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Gläubig? - Ansichten zu Religionen

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von shootingstar Beitrag anzeigen
    Ah, und was ist dann mit den Leuten, die sich die gewalttätigen Passagen des alten Testaments oder des Korans zu Herzen nehmen und darauf basierend im Namen Gottes anderen Menschen schaden?
    Wer sich vereinzelte Passagen raussucht, die anderen schaden, kann nicht wirklich denken und ist fremdgesteuert und gehirngewaschen. Solche Menschen schaden anderen auf vielfältige Weise, nicht nur auf gläubiger Ebene.

    Weil wenn du dir die kuscheligen Heilungsgeschichten und Aufforderungen zur Nächstenliebe aus der Bibel rauspicken kannst, dann kannst du dir da mit dem selben Recht genauso die Aufrufe zu Genozid und Steinigung raussuchen und zu deiner persönlichen spirituellen Doktrin machen.
    Es geht nicht ums Rauspicken einzelner Passagen, sondern um umgesetztes Verständnis. Wenn Du ein Buch liest, lernst Du doch auch.

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  • shootingstar
    antwortet
    Zitat von Taanae Beitrag anzeigen

    Ja natürlich kann und muss man aussuchen, was für einen stimmt. Wir sind Individualisten und gehen alle eigene Wege. Gleichschaltung in der Religion führt nur zu blindem Glauben, aber nicht zum "Begreifen".

    .


    Ah, und was ist dann mit den Leuten, die sich die gewalttätigen Passagen des alten Testaments oder des Korans zu Herzen nehmen und darauf basierend im Namen Gottes anderen Menschen schaden?

    Weil wenn du dir die kuscheligen Heilungsgeschichten und Aufforderungen zur Nächstenliebe aus der Bibel rauspicken kannst, dann kannst du dir da mit dem selben Recht genauso die Aufrufe zu Genozid und Steinigung raussuchen und zu deiner persönlichen spirituellen Doktrin machen.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Karl Ranseier
    Aber tatsächlich hast du selbst - wenn ich mich recht erinner - schon darauf verwiesen, daß in "Preussen" eben mehr Atheisten bzw. Konfessionslose leben als im Süden Deutschlands/Bayerns. Dazu gibt's auch leicht zu findende Statistiken, zB: (...)
    Naja, ich denke das weiß jeder aus dem Stegreif und braucht da keine Statistik. Aber die Statistik ist nun mal keinerlei Beweis dafür dass in Deiner Region aggressiver "Beutegang" gemacht wird als hier. Es ist ein (schwaches) Indiz und Deine Erklärung ist logisch, aber mehr ist es nicht.

    Wie schon gesagt glaube ich nicht dass 54 Besuche solcher Art pro Jahr normal sind. Und ich glaube das sind sie selbst bei Dir nicht ;-). Denn Du hast ja geschrieben: "Darum auch die "4.5" Mal in diesem Monat, die 0.5 Mal wollten nämlich direkt zu ihr (und haben dann 10 Minuten später nochmal bei mir geklingelt - das hat man dann vom Nett-sein und Auskunft geben....)"
    Hat mich jetzt interessiert ob Du mich korrigierst, aber Du bist das - kleine - Risiko eingegangen und hast mich in dem Glauben gelassen dass 4,5x pro Monat wirklich der Durchschnitt ist bei Dir.

    Wer möchte, kann ja gern mal erzählen wie oft er/sie solche Besuche bekommt. Statistiken kenne ich keine, aber 54x ist tatsächlich so extrem weit von dem entfernt was ich erlebt habe (und ich habe schon in vielen Städten/Ländern gewohnt), dass ich tatsächlich etwas skeptisch bin.

    Ich nehm jetzt mal an, daß in dem Teil bayerischen Waldes, in dem du lebst, die Statistik passt und eh nur knapp ein Viertel der Bevölkerung konfessionslos ist. Da wird natürlich weniger Aufwand betrieben, weil der zu erwartende Effekt ja auch geringer ist
    Ich komm von dort, wohne aber nicht da. Wahnsinnig schöne Gegend, allerdings ist der Bedarf an Wirtschaftswissenschaftlern halt nicht exorbitant groß .
    Und ein Viertel ist noch erheblich zu hoch:
    Also meine Heimatgemeinde hat ca. 6600 Einwohner, davon sind lt. Landesamt für Statistik 5785 katholisch und 278 evangelisch. D.h. für alle anderen Konfessionen + konfessionslos sind nur etwas mehr als 9% übrig

    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Ich würde sagen gefühlt so 50:50. Ich wurde durchaus schon einige Male ziemlich schief angeguckt weil ich das "heilige" Grüß Gott mit einem simplen "Hallo" erwiderte.
    Mmmh, ok also das ist mir noch nicht passiert. Ich nutze "Grüß Gott" allerdings auch so gut wie gar nicht, sondern meistens "Servus", aber das sollte ja keinen Unterschied machen. Ich hätte jetzt selbst in meinem Heimatort (Rand des Bayerischen Waldes) nicht geschätzt dass die Quote 50:50 ist, sondern eher dass 80-90% der Leute da keinen religiösen Bezug im Alltag sehen.

    Ok, Vorsicht Textwand:
    (...)
    Hehe, das kannte ich noch nicht. Und zumindest den ersten Teil (bis zum Betreten der Wohnung), könnte man auch gut mal nachspielen bei so einer Begegnung.


    Zitat von Viola Beitrag anzeigen
    Auszug aus einem Aufsatz von Dr. Michael Schmidt-Salomon, Mitbegründer und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung:
    Ich finde das kann man auch hier in diesem Thema gut beobachten. Während sich die Gläubigen andauernd erklären müssen und sehr aggressiv bedrängt werden, passiert dies andersrum in keinster Weise. Die gläubigen Menschen scheinen mit sich im Reinen zu sein und zu akzeptieren wenn jemand nicht an ihren Gott glaubt.

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  • Taanae
    antwortet
    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Nein, man ist nicht Irre, wenn man sich nicht nur mit bekannten Fakten abgibt und mehr herausfinden will, aber wenn man sich im Kopf etwas zusammenspinnt, um die Lücken zu füllen und dann glaubt, dass sie unumstößlich richtig und Wissenschaft falsch ist, DANN ist man Irre.
    Es entstehen immer wieder neue Lücken (die die Wissenschaft füllen kann), während Du annimmst, dass nur alte Lücken mit Wissenschaft gefüllt werden und Gott dadurch ausgemerzt wird. Gott bleibt groß genug.


    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Im Gegenteil, wie groß ist denn überhaupt noch die Wahrscheinlichkeit, dass dein Gott der Richtige ist, selbst unter der Prämisse, dass eine Religion Recht hätte?
    Es ist nicht "mein" Gott. Gott existiert ... und zwar nur einer - damit basta.


    Zitat von Spocky Beitrag anzeigen
    Nein, ich kann mehr erdenken, als die Realität bieten kann.
    Auch was Du (noch) nicht denken kannst, ist real... die Realität bietet also alles.


    Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
    Also kann man sich aussuchen an welchen Teile der Bibel man glaubt ? Ist das nicht ein bisschen beliebig ?
    Ja natürlich kann und muss man aussuchen, was für einen stimmt. Wir sind Individualisten und gehen alle eigene Wege. Gleichschaltung in der Religion führt nur zu blindem Glauben, aber nicht zum "Begreifen".


    Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
    Für mich persönlich täuscht sich jeder selbst, der an eine übernatürliche Entität glaubt.
    Nein. Jeder, der Gott ablehnt, täuscht sich und wird zum Werkzeug des Menschen. Ganz ohne Gott wird die "Welt" ein System, dass immer wieder neu bestimmt werden muss - keine Konstante.


    Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
    Natürlich ist es dumm. Was es aber besonders dumm macht ist die Tatsache das Gläubige das gar nicht merken (oder verdrängen).
    So manche Gläubige glauben einfach, weil sie es so gelernt haben. Dies tun Menschen aber in vielen Bereichen, nicht nur in der Religion. Wenn man nachdenkt, kommt das Zweifeln. Da wir aber ein Gehirn haben, müssen wir denken dürfen und daher ist auch das Zweifeln ein Weg zum Glauben.


    Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
    Gläubige Menschen faszinieren und stoßen mich im gleichen Maße ab.
    Geht mir auch so. Wenn jemand behauptet, alles, was in der Bibel sei wahr und bewiesen, bekomme ich eine "Allergie"...


    Zitat von OliverE Beitrag anzeigen
    Ich bin zwar Atheist, stöbere aber gerne mal in der Bibel und meiner Meinung nach ist die Bibel definitiv KEIN moralischer Kompass...oder sagen wir mal ein schlechter.
    Da finden sich so viele Grausamkeiten.
    Die Grausamkeiten siehst Du doch hoffentlich auch, wenn Du nicht in die Bibel schaust?! Sie ist überall, wo Menschen sind.


    Zitat von endar Beitrag anzeigen
    Woher hat die Kirche denn die Juden genommen?
    Und was wäre mit den Juden passiert, wenn es keine Kirchen gegeben hätte?
    Wo wären die Kirchen ohne die Juden?


    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Christen aller Art klingeln genauso bei Nicht-Gemeinde-Mitgliedern an deren Türen, wie es die Zeugen Jehovas tun.
    Es gibt Schlimmeres.

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  • Viola
    antwortet
    Auszug aus einem Aufsatz von Dr. Michael Schmidt-Salomon, Mitbegründer und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung:

    Das zentrale Problem ist die Religion - nicht der Theismus

    "Theismus und Atheismus sind die beiden Enden einer Wurst." Ich gebe zu: Früher habe ich mich über diesen Ausspruch ziemlich geärgert. Er schien mir ohne jegliche Begründung, zwei höchst unterschiedliche Phänomene in einen Topf zu werfen. Außerdem hielt ich ihn für eine schlecht getarnte Ausrede für Menschen, die sich den zentralen, existentiellen, aber mühsam zu bewältigenden Fragen des Lebens einfach nicht stellen wollten.

    Im Laufe der letzten Jahre traf ich aber im freigeistigen Spektrum eine beachtliche Anzahl von Menschen, auf die der Satz dummerweise doch erschreckend zutraf: Atheisten, die so religiös fanatisiert über Atheismus sprachen, dass sie auf mich den Eindruck missionierender Wanderprediger machten, freigeistige Märtyrer, die das Misslingen ihres eigenen Lebens ausschließlich auf das Wirken klerikaler Seilschaften zurückführten, Menschen, die alle Katastrophen der letzten 2000 Jahre der katholischen Kirche anlasteten und deren Kirchenhass das Einzige zu sein schien, was ihrem Leben noch Halt zu geben vermochte.

    Ich hatte den Eindruck, dass diese Menschen, die in der Regel der christlichen Religion entflohen waren, zwar ihren Gottesglauben verloren, das entscheidende Problem aber nicht gelöst hatten: Sie waren religiös geblieben, überzeugt von der unumstößlichen Wahrheit ihrer Glaubenssätze.
    So fest sie zuvor glaubten, Gott existiere, so waren sie nun davon überzeugt, dass er (sie oder es) nie existiert habe. Ihre Propheten der Wahrheit hießen nun nicht mehr Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, sondern Nietzsche, Marx und Feuerbach. Widerrede war verpönt wie eh und je, die Schwarz auf Weiß gedruckte Wahrheit durfte nicht in Frage gestellt werden.

    Die Konfrontation mit dieser Art religiöser Atheisten rief mir immer wieder zu Bewußtsein, was mir eigentlich schon seit Beginn meines Ausstiegs aus der Religion klar war, nämlich dass das entscheidende Problem nicht der Theismus ist, sondern die Religion. Schon in dem ersten religionskritischen Aufsatz, den ich jemals veröffentlichte (8), war dies die Grundthese. Ich plädierte dafür, den traditionellen Begriff der Religion zu erweitern: er müßte sowohl die theistischen als auch die atheistischen Heilsgeschichten umfassen.


    Sind AtheistInnen die besseren Menschen? Anmerkungen zur Kriminalgeschichte des Atheismus

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    1. Die meisten Leute sagen das "Grüß Gott" heutzutage ja nicht aus einem religiösen Bezug heraus, sondern einfach synonym zu "Hallo". Als kleines Kind wusste ich nicht mal dass in diesem Gruß das Wort "Gott" vorkommt, da es auf Niederbayrisch halt total anders klingt.
    Ich würde sagen gefühlt so 50:50. Ich wurde durchaus schon einige Male ziemlich schief angeguckt weil ich das "heilige" Grüß Gott mit einem simplen "Hallo" erwiderte.

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    2. Aber ja, das "Grüß Gott" nervt mich auch. Allerdings deshalb weil ich im privaten Umfeld nicht sieze. Mir geht dieses altbackene Siezen auf den Geist und zumindest auf dem Land wird das auch nicht gemacht. Da wird man in Supermarkt/Kneipe/etc. mit "Du" angesprochen.
    Ich finde das "Du" in dem Zusammenhang auch besser, dieses übertriebe Siezen muss nicht sein. Besonders schlimm wenn man mit Vorname + "Sie" angeredet wird, können die sich mal entscheiden!?

    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Wenn Du ihn irgendwo kopieren kannst bzw. Dir das hier reinschreiben nicht zu viel Arbeit ist, gerne. Etwas Humor könnte einigen hier nicht schaden.
    Ok, Vorsicht Textwand:

    Heute Nachmittag klingelte es an der Tür. Genervt, weil ich eigentlich im dreitägigen Urlaub nicht gestört werden wollte und ich außerdem gerade vorhatte, den Rasen zu mähen, schleppte ich mich in den Windfang und warf durch die Glasfenster der Haustür einen misstrauischen Blick auf die zwei Gestalten vor mir.
    Ein Mann, vielleicht Ende 20, groß, hager, schlaksig mit Brille und Pickeln und eine Frau, Ende 30, ziemlich unattraktiv mit einem prägnanten Leberfleck über der Oberlippe und strenger Frisur. Beide trugen akkurate, dunkle Anzüge und er eine kleine Aktentasche. Da dort kein Staubsauger hineinpasste, schwante mir schon, wer da vor mir stand.
    Sie: "Guten Tag, mein Name ist (habe schon ich wieder vergessen), und das ist mein Begleiter, Herr (habe ich mir gar nicht erst gemerkt - ich und Namen...). Haben Sie Interesse an einem religiösen Gespräch?"
    Er lächelt dümmlich
    Ich: "Ach, sind Sie die Gemeindepastoren? Wir wurden uns tatsächlich noch nicht vorgestellt."
    (Stimmt sogar, ich wohne seit über 13 Jahren in diesem Dorf, aber ich habe den Pastor nie kennen gelernt, ich weiß nicht mal, wie der Kerl heißt. Ist mir auch egal, bin ja kein Christ.)"
    Sie verlegen: "Äh, nein. Wir sind die Zeugen Jehovas, die Soldaten des Himmels."
    Ich: "Soldaten des Himmels?"
    Beide nicken eifrig
    Ich: "Boah, da haben Sie aber einen verdammt weiten Weg zur Kaserne..."
    Beide gucken mich doof an.
    Ich schnell, um sie nicht zu Wort kommen zu lassen: "Wieso Soldaten, ist denn Krieg?"
    Er holt Luft und setzt an etwas zu sagen.
    Ich: "Ach so, Sie sind bloß das Rekrutierungskommando."
    Sie noch immer blöd guckend:
    "Äh... dürfen wir vielleicht hereinkommen?"
    Ich: "Gut, wenn es nicht so lange dauert. Mein Rasen mäht sich nicht von alleine."
    In der Tat wollte ich eigentlich lieber den Rasen mähen, als diese beiden Witzfiguren klingelten. Aber warum soll man sich nicht ein wenig Spaß gönnen? Ich halte also die Tür auf und bitte sie ins - zugegebenermaßen etwas unaufgeräumte - Wohnzimmer. Als erstes fallen meine beiden Rottweiler (Thor und Loki) über sie her - freudig, denn sie tun niemandem etwas, sondern freuen sich über den Besuch. Die beiden Zeugen werden noch blasser als sie ohnehin schon waren.
    Ich beruhigend: "Keine Angst, die Beiden tun euch nichts."
    Dass ich bei diesen Worten absichtlich nicht die Zeugen, sondern meine Hunde angesehen habe, haben die Beiden leider gar nicht mitbekommen. Schade. Stocksteif lassen sie sich also die Hände abschnüffeln, dann rufe ich Thor und Loki - absichtlich mit Betonung ihrer heidnischen Götternamen zur Ordnung, schicke sie auf ihre Matten in der Ecke und lasse sie Platz machen. Widerwillig gehorchen sie. Er noch immer nervös, aber um Höflichkeit bemüht: "Die hören aber gut."
    Ich: "Ja, aufs Wort. Zwar erst so auf das dritte oder vierte, aber immerhin. Aber sie sind auch die Einzigen hier, die das tun."
    Mit diesen Worten scheuche ich den Kater vom Sofa und bedeute den Beiden, sich zu setzen. Das tun sie auch, allerdings sitzen sie nur wenig entspannt da, den Blick nicht von den Hunden lösend. Thor starrt aufmerksam zurück, Loki beschäftigt sich damit, Thor intensiv das Ohr auszulecken. Die langen und feinen weißen Haare des Türkisch-Angora-Katers Yeti werden sich auf ihren dunklen Anzügen gut machen.
    Ich: "Möchten Sie vielleicht einen Tee?"
    Sie: "Sehr gern."
    Er: "Das wäre sehr freundlich."
    Ich nicke und verschwinde in der Küche. Sofort springen die Hunde auf und wuseln mir hinterher. Das tun sie immer, wenn ich in die Küche gehe. Das ist aber auch nicht schlimm, so haben die Besucher Zeit, sich etwas umzusehen. Ich weiß, dass sie auf Anhieb die kindgroßen Gargoyle-Statuen, die Feuerschale und den Dolch auf dem Tisch, meine Kelche in der Vitrine und vor allem das 30 cm große Eisenpentagramm im Fenster bemerken und sich ihre Gedanken machen. Drei Minuten später kehre ich mit den dampfenden Teetassen auf dem Tablett, den Hunden im Schlepptau und meinem zurechtgelegten Konzept zurück. Ich schicke die Hunde wieder auf ihre Matten und stelle den Zeugen ihre Tassen hin. Sie bedanken sich artig. Ich setze mich auf das andere Sofa.
    Sie: "Glauben Sie an Gott?"
    Ich deute lachend in die Runde: "Sieht das hier etwa so aus, als ob ich das täte?"
    Sie zeigt auf das Pentagramm: "Ähm... nun ja, ich dachte mir so etwas schon, wenn Sie hier ein Teufelszeichen aufhängen."
    Ich pruste fast meinen Tee über den Tisch:
    "Teufelszeichen? Sie sollten noch mal zur Schule gehen. Wenn ein Pentagramm mit der Spitze nach unten zeigt, dann ist es ein Zeichen für das Böse, vielleicht auch für den Teufel, ebenso wie ein umgedrehtes Kreuz. Mein Pentagramm zeigt aber mit der Spitze nach oben. Somit ist es ein Zeichen des Guten, des Lebens, der Magie und des Schutzes. Und dieses Zeichen ist schon sehr viel älter als das Kreuz oder das Christentum. Es schützt mein Haus vor schlechten Einflüssen - zum Beispiel von Leuten wie Ihnen."
    Sie ist sprachlos.
    Er hilflos: "Nur Jesus kann die Menschen beschützen. Er ist für unsere Sünden gestorben."
    Super Vorlage für mich! Ich springe sofort darauf an.
    Ich: "Woher weiß Jehoshua ben Joseph denn von meinen Sünden?"
    Sie guckt mal wieder blöd: "Wer?"
    Ich: "Na, Jehoshua ben Joseph von Nazareth, der später Jesus Christus genannt wurde. Sagen Sie bloß, als Zeugen Jehovas kennen sie Jesus' bürgerlichen Namen, seinen wahren Namen, nicht? Wer hat Sie denn ausgebildet?"
    Beide gucken blöd.
    Ich werde gerade warm: "Aber mal angenommen, es habe die christliche Mythengestalt tatsächlich gegeben, woher soll er vor knapp 2.000 Jahren gewusst haben, welche Sünden ich begehen werde? Von denen, die noch vor mir liegen, weiß ja selbst ich noch nichts."
    Er verlegen: "Jesus ist allwissend."
    Ich: "Aha, jetzt ist er schon ganz der Papa, wie? Ich dachte, dieses Attribut sei Gott vorbehalten?"
    Sie will die Situation retten: "Gott ist allwissend, und durch ihn sein Sohn Jesus Christus auch."
    Ich: "Soso, der Alte quatscht also einfach meine persönlichen Daten an seinen Sohnemann weiter. Etwa auch die, die ich ihm früher bei der Beichte anvertraut habe? Er verstößt gegen seine eigene Regel, das Beichtgeheimnis?"
    Beiden steht der Mund offen
    Ich schnell: "Allwissenheit für die Zukunft wurde aber nachweislich schon von namhaften Physikern ad absurdum geführt. Nehmen Sie nur mal Schrödingers mathematisch beweisbare Theorie von den Varianzen des Zeitstrahls, welche, bedingt durch die Chaostheorie, zu einer unendlichen Vielfalt möglicher Zukünfte führen und das Kontinuum in endlose unterschiedliche Varianten aufspalten. Das macht jede exakte Zukunftsvorhersage absolut unmöglich, da sich nicht berechnen lässt, welche der unendlichen möglichen Parallelen des Multiversums der Zeitstrahl kreuzen wird."
    Beide schauen drein, als hätten sie kaum ein Wort verstanden
    Ich sie sehr ernst anschauend: "Auch als Magier kann ich nicht exakt in die Zukunft schauen, sondern allenfalls Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten bei der Divination erkennen, und ich bin schon der mächtigste Magier hier in der Gegend - wenn ich es nicht wäre, wüsste ich das bereits."
    Beide tun das, was sie am besten können - nun aber erst recht: blöd gucken.
    Ich: "Tja, so was lernt man nicht bei Ihrem Kegelverein, oder?"
    Sie: "Den 'Kegelverein' verbitten wir uns! Wir sind..."
    Ich unterbreche sie:
    "Wieso? Sie schmeißen doch wahllos die Kugeln ihrer Propaganda ins Volk und schauen dann, ob nicht ein paar Leute umfallen. Für mich ist das Kegeln."
    Sie scheint sauer zu sein: "Ich sehe schon, hier können wir nichts mehr retten."
    Ich nickend: "Gut erkannt. Ich will auch gar nicht 'gerettet' werden."
    Beide stehen auf
    Sie: "Danke für den Tee."
    Er nickt.
    Ich: "Gern geschehen. Es macht immer wieder Spaß, Leute über die wahre Natur des Universums aufzuklären."
    Ich begleite sie zur Tür. Die Hunde tapsen artig hinterher. Er scheint nun auch sauer zu sein: "Jesus wird Sie nicht retten, sondern Ihre Seele verdammen."
    Sie nickt beifällig
    Ich: "Oh, Sie wollen MIR drohen? Nun gut, dann muss ich mich wehren." Tiefe Stimme und ausladende Gestik:
    "Ich verfluche Sie beide! Für den Rest des Tages sollen Sie schrecklichen Durchfall erleiden!"
    Beide machen kopfschüttelnd, dass sie wegkommen: "So ein Unsinn..."
    Ich schließe die Tür und lache erst mal lauthals los. Meine Hunde gucken mich treudoof und verständnislos an. Ich glaube nicht, dass die beiden 'verfluchten' Zeugen jemals wiederkommen werden. Obwohl, ich hätte zu gern ihre Gesichter gesehen, wenn die überaus großzügig bemessene Portion Abführmittel in ihrem Tee zu wirken beginnt.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    ....Ich hab jetzt keine Statistiken zur Hand, aber durchschnittlich 4,5 solcher Begegnungen pro Monat sind glaube ich nicht normal. Also seit ich vor zwei Jahren meine Wohnung gekauft habe, stand noch kein einziger Religionsvertreter vor meiner Tür. Gut, ist halt auch eine Wohnung, kein Einfamilienhaus. Aber auch aufm Dorf bei meinen Eltern hat sich das auf wenige Male pro Jahr (1-3x) beschränkt.
    Ich kürz das Mal auf diesen Abschnit ab, denn das ist der essentielle Punkt. Dir fällt das schwer, aus deinem Umfeld "wegzudenken" Aber tatsächlich hast du selbst - wenn ich mich recht erinner - schon darauf verwiesen, daß in "Preussen" eben mehr Atheisten bzw. Konfessionslose leben als im Süden Deutschlands/Bayerns. Dazu gibt's auch leicht zu findende Statistiken, zB:

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    Die ist zwar fast 8 Jahre alt, aber die Tendenz ist klar. Und ja, zwischen Nordrhein-Westfalen und Bayern bestehen "nur" ca. 7% Unterschied auf der Karte; bei 25.000 Austritten pro Jahr - darüber klagt die evangelische Kirche selbst - ist der weiße Anteil inzwischen aber weiter angewachsen. Obendrein multipliziert sich der Unterschied zu Bayern auch damit, daß das Lohnniveau in NRW deutlich unter dem in Bayern oder Baden-Württemberg liegt; da die Kirchensteuer prozentual erhoben wird, drückt das das Einkommen der Kirchen hier im Vergleich erneut.

    Regional ergeben sich in NRW nochmal andere Unterschiede, die zwischen Rheinländern und Westfalen schon als "gravierend" bezeichnet werden können - innerhalb der Konfessionen ergibt sich da für die meisten Regionen Westfalens ein Übergewicht der evangelischen Kirche.

    In der Summe geht es den Kirchenverbänden hier also deutlich schlechter als in Bayern; dementsprechend aggressiver wird der "Beutegang" betrieben. Damit entzieht sich die Basis dafür, deine Situation als Vergleichswert heranzuziehen. Ein deutlicheres Beispiel dafür - auf Basis deiner in anderen Threads geposteten Informationen: Zwei der Pastoren oder Priester, die hier über "Gott" sprechen wollten, waren Schwarze - das wäre für deine Eltern vermutlich eine Bereicherung, wenn sie den "ersten Schwarzen" sozusagen "frei Haus" geliefert bekommen hätten Bielefeld hat allein im Christlichen Spektrum nach offizieller Broschüre der Stadt (allerdings auch im Stand von 2008 oder 2009) über 20 organisierte "Glaubensrichtungen" - orthodox, neuapostolisch, und das alles nochmal in Splittergruppen. Für viele von denen sind 40% der Bevölkerung hier anscheinend sowas wie herrenloses Herdenvieh, daß man sich zusammentreiben will.

    Ich nehm jetzt mal an, daß in dem Teil bayerischen Waldes, in dem du lebst, die Statistik passt und eh nur knapp ein Viertel der Bevölkerung konfessionslos ist. Da wird natürlich weniger Aufwand betrieben, weil der zu erwartende Effekt ja auch geringer ist

    @Viola: ja, die vom Roten Kreuz sind mMn recht unverschämt geworden Seit "Abbuchungsauftrag" gibt's von mir auch nix mehr. Das geht mal überhaupt nicht. Aber die sind hier nicht das Thema - auch wenn ich jetzt schon weiß, das sowohl Rotes Kreuz wie Johanniter hier ab Mitte/Ende November "natürlich" auch wieder klingeln werden

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Was mir bei dem Thema immer auf die Nerven geht sind Bayern oder Schwaben mit ihrem nervtötenden "Grüß Gott(le)" und Variationen davon, ich hab mit diesem angeblichen Gott nichts zu schaffen und mal überspitzt formuliert: Warum sollte ich einen so einfältigen Menschen grüßen, der ist doch sowieso mit seinem Gott beschäftigt, also braucht er mich ja garnicht
    1. Die meisten Leute sagen das "Grüß Gott" heutzutage ja nicht aus einem religiösen Bezug heraus, sondern einfach synonym zu "Hallo". Als kleines Kind wusste ich nicht mal dass in diesem Gruß das Wort "Gott" vorkommt, da es auf Niederbayrisch halt total anders klingt.
    2. Aber ja, das "Grüß Gott" nervt mich auch. Allerdings deshalb weil ich im privaten Umfeld nicht sieze. Mir geht dieses altbackene Siezen auf den Geist und zumindest auf dem Land wird das auch nicht gemacht. Da wird man in Supermarkt/Kneipe/etc. mit "Du" angesprochen.

    Ich hätte noch einen sehr schönen Witz der zum Thema Hausbesuche/Zeugen passt, der ist aber sehr sehr lang und ich kann ihn hier glaube ich durch Spoiler-Tag nicht verkürzen, soll ich trotzdem? Ist aber knapp über ne DIN-A4 Seite Word lang
    Wenn Du ihn irgendwo kopieren kannst bzw. Dir das hier reinschreiben nicht zu viel Arbeit ist, gerne. Etwas Humor könnte einigen hier nicht schaden.

    - - - Aktualisiert - - -

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Aber natürlich verhälst du dich so. Du kannst Fans der 60er vom sehen als Asoziale einstufen, bist felsenfest der Meinung, das Lärmemissionsgesetze und -regelungen nur gelten, wenn man Mieter und nicht Besitzer der Umgebung um die Lärmquelle ist und hälst es auch für normal, die Fortpflanzung zum Lebensmittelpunkt zu erheben - und diesen Anspruch verallgemeinerst du. Kommt alles aus deinen Posts hier Zusammengelesen hinterlassen die den Eindruck, daß du ne ziemliche Pest für deine Mitmenschen sein kannst, die Bayern aber zu höflich sind, dir das mal zu sagen Oder du die dezenten, höflichen Hinweise ob ihrer Höflichkeit nicht wahrnimmst
    Jetzt wirst Du aber unfair. Du sagst erst ich würde meine Lebenssituation über die anderer Menschen stellen und pickst dann wahllos aus anderen Themen Beiträge raus um das angeblich zu belegen.
    Aber wir sind hier in diesem Thema unterwegs und darauf bezogen stimmt Deine Aussage einfach nicht.

    Überzogen ist deine Deutung davon. An der Haustür sollte Schluss sein.
    (...)
    Auf die deutlich ablehnde Haltung wird einfach mit immer neuen Gesichtern reagiert. Abgesehen davon sind da mindestens drei Konfessionen am Werk. Die Zeugen Jehovas kann man am Wachturm erkennen usw.
    Wie gesagt, wenn Du wirklich das Jahr über im Schnitt 4,5x pro Monat an der Tür von solchen Leuten belästigt wirst, dann kann ich das verstehen.

    Ab wieviel mal zur Tür gehen wenn keiner davor steht würd's dich nerven ? Falls du einen der "lieben Kleinen" erwischt, denk dran: die Dinger sind zum Klingeln da
    Och, solange die nicht wg. "Halloween" (das ist irgendein Fest dass es eigentlich bei uns nicht gibt, aber jetzt trotzdem einige Menschen meinen feiern zu müssen) kommen, bin ich da sehr entspannt.

    Haha! Ich wünschte, dem wäre so. "Oh, haben Sie schon wieder ein neues Auto?" - geht's den Nachbarn wirklich was an, ob die Karre tatsächlich neu ist oder nur der Leihwagen, während der Händler in der Werkstatt rauskriegt, welcher Teil der Elektronik nun dafür sorgt, daß die Halbautomatik sich schon nach 6000km nur noch im Stand schalten lässt? Es gibt keinen "Smalltalk" - dahinter steckt Neugier des Initiators.
    Smalltalk/Plauderei wird definiert als: "Die oberflächliche Unterhaltung über belanglose Themen, die man meist mit Personen führt, die man nicht gut kennt."
    Und gerade bei solch einer Unterhaltung steckt eben oftmals nicht wahres Interesse dahinter, sondern zum Beispiel:
    - Peinliches Schweigen zu überdecken
    - Irgendwas sagen anstatt gar nichts
    - Mit jemandem unverfänglich ins Gespräch kommen bevor über wichtige Themen geredet wird
    - Einstieg in eine Besprechung unter Geschäftspartnern um das "Eis zu brechen"
    - usw.

    Gutes Beispiel ist das typische Kennenlernen auf einer Feier/in einer Disko/o.ä.:
    "Hallo wie gehts?" "Wie heißt Du?" "Was machst Du beruflich so?" "Woher kommst du denn?" "Ja super, da bist ja gleich in der Nähe, ich wohne in..." usw.
    Oftmals interessiert das die Leute doch überhaupt gar nicht was das hübsche blonde Mädel an der Bar arbeitet/wie sie heißt/wie alt sie ist/usw.

    (Die Geschlechterverteilung hab ich jetzt nur deshalb so gewählt da hier im Forum hauptsächlich Männer sind. Dass die Situation auch andersrum so sein kann, ist mir natürlich bewusst)

    Bei zwielichtigem Gesindel aus Drückerkolonnen erwarte ich auch nix; bei Vertretern einer Religion der "Nächstenliebe" sollte aber soviel Einsicht vorhanden sein, daß man bei der statitischen Verteilung von Atheismus in Deutschland inzwischen bei jedem 2-3 Klingeln jemanden massiv stört. Der Punkt ist: die Störung ist vom Verursacher zu seinem Vorteil gewollt. Beim gleichzeitigen Predigen der "Nächstenliebe" ist das blanke Heuchelei - zutiefst verachtenswert.
    Ich hab jetzt keine Statistiken zur Hand, aber durchschnittlich 4,5 solcher Begegnungen pro Monat sind glaube ich nicht normal. Also seit ich vor zwei Jahren meine Wohnung gekauft habe, stand noch kein einziger Religionsvertreter vor meiner Tür. Gut, ist halt auch eine Wohnung, kein Einfamilienhaus. Aber auch aufm Dorf bei meinen Eltern hat sich das auf wenige Male pro Jahr (1-3x) beschränkt.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Tu ich ja auch nicht. Die religiösen Eiferer klingeln aber auch nicht, weil sie Freunde suchen - sondern zahlende Mitglieder in ihrem "Klub".
    Solange sie Dir nicht gleich einen Abbuchungsauftrag unter die Nase halten, so wie mir letzten Monat eine junge Frau vom Roten Kreuz…


    Zitat von Vidar Beitrag anzeigen
    Ich möchte mich jetzt hier doch mal einmischen: Ich als Preuße werde beispielsweise auch von anderen Preußen gegrüßt, oder stell dir vor, sogar auf preußischen Gebiet (also außerhalb Bayerns!) grüßen sich die Leute, hättest du nicht gedacht oder? Was mir bei dem Thema immer auf die Nerven geht sind Bayern oder Schwaben mit ihrem nervtötenden "Grüß Gott(le)" und Variationen davon, ich hab mit diesem angeblichen Gott nichts zu schaffen und mal überspitzt formuliert: Warum sollte ich einen so einfältigen Menschen grüßen, der ist doch sowieso mit seinem Gott beschäftigt, also braucht er mich ja garnicht
    »Grüß Gott« ist heutzutage doch nur noch eine eingebürgerte Grußformel, in der zufällig das Wort ›Gott‹ vorkommt und die man derart verinnerlicht hat, dass sie einem unbewusst über die Lippen kommt; die verbindet doch niemand bewusst mit seinem Glauben. Herrje.


    Apropos Einfältig: Wie nennt man einen der führenden Köpfe der Atheistenbewegung, der seine Info-Site zum Thema Kirchenaustritt an die Kirche verkauft? Kleiner Tipp: Derselbe Mann war außerdem einer der Initiatoren des bislang erfolglosesten Volksbegehrens in der Geschichte Österreichs.

    (Der Vollständigkeit halber möchte ich auch nicht unerwähnt lassen, dass sich eine bekannte österreichische Atheistengemeinschaft um eine Anerkennung als Religionsgesellschaft bemüht.)


    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Dann darf niemand irgendeinen anderen Menschen wg. was auch immer ansprechen? - Was für eine traurige Welt wäre das. Da bin ich ja wirklich über die Flüchtlinge froh, denn wenn ich bei mir im Ort z.B. joggen gehe, grüßen die einen, so wie es sich gehört. Die Preußen kennen das nicht dass man andere Leute auf der Straße grüßt. Aber gut, Integration ist hier nicht das Thema.
    Wie schön, dass Flüchtlinge in Deutschland so viel Bewegungsfreiheit genießen. Davon können meine neuen Nachbarn auf Zeit umgeben von übermannshohen Absperrungen und angesichts einer lückenlosen Abriegelung des Grenzflusses auf österreichischer wie deutscher Seite und bis an die Zähne bewaffneter Militärpolizei nur träumen.
    Zuletzt geändert von Viola; 23.10.2015, 11:08.

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  • Vidar
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Dann darf niemand irgendeinen anderen Menschen wg. was auch immer ansprechen? - Was für eine traurige Welt wäre das. Da bin ich ja wirklich über die Flüchtlinge froh, denn wenn ich bei mir im Ort z.B. joggen gehe, grüßen die einen, so wie es sich gehört. Die Preußen kennen das nicht dass man andere Leute auf der Straße grüßt. Aber gut, Integration ist hier nicht das Thema.
    Ich möchte mich jetzt hier doch mal einmischen: Ich als Preuße werde beispielsweise auch von anderen Preußen gegrüßt, oder stell dir vor, sogar auf preußischen Gebiet (also außerhalb Bayerns!) grüßen sich die Leute, hättest du nicht gedacht oder? Was mir bei dem Thema immer auf die Nerven geht sind Bayern oder Schwaben mit ihrem nervtötenden "Grüß Gott(le)" und Variationen davon, ich hab mit diesem angeblichen Gott nichts zu schaffen und mal überspitzt formuliert: Warum sollte ich einen so einfältigen Menschen grüßen, der ist doch sowieso mit seinem Gott beschäftigt, also braucht er mich ja garnicht

    Ich hätte noch einen sehr schönen Witz der zum Thema Hausbesuche/Zeugen passt, der ist aber sehr sehr lang und ich kann ihn hier glaube ich durch Spoiler-Tag nicht verkürzen, soll ich trotzdem? Ist aber knapp über ne DIN-A4 Seite Word lang

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Ja, dass der Staubsaugervertreter an Deiner Tür klingelt weil er neue Freunde sucht, die Hoffnung darfst Dir in der Tat nicht machen.
    Tu ich ja auch nicht. Die religiösen Eiferer klingeln aber auch nicht, weil sie Freunde suchen - sondern zahlende Mitglieder in ihrem "Klub".


    Zu Beginn des Satzes dachte ich ja tatsächlich dass jetzt mal was positives kommt, aber selbst diese gute Situation in Sachen Hilfsbereitschaft verkehrst Du in etwas schlechtes und unangenehmes. Du solltest da echt mal ganz dringend in Dich gehen, das ist keine gesunde Lebenseinstellung. Und das merken auch Deine Mitmenschen.
    Ich wohl kaum, sondern die Bettler und Religiösen, die diese Tour fahren.


    Deine Lebenszeit scheinst Du ja prima zu nutzen.
    Von den dämlichen Störungen mal abgesehen kann ich tatsächlich nicht klagen. Der Kernpunkt dabei ist aber: Ich nutze diese eben nach meinem Gusto. Auf meine Zeit hat niemand ein "gottgegebenes" Anrecht - es sei denn natürlich in vertraglichem Rahmen.


    Das ist nicht wahr.
    Aber natürlich verhälst du dich so. Du kannst Fans der 60er vom sehen als Asoziale einstufen, bist felsenfest der Meinung, das Lärmemissionsgesetze und -regelungen nur gelten, wenn man Mieter und nicht Besitzer der Umgebung um die Lärmquelle ist und hälst es auch für normal, die Fortpflanzung zum Lebensmittelpunkt zu erheben - und diesen Anspruch verallgemeinerst du. Kommt alles aus deinen Posts hier Zusammengelesen hinterlassen die den Eindruck, daß du ne ziemliche Pest für deine Mitmenschen sein kannst, die Bayern aber zu höflich sind, dir das mal zu sagen Oder du die dezenten, höflichen Hinweise ob ihrer Höflichkeit nicht wahrnimmst

    Ich hatte Dich schon zuvor nach Deiner Situation gefragt und da Du nicht geantwortet hast (wahrscheinlich weil Du geahnt hast dass Dein Verhalten selbst für einen so negativen Menschen wie Dich überzogen ist), hab ich beispielhaft genannt wie sich solche Situationen bei mir darstellen.
    Überzogen ist deine Deutung davon. An der Haustür sollte Schluss sein.

    Ok, 4,5x pro Monat ist in der Tat nicht selten. Wenn das jeden Monat so ist, d.h. 54x im Jahr, kann ich das verstehen. Mich persönlich würde es nicht stören, denn ich würde die Leute einfach drauf ansprechen und das Problem sicher lösen, aber ich kann nachvollziehen dass das nicht jeder so sieht.
    Auf die deutlich ablehnde Haltung wird einfach mit immer neuen Gesichtern reagiert. Abgesehen davon sind da mindestens drei Konfessionen am Werk. Die Zeugen Jehovas kann man am Wachturm erkennen usw.


    1. Ich verarsch auch mal Leute die mich nerven, so kann man selbst aus einem schlechten Erlebnis noch was positives/lustiges ziehen.Das ist doch super.
    Ich verarsche Leute lieber genau dann, wenn ich Bock da drauf habe. Dazu gibt's zum Beispiel Internet-Foren. Wenn die nicht gerade dichtmachen, sind die genau passend da

    2. Das Wort Heuchelei finde ich in dem Zusammenhang nicht passend. Es ist nicht rücksichtslos an einer Tür zu klingeln. Dafür ist das Ding da.
    Du hast den Sachverhalt entweder nicht verstanden oder zu weit abstrahiert. Es ist ganz deutlich Heuchelei, Nächstenliebe zu predigen und dann aus blankem Selbstnutz fremde Leute wobei auch immer zu stören. Abgesehen davon hoffe ich, daß diesen Spruch jedes Kind aus deiner Nachbarschaft ließt. Ab wieviel mal zur Tür gehen wenn keiner davor steht würd's dich nerven ? Falls du einen der "lieben Kleinen" erwischt, denk dran: die Dinger sind zum Klingeln da

    Dann darf niemand irgendeinen anderen Menschen wg. was auch immer ansprechen?
    Ich hab echte Notsituationen oben schon ausgenommen, aber dadurch fehlte dir anscheinend Angriffsfläche Ich hab auch kein Problem damit, wenn mich jemand nach nem Weg fragt oder nach der Uhrzeit usw. - auf der Straße. Verkaufsgespräche, die vom Verkäufer in neutralem Gebiet oder in die Privaträume eines Menschen getragen werden, der mit keiner Aktion angedeutet hat, daß er überhaupt nachdem Produkt sucht, sind nunmal zweifelhafte Methoden - wer ein gutes Produkt hat, kann in seinem Laden auf die Kunden warten. Und dabei ist es gleich, ob mir jemand einen neuen Handyvertrag oder einen neuen Gott verkaufen will

    - Was für eine traurige Welt wäre das. Da bin ich ja wirklich über die Flüchtlinge froh, denn wenn ich bei mir im Ort z.B. joggen gehe, grüßen die einen, so wie es sich gehört. Die Preußen kennen das nicht dass man andere Leute auf der Straße grüßt. Aber gut, Integration ist hier nicht das Thema.
    Haha! Ich wünschte, dem wäre so. "Oh, haben Sie schon wieder ein neues Auto?" - geht's den Nachbarn wirklich was an, ob die Karre tatsächlich neu ist oder nur der Leihwagen, während der Händler in der Werkstatt rauskriegt, welcher Teil der Elektronik nun dafür sorgt, daß die Halbautomatik sich schon nach 6000km nur noch im Stand schalten lässt? Es gibt keinen "Smalltalk" - dahinter steckt Neugier des Initiators.

    Du kannst in Deutschland wohnen wo du willst: Änderungen im "Standardumfeld" kriegt ein Großteil der Nachbarn schon irgendwie mit. Und ich hoffe sehr, daß den Flüchtlingen diese Blockwart-Mentalität eben nicht zwangs-einintegriert wird.

    Der Klingelknopf ist für Leute, die in meinem Interesse klingeln: den Taxifahrer, der mich zur Party abholt oder Freunde, die die Party zu mir bringen; den DHL-Bote mit der PS4 oder der neuen Festplatte; die Polizei, die sich vergewissern will, ob ich noch lebe, weil mein Nachbar denen gesagt hat, ich müsse tot sein - er hätte mich ja schließlich schon ne Woche nicht mehr gesehen oder gehört; den Postboten, der den großen Umschlag nicht in den Briefkasten bekommt und ihn lieber nicht knicken will; und tatsächlich auch meinen Nachbarn, der sich darüber beschweren will, daß die Musik zu laut ist, bevor er wieder die Polizei holt - oder mir mitteilt, daß meine Garage brennt und er wegen dem Licht nicht schlafen kann

    Der Klingelknopf ist eben nicht für Kinder auf Klingeljagd - wenn dem so wäre, würden/müssten die ja nicht weglaufen - oder Hausierer gleich welcher Art. Bei zwielichtigem Gesindel aus Drückerkolonnen erwarte ich auch nix; bei Vertretern einer Religion der "Nächstenliebe" sollte aber soviel Einsicht vorhanden sein, daß man bei der statitischen Verteilung von Atheismus in Deutschland inzwischen bei jedem 2-3 Klingeln jemanden massiv stört. Der Punkt ist: die Störung ist vom Verursacher zu seinem Vorteil gewollt. Beim gleichzeitigen Predigen der "Nächstenliebe" ist das blanke Heuchelei - zutiefst verachtenswert.
    Zuletzt geändert von Karl Ranseier; 23.10.2015, 01:40.

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Völlig egal, ob Zeitschrift, Staubsauger oder Relihion an der Haustür: unterm Strich geht's um eigene Interessen des Klingelnden und nicht um den Nutzen für den, der gestört wird. Das ist blanke Heuchelei auf der anderen Seite.
    Ja, dass der Staubsaugervertreter an Deiner Tür klingelt weil er neue Freunde sucht, die Hoffnung darfst Dir in der Tat nicht machen.

    Was völlig anderes wäre jemand, der einen Platten hat; jemand, der in ein parkendes Fahrzeug gekracht ist und nach dem Halter fragt; oder auch jemand, der in brütender Hitze nur nach nem Glas Wasser fragt - wohlgemerkt besonders im letzten Fall nur dann, wenn es nicht ne besonders hinterfotzige Tour ist, um über einen dämlichen Spruch wie "wie schön, daß es noch christliche Menschen gibt" erstens allen Atheisten mitfühlendes Verhalten schon mal per se wegzudefinieren und zweitens in das dämliche "Gott und die Welt"-Gespräch zu kommen
    Zu Beginn des Satzes dachte ich ja tatsächlich dass jetzt mal was positives kommt, aber selbst diese gute Situation in Sachen Hilfsbereitschaft verkehrst Du in etwas schlechtes und unangenehmes. Du solltest da echt mal ganz dringend in Dich gehen, das ist keine gesunde Lebenseinstellung. Und das merken auch Deine Mitmenschen.

    Das sind meine 30 Sekunden Lebenszeit.
    Deine Lebenszeit scheinst Du ja prima zu nutzen.

    Abgesehen davon lässt du dabei wie immer alle anderen ausser deiner, von dir selbst zum Normalfall erhobenen Lebenssituation ausser acht.
    Das ist nicht wahr. Ich hatte Dich schon zuvor nach Deiner Situation gefragt und da Du nicht geantwortet hast (wahrscheinlich weil Du geahnt hast dass Dein Verhalten selbst für einen so negativen Menschen wie Dich überzogen ist), hab ich beispielhaft genannt wie sich solche Situationen bei mir darstellen.

    Zu oft Das muss aber an einer meiner Nachbarinnen liegen, die diese Art von Besuch gerne hat. Darum auch die "4.5" Mal in diesem Monat, die 0.5 Mal wollten nämlich direkt zu ihr (und haben dann 10 Minuten später nochmal bei mir geklingelt - das hat man dann vom Nett-sein und Auskunft geben....)
    Ok, 4,5x pro Monat ist in der Tat nicht selten. Wenn das jeden Monat so ist, d.h. 54x im Jahr, kann ich das verstehen. Mich persönlich würde es nicht stören, denn ich würde die Leute einfach drauf ansprechen und das Problem sicher lösen, aber ich kann nachvollziehen dass das nicht jeder so sieht.

    Ich hätte keinen schönen Tag in dem Wissen, einen Heuchler ohne gewaschenen Kopf weiterziehen gelassen zu haben p
    1. Ich verarsch auch mal Leute die mich nerven, so kann man selbst aus einem schlechten Erlebnis noch was positives/lustiges ziehen.Das ist doch super.
    2. Das Wort Heuchelei finde ich in dem Zusammenhang nicht passend. Es ist nicht rücksichtslos an einer Tür zu klingeln. Dafür ist das Ding da.

    Es gibt keinen Grund dafür, jemand anderen, fremden zu belästigen, nur weil man gerade selbst Bock auf so ein Gespräch hab - das ist gelebter blanker Egoismus (wie auch der Scheiß-Job am Werbetelefon ais dem Beispiel).
    Dann darf niemand irgendeinen anderen Menschen wg. was auch immer ansprechen? - Was für eine traurige Welt wäre das. Da bin ich ja wirklich über die Flüchtlinge froh, denn wenn ich bei mir im Ort z.B. joggen gehe, grüßen die einen, so wie es sich gehört. Die Preußen kennen das nicht dass man andere Leute auf der Straße grüßt. Aber gut, Integration ist hier nicht das Thema.

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  • Karl Ranseier
    antwortet
    Zitat von V-o-l-k-e-r Beitrag anzeigen
    Das mag ja sein, ich verleugne meine Natur halt nicht ;-)
    Aber Spaß beiseite, die Erklärung dazu war schon ernst gemeint.
    Warum negative Stimmung erzeugen und sich über den Anruf aufregen, evtl. noch unfreundlich werden und dann mit einem schlechten Erlebnis aus dem Gespräch gehen?
    Das ist für mich kein schlechtes Erlebnis, und der andere hat angefangen und damit sein "schlechtes" Erlebnis verdient.


    Ganz anders natürlich wenn die Gegenseite sehr aufdringlich ist und ein Nein nicht akzeptiert.
    Das ist dabei völlig egal. Ein rücksichtsvoller Mitmensch dringt nicht in die Privatsphäre anderer Menschen ein, und schon gar nicht, weil er etwas für sich oder die Gruppe will, die ihn geschickt hat. Völlig egal, ob Zeitschrift, Staubsauger oder Relihion an der Haustür: unterm Strich geht's um eigene Interessen des Klingelnden und nicht um den Nutzen für den, der gestört wird. Das ist blanke Heuchelei auf der anderen Seite. Und genau so behandel ich diese Menschen. Das gilt auch für Werbetelefonate.

    Was völlig anderes wäre jemand, der einen Platten hat; jemand, der in ein parkendes Fahrzeug gekracht ist und nach dem Halter fragt; oder auch jemand, der in brütender Hitze nur nach nem Glas Wasser fragt - wohlgemerkt besonders im letzten Fall nur dann, wenn es nicht ne besonders hinterfotzige Tour ist, um über einen dämlichen Spruch wie "wie schön, daß es noch christliche Menschen gibt" erstens allen Atheisten mitfühlendes Verhalten schon mal per se wegzudefinieren und zweitens in das dämliche "Gott und die Welt"-Gespräch zu kommen.

    Weil sich viele Menschen halt nicht selbst wehren können, wenn ein "gewiefter" Telefonagent anruft. Und das ist auch gut wenn der Gesetzgeber diese Leute schützt.
    Richtig. Fanatischer Selbstmordattentäter durch religiöse Motivation zu werden ist ja auch weit harmloser als sich einen bescheuerten Handy-Vertrag aufschwatzen zu lassen


    Jeder Mensch tritt doch für seine Überzeugungen ein, das ist doch ok oder? ABER...

    Du schreibst weiter unten was vom "Eindringen in den eigenen Lebensraum", übertreibst Du da nicht etwas?

    Kein bisschen. Ich habe von mir aus seine Überzeugungen weder besudelt noch sonstwas, der kommt ungefragt und ohne Anlass zu mir. Er kann sich ne Großveranstaltung buchen, um seine Überzeugung darzustellen oder "zu verteidigen", oder ne Plakatwand, oder Leute zu sich einladen, um die vollzulabern. Wollen die aber nicht, die wollen in meinen Privatraum vordringen. Und da haben die nichts zu suchen -zumindest nicht uneingeladen.

    Also ich kenn das so dass wenige Male im Jahr (wenn überhaupt) die Zeugen Jehovas klingeln, ich sage Ihnen freundlich aber bestimmt dass ich kein Interesse habe und dann sind die Leute wieder weg, das dauert pro Besuch evtl. 30 Sekunden.
    Das sind meine 30 Sekunden Lebenszeit. Abgesehen davon lässt du dabei wie immer alle anderen ausser deiner, von dir selbst zum Normalfall erhobenen Lebenssituation ausser acht.

    Beispiele:

    - Autoren gleich welcher Art, die zu Hause arbeiten und sich nach einer Störung wieder in ihren Schaffensprozess eindenken müssen (egal ob Fachbuch, Roman, Computerprogramm)
    - Menschen im Wechsel-Schichtdienst, die aus dem Schlaf geklingelt werden
    - Menschen im dritten oder vierten Stock, für die alleine der Treppenweg der Besucher oder ihrer selbst oder das Warten auf den Fahrstuhl schon diese 30 Sekunden kostet
    - Menschen, die einer anderen Religion anhängen, in der die Diskussion mit "Ungläubigen" über "Gott" schon eine Sünde ist (in verschiedenen Auslegungen des Koran wird dem Gläubigen geraten, den Ungläubigen zu meiden)

    Und es gibt sicher noch mehr Fälle, die mir jetzt nicht einfallen. Diese asoziale "ich bin ok, ich stör niemanden, Gott wird's richten, ich mach mal einfach"-Einstellung ist unterm Strich gelebte Rücksichtslosigkeit und nichts weiter als die deutliche Aussendarstellung davon, daß diesen Menschen die nicht-Gläubigen eben doch nicht gleichberechtigt erscheinen - sonst würde da mehr Rücksicht genommen. Und mit der Einstellung verdient niemand dieser Heuchler auch nur einen Funken Freundlichkeit.

    - Sind die "Missionare" bei Euch sehr aufdringlich?
    Das ist nicht "aufdringlich", das ist irgendwas anderes. Feuereifer vielleicht. Der krasseste Fall war im September einer, der mit einem Linksabbiege-Manöver der Sorte "Gott ist mein Co-Pilot" vor mir in eine Straße abgebogen ist, den Wagen irgendwie grob in die Ecke gestellt hat und dann ein "Ich wollte hier nur mal anhalten, weil sie hier gerade so rumgehen"-Gespräch anzufangen, natürlich über Gott und wie wichtig Gott ist. Da benutzt man einmal in 5 Jahren öffentlich Verkehrsmittel....

    - Und wie oft stehen diese denn jetzt pro Woche/Monat/Jahr vor Deiner Tür? Das hast mir auch noch nicht beantwortet.
    Zu oft Das muss aber an einer meiner Nachbarinnen liegen, die diese Art von Besuch gerne hat. Darum auch die "4.5" Mal in diesem Monat, die 0.5 Mal wollten nämlich direkt zu ihr (und haben dann 10 Minuten später nochmal bei mir geklingelt - das hat man dann vom Nett-sein und Auskunft geben....)

    Tatsächlich wäre mir alles, was über einmal klingeln um Weihnachten rum (und nach ner Spende frage, ohne Gottesdiskussion) hinausgeht, schon zu viel. Haben die sich aber mit der Situation hier selbst eingebrockt.


    Siehst Du, genau das sehen positive Menschen anders. Erstens ist diese Freundlichkeit nicht gespielt sondern absolut ehrlich gemeint und zweitens finde ich es schon sehr traurig wenn man es als "verschwendete Energie" ansieht einen schönen Tag zu erleben.
    Ich hätte keinen schönen Tag in dem Wissen, einen Heuchler ohne gewaschenen Kopf weiterziehen gelassen zu haben

    Es gibt heute genug Wege, jemanden zur Diskussion oder zum Gespräch über Religion zu finden. Wenn ich hier im Forum was dazu schreiben will, dann hab ich da die Zeit zu. Wenn jemand zu einer Religionsveranstaltung geht, dann hat dieser jemand zu dem Zeitpunkit eben Zeit wie Interesse dafür. Es gibt keinen Grund dafür, jemand anderen, fremden zu belästigen, nur weil man gerade selbst Bock auf so ein Gespräch hab - das ist gelebter blanker Egoismus (wie auch der Scheiß-Job am Werbetelefon ais dem Beispiel). Hat kein bisschen mit Rücksicht oder Nächstenliebe zu tun - Heuchelei halt.

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  • Viola
    antwortet
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Vielleicht wirkt da die fehlende Anonymität auch genau umgekehrt, was die Hemmschwelle angeht Hab hier schon in einigen Threads die Behauptung gelesen, daß gerade die Anonymitäts des Internets Menschen darin bestärkt, sich schlecht zu benehmen.
    Das ist ein gewaltiger Unterschied. Im Internet steht man niemandem von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Nicht schön für dich, aber gut für die Diskussion, daß du eben auch negative Seiten von Glauben und Religion kennengelernt hast.
    Ist nicht das erste Mal, dass ich meine diesbezüglichen negativen Erfahrungen hier im Forum zur Sprache gebracht habe.

    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Damit würde sich für mich nix ändern. Ich leb immer nich auf der gleichen Seite der ehemaligen Mauer, und religiöse Eiferer haben auch schon vor dem Mauerfall ihr Unwesen getrieben.
    Das meinte ich im Sinne eines großdeutschen Neu-Sowjetreiches.


    Lieben Gruß,
    Viola

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  • Gast
    Ein Gast antwortete
    Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
    Er hat schon in anderen Threads klar gemacht, daß er sehr hormongesteuert funktioniert
    Das mag ja sein, ich verleugne meine Natur halt nicht ;-)
    Aber Spaß beiseite, die Erklärung dazu war schon ernst gemeint.
    Warum negative Stimmung erzeugen und sich über den Anruf aufregen, evtl. noch unfreundlich werden und dann mit einem schlechten Erlebnis aus dem Gespräch gehen?
    Ganz anders natürlich wenn die Gegenseite sehr aufdringlich ist und ein Nein nicht akzeptiert.

    Ansonsten ist das mit den Werbeanrufen ein schlechtes Beispiel: Es gibt die Robinson-Liste und auch sonst hat die Gesetzgebung in den letzten Jahren gegen Telefongeschäfte dieser Art Stellung bezogen -> hier funktioniert es für den Bürger offensichtlich, sich zu wehren.
    Weil sich viele Menschen halt nicht selbst wehren können, wenn ein "gewiefter" Telefonagent anruft. Und das ist auch gut wenn der Gesetzgeber diese Leute schützt.

    Aber bei ihrem eigenen Leben muss auch die Grenze sein; das Vordringen in das Leben anderer zeigt halt, daß viele dieser missionierenden Religionen im Kern eben nicht tolerant sind. Und da endet bei mir jegliches Entgegenkommen.
    Jeder Mensch tritt doch für seine Überzeugungen ein, das ist doch ok oder? ABER...

    Du schreibst weiter unten was vom "Eindringen in den eigenen Lebensraum", übertreibst Du da nicht etwas?
    Also ich kenn das so dass wenige Male im Jahr (wenn überhaupt) die Zeugen Jehovas klingeln, ich sage Ihnen freundlich aber bestimmt dass ich kein Interesse habe und dann sind die Leute wieder weg, das dauert pro Besuch evtl. 30 Sekunden.

    - Sind die "Missionare" bei Euch sehr aufdringlich?
    - Und wie oft stehen diese denn jetzt pro Woche/Monat/Jahr vor Deiner Tür? Das hast mir auch noch nicht beantwortet.

    Und anders als in Bayern hält man in Westfalen nix von falscher Freundlich- wie Höflichkeit; verschwendete Energie.
    Siehst Du, genau das sehen positive Menschen anders. Erstens ist diese Freundlichkeit nicht gespielt sondern absolut ehrlich gemeint und zweitens finde ich es schon sehr traurig wenn man es als "verschwendete Energie" ansieht einen schönen Tag zu erleben.

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