ISIS - Islamischer Staat in Irak und (Groß-)Syrien - SciFi-Forum

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

ISIS - Islamischer Staat in Irak und (Groß-)Syrien

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Tibo
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:
    Was schätzt du wie viele Menschen in Deutschland weder finanziell noch mit Zeit/Arbeitskraft oder Sachspenden helfen können?
    Bei den gesunden Erwachsenen dürften das keine fünf Leute sein.

    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?
    Nein. Ich habe niemanden um eine Rechtfertigung gebeten.
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Du willst ernshaft Regeln aufstellen, wie zu trauern ist (X ist erlaubt, Y sei unmoralisch -weil es nicht weit genug geht, das Leid nicht signifikant lindert)?
    Nein. Das sind alberne Fragen.
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Und in allen Fällen ignorierst du damit die Individualität, nämlich dass jeder Mensch den eigenen Weg finden muss, um mit Trauer und Leid umzugehen. Sich da einzumischen und "Vorschriften" zu machen, empfinde ich als sehr anmaßend.
    Niemand hat irgendwem Vorschriften gemacht.
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Wir reden hier von kleinen Gesten (Noir hat auch das Beispiel eines schwarzen Streifens an der Antenne gebracht). Solche symbolischen Akte hindern niemanden daran, AUCH in weitergehender Weise zu helfen. Aber das muss schon jeder Mensch selbst entscheiden können.
    Weißt du Xanrof, dieses Land hat über 50 Jahre Wehrpflicht und noch länger Zwangspay TV verkraftet. Beides sind größere Übel als es einen Zwang zur Hilfe bei sozialen Tätigkeiten wäre, den ich übrigens nicht fordere noch gut hieße.
    Der Satz, den ich dir da fettmarkiert habe, ist trotzdem falsch. Es gibt Menschen, die das nicht selbst entscheiden können und auch nicht selbst entscheiden können müssen.
    Ich bin außerdem nicht sicher, dass diese kleinen Gesten niemanden hindern weitergehend zu helfen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese kleinen Gesten das Gewissen so weit beruhigen, dass Menschen nicht weitergehend helfen, obwohl sie ein schlechtes Gewissen dazu antreiben würde. Kannst du deine Behauptung irgendwie belegen?

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    - Keine Möglichkeit? - Ich denke wir sind uns doch einig dass es schon so einige Möglichkeiten gibt auf diesem Planeten was Gutes zu tun?
    - Keine Zeit? - Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag. "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere.
    Da bin ich deiner Ansicht. Nicht selten ist ein "Keine Zeit" nur die konfliktscheue bzw. selbstbetrügerische Version von "Keine Lust".
    Hätte ich das Essen was ich gestern im Restaurant gelassen habe spenden können?
    Ja, ich wollte es aber lieber für mich ausgeben. Ich könnte locker auf vieles verzichten was ich habe und tue es nur mir zu liebe nicht. Ich denke vielen Menschen geht es da nicht anders.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    ....Zunächst mal seh ich mich nicht als einer der Deutschen die aktuell noch recht stark in unserer Gesellschaft repräsentiert sind....
    Bei dem, was du hier so absonderst und was das an Rückschlüssen zulässt, hoffe ich inständig, daß du damit mal Recht hast


    Und wo hab ich meine Prinzipien aufgegeben?
    Entweder genau hier:

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    ....Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten....
    oder du meinst und meintest das hier:

    ....lediglich gesagt dass das Thema Bürgerrechte vs. Sicherheit sorgfältig abgewogen werden muss....
    nie ernst. Eine sorgfältige Abwägung von Bürgerrechten schließt ein kategorisch rückgratloses Einknicken in einer Angstsituation, wie von dir oben beschrieben, einfach aus.

    Aber an deiner Aussage ist natürlich auch was positives: Wenn du sooooooo einverstanden mit einer Durchleuchtung vom Verfassungsschutz bist, besteht immerhin wenig Gefahr, daß du katholischer Fundamentalist im Kampf für einen bayrischen Gottesstaat bist


    Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke.... wenn die an der Grenze Frankens aufhöre, würde ich für so eine Gruppe glatt spenden

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Mitgefühl per Mausklick, nichts selbst geleistet,
    Genau darum geht es:
    Woher willst wissen, dass die Leute sonst nichts leisten? Woher die Anmaßung(!) zu glauben, dass Leute, die ihr Mitgefühl durch eine kleine Geste sichtbar machen, sonst nichts leisten?


    "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere. Aber dann sollten diese Menschen auch ehrlich zu sich selbst sein und nicht von Mitgefühl sprechen.
    (...)
    Gegen ehrliches Mitgefühl ist nichts einzuwenden, gegen Heuchelei schon.
    Bitte? Wir reden hier die ganze Zeit von einem kleinen, symbolischen Akt des Mitgefühls und der Solidarität. Es geht einzig darum, die eigenen Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
    Wie kann man nur so anmaßend und kalt sein, Menschen vorzuschreiben, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen und diese ausdrücken sollen - und dann noch Heuchelei zu unterstellen, wenn die gewählte Art dem "Gefühlsdiktator" nicht passt?

    Wenn du einen sehr konkreten Fall kennst, wo du genau und ohne Zweifel weißt, dass die Person heuchlerisch ist, dann darfst du das dieser Person gerne vorhalten.

    Aber ein Rundumschlag gegen alle Menschen, die ihr Gefühl mit einer kleinen Geste zum Ausdruck bringen, ist anmaßend.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Karl Ranseier
    Da reihst du dich mit dieser Haltung nahtlos ein. Feiglinge und Waschlappen geben ihre Prinzipien - so sie ausser ihrem Selbsterhaltungstrieb je welche hatten - ansgesichts von Gefahr immer als erstes auf; das macht einen guten Wendehals aus.
    Oh, Du fühltest Dich anscheinend angesprochen. Deshalb hast Du meinen Beitrag auch nicht mit Verstand gelesen, sondern einfach mal drauf los getippt. Aber kein Thema, ich vergeb Dir.

    Zunächst mal seh ich mich nicht als einer der Deutschen die aktuell noch recht stark in unserer Gesellschaft repräsentiert sind.
    Und wo hab ich meine Prinzipien aufgegeben? Ich hab mich ja noch nicht mal eindeutig positioniert, sondern lediglich gesagt dass das Thema Bürgerrechte vs. Sicherheit sorgfältig abgewogen werden muss. Aber das Spektrum ist riesig, da gibt's nicht nur schwarz und weiß. Zwischen "Alle Geheimdienste abschaffen" und einem "1984"(das ist ein Roman) -Szenario existieren zig Grautöne.

    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Überhaupt liest man herzlich wenig über vereitelte Anschläge.
    Tja, nach den Anschlägen auf Charlie Hebdo hat man auch fast ausschließlich davon gelesen und nicht von den ca. 2000 Menschen die Boko Haram zwei Tage vorher in Nigeria abgeschlachtet hat. Also das sollte schon jedem mündigen Bürger bewusst sein dass unsere Medienlandschaft und Informationsflut heutzutage mit Vorsicht zu genießen ist (bei allen Vorteilen die sie natürlich hat).

    Und ich kann mich schon erinnern dass immer mal wieder in den Medien von vereitelten Anschlägen in Deutschland die Rede war. Zum Beispiel (erster Link den ich auf die Schnelle gefunden hab):
    Chronologie: Anschläge in Deutschland fast immer vereitelt - Politik - Tagesspiegel

    Zitat von xanrof
    Ist deine Argumentationslage so schlecht, dass du falsches Zitieren nötig hast?
    Zitiert hab ich Dich doch richtig (der Text in der "Sprechblase")!

    Aber ja, in meinem Text hab ich die Reihenfolge auf den ersten Blick etwas umgekehrt. Warum auf den ersten Blick? Na weil man auch sagen könnte dass Du Deutschland gar nicht genannt hast. Du hast Europa genannt und in Klammern (!) dann eine Abkürzung (!), die wohl für Deutschland steht, eingebaut. Das ist jetzt auch gar nicht so sehr als Kritik an Dir gemeint, denn es entspricht ja der Realität. Nur sollte das meines Erachtens nicht so ablaufen. Für unseren engsten Verbündeten in Europa (evtl. auch weltweit) sollten wir schon etwas mehr tun.

    Und ja, ich fühle mich tatsächlich etwas besser.
    Zitat von Noir
    Ich mich auch.
    Und wenn Ihr über dieses Gefühl reflektiert, kommen Euch da keine Zweifel?

    Mitgefühl per Mausklick, nichts selbst geleistet, noch dazu stur den Medien nachgelaufen (Oder wo ist die Nigeriaflagge? Die Russlandflagge? Mexikoflagge?),...!
    Hört sich für mich in der Tat wie Katastrophentourismus an. Wie die Leute die auf der Autobahn extra langsam fahren wenn irgendwo an der Seite ein Unfall passiert ist.

    Ich finde das schrecklich und ich hoffe ich kann meinen Kindern mal einen anderen Umgang mit den Medien beibringen.

    Hier mal ein guter Artikel von einem Kabarettisten den ich sehr schätze:
    Anschläge in Paris: Der große Tross der Katastrophentouristen
    "Und so wird man mit jedem Ereignis unempfindlicher und unsere Aufmerksamkeit vergänglicher. Es entsteht eine Währung der Gleichgültigkeit. Einhundert tote Afrikaner im Schlauchboot sind gleich ein toter Europäer, geteilt durch zwei Attentate in einem Jahr, macht fünf Minuten echt betroffen! Grauenhaft. Schnell wegschalten – oder Augen zu?"

    Zitat von xanrof
    Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:
    - Keine Möglichkeit? - Ich denke wir sind uns doch einig dass es schon so einige Möglichkeiten gibt auf diesem Planeten was Gutes zu tun?
    - Keine Zeit? - Jeder Mensch hat 24 Stunden am Tag. "Keine Zeit" heißt lediglich dass was anderes wichtiger ist. Das ist ok und muss jeder selbst für sich entscheiden. Manch einem ist der gemütliche Abend vorm Fernseher halt wichtiger als alles andere. Aber dann sollten diese Menschen auch ehrlich zu sich selbst sein und nicht von Mitgefühl sprechen.

    Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?
    Gegen ehrliches Mitgefühl ist nichts einzuwenden, gegen Heuchelei schon.

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    Zitat von Tibo Beitrag anzeigen
    Ich denke es wäre besser die Gefühle des Unbehagens auszuhalten anstatt sie durch solche Handlungen zu lindern. Wir gehen eh zu schnell über Leid hinweg, da würde ich nicht noch Beschleuniger einsetzen.
    (...)

    Das Unrecht verschwindet nicht von selbst wenn gute Menschen wie du und Noir sich gut fühlen. Es verschwindet wenn ihr Leid mitfühlt bis ihr es nicht mehr aushaltet und dann aufsteht und das Leid durch Taten mindert.
    Wer Solidarität mit Opfern von Terror zeigen will, kann sich in den Zeltstädten das "Sicherbesserfühlen" verdienen.
    Mal abgesehen von ganz praktischen Problemen, dass viele nicht in der Nähe eines Zeltlagers wohnen u/o sonst keine Möglichkeit oder Zeit haben, aktiv zu helfen:

    Du erwartest ernsthaft, dass Menschen sich dafür rechtfertigen (oder gar zurückhalten) sollen, wenn sie einen Weg suchen, ihr persönliches Leidgefühl etwas zu lindern?

    Du willst ernshaft Regeln aufstellen, wie zu trauern ist (X ist erlaubt, Y sei unmoralisch -weil es nicht weit genug geht, das Leid nicht signifikant lindert)?

    Und in allen Fällen ignorierst du damit die Individualität, nämlich dass jeder Mensch den eigenen Weg finden muss, um mit Trauer und Leid umzugehen. Sich da einzumischen und "Vorschriften" zu machen, empfinde ich als sehr anmaßend.
    Wir reden hier von kleinen Gesten (Noir hat auch das Beispiel eines schwarzen Streifens an der Antenne gebracht). Solche symbolischen Akte hindern niemanden daran, AUCH in weitergehender Weise zu helfen. Aber das muss schon jeder Mensch selbst entscheiden können.

    Einen Kommentar schreiben:


  • spidy1980
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Ich habe nicht gesagt, daß man das so machen sollte. Das war lediglich eine Reaktion auf spidey, der eine Anerkennung des IS als nur mit negativen Folgen verbunden darstellte
    Moment mal, das hab ich so nicht gesagt. Natürlich gäbe das auch Vorteile aber die sind mir in dem Fall egal. Gegen die vorgehen kann man auch so. Ist halt nur schwieriger zu deichseln.
    Mit dem Friedensplan von Wien scheint das in Zukunft aber auch einfacher zu werden. Da ziehen ja endlich mal alle an einem Strang.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Tibo
    antwortet
    Ich denke es wäre besser die Gefühle des Unbehagens auszuhalten anstatt sie durch solche Handlungen zu lindern. Wir gehen eh zu schnell über Leid hinweg, da würde ich nicht noch Beschleuniger einsetzen.
    Nebenbei war meine Erwiderung nicht weniger ausführlich als deine Aussage.
    Kannst du die denn ausführen? Also warum ist es jetzt angemessen sich besser zu fühlen? Ist der Zustand der Welt denn ein besserer geworden?

    Kennst du den Film "La Haine"?

    https://www.youtube.com/watch?v=d6bZlPhtX6g
    C’est l’histoire d’un homme qui tombe d’un immeuble de cinquante étages. Le mec, au fur et à mesure de sa chute se répète sans cesse pour se rassurer : jusqu’ici tout va bien, jusqu’ici tout va bien, jusqu’ici tout va bien.
    Mais l'important n’est pas la chute, c’est l’atterrissage
    So kommen mir die Menschen mit den blauweißroten Profilbildern vor.
    Das Unrecht verschwindet nicht von selbst wenn gute Menschen wie du und Noir sich gut fühlen. Es verschwindet wenn ihr Leid mitfühlt bis ihr es nicht mehr aushaltet und dann aufsteht und das Leid durch Taten mindert.
    Wer Solidarität mit Opfern von Terror zeigen will, kann sich in den Zeltstädten das "Sicherbesserfühlen" verdienen.
    Zuletzt geändert von Tibo; 18.11.2015, 12:20.

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    @Tibo: Und...? Vielleicht kannst du noch näher ausführen, was du meinst?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Tibo
    antwortet
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Und ja, ich fühle mich tatsächlich etwas besser.
    Zitat von Noir Beitrag anzeigen

    Ich mich auch.
    Und das ist der Fehler.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Noir
    antwortet
    Zitat von Zitat von V-o-l-k-e-r
    Oder dieser riesige Unsinn mit den Facebook Tricolore-Profilbildern. Das hat zwei Aspekte:
    1. Es ändert gar nichts an der Situation, der IS lacht wahrscheinlich sogar darüber
    2. Schon bequem so per Mausklick zu trauern und sich dann ohne viel Aufwand als moralischer Held zu fühlen oder?
    An den IS hatte ich dabei auch nicht gedacht und auch nicht daran, dass das den nächsten Anschlag verhindern könnte. Ein ganz so großer Traumtänzer bin ich dann doch nicht.

    Für mich war das vor allem eine Solidaritätsbekundung an Frankreich, so nach dem Motto: "Ich denke an Euch und fühle mit Euch". Ich hätte mir auch einen schwarzen Stoffstreifen an die Autoantenne binden können.
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Und ja, ich fühle mich tatsächlich etwas besser.
    Ich mich auch.

    Einen Kommentar schreiben:


  • xanrof
    antwortet
    @3of5 und SF-Junky: Ja, ich stimme euch beiden zu.


    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Wie wir aber schon zig Mal - u.a. heute - in Deutschland erlebt haben, haben die Geheimdienste schon ihre Daseinsberechtigung.

    Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten.
    Der 1.Satz ist inhaltlich natürlich absolut richtig - nichtsdestotrotz ein Totschlagsargument und vor allem unnötig. Mal abgesehen von den Wirrköpfen aus der ultralinken Ecke will niemand Geheimdienste abschaffen.

    Es geht einzig darum, unnötige Profilbildungen ganzer Bevölkerungsteile zu vermeiden, da dies (a) nichts bringt (siehe Kommentare von 3of5 und SF-Junky) und (b) nur Begehrlichkeiten zu Zweckentfremdungen erweckt.

    Insgesamt agiert Europa da ja noch recht besonnen, in den USA ist man beim Thema persönliche Daten noch weitaus unkritischer.
    Die Aussage ist zu allgemein und in dieser Form falsch. Mehr als die Hälfte der Amerikaner denkt inzwischen recht kritisch übers Datensammeln. Und zwar sowohl das von der Regierung als auch das von Firmen. Gleichzeitig kann man das, was stellenweise in Europa abgeht (namentlich UK, Frankreich, Spanien und einige mittel-/osteuropäische EU-Länder, zB Polen, Ungarn) wohl kaum besonnen nennen.


    Oder dieser riesige Unsinn mit den Facebook Tricolore-Profilbildern. Das hat zwei Aspekte:
    1. Es ändert gar nichts an der Situation, der IS lacht wahrscheinlich sogar darüber
    2. Schon bequem so per Mausklick zu trauern und sich dann ohne viel Aufwand als moralischer Held zu fühlen oder?
    Ja, es ändert nichts an dem was passiert ist, die IS-Deppen lachen ganz sicher darüber und -Überraschung- es wird auch nicht den nächsten Anschlag verhindern. Und ja, ich fühle mich tatsächlich etwas besser.


    Traurig wie das schon klingt. Frankreich, Russland, China, USA, Vereinte Nationen,... ach ja und irgendwo auch evtl. Deutschland. Man, die die da angegriffen wurden, das sind unsere engsten Freunde in Europa. Und wir lassen die im Regen stehen. Wie peinlich.
    Aber passt gut dazu dass sich Frankreich nun primär mit Russland und den USA abstimmt, weil von Deutschland halt nichts zu erwarten ist.
    Du solltest mich schon richtig zitieren:
    Ich nannte Frankreich zuerst (aus geg. Grund), dann kam Russland (weil die eh schon da sind, und man sie wohl auch nicht los wird), und dann kam schon Europa inklusive Deutschland. Die Reihenfolge war durchdacht.

    Ist deine Argumentationslage so schlecht, dass du falsches Zitieren nötig hast?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von 3of5 Beitrag anzeigen
    Selbst wenn jedes Jahr ein Anschlag wie in Paris passieren würde: die Chance, dabei umzukommen, wäre für jeden Bürger lächerlich gering. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines gewöhnlichen Tötungsdelikts zu werden, ist mehr als zehn mal so hoch. Und im Straßenverkehr sterben jedes Jahr über 3000 Deutsche. Wie viele Möglichkeiten gäbe es, diese Zahl zu reduzieren, wenn man wollte! Aber da würde die Öffentlichkeit und die Autolobby sofort gegenhalten: Freie Fahrt für freie Bürger...

    Ich sehe also nicht, wieso man wegen einer Gefahrenquelle, die statistisch ungefähr so relevant ist wie Todesfälle durch umfallende Möbelstücke, Bürgerrechte einschränken oder den Ausbau des Überwachungsstaats befürworten sollte.
    Vor allem: Was haben die ganzen tollen Überwachsungsmaßnahmen jetzt eigentlich gebracht? Frankreich hat z.B. mWn eine fette Vorrsatsdatenspeicherung und die Behörden konnten die Anschläge trotzdem nicht verhindern. Überhaupt liest man herzlich wenig über vereitelte Anschläge.

    Einen Kommentar schreiben:


  • 3of5
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen

    Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten.
    Selbst wenn jedes Jahr ein Anschlag wie in Paris passieren würde: die Chance, dabei umzukommen, wäre für jeden Bürger lächerlich gering. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines gewöhnlichen Tötungsdelikts zu werden, ist mehr als zehn mal so hoch. Und im Straßenverkehr sterben jedes Jahr über 3000 Deutsche. Wie viele Möglichkeiten gäbe es, diese Zahl zu reduzieren, wenn man wollte! Aber da würde die Öffentlichkeit und die Autolobby sofort gegenhalten: Freie Fahrt für freie Bürger...

    Ich sehe also nicht, wieso man wegen einer Gefahrenquelle, die statistisch ungefähr so relevant ist wie Todesfälle durch umfallende Möbelstücke, Bürgerrechte einschränken oder den Ausbau des Überwachungsstaats befürworten sollte.
    Zuletzt geändert von 3of5; 18.11.2015, 05:59.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von SF-Junky Beitrag anzeigen
    Und wie soll das völkerrechtlich funktionieren, dass man anderen Staaten (Irak, Syrien) riesige Teile ihres Staatsgebiets mal eben aberkennt und zu "IS" erklärt?
    Ich habe nicht gesagt, daß man das so machen sollte. Das war lediglich eine Reaktion auf spidey, der eine Anerkennung des IS als nur mit negativen Folgen verbunden darstellte

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Sicherheit vs Bürgerrechte/Datenschutz, das muss natürlich immer sorgfältig abgewogen werden.

    Wie wir aber schon zig Mal - u.a. heute - in Deutschland erlebt haben, haben die Geheimdienste schon ihre Daseinsberechtigung.

    Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten....
    Wie du schon sagtest:

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    ....aber passt zu den meisten Deutschen: Waschlappen!
    Da reihst du dich mit dieser Haltung nahtlos ein. Feiglinge und Waschlappen geben ihre Prinzipien - so sie ausser ihrem Selbsterhaltungstrieb je welche hatten - ansgesichts von Gefahr immer als erstes auf; das macht einen guten Wendehals aus. Daran erkennt man diese charakter- wie rückgratlosen Kriechtiere ja am einfachsten Ist ja auch so schön bequem, seine Werte erstmal aufzugeben, um mit seinem - welthistorisch übrigens völlig unbedeutendem - Leben erstmal davon zu kommen.

    @xanroff: Wenn die "Hilfsmaßnahmen" so aussehen wie in Afghanistan, kannst du die gleich lassen. Effektiv war es den deutschen Truppen dort verboten, selbst Wasser an die Bevölkerung zu verteilen, wenn das nicht genau im voraus geplant war. Da haben sich zwar einige drüber hinweg gesetzt, aber unterm Strich war die Angst, bei sowas Leute an einen Selbstmordanschlag zu verlieren, zu hoch. Was genau das Problem ist mit diesem Feind, dem wir gegenüberstehen: Fanatismus und Todesverachtung. "Erfolgsorientiert" kann hier nur auf neuen Wegen erreicht werden.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von xanrof Beitrag anzeigen
    Frankreich will übrigens den Ausnahmezustand (= u.a. ausgesprochene Hausarreste, Wohnungsdurchsuchungen, ..., jeweils ohne Richterbeschluß, u.v.m.) auf 3 Monate verlängern.

    Bald dürfte aber der Punkt erreicht sein, an dem die Vertretbarkeit des Ausnahmezustandes fraglich werden wird. Doch wenn der Ausnahmezustand zum (gefühlten) Dauerzustand wird, was kommt danach?
    Sicherheit vs Bürgerrechte/Datenschutz, das muss natürlich immer sorgfältig abgewogen werden.

    Wie wir aber schon zig Mal - u.a. heute - in Deutschland erlebt haben, haben die Geheimdienste schon ihre Daseinsberechtigung.

    Und ganz ehrlich: Bevor auch nur IRGENDEINEM von mir geliebten Menschen durch eine terroristischen Anschlag etwa zustößt, kann mich der Verfassungsschutz bis auf die Unterhose durchleuchten.

    Insgesamt agiert Europa da ja noch recht besonnen, in den USA ist man beim Thema persönliche Daten noch weitaus unkritischer.

    Nun, was ich eher peinlich finde, sind Reflexdenker, die Angesichts einer solchen Situation gleich hirnlos in den Kampfmodus schalten. Damit ist keinem geholfen.
    Sicher nicht. Aber die meisten Deutschen fühlen sich ja schon als Helden weil sie trotz der Anschläge ein Fußballspiel besuchen und sich "vom IS nicht unterkriegen lassen"
    Das ist dem IS ziemlich sch***egal, oder meinst die sagen: "Oooh die tapferen Deutschen, also wenn da noch 100 Leute ins Stadion kommen, machen wir keine Anschläge mehr"

    Oder dieser riesige Unsinn mit den Facebook Tricolore-Profilbildern. Das hat zwei Aspekte:
    1. Es ändert gar nichts an der Situation, der IS lacht wahrscheinlich sogar darüber
    2. Schon bequem so per Mausklick zu trauern und sich dann ohne viel Aufwand als moralischer Held zu fühlen oder?
    Man konnte sogar bei diesen Bildchen automatisch angeben wie lange es bestehen bleiben soll!!! - Für mich klingt das schon fast pervers und wie ein Hohn gegenüber den Opfern und deren Angehörigen.

    Es wird so langsam mal Zeit dass einige hierzulande aus ihrer rosaroten Blümchenwelt aufwachen.

    Ja, militärische Aktionen sind notwendig, aber bitte mit weltweiter Einigkeit und nicht blind losgeballert, um die Rachegefühle zu befriedigen. Franzosen und Russen, andere Europäer (inklusive Dtl), Amerikaner, vielleicht sogar Chinesen und weitere. Mit Unterstützung der UN. Die Weltgemeinschaft muss reagieren.
    Traurig wie das schon klingt. Frankreich, Russland, China, USA, Vereinte Nationen,... ach ja und irgendwo auch evtl. Deutschland. Man, die die da angegriffen wurden, das sind unsere engsten Freunde in Europa. Und wir lassen die im Regen stehen. Wie peinlich.

    Aber passt gut dazu dass sich Frankreich nun primär mit Russland und den USA abstimmt, weil von Deutschland halt nichts zu erwarten ist.

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X