Der Nahost-Konflikt - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Der Nahost-Konflikt

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Machina Antarctica
    antwortet
    Wobei das natürlich auch nur bedeuten würde, dass Ägypten hier ebenfalls Verantwortung trägt. Dass Israel die Grenze aus Sicherheitsgründen nicht wirklich öffnen kann, ist klar, allerdings könnte man Gaza irgendwann doch mal einen vernünftigen Hafen und Seehandel zugestehen. Dann werden zwar massenweiße Waffen nach Gaza gelangen, aber bisher scheint man das auch nicht verhindern zu können.
    Gaza hätte dann die Wahl, diese Chance zu nutzen, um sich friedlich zu entwickeln und die eigene Wirtschaft aufzubauen oder alles wieder zu verlieren und erneut zusammengebombt zu werden, dann aber richtig.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Gaza ist autonomes Gebiet aber kein eigenständiger Staat. Bis zur endgültigen Friedensregelung ist es de jure besetztes Gebiet und, da alle Aussengrenzen, die Energieversorgung und Nahrungsversorgung von Israel kontrolliert werden, auch de facto.
    Die rein technischen Begriffe sind klar. Dennoch hält sich Israel aus den internen Angelegenheiten des Gazastreifens heraus und überlässt der Hamas das Feld. Somit ist die Hamas sehr wohl in einer Position, dass sie dort die Dinge bestimmen können.

    Die international am häufigsten anerkannte Grenze verläuft übrigens zwischen dem Gazagebiet und dem israelischen Kernland. Wie du schon richtig erkannt hast, handelt es sich bei Gaza um ein besetztes und nicht annektiertes Gebiet. Die Grenze zwischen Gaza und Ägypten wird von den meisten Regierungen nicht als die Außengrenze Israels angesehen.
    Zuletzt geändert von Liopleurodon; 26.07.2014, 00:35.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Wortklauberei. Du bist nicht dumm, und weißt, was er damit gemeint hat, also warum solche Haarspalterei? Als ob deine Feststellung, die ja durchaus richtig ist, irgendetwas am Sachverhalt ändern würde. ...
    Diese Feststellung ändert sogar sehr viel. Eine Regierung herrscht über ein souveränes Gebiet/Land. Ein Nachbarland ist ein anderes, ebenfalls souveränes Land. Das ist hier nicht gegeben. Daher ist die Hamas auch keine Regierung und Israel nicht das Nachbarland. Zudem hat man durchaus das Recht sich gegen Besatzer zu wehren, ebenso wie der Besatzer bestimmte Rechte und Pflichten gegenüber den Besetzten hat. Bei Nachbarländern ist das alles nicht gegeben, nicht mal dann, wenn sie sich über die Grenzen hinweg beschießen.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die Hamas herrscht in Gaza und sie kooperiert nicht mit dem Rest der palästinensischen Strukturen im Westjordanland. Man kann sie zu Recht als Regierung dieses Fleckens bezeichnen.

    Israel ist sehr wohl ein Nachbarland, denn der Gazastreifen ist nicht von Israel annektiert worden.
    Gaza ist autonomes Gebiet aber kein eigenständiger Staat. Bis zur endgültigen Friedensregelung ist es de jure besetztes Gebiet und, da alle Aussengrenzen, die Energieversorgung und Nahrungsversorgung von Israel kontrolliert werden, auch de facto.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von SciFi-Fuchs Beitrag anzeigen
    Was ich damit sagen will: die die nur Leben wollen, die führen den Krieg nicht, die die ihn führen, wollen Israel vernichtet sehen.
    Korrekt. Führende Hamas-Leute haben in der Vergangenheit immer wieder betont, dass der Kampf erst dann beendet sein wird, wenn alle Juden Israels ins Meer getrieben worden sind. Sie wollen keine Koexistenz mit Israel.

    Einen Kommentar schreiben:


  • SciFi-Fuchs
    antwortet
    Zitat von Feldanalyse Beitrag anzeigen
    Der große Teil der palästinensischen Bevölkerung will nur leben, da bin ich mir sicher. Da sich aber auch islamistische Fanatiker, die alle Juden im Gas sehen wollen, einmischen, verhärtet das wieder die Front und gibt dem israelischen Staat quasi wieder eine gewisse Legitimation, da dieser offensichtlich seine Bevölkerung vor einem Genozid schützen muss.
    Ich finde deinen ganzen Beitrag eigentlich wirklich gut zusammengefasst. Vor allem erkennt man darin auch gut wie "doof" eigentlich diese Gewaltspirale ist.
    Zu diesem Punkt aber denke ich sollte man erwähnen, dass die Gewalt gar nicht erst vom Volk ausgeht (dem Palästinensischen), sondern überhaupt erst von Fanatikern und Militanten geführt wird. Sprich, ich finde es redundant zu sagen, das Problem sei, dass sich auch Fanatiker einmischen, sie mischen sich nicht ein, sie sind überhaupt erst der Grund für die Gewalt.
    Klar begrüsst das Volk, natürlich teilweise die Aktionen, weil solange etwas geschieht immer noch die Hoffnung besteht, dass sich etwas verändert. Aber den Krieg selbst treiben die anderen.
    Was ich damit sagen will: die die nur Leben wollen, die führen den Krieg nicht, die die ihn führen, wollen Israel vernichtet sehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Die Hamas ist aber keine Regierungspartei und Gaza ist kein Staat. Israel ist auch nicht das Nachbarland.
    Die Hamas herrscht in Gaza und sie kooperiert nicht mit dem Rest der palästinensischen Strukturen im Westjordanland. Man kann sie zu Recht als Regierung dieses Fleckens bezeichnen.

    Israel ist sehr wohl ein Nachbarland, denn der Gazastreifen ist nicht von Israel annektiert worden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von Admiral Ahmose Beitrag anzeigen
    Die Hamas ist aber keine Regierungspartei und Gaza ist kein Staat. Israel ist auch nicht das Nachbarland. Gaza ist de facto und auch de jure besetztes Gebiet, mit der merkwürdigen Eigenart das die Besatzer es in eine Art großes Freiluftgefängnis verwandelt haben.
    Wortklauberei. Du bist nicht dumm, und weißt, was er damit gemeint hat, also warum solche Haarspalterei? Als ob deine Feststellung, die ja durchaus richtig ist, irgendetwas am Sachverhalt ändern würde.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Die Palästinenser leben schlicht und einfach in einer Situation ohne jede Hoffnung und jede Chance auf eine Zukunft, und mit jedem Jahr wird es schlimmer, weil neue Siedlungen gebaut werden und neue Siedler kommen. Das ist es, was den Frieden verhindert. Wenn man morgen die Hamas zerschlagen hat, geht es übermorgen weiter, wenn sich nichts an dieser Grundlegenden Ungerechtigkeit ändert.
    Korrekt. Aber ab da wird es kompliziert.

    Dürfen die Palästinenser (die Hamas) Israel angreifen? Ist es ein legitimer Grund, oder ist es eher eine menschenverachtende Haltung, hunderte bis tausende Opfer in der eigenen Bevölkerung hinzunehmen, nur um einen Krieg zu führen, den man eh nicht gewinnen kann?

    Dürfen sich die Israelis verteidigen, obwohl a) keine reale Gefahr von den Raketen der Hamas ausgehet und b) sie die Angriffe erst selbst provoziert haben, indem sie die Palästinenser in's Elend stoßen?

    Das Problem ist, dass man beide Seiten verstehen kann. Die Raison Israels ist die Sicherung der Juden. Seit der Annexion der palästinensischen Gebiete geht man aber dazu über, nicht nur das bestehende Gebiet zu verteidigen, sondern dem "jüdischen Volk" auch weitere Teile des Westjordanlands zugänglich zu machen. Den Gaza-Streifen hat man zwar geräumt, aber abgesperrt, um von dort ausgehende Terrorakte zu vermeiden, was auch gelungen ist. Das haben sich die Palästinenser selbst zuzuschreiben: wird man einen Israeli fragen, wird der im Prinzip nichts gegen die Öffnung des Gaza-Streifens haben; aber da man nie sicher sein kann, dass daraus dann ein Attentat entsteht, und ein Attentat schon zu viel ist, wird der Streifen auch geschlossen bleiben.

    Die Palästinenser werden behandelt wie Vieh, und können sich kaum wehren, auch deswegen, weil sich kaum ein arabischer Nachbarstaat traut, was gegen Israel zu unternehmen. Das hat in der Vergangenheit mit einer überwältigenden Mehrheit gegen ein schwächeres Israel nicht funktioniert und würde heute in einer noch größeren Katastrophe enden.
    Der einzige Widerstand, der den Palästinensern bleibt, sind Terrorakte sowie die Hoffnung, durch die Erregung der Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit die israelische Regierung zu Zugeständnissen zu bewegen. Oder sollten sich die Palästinenser mit ihrer Situation abfinden? Ändern wird sich kaum was.
    Der große Teil der palästinensischen Bevölkerung will nur leben, da bin ich mir sicher. Da sich aber auch islamistische Fanatiker, die alle Juden im Gas sehen wollen, einmischen, verhärtet das wieder die Front und gibt dem israelischen Staat quasi wieder eine gewisse Legitimation, da dieser offensichtlich seine Bevölkerung vor einem Genozid schützen muss.

    Abgesehen von der Vertreibung der Palästinenser (die die einfachste Lösung wäre), aber genau das bewirken würde, was der Staat Israel eigentlich heilen sollte (ein Volk in der Diaspora), gibt es eine einzige Lösung: es bräuchte einen palästinensischen Ghandi. Dessen Methoden mögen als naiv angesehen werden, und auch nicht in jedem Konflikt funktionieren, aber je mehr ich über dieses Stück Land zwischen Mittelmeer und Jordan nachdenke, umso sicherer bin ich mir, dass das der einzige Weg ist.
    Zuletzt geändert von Feldanalyse; 25.07.2014, 00:39.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Ob realistisch oder nicht es ist die ideologische Ausrichtung auf der diese Organisation Fußt und nach der sie ihre Mitglieder rekrutiert, wodurch sie sich als politische Gesprächspartner in weiten Teilen disqualifizieren und, zusammen mit den oft verübten Selbstmordattentaten, als terroristischen Organisation qualifizieren. Nur weil die Israelis möglichkeiten gefunden haben, Anschläge zu vermeiden, heist das nicht, dass die Hamas es nicht weiter versuchen würde bzw. durchführen würde, wenn sich die Möglichkeiten bieten würden.

    Dennoch signalisiert das die absolute unbereitschaft der Hamas der zivilen Bevölkerung zumindest eine Ruhepause zu gönnen. Das Forderungen, die von vorneherein der größte Quark sind, nicht einmal diskutiert werden, dürfte keine Überraschung sein. Allerdings zeichnet sich hier die immer wieder anfachende Seite deutlich ab.
    Nun, jemanden dafür verantwortlich zu machen, dass er einen Waffenstillstand nicht einhält, an dessen Verhandlung er selbst nicht beteiligt war, ist ziemlicher Unsinn. Das Ziel, einen offenen Grenzübergang nach Ägypten zu haben, ist auch kein Quark. Unter der Regierung Murzi waren, die Grenzen noch offen, nur im Zuge der neuen Militärdiktatur in Ägypten sind diese wieder geschlossen worden, da die Hamas politischen den Muslimbrüdern nahe steht, die von der Militärregierung in Ägypten verfolgt werden. Ohne einen offenen Grenzübergang nach Ägypten ist Gaza ein einziges riesiges Gefängnis und Armenhaus, und jeder einzelne Palästinenser in Gaza sieht das genauso, vollkommen egal, wie er ansonsten zur Hamas steht.

    Mit unbedeutender werdenden radikalen Kräften gibt es aber zumindest ein Gerüst auf das man aufbauen kann. Wenn religiös motivierte Hassbotschaften nicht mehr in Verhandlungen einfließen, kann man zumindest langsame Schritte in die richtige Richtung gehen. Früher oder später werden dann auch die Israelis zugeständnisse machen, da der radikale Gedanke in der eigenen Bevölkerung längst nicht so stark ist, wie es sich die extremen Kräfte wünschen würden.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 495px-Zones_A_and_B_in_the_occupied_palestinian_territories.svg.png
Ansichten: 1
Größe: 80,3 KB
ID: 4271876

    Das ist eine Karte der palästinensischen Autonomiegebiete. In diesen Gebieten sind mehr als vier Millionen Palästinenser eingepfercht, während das weißte Gebiet von Israel kontrolliert wird. Dort werden systematisch immer mehr Siedlungen gebaut und Sieder angesiedelt, mittlerweile mehr als 300.000. Es handelt sich dabei um die besten und fruchtbarsten Gebiete, während Palästinenser, die dort gelebt haben und noch leben, systematisch enteignet und marginalisiert werden. Palästina hat keinerlei Chance, sich wirtschaftlich zu entwickeln. Zum Beispiel kann ein Palästinensischer Unternehmer nicht einfach mir Jordanien handeln, weil Israel den einzigen Grenzübergang kontrolliert.

    Die Autonomiebehörde muss z.B. Benzin und Diesel zu Wucherpreisen von Israel beziehen, was dazu führt, dass Benzin dort genauso viel kostet wie in Deutschland, während die Einkommen nur ein Bruchteil betragen. Wenn die Israelis gerade so wollen, können sie zwischen jeder Autonomiezone Checkpoints errichten und den Palästinenser die Durchreise verweigern. Es gibt in Palästina kein eigenes 3G-Mobilfunknetz, weil das komplette Frequenzspektrum für schnelle Datenverbindungen der Siedler blockiert wird.

    Die Palästinenser leben schlicht und einfach in einer Situation ohne jede Hoffnung und jede Chance auf eine Zukunft, und mit jedem Jahr wird es schlimmer, weil neue Siedlungen gebaut werden und neue Siedler kommen. Das ist es, was den Frieden verhindert. Wenn man morgen die Hamas zerschlagen hat, geht es übermorgen weiter, wenn sich nichts an dieser Grundlegenden Ungerechtigkeit ändert.

    Naja, es ist nicht im geringsten mit modernen Staaten vergleichbar wie sehr die Hamas auf die eigene Bevölkerung sche*sst. Das ist schon eher mit terroristischen Organisationen vergleichbar, die sich durch das eigene Volk morden. Nur eben rafiniert verpackt. Auch die ISIS und die Boko Haram haben klare Ziele: Die Errichtung eines Gottesstaats unter den rechtslinien der Sharia. Das hört sich vielleicht abstrakt an ist aber nicht unrealistischer als der Grundgedanke der Hamas, die Juden/Ungläubigen zu vertreiben.
    Boko Haram und ISIS handeln aber nicht rational. Wenn Du die ISIS als Beispiel nimmst, hat sie zwar innerhalb kurzer Zeit große Gebiete erobert, aber es auch innerhalb kürzester Zeit geschafft, sich mit dem Iran, den Kurden, den Türken, den Amerikanern zu verscherzen, und aufgrund ihrer brutalen und rücksichtslosen Gewalt wird es auch nicht lange dauern, bis die Sunniten sich wieder gegen sie wenden, so wie damals, als Al Quaida im Irak durch die Amerikaner während der Surge mit Hilfe der sunnitischen Stämme zerschlagen wurde.


    Dann ist die Frage warum mussten die drei jüdischen Schüler sterben? Das sieht für mich sehr stark nach einer Aktion aus, die den kalten Konflikt mal wieder zum eskalieren bringen sollte...ganz offensichtlich erfolgreich.
    Soweit ich es mitbekommen habe, wurden die ermordeten Jugendlichen als Anhalter mitgenommen. Von daher glaube ich eher nicht, dass es eine geplante Aktion der Hamas war (schließlich konnte man ja nicht wissen, dass Jugendliche da als Anhalter trampen), sondern eher ein Zufall.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Admiral Ahmose
    antwortet
    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    ... Dann ist die Frage warum mussten die drei jüdischen Schüler sterben? Das sieht für mich sehr stark nach einer Aktion aus, die den kalten Konflikt mal wieder zum eskalieren bringen sollte...ganz offensichtlich erfolgreich.
    Das muss keine von der Hamas-Führung geplante Aktion gewesen sein. Das die Hamas ausgerechnet jetzt einen Krieg anzetteln wollte ist eher unwahrscheinlich, immerhin ging es mit den Verhandlungen mit der Fatah augenfällig voran. Auch für Israel kommt dieser Krieg wohl zur Unzeit.

    Außerdem brauchen iraelische Siedler und im Umland wohnende Palästinenser um die Siedlungen keine "Hilfe" von außen um sich gegenseitig zu hassen.

    Zitat von Liopleurodon Beitrag anzeigen
    Die Hamas ist de facto die Regierungspartei des Gazastreifens. Und wie so oft wenn die Regierung durchdreht und das direkte Nachbarland angreift, müssen mal wieder alle darunter leiden. ...
    Die Hamas ist aber keine Regierungspartei und Gaza ist kein Staat. Israel ist auch nicht das Nachbarland. Gaza ist de facto und auch de jure besetztes Gebiet, mit der merkwürdigen Eigenart das die Besatzer es in eine Art großes Freiluftgefängnis verwandelt haben.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Liopleurodon
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Die Hamas ist eigentlich primär eine politische Organisation mit politischen Zielen.
    Die Hamas ist de facto die Regierungspartei des Gazastreifens. Und wie so oft wenn die Regierung durchdreht und das direkte Nachbarland angreift, müssen mal wieder alle darunter leiden.

    Sollte noch jemand Zweifel daran haben, dass es sich bei Hamas um durch und durch bösartige Menschen handelt, denen das Schicksal ihrer eigenen Landsleute vollkommen egal ist, so möge der Fund von Raketen in UN-Schulen vielleicht überzeugend wirken:

    Krieg in Gaza: Ban Ki Moon empört über Raketen-Fund in Uno-Schulen - SPIEGEL ONLINE

    Einen Kommentar schreiben:


  • Machina Antarctica
    antwortet
    Vor allem hat Israel allerdings große Probleme seine militärischen Ziele zu erreichen, obwohl Netanjahu die nicht allzu hoch gesteckt hat. Israel schafft es einfach nicht, den Beschuss aus Gaza zu unterbinden.

    Dass dabei so viel Zivilisten sterben, liegt natürlich vor allem auch an der Situation in Gaza. Die Hamas ist natürlich nicht blöd und baut irgendwelche Militärbasen, die ein leichtes Ziel für die Israelis wären. Neben Wohnhäusern, die auch als Waffenlager und Versammlungsräume genutzt werden, befinden sich die meisten Anlagen in Tunneln unter Gaza. Diese Anlagen ohne zivile opfer zu zerstören, ist natürlich schwierig. Der Hamas kommt das auch gelegen, denn die wissen genau, dass internationale Empörung über tote Zivilisten das einzige ist, was die Israelis stoppen kann. Aber Israel scheint gelegentlich auch bewusst zivile Infrastruktur anzugreifen, nach dem Motto: hört auf oder es geht euch noch dreckiger.

    Jedenfalls ist die aktuelle Operation bisher ein ziemliches Desaster. Es sind schon 32 israelische Soldaten gestorben (08/09 waren es 10), der Beschuss aus Gaza hört jedoch nicht auf und die Hamas hat Raketen immer größerer Reichweite.

    Einen Kommentar schreiben:


  • newman
    antwortet
    Die harte Reaktion Israels ist denke ich durch die Umzingelung von Feinden zu verstehen, die zum Teil nicht nur gegen Israel eingestellt sind sondern in ihrer Propaganda ein zweites Holocaust fordern.

    Während Deutschland aus dem 2. WK den Schluss zog "Nie mehr Krieg"
    treibt die Israelis das Ziel "Nie mehr Ausschwitz" ... koste es was es wolle.

    Israel befindet sich hier historisch in einer ziemlichen Ausnahmesituation und das 24/7. Ein starker Antisemitismus in der arabischen Welt trifft auf ein traumatisches, seit Jahrtausenden verfolgtes Volk. Das sich zum ersten Mal in einer Position der Stärke befindet. Klingt nach dem Stoff aus dem Tragödien gemacht sind.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Feldanalyse
    antwortet
    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Was du schreibst stimmt zwar, beleuchtet das Ganze jedoch mal wieder ziemlich einseitig. Ein gerne unterschlagenes Problem in diesem Konflikt sind auch die radikal islamischen Organisationen wie Hamas und andere kleinere, bei denen es sich eben nicht um Rebellen handelt, deren oberstes Ziel die Freiheit Palestinas ist , sondern um Fanatiker, deren Ziel die Auslöschung des jüdischen Staats ist.
    Das mag sein. Aber die Hamas wird (oder wurde) von der Bevölkerung nicht unterstützt, weil diese einen religiösen Krieg unterstützen will, sondern weil sie eine starke Organisation ist, von der sich die Bevölkerung eine gute Führung erhoffte. Wenn die Menschen in Gaza einen Krieg gegen Israel unbedingt wollten, würde die Zustimmung für die Hamas nicht fallen.

    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Es sind genügend israelische Soldaten und Zivilisten bei Raketenangriffen und Selbstmordanschlägen umgekommen, dass in Israel eine enorme Angst vor diesen Gruppen herrscht.
    Ich will hier nicht mit Toten herumrechnen, das führt nie zu was.

    Aber ich denke, dass für die Menschen dort eher die Toten der Kriege und das Siechtum im Gaza-Streifen zählt, durch das Elend und unzählige weitere Tode enstehen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • DnuhD2
    antwortet
    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Ja, und? Das mag ja sein, dass sie sich das auf die Fahnen geschrieben hat, aber nichts davon ist irgendwie realistisch, und deswegen probiert die Hamas auch gar nicht erst, diese Ziele zu erreichen. Ihr aktuelles konkretes Ziel ist die Öffnung der Grenze zu Ägypten.
    Ob realistisch oder nicht es ist die ideologische Ausrichtung auf der diese Organisation Fußt und nach der sie ihre Mitglieder rekrutiert, wodurch sie sich als politische Gesprächspartner in weiten Teilen disqualifizieren und, zusammen mit den oft verübten Selbstmordattentaten, als terroristischen Organisation qualifizieren. Nur weil die Israelis möglichkeiten gefunden haben, Anschläge zu vermeiden, heist das nicht, dass die Hamas es nicht weiter versuchen würde bzw. durchführen würde, wenn sich die Möglichkeiten bieten würden.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Die Hamas hat die Waffenstillstände nicht gebrochen, weil sie an der Verhandlung eben dieser nicht mal beteiligt war. Diese wurden durch Israel und Ägypten ausgehandelt, ohne einen Vertreter der Hamas hinzu zu ziehen, und es ist logisch, dass die Hamas sich daran nicht gebunden fühlt. Auch weil ihr konkretes Ziel (Öffnung der Grenze zu Ägypten) nicht realisiert worden ist.
    Dennoch signalisiert das die absolute unbereitschaft der Hamas der zivilen Bevölkerung zumindest eine Ruhepause zu gönnen. Das Forderungen, die von vorneherein der größte Quark sind, nicht einmal diskutiert werden, dürfte keine Überraschung sein. Allerdings zeichnet sich hier die immer wieder anfachende Seite deutlich ab.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Eine friedliche Lösung mit Israel ist zu Bedingungen, die für beide Seiten akzeptabel sind, aktuell niemals zu erreichen. Israel kann und wird niemals die Siedlungen im Westjordanland räumen. Die Palästinenser können und werden niemals einen Frieden akzeptieren, in dem sie auf ein paar zersplitterte Reservate im Westjordanland beschränkt werden, während sich die Minderheit der jüdischen Siedler das beste Land unter den Nagel reißt.
    Mit unbedeutender werdenden radikalen Kräften gibt es aber zumindest ein Gerüst auf das man aufbauen kann. Wenn religiös motivierte Hassbotschaften nicht mehr in Verhandlungen einfließen, kann man zumindest langsame Schritte in die richtige Richtung gehen. Früher oder später werden dann auch die Israelis zugeständnisse machen, da der radikale Gedanke in der eigenen Bevölkerung längst nicht so stark ist, wie es sich die extremen Kräfte wünschen würden.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Natürlich ist es etwas völlig anderes: Es ist klar kalkulierte Gewalt mit einem absolut konkreten Ziel: Die eigene Herrschaft zu sichern, indem man einen Konflikt mit einem externen Feind instrumentalisiert und konkrete Bedingungen in der Auseinandersetzung mit diesem Feind zu erreichen. Es ist mithin nichts anderes als die Durchsetzung von politischen Zielen mit gewalttätigen Mitteln, aber darin unterscheidet die Hamas sich von keinem anderen Staat in der Geschichte der Menschheit, der einen Konflikt mit einem externen Feind geführt hat, um von Innenpolitischen Problemen abzulenken. Das sie dabei willkürlich aus Propagandazwecken den Tod der eigenen Leute in Kauf nimmt und sogar verursacht, ist verabscheuungswürdig, dient aber ganz klar konkreten Zielen und der Grund dafür ist logisch gesehen auch nachvollziehbar: Ein Propagandakrieg gegen Israel. Jetzt versteht mich bitte nicht falsch: Das was die Hamas tut, ist verabscheuungswürdig, aber es ist kein wahnsinniger Terrorismus um seiner selbst Willen, wie er von Organisationen wie ISIS oder Boko Haram praktiziert wird, sondern es dient der Umsetzung von konkreten Zielen und ist "logisch" gesehen nachvollziehbar. Das, was die Hamas tut, hat Gründe, die nachvollziehbar sind.
    Naja, es ist nicht im geringsten mit modernen Staaten vergleichbar wie sehr die Hamas auf die eigene Bevölkerung sche*sst. Das ist schon eher mit terroristischen Organisationen vergleichbar, die sich durch das eigene Volk morden. Nur eben rafiniert verpackt. Auch die ISIS und die Boko Haram haben klare Ziele: Die Errichtung eines Gottesstaats unter den rechtslinien der Sharia. Das hört sich vielleicht abstrakt an ist aber nicht unrealistischer als der Grundgedanke der Hamas, die Juden/Ungläubigen zu vertreiben.

    Zitat von Valdorian Beitrag anzeigen
    Im übrigen muss man auch ganz klar dazu sagen, dass es Israel war, dass die Ermordung der drei jüdischen Jugendlichen zuerst als Vorwand für eine großangelegte Militäraktion gegen die Hamas im Westjordanland genutzt hat. Auch hier kann man fragen: Welche Reaktion hat man denn erwartet?
    Dann ist die Frage warum mussten die drei jüdischen Schüler sterben? Das sieht für mich sehr stark nach einer Aktion aus, die den kalten Konflikt mal wieder zum eskalieren bringen sollte...ganz offensichtlich erfolgreich.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Valdorian
    antwortet
    Zitat von DnuhD2 Beitrag anzeigen
    Ein Auszug aus Wikipedia:
    "Als Ziel der Hamas nennt die Charta, „die Fahne Allahs über jedem Zoll von Palästina aufzuziehen“. Palästina umfasst für die Charta die gesamte Region inklusive Israels und Teilen Jordaniens. Israel wird als „zionistisches Gebilde“ bezeichnet, dessen „islamisches Heimatland“ (Waqf) niemals Nicht-Muslimen überlassen werden dürfe, weil es bis zum Tag des Jüngsten Gerichts den Muslimen anvertraut worden sei (Art. 11). Deshalb sei es die religiöse Pflicht (fard `ain) eines jeden Muslims, für die Eroberung Israels zu kämpfen. Diese Ideologie wird theologisch mit Koranzitaten begründet. Sie verneint das Existenzrecht Israels und impliziert die Auflösung dieses Staates und jeder nichtreligiösen palästinensischen Verwaltungsbehörde....Artikel 7 der Charta erklärt das Töten von Juden - nicht nur von jüdischen Bürgern Israels oder Zionisten - zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt..."

    Das ist die Ideologie, die hinter der Hamas steckt.
    Ja, und? Das mag ja sein, dass sie sich das auf die Fahnen geschrieben hat, aber nichts davon ist irgendwie realistisch, und deswegen probiert die Hamas auch gar nicht erst, diese Ziele zu erreichen. Ihr aktuelles konkretes Ziel ist die Öffnung der Grenze zu Ägypten.

    Das sie eben nicht an einem Waffenstillstand interessiert sind zeigt, dass jede, in den letzten Tagen, vereinbarte Feuerpause von der Hamas mit Raketenbeschuss gebrochen worden ist.
    Die Hamas hat die Waffenstillstände nicht gebrochen, weil sie an der Verhandlung eben dieser nicht mal beteiligt war. Diese wurden durch Israel und Ägypten ausgehandelt, ohne einen Vertreter der Hamas hinzu zu ziehen, und es ist logisch, dass die Hamas sich daran nicht gebunden fühlt. Auch weil ihr konkretes Ziel (Öffnung der Grenze zu Ägypten) nicht realisiert worden ist.

    So wie ich das mitbekommen habe, hat die Hamas in den letzten Jahren immer mehr an politischem Rückhalt aus der Bevölkerung im Gaza-Streifen verloren, weil diese Menschen eben einfach die Schnauze voll vom Krieg haben. Ein 6 Jähriges Kind, das dort lebt, erfährt nun seinen 3. Krieg. Das wollen die Menschen nicht mehr und sie wissen, dass die Hamas einer endgültig friedlichen Lösung mit Israel im Weg steht.
    Eine friedliche Lösung mit Israel ist zu Bedingungen, die für beide Seiten akzeptabel sind, aktuell niemals zu erreichen. Israel kann und wird niemals die Siedlungen im Westjordanland räumen. Die Palästinenser können und werden niemals einen Frieden akzeptieren, in dem sie auf ein paar zersplitterte Reservate im Westjordanland beschränkt werden, während sich die Minderheit der jüdischen Siedler das beste Land unter den Nagel reißt.

    Deshalb ist dieser Krieg für die Hamas propaganda ein gefundenes Fressen. Schon über 650 tote Palestinenser und wir sehen auch in Europa wie der Judenhass wieder aufwind bekommt. Die Hamas hat den ermordeten, jungen Palestinenser als vorgeschobenen Grund für Raketenangriffe benutzt im Wissen, dass es das einfache Volk im Gaza-Streifen sein wird, das den Preis bezahlt. Ich meine, welche Reaktion hat man denn erwartet? Es ist doch bekannt wie extrem die israelische Regierung auf Gefahr reagiert. Das hat auch die Hamas gewusst und eben nicht getan, was sie immer vorgeben zu tun, nämlich im Sinne der Palestinenser zu handeln und eine politische Lösung erstrebt, sondern wissentlich einen Konflikt provuziert und das Volk als Schutzschild benutzt um nach diesem Gemetzel einen erneut gestärkten Rückhalt in der Bevölkerung vorzufinden. Das ist in meinen Augen nicht viel besser, als das was andere radikale Organisationen heutzutage veranstallten.
    Natürlich ist es etwas völlig anderes: Es ist klar kalkulierte Gewalt mit einem absolut konkreten Ziel: Die eigene Herrschaft zu sichern, indem man einen Konflikt mit einem externen Feind instrumentalisiert und konkrete Bedingungen in der Auseinandersetzung mit diesem Feind zu erreichen. Es ist mithin nichts anderes als die Durchsetzung von politischen Zielen mit gewalttätigen Mitteln, aber darin unterscheidet die Hamas sich von keinem anderen Staat in der Geschichte der Menschheit, der einen Konflikt mit einem externen Feind geführt hat, um von Innenpolitischen Problemen abzulenken. Das sie dabei willkürlich aus Propagandazwecken den Tod der eigenen Leute in Kauf nimmt und sogar verursacht, ist verabscheuungswürdig, dient aber ganz klar konkreten Zielen und der Grund dafür ist logisch gesehen auch nachvollziehbar: Ein Propagandakrieg gegen Israel. Jetzt versteht mich bitte nicht falsch: Das was die Hamas tut, ist verabscheuungswürdig, aber es ist kein wahnsinniger Terrorismus um seiner selbst Willen, wie er von Organisationen wie ISIS oder Boko Haram praktiziert wird, sondern es dient der Umsetzung von konkreten Zielen und ist "logisch" gesehen nachvollziehbar. Das, was die Hamas tut, hat Gründe, die nachvollziehbar sind.

    Im übrigen muss man auch ganz klar dazu sagen, dass es Israel war, dass die Ermordung der drei jüdischen Jugendlichen zuerst als Vorwand für eine großangelegte Militäraktion gegen die Hamas im Westjordanland genutzt hat. Auch hier kann man fragen: Welche Reaktion hat man denn erwartet?

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X