Zitat von Pyromancer
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Definieren wir doch einfach einmal die Begriffe:
Patriotismus = eine emotionale Verbundenheit mit der eigenen Nation
Nationalismus = eine weltanschauliche und soziale Bewegung, die die Herstellung und Konsolidierung eines souveränen Nationalstaats und eine bewusste Identifizierung und Solidarisierung aller Mitglieder mit der Nation anstrebt
Also ist erst einmal weder gegen das Eine noch das Andere Etwas einzuwenden. Kommen wir mal auf die emotionale Verbundenheit... - wer ist denn Deutscher?
Ich kann nur meine eigene Definition dazu heranziehen: für mich ist Deutscher Jeder, der nach Paragraph 116 GG Deutscher ist (jetzt kommt die Einschränkung von meiner Seite) und sich auch deutlich dazu bekennt, unabhängig von Rasse, Religion oder Herkunft.
Deutliches Bekennen ist mit einer doppelten Staatsbürgerschaft nicht möglich, denn ich lasse mir ja so immer ein Hintertürchen offen. Ein Bekennen zu Deutschland ist auch nur dann gegeben, wenn ich die deutsche Sprache beherrsche oder zumindest bemüht bin diese zu erlernen. Natürlich kann ein aus dem Libanon stammender Mensch nicht sofort Deutsch. Das erwartet denke ich Niemand. Aber wenigstens möchte man schon sehen, dass sich dieser Mensch darum bemüht. das impliziert auch die Erziehung der Kinder vorrangig in Deutsch (eine zweite und dritte Sprache ist nicht verkehrt, aber die Sprache des Landes in welchem man sienen Lebensmittelpunkt hat muss einfach Vorrang haben).
Ganz krasse Beispiele sehe habe ich in meinen 8 Jahren Berlin live und in Farbe erlebt. Von der Anpassung von Formularen für die BVG-Monatskarten (2000 noch in Deutsch und Englisch, irgendwann kam dann auch noch Französisch und Türkisch dazu - warum??? Spanisch hat auch niemand eingeführt oder Russisch...)
Weiter über die Behandlung in Ämtern bis hin zur Stellenbesetzung. Beispiele hierfür aus eigener Erfahrung:
Ich hatte eine Verständnisfrage zu einem Behördenformular und höflich gefragt, wie denn eine bestimmte Frage in dem Formular zu verstehen sei - mit der pampigen Antwort "Sie können doch Deutsch, oder?" wurde man abgespeist. Parallel dazu wurde von der gleichen Bearbeiterin einem Mitbürger mit Migrationshintergrund haarklein und ins Detail erklärt, wie er welche Frage zu beantworten und wo er welches Kreuzchen zu machen hätte um noch diese oder jene Zusatzleistung zu bekommen. Aus meiner Sicht eine Riesen-Sauerei. Ich will nicht besser behandelt werden als Andere, aber im eigenen Land doch bitte mindestens gleichgut!
Oder auch meine Ex-Frau auf Stellensuche: trotz guter Qualifikation für den Job bekam sie vom türkischstämmigen Geschäftsinhaber nur ein "Nur eine Türkin wird hier eingestellt, tut mir Leid" zu hören. So viel zum Thema Gleichbehandlung.
Wo beginnt Integration? Wo endet Multikulturismus? Wo beginnt Patriotismus und wo ist die Grenze zur Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung?
Es ist schwer zu definieren. Ich möchte gleich dazusagen, dass die beschriebenen Fälle zwei Extreme waren und sich sogar meine Freunde und Bekannte mit Migrationshintergrund tierisch darüber aufgeregt haben (Libanesen, Marrokkaner, Türken, Belgier, Israeliten...)
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