches Fettnäpfchen getreten, als ich zu einer Kommilitonin scherzhaft meinte, ich halte die Bibel bestenfalls für einen schlecht geschriebenen Sciencefictionroman, sie war in der Folge persönlich beleidigt und meinte das sei ja unverschämt und sie halte die Bibel "komplett für wahr" (wörtlich). Auf meine Frage hin ob das ihr Ernst sei bekräftigte sie ihre Aussage. Es mag böse klingen, aber solche Leute haben mMn an der Uni nichts verloren.

    Zitat von monadora Beitrag anzeigen
    zu b. Inhalte des Religionsunterrichts
    Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
    Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
    Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.
    Hier bin ich ebenfalls voll bei Dir, die Frage ist eben ob man diese Lernbereiche nicht aus dem Fach Religion herauslösen und anderswo sinnvoll integrieren könnte.
    Zuletzt geändert von Vidar; 11.11.2014, 09:07.

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  • monadora
    antwortet
    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen: Was hat Religion überhaupt (noch) in der Schule verloren!? Das ist für mich persönlich das letzte Fach und praktisch immer, in jeder Klassenstufe unnötig. In meiner Schulzeit belief sich Religion auf 1. und 2. Klasse Bildchen ausmalen, 3. und 4. Klasse wirklich (damals) neue und interessante Informationen vermittelt zu bekommen und ab der 5. hat mich das Fach nicht mehr interessiert, hab es sogar mal geschafft ne 6 in einer Religionsarbeit zu schreiben weil ich den ganzen Kirchenjahreskreis nicht auswendig lernen wollte Ich hatte das Fach durchgehend bis zur 13. Klasse, wo es in der Grundschule vorallem in der 4. eine nette Abwechslung war (wir hatten damals außer Religion und Sport nur Mathe und Deutsch), empfand ich es in der Mittel- und Oberstufe nur noch als lästig.
    Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten

    Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
    Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
    Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...).
    Hier muss man unterscheiden:
    a. Ist Religion als Schulfach wichtig?
    b. Welche Inhalte sollte Religion haben?

    Zu a. Viele Schüler finden es auch überflüssig, im Deutschunterricht Literatur durchzunehmen. Das interessiere sie nicht, das brauche er nie später.

    Es geht aber nicht vor allem darum, dass er etwas im Beruf braucht. Sondern darum, ob er ausreichend differenziert wahrnehmen und urteilen lernt. Denn das braucht er auf jeden Fall - wenn schon nicht im Beruf, dann im Umgang mit anderen Menschen.
    Und dazu gehört auch, dass er künstlerische Werke in ihrem Anliegen und ihrer Form nachvollziehen kann.

    Das betrifft auch Religion. Wenn ich manchmal lese, wie wenig Ahnung manche von dem haben, was eine Religion ausmacht und ständig über Religion lästern, weil sie nie etwas davon verstanden haben:

    dann möchte ich nicht solche als Akademiker sehen. Da erwarte ich ebenfalls differenziertes Urteilsvermögen auf der Basis eines soliden Wissens.
    Denn wenn selbst Akademiker den großen Herausforderungen unserer Zeit mit lächerlichem Unwissen begegnen, dann gute Nacht.

    zu b. Inhalte des Religionsunterrichts
    Da ist sicherlich einiges im Argen. Wie auch im Literaturunterricht. Und daran könnte man drehen.
    Aber Lernbereiche, die das betreffen, was unsere Kultur ausmachte und wie sie entwickelt werden könnte: gehören in die Schule. Ein reines Abrichten für konkrete Berufe wäre in meinen Augen eine Katastrophe.
    Dann müsste man auch Geschichte streichen, weil so viele Lehrer das langweilig unterrichten. Physik im Übrigen auch, weil die meisten gar nicht Physiker werden wollen.

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von Infinitas Beitrag anzeigen
    Grundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.
    Ich würde sogar noch weiter gehen und fragen: Was hat Religion überhaupt (noch) in der Schule verloren!? Das ist für mich persönlich das letzte Fach und praktisch immer, in jeder Klassenstufe unnötig. In meiner Schulzeit belief sich Religion auf 1. und 2. Klasse Bildchen ausmalen, 3. und 4. Klasse wirklich (damals) neue und interessante Informationen vermittelt zu bekommen und ab der 5. hat mich das Fach nicht mehr interessiert, hab es sogar mal geschafft ne 6 in einer Religionsarbeit zu schreiben weil ich den ganzen Kirchenjahreskreis nicht auswendig lernen wollte Ich hatte das Fach durchgehend bis zur 13. Klasse, wo es in der Grundschule vorallem in der 4. eine nette Abwechslung war (wir hatten damals außer Religion und Sport nur Mathe und Deutsch), empfand ich es in der Mittel- und Oberstufe nur noch als lästig.
    Die "besten" Religionsstunden waren immer die, in denen die Schüler nach ihrem "Draht zu Jesus" (...Gott/Bibel/etc.) gefragt wurden, das folgende Geheuchel war regelmäßig nicht mehr zu überbieten

    Ich halte es grade in der 9./10. Klasse (Haupt- und Realschule) und in der Oberstufe für vollkommen sinnbefreit Stunden für ein Fach bereitzustellen was kein Schüler braucht, außer zum Hausaufgaben machen für die nächste Mathestunde
    Die Stunden wären gerade in den Jahren vor einem Schulabschluss in Mathe/Deutsch/Englisch besser investiert.
    Selbst wenn man allen Schülern eine Art religiöse Grundbildung und Werte vermitteln möchte, dann soll man eben alle für ein paar Jahre zusammen in einen Ethikunterricht stecken und fertig (ich weiß das wird aufgrund des Geheules der Kirchen nie passieren...).

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  • Infinitas
    antwortet
    Wie finde ich Schule ? Die Frage stelle ich mir auch da ich tatsächlich mit meinen knapp 33 nochal in eine Berufsschule gehe.
    Zum Thema Realismus vom Stoff her wird theoretischen und praktisches Basiswissen vermittelt, das muss mit den regulären Arbeitsabläufen im Alltag nicht immer etwas zu tun haben. Andererseits ist es mir auch klar wenn man so wie ich über Jahre Arbeitsabläufe geplant und ausgeführt hat, dass diese nicht unbedingt immer im Lehrbuch des Basiswissens enthalten sind.

    Grundsätzlich gehe ich jedoch gern in die Schule auch wenn ich bei manchen Fächern den Eindruck habe dass sie mir Beruflich nichts nützen werden, dazu gehört Religion.

    Gut mein Job hat bestimmt etwas mit Völkerverständigung und Religiös bedingten Essensgewohnheiten zu tun wie z.B Jüdische Speisegesetze/ Koscheres Essen, allerdings wird so etwas nur in Ausnahmefällen unterrichtet. Die Thematik ist auch sekundär, da primär die Wissensbasis eines Lehrberufes im Vordergrund steht. Der Rest ist Allgemeinwissen oder eine früher erworbene fachliche Kompetenz. Ich finde es also unnötig mich 45 Minuten über Themen wie: "Ist Apple oder ein Fußballclub eine Ersatzreligion ? " zu unterhalten für so etwas habe ich Internetboards oder einen Plausch unter Freunden.

    Religion ist Pflicht Doch einen Ausfall gab es ironischer Weise als die Bundeswehr mit einem Riesigen "Join Me " Truck auf das Schulgelände gefahren ist und nach Frau von der Leyen die Vorteile einer Bewerbung bei der größten Firma Deutschlands deutlich machen wollte . Zum Glück ich habe bereits gedient und meine Pflicht mit Lob und Anerkennung, Ehrenhaft und über das Maß hinaus erfüllt.
    Zuletzt geändert von Infinitas; 10.11.2014, 22:35.

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  • Spocky
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Diese Fehlentwicklung hat damit, dass Irony den Anspruch Humoldts für falsch hält nix zu tun.
    Tut er das?

    Das ist mir entgangen

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